Lieber Zettel, mein Empfinden ist da etwas anders. Die Debatten um Westerwelles "Spätrömische Dekadenz" und Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" hatten für mich genau das, was Sie im letzten Absatz schreiben:
Zitat Da blitzt ein Ressentiment auf, ja ein Haß, von dem es mir egal ist, ob er antisemitisch oder sonstwie motiviert ist. Es ist jedenfalls der blanke Haß. Krank.
<Sehr geehrter Herr Bommarius, <da ich nachweislich VOR Henryk Broder Herrn Augstein als Antisemiten verbellt habe, hatte ich mich eigentlich recht darauf gefreut, daß Sie mich ebenfalls dazu beglückwünschen würden, in einem so saumseligen Rechtsstaat wie dem unseren in Freiheit gelassen zu werden, anstatt in einem finsteren Unrechtsregime, wie es der Staat Israel anscheinend in Ihren Augen darstellt, die Ohren langgezogen zu bekommen.
<Nun ja, aus der Sicht des Qualitätsjournalismus ist die Blogosphäre unsichtbar, & man kann nicht alles haben.
Wenn das nicht subito im Spamkasten verschwindet, habe ich unsere Schurnallje aber ganz falsch taxiert... Aber mit meiner Karriere bei der FR wird das jetzt wohl nichts mehr.
Zitat . Die Debatten um Westerwelles "Spätrömische Dekadenz" und Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" hatten für mich genau das, was Sie im letzten Absatz schreiben: Zitat Da blitzt ein Ressentiment auf, ja ein Haß, von dem es mir egal ist, ob er antisemitisch oder sonstwie motiviert ist. Es ist jedenfalls der blanke Haß. Krank.
Lieber Job, Bestimmten Auswüchsen der Debatten, die Sie nennen, kann man so etwas wie Hass vorwerfen, v. a. den selbsternannten "Kritikern" der jeweiligen Position, die m. E. vor allem durch Argumentationsarmut und Ideologieüberschuss aufgefallen sind. Aber leider auch manchen so genannten "Befürwortern". Den ursprünglichen Debattenbeiträgen von Westerwelle oder Sarrazin dagegen ganz sicher nicht. Andernfalls würde ich Sie gerne um Belege aus den jeweiligen Originaläußerungen, insbesondere von Sarrazin, bitten. Herzliche Grüße, Andreas Döding
"Nicht die Dinge an sich beunruhigen uns, sondern unsere dogmatischen Vorstellungen von den Dingen" (Epiktet)
Augstein erinnert mich unwillkürlich an Herrn Wiedemann aus dem "Zauberberg": "Wiedemann hatte einen kurzen, lauernden Blick. Er sah tatsächlich und unbildlich so aus, als hinge dicht vor seiner Nase eine Puschel, auf die er boshaft schielte, und hinter der er nichts mehr sah. Die Missidee, die ihn trieb, war zu einem juckenden Misstrauen, einer rastlosen Verfolgungsmanie geworden, die in trieb, Unreinheit, die sich in seiner Nähe versteckt oder verlarvt halten mochte, hervor zu ziehen und der Schande zuzuführen. Er stichelte, verdächtigte und geiferte, wo er ging und stand. Und kurz, das Betreiben der Anprangerung alles Lebens, das nicht den Vorzug besaß, der sein einziger war, füllte seine Tage aus."
Der Fairneß halber sei zugegeben, daß Augstein selbst für mich inzwischen auch eine Art "Puschel" geworden ist, auf die ich wütend stiere, wohl eine Art Projektion. Aber seis drum, es ist wie mit dem "Spiegel", sowohl im publizistischen wie im physikalischen Sinn: er vertauscht tatsächlich hinten und vorne, lediglich nebenbei die Händigkeit und somit links und rechts. Herzlichen Gruß, Andreas Döding
"Nicht die Dinge an sich beunruhigen uns, sondern unsere dogmatischen Vorstellungen von den Dingen" (Epiktet)
Zitat von Doeding im Beitrag #4Den ursprünglichen Debattenbeiträgen von Westerwelle oder Sarrazin dagegen ganz sicher nicht. Andernfalls würde ich Sie gerne um Belege aus den jeweiligen Originaläußerungen, insbesondere von Sarrazin, bitten.
