Zitat Die deutsche Außenpolitik sollte sich mehr an deutschen Interessen orientieren.
Das sehe ich auch so, aber leider hat Israel das Privileg, dass es der einzige explizit jüdische Staat der Welt ist. Wenn Sie sich nun die Augstein-Debatte ansehen, müssen Sie sich Irgendwann eingestehen, dass "das Interesse daran, im Nahen Osten nicht die letzte Bastion von westlicher Moderne, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu verlieren" nicht von der Mehrheit der Deutschen geteilt wird. 65 % der deutschen Bundesbürger glauben, dass Israel - vor Iran, Nordkorea oder ähnlichen Staaten - die größte Bedrohung für den Weltfrieden darstellt (Eurobarometer-Umfrage).
Zitat von DST im Beitrag #265 % der deutschen Bundesbürger glauben, dass Israel - vor Iran, Nordkorea oder ähnlichen Staaten - die größte Bedrohung für den Weltfrieden darstellt (Eurobarometer-Umfrage).
Das ist allerdings erschreckend. Könnten Sie vielleicht einen Link zu dieser Umfrage mitteilen? Danke!
Zitat von DST im Beitrag #265 % der deutschen Bundesbürger glauben, dass Israel - vor Iran, Nordkorea oder ähnlichen Staaten - die größte Bedrohung für den Weltfrieden darstellt (Eurobarometer-Umfrage).
Das ist allerdings erschreckend. Könnten Sie vielleicht einen Link zu dieser Umfrage mitteilen?
Einen Link direkt zur Umfrage habe ich leider nicht. Aber die Achse des Guten nimmt regelmäßig darauf Bezug. Es wird schon so sein. Alles andere wäre auch ein Wunder, bei dem Trommelfeuer antisemitischer Hetze.
Zitat von DST im Beitrag #265 % der deutschen Bundesbürger glauben, dass Israel - vor Iran, Nordkorea oder ähnlichen Staaten - die größte Bedrohung für den Weltfrieden darstellt (Eurobarometer-Umfrage).
Das ist allerdings erschreckend. Könnten Sie vielleicht einen Link zu dieser Umfrage mitteilen? Danke!
Diese Umfrage stammt von 2003, als die Antiirakkriegs-Stimmung am größten war. Ganz stimmt die Behauptung nicht, man konnte nur antworten, _ob_ ein Staat eine Bedrohung ist oder nicht, aber nicht sagen wer die größte ist. Dabei hat Israel allerdings vor den USA mit 65% den Spitenplatz erreicht (schlimm genug). Übrigens finden nur 8% der EU-Bürger, dass die EU eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellt
Gruß Petz
NACHTRAG: Besonders die Abstimmungsergebnisse der Griechen erklären so einiges, was in dem Land nicht stimmt...
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Hier ist der Link zu einer Sekundärquelle (Südländische Zeitung) aus dem Jahr 2010 bezüglich einer Umfrage der EU-Kommission aus dem Jahr 2010. Da ist auch von 65 % der befragten Deutschen die Rede, die dieser Fragestellung zustimmen (gegenüber 59 % aller befragten EU-Bürger). Die Deutschen unserer Tage haben offensichtlich nicht nur von Wirtschaft keine Ahnung, sondern auch nicht davon, was es heißt, legitime nationale Interessen zu erkennen und zu vertreten. Eine schlimme Erkenntnis, wie ich meine.
Lieber Zettel, als Schweizer muss ich allerdings bemerken, dass zumindest ein Kanzlerkandidat bereit ist, zumindest die Kavallerie gegen einen feindlichen Staat ausreiten zu lassen. Immerhin schon mal etwas.
Zitat von max im Beitrag #9Lieber Zettel, als Schweizer muss ich allerdings bemerken, dass zumindest ein Kanzlerkandidat bereit ist, die Kavallerie gegen einen feindlichen Staat ausreiten zu lassen. Immerhin schon mal etwas.
