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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 68 Antworten
und wurde 12.278 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Rayson Offline




Beiträge: 2.367

18.02.2013 23:00
#26 RE: Problem Wahlsystem Antworten

Zitat von Calimero
Weniger FDP hätte da die Möglichkeit einer GroKo eröffnet

Mit Hilfe welcher Art von Mathematik?

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Paul Offline




Beiträge: 1.285

18.02.2013 23:02
#27 RE: Problem Wahlsystem Antworten

Zitat von TF im Beitrag #22
Zitat von Paul im Beitrag #17

Das Gebot der Stunde ist die Änderung des Wahlrechts, hin zu einem, wegen meiner modifiziertem, Mehrheitswahlrecht.



Was es soll es denn bringen?


Gemeint habe ich ein Wahlrecht, das am Ende die Regierungsfähigkeit durch eine Partei gewährleistet.

Bringen soll es, dass ich überprüfen kann, ob diese Partei ihr Wahlprogramm umsetzt.

Jetzt ist das nicht möglich, weil immer mit dem Hinweis auf den Koalitionspartner die Unmöglichkeit begründet wird.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

18.02.2013 23:06
#28 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #24
Zitat von Zettel im Beitrag #6
Eine FDP, die den Sozialdemokraten hinterherläuft, wird verschwinden. Auch das zu Recht.


Da bekleckert sich die bayerische FDP ja auch nicht gerade mit Ruhm, wäre sie doch anscheinend bereit, der Abschaffung der Studienbeiträge zuzustimmen, wenn im Gegenzug dafür die Beitragsfreiheit für zwei Kindergartenjahre eingeführt wird. Ein free lunch mit einem anderen zu erkaufen, das scheint mir nicht besonders liberal.

Liberalismus taugt nicht zur Politik, eigentlich will er ja die Politik weitestgehend überflüssig machen. So viel Staat wie nötig, so wenig wie möglich.
Von Parteien wird aber im Allgemeinen nicht erwartet sich selbst oder den Staat einzuschränken. Nur die Anhänger wirtschaftsliberaler Grundsätze denken so und genau genommen sind sie nicht nur in Deutschland Exoten. Andreas Döding hat dieses Paradoxon kürzlich angedeutet, als er über die Schwäche des liberalen Bürgertums sprach und darüber, "dass es in Ruhe gelassen werden will".

Man hört immer wieder wie die FDP sein sollte, damit sie liberal ist, aber kaum einer der solche Art Forderungen aufstellt, kommt auf die Idee, dass es geradezu illiberal sein könnte, vom Staat (hier: vom Parlament) liberale Impulse zu erwarten. Wenn dann irgendein antiliberaler Ideologe daherkommt und sagt: hähä ihr habt ja selber eine Ideologie, sollte dass einem liberal denkenden Menschen Grund genug sein, mal seine Erwartungshaltung statt auf andere auf sich selbst zu fokussieren. Schließlich geht es ja nicht darum was andere tun oder lassen.*

Politik ist immer eine, mit mehr oder weniger Raum für den Liberalismus des Einzelnen. Aber sie ist nie selbst liberal, kann sie gar nicht.
Man wählt also als Wähler ob eine Partei den speziellen Liberalismus der Person, den im Vergleich zu anderen Parteien, größeren Raum gibt, die ihre Wahlentscheidung von dieser Überlegung abhängig macht. Aber nicht, ob sie den Liberalismus desjenigen dort vorne vertritt.

Das unterscheidet nämlich den Liberalismus von einer Ideologie.
*Nachtrag: jedenfalls nicht vordergründig.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

18.02.2013 23:11
#29 RE: Problem Wahlsystem Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #26
Mit Hilfe welcher Art von Mathematik?

Grr, ja. Da waren die Tippfinger wohl schneller als das angeschlossene Hirn.

-------------------------------------------------------
Die öffentliche Meinung ist eine Waschmaschine, in der die privaten Meinungen gereinigt werden - Political Correctness ist der Schleudergang. - Norbert Bolz

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

18.02.2013 23:11
#30 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Man hört immer wieder wie die FDP sein sollte, damit sie liberal ist, aber kaum einer der solche Art Forderungen aufstellt, kommt auf die Idee, dass es geradezu illiberal sein könnte, vom Staat (hier: vom Parlament) liberale Impulse zu erwarten.