In die Richtung war es ganz bestimmt nicht gemeint. Aber vielleicht war das "Debatten um" missverständlich. Ich kann mich als Newbie hier ja etwas outen. Westerwelles Text hing eine Weile hier bei mir an der Wand. Sarrazins Buch habe ich elektronisch gelesen und nachträglich als Hardware gekauft.
Andererseits: die FR ist doch tot, oder? Und Untote - Wiedergänger, Ghûle, Zombies, Poltergeister - pflegen sich, wenn ich das im Zuge meiner popkulturellen Sozialisation richtig gelernt worden bin, durch einen unauskömmlichen Charakter auszuzeichnen.
Bliebe nur noch zu eruieren, welche Subspezies in diesem Fall vorliegt. Unsereins möchte da ja auf die Maulende Myrte tippen...
Was in FR, FAZ und Zeit Online zu Augstein zu lesen ist, kann zusammengefasst so ausgedrückt werden: Israel ist selbst Schuld an dem an ihn gerichteten Terror. Und dieser Ansicht sind eben die anderen auf der Liste des Simon Wiesenthal Zentrums auch. Das ist ihr verbindendes Narrativ.
Ich habe auch zunächst die Augenbrauen hochgezogen, als ich den Artikel und die saftigen Formulierungen in FR-Online las. Andererseits: Wenn man sich erinnert, was Herr Broder in der Vergangenheit für Unflätigkeiten gegen andere losgelassen hat, wundert es auch wieder nicht. Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Es bleibt der Verdacht, daß es sich um einen Privatkrieg Broder gegen Augstein handelt.
Zitat von Fritz im Beitrag #10 Es bleibt der Verdacht, daß es sich um einen Privatkrieg Broder gegen Augstein handelt.
Es gibt ganz sicher eine Fehde zwischen den beiden. Die Frage ist doch eher, warum sich jetzt zahlreiche deutsche Linksjournalisten bemüßigt fühlen, Augstein vehement zur Seite zu springen und mit scharfer Munition auf Broder zu schießen. Der Grund dafür ist m.E. folgender: Augstein schreibt in etwas plastischerer Form das, was auch in vielen anderen deutschen Zeitungen publiziert wird. Wenn jetzt also Augstein wegen seiner Beiträge als Antisemit tituliert wird, fällt auch ein Schatten auf eine nicht geringe Zahl anderer deutscher Journalisten.
Man ist wohl pikiert, dass der Antisemitismusvorwurf jetzt nicht mehr nur vom direkten Duellgegner kommt, sondern von einer international be- bzw. geachteten Organisation, die mit den deutschen Feuilletondebatten nichts zu tun hat. Dies gibt den Vorwürfen - besonders in der sonst so NGO-manen linken Szene - ein ganz anderes Gewicht. Verschärfend dürfte hinzukommen, dass sich das SWC in seiner "Würdigung" ausdrücklich auf Broder beruft (man kann sich das entsprechende Dokument unter dem Link "Download Report" hier herunterladen). Das bedeutet, dass diese Runde eindeutig an Broder geht. Mancher Augstein-Sekundant mag auch darin in seiner Eitelkeit verletzt sein, dass Broder die Ehre der Beachtung durch eine renommierte NGO zukommt, während das eigene, für die Erhaltung der Demokratie und des Weltfriedens doch so bedeutsame Schaffen außerhalb des deutschsprachigen Raums nicht wahrgenommen wird. Was es vielleicht auch noch zu bedenken gibt: Vor zwei Jahren war Thilo Sarrazin einer der "Preisträger" (siehe hier). Somit stehen also Sarrazin und Augstein diesbezüglich in einer Reihe. Für Linke mag diese Gleichordnung unverdaulich sein.
Was in FR, FAZ und Zeit Online zu Augstein zu lesen ist, kann zusammengefasst so ausgedrückt werden: Israel ist selbst Schuld an dem an ihn gerichteten Terror. Und dieser Ansicht sind eben die anderen auf der Liste des Simon Wiesenthal Zentrums auch. Das ist ihr verbindendes Narrativ.
