Zum Mittel solcher Luftschläge greift Israel nur dann, wenn es sich unmittelbar bedroht sieht. Warum das gegenwärtig der Fall ist, erläutere ich in diesem Artikel.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Zum Mittel solcher Luftschläge greift Israel nur dann, wenn es sich unmittelbar bedroht sieht. Warum das gegenwärtig der Fall ist, erläutere ich in diesem Artikel.
Seit kurz nach ein Uhr hat jetzt auch "Spiegel-Online" einen Artikel von Ulrike Putz, der einige der Fakten bringt, die Sie in ZR lesen konnten; gegenwärtig ist er der Aufmacher.
Der Vorspann dieses Artikels ist nachgerade perfide:
Zitat Die Angriffe der eigenen Jets auf Ziele in Syrien versetzen die israelische Bevölkerung in Sorge: Zieht der geheimnisumwitterte Luftschlag nahe Damaskus Israel in den syrischen Bürgerkrieg hinein? Im Norden des Landes decken sich die Menschen bereits mit Gasmasken ein.
In Israel besorgen die Menschen sich schon seit Tagen Gasmasken; nämlich, seitdem die Gefahr akut geworden ist, daß die Hisbollah an Chemiewaffen gelangen könnte. Das auf den "geheimnisvollen Luftschlag" zu schieben ist absurd; zeigt aber, mit welchen Mitteln die antiisraelische Agitprop arbeitet.
Ebenso abwegig ist die Vorstellung, aufgrund dieses doppelten Luftschlags können Israel "in den syrischen Bürgerkrieg hineingezogen" werden. Die beiden Angriffen dienten ja genau dem Ziel, das zu verhindern.
"Hineingezogen" wird Israel in diesen Krieg dann, wenn die Hisbollah und/oder die sunnitischen Dschihadisten an Saddams [Edit: sollte heißen: Assads] Chemiewaffen gelangen und diese gegen Israel einsetzen. Den Versuch der IDF, das zu verhindern oder jedenfalls zu erschweren, als einen möglichen Auslöser für ein "Hineinziehen" Israels in diesen Krieg darzustellen, stellt die Fakten auf den Kopf.
Nicht nur der Kolumnist Jakob Augstein hat in dieser Redaktion ein, zurückhaltend formuliert, höchst eigenartiges Verhältnis zu Israel.
Zitat von Zettel im Beitrag #2Der Vorspann dieses Artikels ist nachgerade perfide
Nicht nur der. Gleich darauf heißt es: "Zwei Tage nach dem nächtlichen Angriff israelischer Kampfjets auf Ziele in Syrien schürte die israelische Presse am Mittwoch die Angst vor einem regionalen Krieg." Die Ängste der israelischen Bevölkerung sind also lt. Pali-Pütz völlig unbegründet und werden nur von der Presse dort "geschürt".
Nicht nur beim Spiegel. Mehr aus den Augenwinkeln ist mir der Tenor der deutschen Berichterstattung im ÖR-TV - besonders in den Nachrichtensendungen - seit 1973 halbwegs präsent gewesen (seit ich mit der Materie vertrauter geworden bin, habe ich die deutschen Nachrichten-samt-eingebauten-Meinungen zum Thema prinzipiell ignoriert), und dort erschien jede Aktion des israelischen Militärs als brutalstmöglicher, unprovozierter Überfall, und allles, was die andere Seite unternahm, als hilflose Notwehr.
Zitat "Hineingezogen"wird Israel in diesen Krieg dann, wenn die Hisbollah und/oder die sunnitischen Dschihadisten an Saddams Chemiewaffen gelangen und diese gegen Israel einsetzen. Den Versuch der IDF, das zu verhindern oder jedenfalls zu erschweren, als einen möglichen Auslöser für ein "Hineinziehen" Israels in diesen Krieg darzustellen, stellt die Fakten auf den Kopf.
Sind es nicht Assads Chemiewaffen oder stammen diese aus dem Irak? Grüße
Zitat "Hineingezogen"wird Israel in diesen Krieg dann, wenn die Hisbollah und/oder die sunnitischen Dschihadisten an Saddams Chemiewaffen gelangen und diese gegen Israel einsetzen. Den Versuch der IDF, das zu verhindern oder jedenfalls zu erschweren, als einen möglichen Auslöser für ein "Hineinziehen" Israels in diesen Krieg darzustellen, stellt die Fakten auf den Kopf.
Sind es nicht Assads Chemiewaffen oder stammen diese aus dem Irak? Grüße
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat Es gibt durchaus plausible Gründe für die Annahme, daß Assad seine Chemiewaffen von Saddam bekommen hat.
Naja, sicher nicht alle, ein paar hat er auch noch aus Sowjetzeiten, ein paar durch zuvorkommende deutsche Konzerne und ein paar haben seine einschlägigen Laboratorien auch selbst produziert.
Aber Spaß beiseite: bis 1998 haben die UN-Kontrolleure im Irak B- bzw. C-Waffen feststellen können ("Spuren von Nervengas" etc.) und in ihren Berichten an den Sicherheitsrat auch festgehalten. Daraufhin blockierte Saddam die Kontrolleure fast komplett und diese verließen das Land. Clinton ließ dann bombardieren, um den Irak zu einer Fortsetzung der Zusammenarbeit zu "überreden" (Desert Fox). Des weiteren wurden Chemiewaffen gegen Kurden und auch gegen den Iran eingesetzt.
Die Frage ist also nie gewesen, ob der Irak Massenvernichtungswaffen hatte, sondern nur "bis wann?" Ist er sie bereits 1999 (in weiser Voraussicht) los geworden? Wenn ja: wohin dann? Oder hat er sie 2002 in Sicherheit gebracht? Mit LKW-Konvois nach Syrien? Tankwagen, die sich einfach in diejenigen Kolonnen einreihten, die den Syrern Erdöl lieferten? Oder einfach in der Wüste verbuddelt?
Es ist - lange Rede, kurzer Sinn - nicht so unwahrscheinlich, dass nun die Hisbollah vielleicht auch Restbestände aus Saddams Arsenalen erhält...
Zitat As we saw in Part I, Syria's chemical "Los Alamos" was abetted by Western suppliers, ever eager to provide chemicals, factories, and technology, and also by Western governments, conveniently content to look the other way.
Iraq under Saddam Husayn had the same ambition, but Hafiz al-Asad proceeded with greater caution. The Syrian military built the infrastructure under ostensibly scientific auspices, abjuring grand innovations and sticking to tried and tested technologies that the Syrians knew they could implement without much direct foreign guidance.
Die irakischen MVWs sind wohl alle im Iran verbraten worden.
Zitat von Brutha im Beitrag #5Sind es nicht Assads Chemiewaffen oder stammen diese aus dem Irak? Grüße
Auch wenn Zettel nicht absichtlich von Saddam geschrieben hat, könnte (!) er damit vielleicht gar nicht so weit daneben liegen. Es gibt zwar nur Gerüchte, dass Hussein seine chem. Waffen vor dem Angriff der Alliierten nach Syrien in Sicherheit verbracht haben könnte, aber diese scheinen mir, ohne wirklich tief mit der Materie vertraut zu sein, durchaus plausibel, nicht zuletzt, weil die irakischen Chemiewaffen, die nachweislich existiert haben, nie gefunden wurden. Quellen habe ich ad hoc leider keine.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.