Wie ein schlauer Mensch schon an anderer Stelle bemerkte, müsste die Wahlaussage einer liberalen Partei eigentlich lauten:

"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts!"

Ist irgendwie nicht so der Burner, der die Menschen an die Wahlurnen treibt....

--
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Rayson Offline




Beiträge: 2.367

18.02.2013 23:18
#31 RE: Problem Wahlsystem Antworten

Zitat von Calimero
Grr, ja. Da waren die Tippfinger wohl schneller als das angeschlossene Hirn.

Macht nichts, du bist in guter Gesellschaft. Nicht nur unsere Hyper-Super-Duper-Demokratieabgabenverwender haben das nach der Wahl behauptet, selbst der Economist tischte seinen Lesern dieses Mirakel auf:

Zitat von The Economist
But what swung the election was that many CDU supporters voted tactically for the FDP, giving it a record 9.9%—yet eroding the CDU vote so much that the two parties’ tally fell below the SPD/Green share

http://www.economist.com/news/leaders/21...-merkel-wounded

--
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Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

18.02.2013 23:26
#32 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #30

Zitat von Erling Plaethe
Man hört immer wieder wie die FDP sein sollte, damit sie liberal ist, aber kaum einer der solche Art Forderungen aufstellt, kommt auf die Idee, dass es geradezu illiberal sein könnte, vom Staat (hier: vom Parlament) liberale Impulse zu erwarten.
Wie ein schlauer Mensch schon an anderer Stelle bemerkte, müsste die Wahlaussage einer liberalen Partei eigentlich lauten:

"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts!"

Ist irgendwie nicht so der Burner, der die Menschen an die Wahlurnen treibt….


Wie wär's denn damit:
"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts was Ihnen etwas tun könnte"

Viele Grüße, Erling Plaethe

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

18.02.2013 23:39
#33 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Wie wär's denn damit:
"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts was Ihnen etwas tun könnte"

Würde wohl ähnlich fatal wirken, wenn es sich ergänzen lässt um

"Auch nichts Gutes!"

--
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Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

adder Offline




Beiträge: 1.073

19.02.2013 07:34
#34 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #30

Zitat von Erling Plaethe
Man hört immer wieder wie die FDP sein sollte, damit sie liberal ist, aber kaum einer der solche Art Forderungen aufstellt, kommt auf die Idee, dass es geradezu illiberal sein könnte, vom Staat (hier: vom Parlament) liberale Impulse zu erwarten.
Wie ein schlauer Mensch schon an anderer Stelle bemerkte, müsste die Wahlaussage einer liberalen Partei eigentlich lauten:

"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts!"

Ist irgendwie nicht so der Burner, der die Menschen an die Wahlurnen treibt....



Also eher:

"Wenn Ihr uns wählt, können die anderen nichts tun - und wir werden ein paar Staatseingriffe rückgängig machen"

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

19.02.2013 07:38
#35 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat
"Wenn Ihr uns wählt, können die anderen nichts tun - und wir werden ein paar Staatseingriffe rückgängig machen"


Vorhersehbare Gegenfrage: "Etwa, die, von denen ich lebe?"

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

19.02.2013 07:45
#36 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #33

Zitat von Erling Plaethe
Wie wär's denn damit:
"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts was Ihnen etwas tun könnte"
Würde wohl ähnlich fatal wirken, wenn es sich ergänzen lässt um

"Auch nichts Gutes!"


Nein, keine Illusion, aber schon "gut" für denjenigen, der in Ruhe gelassen werden will. Vor allem vor jedem der an sein Eigentum will.

Viele Grüße, Erling Plaethe

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

19.02.2013 09:20
#37 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von adder im Beitrag #34
Also eher:

"Wenn Ihr uns wählt, können die anderen nichts tun - und wir werden ein paar Staatseingriffe rückgängig machen"


Das haben sie ja 2009 versprochen: Ein transparenteres und gerechteres Steuersystem sollte es beispielsweise geben [von Steuersenkungen will ich gar nicht mehr reden]. Ich habe aber den Eindruck, dass unser Steuersystem seit dem Beginn der CDU/CSU/FDP-Koalition ganz sicher nicht vereinfacht worden ist – weder in seiner Struktur, noch in seinen Durchführungsbestimmungen. Wenn es in einer solchen Koalition nicht funktioniert – in welcher Koalition soll es denn sonst funktionieren?