So ist es, lieber Erling Plaethe. Es ist das, was man von Antisemiten immer wieder, mehr oder weniger verklausuliert, hören kann: Die Juden haben sich den Antisemitismus doch selbst zuzuschreiben.
Es ist der Neid. Ich bin seit langem der Überzeugung, daß die hauptsächliche Wurzel des Antisemitismus Neid ist; deshalb auch die starke Überschneidung mit dem Antikapitalismus.
Jetzt bekommt Jakob Augstein sogar Rückendeckung vom Zentralrat der Juden in Deutschland:
Jakob Augstein ist für ihn kein Antisemit: Aus Sicht von Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist der entsprechende Vorwurf falsch. Das amerikanische Simon-Wiesenthal-Zentrum habe bei seiner Kritik an dem Verleger und SPIEGEL-ONLINE-Kolumnisten offensichtlich nicht genügend recherchiert oder sich kundig gemacht, kritisierte Korn an diesem Freitag im Deutschlandradio Kultur. "Ich habe einiges von ihm gelesen, es war nicht sehr viel. Ich hatte nie den Eindruck, dass das, was er geschrieben hat, antisemitisch ist", sagte Korn.
Mir sind von Augstein nur Kommentare zur israelischen Politik bekannt, zu denen man stehen kann wie man will. Würde aber der antisemitismus Vorwurf nicht `alle´ Juden, egal welcher Nationalität sie sind, betreffen?
Diese Haltung habe ich aus den mir bekannten Augstein Texten nicht herausgelesen.
Falls meine Wahrnehmung also nicht zu reduziert ist, kann man Augstein, wenn man schon mit Hassfeststellungen arbeiten will, einen Israelhass diagnostizieren.
Zitat von Tischler im Beitrag #14Mir sind von Augstein nur Kommentare zur israelischen Politik bekannt, zu denen man stehen kann wie man will. Würde aber der antisemitismus Vorwurf nicht `alle´ Juden, egal welcher Nationalität sie sind, betreffen?
Diese Haltung habe ich aus den mir bekannten Augstein Texten nicht herausgelesen.
Warum analysiert niemand die Texte, die Jakob schreibt oder in die in seinem Organ veröffentlicht werden?
1) „… daß die palästinensischen Bevölkerung im israelischen Apartheitsstaat in eine auswegslos desperate Lage gebracht wurde, in der es zu dumpfem, international alimentiertem Dahinvegetieren mit Ausbrüchen selbstmörderischer Gewalttätigkeit keine Alternative gibt. Die Lage wurde von zionistischen Schlächtern absichtsvoll und systematisch herbei geführt, viele von ihnen haben sich dazu bekannt. Die Errichtung des KZ Gaza zementierte diese Lage noch einmal, weil sie die palästinensischen Bevölkerungsteile gegeneinander stellt, der “Feldzug” gegen die Insassen erübrigte nebenher alle oben zitierten Bekenntnisse. … nur besteht der alternativlose Gewalteinsatz in der Entwaffnung der zionistischen Militärs und Zerschlagung der logistischen Verwurzelung ihrer Macht in der israelischen Ökonomie“ (TomGard in Jakob Augsteins „Freitag“ am 09.03.2010)
2) “Die Regeln der guten Haushaltspolitik und der marktwirtschaftlichen Ordnung, auf die sich die Merkel-Regierung gerne beruft, sind außer Kraft gesetzt. Pech für die Schlecker-Frauen: Mit Putzmitteln und Körperpflegeprodukten lässt sich kein Krieg führen. Würde der Staat Israel für die Durchsetzung seiner machtpolitischen Interessen auf Zahnpastatuben setzen und nicht auf Atomraketen, die berufliche Zukunft von rund 13.000 Drogistinnen wäre sicher.” (Jakob Augstein in SPON am 4.6.2012)