Nun, der Legende nach ist der letzte Kavallerieeinsatz nicht allzu glücklich verlaufen. Zu vermuten wäre daher, daß hier die Ahndung von Kavaliersdelikten gemeint ist ("Der Begriff Kavalier (frz. chevalier, ital. cavaliere, engl. cavalier, lat. caballus ‚Pferd‘) kommt vom lateinischen Wort caballarius, das Pferdeknecht bedeutet (zu caballus Pferd). Er stand ursprünglich für einen Reiter, später für einen Ritter oder einen Mann ritterlicher, d. h. adliger Herkunft."). Oder aber es handelt sich bei ihm um einen treuen Spiegel-Leser, der weiß: "Pferde sind besser".
Zitat Sturmgeschütz [sic] der Demokratie ____ Mit anderen Worten: Reiter gelangen querfeldein selbst dann noch ans Ziel, wenn die Straßen mit Flüchtlingstrecks verstopft und für Armee-Fahrzeuge unpassierbar sind. Umfragen bei Reiterverbands-Funktionären hatten außerdem ergeben, daß Jungreiter bereitwillig unter die Fahnen der an Personalmangel leidenden Territorial-Verteidigung eilen würden, wenn sie nur ihre Pferde mitbringen dürften. Und auch Kai-Uwe von Hassel hatte schon vor Jahren, als Ministerpräsident in Kiel, entdeckt, Reitervereine seien "infolge ihrer konservativen Grundhaltung die geeignetste Basis für den Aufbau der Territorialen Verteidigung". ____
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #9Nun, der Legende nach ist der letzte Kavallerieeinsatz nicht allzu glücklich verlaufen.
The Polish cavalry charge stopped the German pursuit for the day, and the units of Czersk Operational Group were able to withdraw southwards unopposed. Also, it took the Germans several hours to reorganise and continue the advance.http://en.wikipedia.org/wiki/Charge_at_Krojanty
ICh weiß nicht, ob das nicht doch zu sehr OT zum Originalbeitrag von Zettel ist, aber welche Rolle spielt eigentlich die Existenz einer Fremdenlegion bei der Interventionsfreudigkeit Frankreichs? Es ist ja schon ein Unterschied, ob die eigenen Landessöhne (und mittlerweile auch -töchter) im Sarg zurückkommen oder (zumindest offiziell) nur "Fremde".
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Rayson im Beitrag #12... welche Rolle spielt eigentlich die Existenz einer Fremdenlegion bei der Interventionsfreudigkeit Frankreichs?
Meine persönliche Vermutung: Das spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Es werden m. W. auch genuin französische Truppen für solche Einsätze verwendet, mögliche Verluste werden als patriotisch in Kauf genommen. Peinlich für die Regierung wären nur unnötige Verluste durch schlechten Einsatz oder unzureichende Ausrüstung/Ausbildung - und solche Mißstände würden auch bei Verlusten bei Fremdenlegionären kritisiert, diese haben ja einen guten Ruf in Frankreich.
Zum Vergleich kann man auch das Interventionsverhalten der Briten betrachten. Die haben zwar noch einige Söldner in Diensten, aber keine Fremdenlegion. Ihre Auslandseinsätze werden überwiegend mit Landeskindern durchgeführt und die Interventionsbereitschaft der Briten unterscheidet sich m. E. nicht von der der Franzosen.
Zitat von R.A. im Beitrag #13Zum Vergleich kann man auch das Interventionsverhalten der Briten betrachten. Die haben zwar noch einige Söldner in Diensten, aber keine Fremdenlegion. Ihre Auslandseinsätze werden überwiegend mit Landeskindern durchgeführt und die Interventionsbereitschaft der Briten unterscheidet sich m. E. nicht von der der Franzosen.
Meinen Sie die Gurkhas? Ein Fremdenlegionär ist (später) mehr Franzose als ein Gurkha Brite. In den letzten Jahren haben die Gurkhas sich erkämpft, überhaupt eine adäquate Veteranenversorgung daheim in Nepal zu bekommen. Da ich aber die Inverventionen Frankreichs als zahlreicher einschätze als die der Briten, stimme ich mit Ihrer Schlußfolgerung doch überein.