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

19.02.2013 10:06
#38 RE: Wie man die FDP ruiniert Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Indem man sie zu Kopie der SPD zu machen versucht.

Allen voran der Coverboy dieses Artikels.


Oh, es gibt noch andere Methoden, um die FDP zu ruinieren. Nachdem es mit der Methode der niedrigen Umfragewerte nicht funktioniert hat, versucht es die Presse jetzt mit dem Gegenteil:

Zitat von http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...t-a-884171.html
Diese Zahlen dürften im Kanzleramt für Freude sorgen: Eine neue Umfrage sieht die FDP bei über fünf Prozent - damit könnte es für Schwarz-Gelb für den Machterhalt nach der Bundestagswahl reichen.



Man lese auch den Beginn des Artikels. Nicht ungeschickt gemacht. Um nicht zu sagen: perfide.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.255

19.02.2013 13:19
#39 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #32
Zitat von Rayson im Beitrag #30

Zitat von Erling Plaethe
Man hört immer wieder wie die FDP sein sollte, damit sie liberal ist, aber kaum einer der solche Art Forderungen aufstellt, kommt auf die Idee, dass es geradezu illiberal sein könnte, vom Staat (hier: vom Parlament) liberale Impulse zu erwarten.
Wie ein schlauer Mensch schon an anderer Stelle bemerkte, müsste die Wahlaussage einer liberalen Partei eigentlich lauten:

"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts!"

Ist irgendwie nicht so der Burner, der die Menschen an die Wahlurnen treibt….

Wie wär's denn damit:
"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts was Ihnen etwas tun könnte"


Wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb, könnte die FDP die Bürger dadurch zu gewinnen suchen, den Gesetzeswust nach Steichbarem zu untersuchen.
Slogan: »Wir haben zu viel unnütze Gesetze! Es gibt viel zu tun, packen wir's an!

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

19.02.2013 13:30
#40 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #39
Wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb, könnte die FDP die Bürger dadurch zu gewinnen suchen, den Gesetzeswust nach Steichbarem zu untersuchen.
Slogan: »Wir haben zu viel unnütze Gesetze! Es gibt viel zu tun, packen wir's an!


Aber sie packen es doch mit ihren bescheidenen Möglichkeiten an: Die FDP kann sich auf ihre Fahnen schreiben, dass in Sachsen an Sonntagen die Autowaschanlagen arbeiten dürfen und dass die Bürger wieder ihre alten Heimatkennzeichen ans Auto schrauben können. Ist doch ein gutes Ergebnis für vier Jahre Regierungsbeteiligung.

Nur mit dem vereinfachten Steuerrecht auf Bundesebene hat es für uns Normalbürger noch nicht ganz so toll geklappt. Dafür können sich nach der gemeinsamen Bemühung von CSU und FDP die Hoteliers über eine Erleichterung freuen. Für alle beruflich reisenden Bürger hat sich dafür der Papierkram etwas vergrößert.

Verzeihen Sie mir bitte meinen Sarkasmus, aber einer FDP in ihrem aktuellen Zustand glaubt einfach niemand, dass sie im Gesetzeswust »nach Streichbarem suchen« würde. Der Slogan »Wir haben zu viel unnütze Gesetze! Es gibt viel zu tun, packen wir's an!« würde einfach nur peinlich wirken, nachdem die FDP im Bund (und auch in Sachsen) eben gerade nichts Wesentliches angepackt hat.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

19.02.2013 13:44
#41 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #40
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #39
Wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb, könnte die FDP die Bürger dadurch zu gewinnen suchen, den Gesetzeswust nach Steichbarem zu untersuchen.
Slogan: »Wir haben zu viel unnütze Gesetze! Es gibt viel zu tun, packen wir's an!