3) “…Alles andere führt nur dazu, dass Israel sich als Staat letzten Endes selbst vernichten wird. Dies wäre kein Phyrrussieg mit moralischem Kollateralschaden mehr, sondern es wäre die atomare Vernichtung der Region Naher und Mittlerer Osten als Region insgesamt. Es wird daher weiter für den Moment nichts anderes helfen, als entweder „die Gebiete“ ohne „wenn und aber“ und das heißt vor allen: unter strikter Umsetzung von UN-Resolution 242 und folgende zu einem unabhängigen Nationalstaat zu erklären – oder aber, sie definitiv zu annektieren und im dann entstandenen Groß-Israel/Palästina den demokratischen Umbau zu beginnen. Was nichts anderes bedeutet, jedenfalls für den Moment, als das bereits totgesagte anti-zionistische Projekt der Fatah vom demokratischen laizistischen Gesamt-Palästina in Angriff zu nehmen. Zusammen mit Fatah – und Hamas. (…) „Vielleicht würde es uns helfen, uns noch mehr in Erinnerung zu rufen. Beispielsweise Einzelheiten aus der Geschichte des Boykotts gegen Südafrika.“ („Rahab“ in Jakob Augsteins “Freitag” am 15.02.2010)
4) „Israel gleicht einem selbstsüchtigen verzogenen Kind. Es wirft ein Schaufenster ein. Die Menschen schauen weg. Es steigt in den Laden ein. Die Menschen schauen weg. Es nimmt die Waren an sich. Die Menschen schauen weg. Es verwüstet den Laden. Die Menschen schauen weg. Es bewirft die Menschen ausserhalb des Ladens mit Gegenständen. Die Menschen schauen weg. Höchste Zeit, diesem Kind mal so richtig den Arsch zu versohlen“ („Firenze4“ in Jakob Augsteins “Freitag” Mai 2010)
5) “… Jeder weiß es: Israel hat den Palästinensern ihr Land genommen. Sie sollten sich dafür, nach 60 Jahren Unrecht, bei den Palästinensern entschuldigen und es als natürlich anerkennen, dass so etwas zu einer agressiven Gegenwehr führt – gerade sie müssten es eigentlich verstehen. s gibt keinen Grund, weniger von Israel zu verlangen. … (“Bürger Fro” am 09.03.2010 in Jakob Augsteins „Freitag“)
6) “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich. (..) Über die Jahrhunderte der Diaspora hat sich bei Juden – und ich sag jetzt bewußt Juden und nicht Israelis – ein fast schizophrener Verfolgungswahn entwickelt” (Georg von Grote in Jakob Augsteins “Freitag” am 5.4.2012)
7) „Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: “Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.” Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen“ (Jakob Augstein in SPON am 6.4.2012)
>>>> Sit intra te concordia et publica felicitas >>>>
Bei Herrn Bommarius mögen der Haß und die bahnbrechenden Phantasien möglicherweise auch dadurch motiviert sein, dass sein Arbeitgeber, die FR, im Zuge der laufenden Insolvenz demnächst wohl sein Wirken einstellen wird und sich Herr Bommarius dann als "freier Publizist" verdingen darf.
Zitat von Frank im Beitrag #18Bommarius verstehe ich überhaupt nicht. Warum hat er seine Meinung so total verändert?
Bommarius arbeitet sich an Broder ab, seit er irrtümlich der Ansicht ist, dass Broder der Stichwortgeber von Breivik ist, das hat ganz wenig mit Augstein, Israel und Antisemitismus zu tun.
Zitat von MatussekDas prominenteste Beispiel ist derzeit mein ehemaliger Kollege Henryk Broder. In der "Frankfurter Rundschau" schreibt Christian Bommarius unter der Überschrift "Breivik und Broder" folgendes mit delikater Hinterhältigkeit: "Es wäre demagogisch, Broder und andere Islamophobe zu geistigen Brandstiftern zu erklären..." Um im nächsten Satz genau das zu tun: "Aber richtig ist eben auch, dass Schriften, wie sie Broder verbreitet, das Entrebillet für den aggressiven Antiislamismus bilden."