Zitat von R.A.Peinlich für die Regierung wären nur unnötige Verluste durch schlechten Einsatz oder unzureichende Ausrüstung/Ausbildung - und solche Mißstände würden auch bei Verlusten bei Fremdenlegionären kritisiert, diese haben ja einen guten Ruf in Frankreich.
Was peinlich für die Regierung ist, ist eine Sache. Wenn die Toten aber Kinder und Verwandte französischer Bürger sind, dürften die Anforderungen an eine gute Begründung des Einsatzes m.E. steigen.
Zitat von R.A.die Interventionsbereitschaft der Briten unterscheidet sich m. E. nicht von der der Franzosen.
Ist das so? Dass die Söldner nicht zählen, weil sie allein nicht zur Kriegführung ausreichen, sehe ich auch so. Vielleicht wegen der Tradition des Empire. Aber irgendwie sehe ich die Franzosen noch gefühlt vorne, insbesondere bei Einsätzen im ehemaligen Kolonialreich.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Rayson im Beitrag #15Wenn die Toten aber Kinder und Verwandte französischer Bürger sind, dürften die Anforderungen an eine gute Begründung des Einsatzes m.E. steigen.
Ich kann nur auf bescheidene Stichproben aus der französischen Presse zurückgreifen, Zettel kann dazu bestimmt mehr sagen. Aber mein Eindruck ist, daß das kein Aspekt ist, der die Diskussion beeinflußt.
Die Regierung braucht für jeden Einsatz eine halbwegs gute Begründung - wobei die Hürden dafür viel niedriger sind als in Deutschland. Mein Eindruck ist, daß "nationales Interesse" schon darin bestehen kann, daß Frankreich mal wieder als Großmacht auftreten kann und in irgendwelchen Ex-Kolonien die Verhältnisse regelt.
Unnötige Verluste bei den eingesetzten Truppen wären ein Problem, weil damit die Qualität der französischen Armee in Frage gestellt wird, und damit natürlich auch das Ansehen des Landes als internationale Macht. Ob die Toten nun aber "echte" Franzosen oder "nur" Fremdenlegionäre sind, scheint da ziemlich unwichtig zu sein. In beiden Fällen geht es ja auch um Berufssoldaten, die mit solchen Einsätzen rechnen müssen.
Zitat von R.A.Aber mein Eindruck ist, daß das kein Aspekt ist, der die Diskussion beeinflußt.
So viele französische Tote sind aktuell ja auch nicht zu betrauern. Aber klar, es kann sein, dass aufgrund der Art, wie Frankreich sich in der Welt sieht, auch in der von Kriegen unmittelbar betroffenen Bevölkerung die Bereitschaft zu Interventionen relativ hoch ist.Vielleicht sollte ich die Frage lieber hypothetisch umdrehen: Würde sich Deutschland bei Interventionen leichter tun, wenn wir eine Fremdenlegion hätten?
Aber auch um diese Frage zu beantworten, könnten es noch (Vorsicht, Zynismus) "zu wenige" Tote sein, die aus Afghanistan im Sarg zurückgeschickt werden.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Rayson im Beitrag #15Was peinlich für die Regierung ist, ist eine Sache. Wenn die Toten aber Kinder und Verwandte französischer Bürger sind, dürften die Anforderungen an eine gute Begründung des Einsatzes m.E. steigen.
Wenn eine Einheit der Fremdenlegion aufgerieben wird, sterben auch Franzosen: mindestens alle officiers sind reguläre Angehörige des franz. Heeres.
Zitat von energistmindestens alle officiers sind reguläre Angehörige des franz. Heeres.
Zu 90% lt. Wikipedia. Aber ich wusste das gar nicht. Vielen Dank für die Info! Die Wahrscheinlichkeit, dass unter den Toten ein Offizier ist, liegt aber wohl nur bei ca. 5%...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.