Das ist natürlich ein schwerer Schlag ins Feuilleton, wenn sich das Simon-Wiesenthal ausgerechnet auf diesen Broder beruft, wo doch die die Deutungsheit über Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, gruppenfeindliche Menschlichkeit und selbstverständlich rechten israelischen Regierungen ohne Selbstzweifel links liegt.
nun, an Jakob Augsteins durchaus vorhandener anti-israelischer Haltung gibt es kaum einen Zweifel; und leider (oder auch nicht - ich schätze ihn nicht sehr) bedient Jakob Augstein auch die antisemitischen Tendenzen vieler aus dem eher sozialistischen Lager. Dazu braucht man sich nur die - durchaus korrekten - Zitate auf der Seite des Simon-Wiesenthal-Centers ansehen http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d3...D/TT_2012_3.PDF "With backing from the US, where the president must secure the support of Jewish lobby groups"
oder
"Furious young people burn the American, and recently, the German flag. They, too, are victims, just like the dead at Benghazi and Sanaa. Whom does this all this violence benefit? Always the insane and unscrupulous. And this time it’s the U.S. Republicans and Israeli government." http://www.spiegel.de/politik/ausland/mo...t-a-856233.html "Das Feuer brennt in Libyen, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen anderswo. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische - und neuerdings auch deutsche - Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa. Wem nützt solche Gewalt? Immer nur den Wahnsinnigen und den Skrupellosen. Und dieses Mal auch - wie nebenbei - den US-Republikanern und der israelischen Regierung."
Diese nur sehr gering verschleierten Äußerungen machen ihn genau zu dem über den ein Henryk M. Broder eben sagt, er sei ein lupenreiner Antisemit.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang vor allem, dass interessierte Kreise in anderen Foren gerne den Eindruck erwecken, Broder hätte Augstein "denunziert". Der Beifall für die "Verteidiger Augsteins" kommt eben auch aus Kreisen, die eher nicht dem demokratischen Lager zugeordnet werden können.
Zitat von adder im Beitrag #21Interessant finde ich in diesem Zusammenhang vor allem, dass interessierte Kreise in anderen Foren gerne den Eindruck erwecken, Broder hätte Augstein "denunziert". Der Beifall für die "Verteidiger Augsteins" kommt eben auch aus Kreisen, die eher nicht dem demokratischen Lager zugeordnet werden können.
Ja, der arme Jakob muss dringend in Schutz genommen werden. Ein warmer Mantel wird um Augstein gehüllt - man muss ihn doch schützen, vor Denunziation, Verleumdung, gaaanz falschen Anschuldigungen. Warum das so ist, hat Jennifer Nathalie Pyka sehr gut zusammengefasst:
Zitat von The EuropeanWer Antisemit ist, bestimmt schließlich immer noch das Volk. Und dem kann es nur recht sein, wenn die Antisemitismus-Latte möglichst so hoch angelegt ist, dass es selbst noch ewig bequem darunter hindurch laufen kann. Mit der Ernennung Jakob Augsteins zum Antisemiten ist genau dieser Titel für viele hauptberufliche „Israelkritiker“ in bedrohliche Nähe gerückt. Darum liegt ihnen umso mehr an einer Neudefinition, die möglichst nur den rechtsextremen Bodensatz der Gesellschaft inkludiert. Dann nämlich wäre auch ein großer Sicherheitsabstand zu den anständigen Kreisen garantiert, in denen Jakob und seine Jünger ihre Runden drehen.
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat Die "jüdischen Bewohner" Israels; das sollte man sehr genau lesen.
Ich glaube, er meint damit einfach diejenigen Israelis, die nicht der betraechtlichen Minderheit von arabischen Israelis zuzuordnen sind. Ich finde die Formulierung eigentlich die am wenigsten zu beanstandende.
Zitat Die "jüdischen Bewohner" Israels; das sollte man sehr genau lesen.
Ich glaube, er meint damit einfach diejenigen Israelis, die nicht der betraechtlichen Minderheit von arabischen Israelis zuzuordnen sind. Ich finde die Formulierung eigentlich die am wenigsten zu beanstandende.
Hm. Natürlich meint er die, lieber FTT 2.0.
Aber wie würden Sie es denn finden, wenn jemand die français de souche als die die "französischen Bewohner des héxagone" bezeichnen würde; die Franzosen also als die "französischen Bewohner des franzöischen Festlands"?
Finden Sie nicht, daß darin jeweils die Implikation steckt: Da wohnen manche, unter anderem auch die [Juden, Franzosen]?
Nun ist aber Frankreich der Staat der Franzosen, und Deutschland der Staat der Deutschen, und Israel der Staat der Juden.
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