Aber sie packen es doch mit ihren bescheidenen Möglichkeiten an: Die FDP kann sich auf ihre Fahnen schreiben, dass in Sachsen an Sonntagen die Autowaschanlagen arbeiten dürfen und dass die Bürger wieder ihre alten Heimatkennzeichen ans Auto schrauben können. Ist doch ein gutes Ergebnis für vier Jahre Regierungsbeteiligung.

Nur mit dem vereinfachten Steuerrecht auf Bundesebene hat es für uns Normalbürger noch nicht ganz so toll geklappt. Dafür können sich nach der gemeinsamen Bemühung von CSU und FDP die Hoteliers über eine Erleichterung freuen. Für alle beruflich reisenden Bürger hat sich dafür der Papierkram etwas vergrößert.

Verzeihen Sie mir bitte meinen Sarkasmus, aber einer FDP in ihrem aktuellen Zustand glaubt einfach niemand, dass sie im Gesetzeswust »nach Streichbarem suchen« würde. Der Slogan »Wir haben zu viel unnütze Gesetze! Es gibt viel zu tun, packen wir's an!« würde einfach nur peinlich wirken, nachdem die FDP im Bund (und auch in Sachsen) eben gerade nichts Wesentliches angepackt hat.


a) Weil man sie nicht lies.

b) Bezeichnend ist, dass ein ermäßigter Mehrwertssteuersatz nur für Hotelübernachtungen eine Subvention ist. Angeblich für die Hotliers und nicht die Kunden. Bei Büchern und Zeitschriften handelt es sich nicht um eine Subvention und im übrigen um eine für den Kunden und nicht für die Anbieter...

Edit: Faszinierend wie man der FDP aus eine Aktion einen Strick drehen kann, während sich andere Parteien ihrer Planwirtschaft rühmen (und offen die Subventionen für ihre Wähler verkünden).

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for
the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the
things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and
those which are not."
-Thomas Jefferson
Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

19.02.2013 14:20
#42 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #41

a) Weil man sie nicht lies.

b) Bezeichnend ist, dass ein ermäßigter Mehrwertssteuersatz nur für Hotelübernachtungen eine Subvention ist. Angeblich für die Hotliers und nicht die Kunden. Bei Büchern und Zeitschriften handelt es sich nicht um eine Subvention und im übrigen um eine für den Kunden und nicht für die Anbieter...

Edit: Faszinierend wie man der FDP aus eine Aktion einen Strick drehen kann, während sich andere Parteien ihrer Planwirtschaft rühmen (und offen die Subventionen für ihre Wähler verkünden).


zu a) Wenn man alles damit erklärt, »nicht gelassen« worden zu sein, sollte man keine Regierungsverantwortung übernehmen.

zu b) Das Umsatzsteuerrecht ist voll von Ausnahmen, die es kompliziert und unverständlich machen. Die FDP hat in ihrer Oppositionszeit immer darüber gehöhnt und gespottet, aber jetzt hat sie in ihrer Regierungszeit eine weitere Ausnahmeregelung hinzugefügt. Mir geht es hier nicht um die Unterstellung, es sei eine Subvention. Geschenkt – bei so vielen anderen Subventionen. Mir geht es nur um die Differenz zwischen Fordern und Handeln. Einer solchen FDP traue ich nicht den Willen und die Kraft zu, unser Steuerrecht auch nur ansatzweise vernünftiger zu gestalten.

Was die FDP sich als Erfolge an die Brust heftet, sind allenfalls Erfolge der Scheinpolitik. Dietrich Schwanitz (»Der Campus«, »Der Zirkel«) hat es sinngemäß so formuliert: Wenn Du die wirklichen Probleme nicht lösen kannst, dann erfinde ein Scheinproblem, das Du lösen kannst. Das hat die FDP zumindest hier in Sachsen perfektioniert. Ihre beiden am meisten kommunizierten »Erfolge« hierzulande (Autowaschanlagen und Autokennzeichen) sind Erfolge im Kampf gegen Scheinprobleme.

dari Offline




Beiträge: 189

19.02.2013 16:02
#43 RE: Wie man die FDP ruiniert Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Indem man sie zu Kopie der SPD zu machen versucht.

Allen voran der Coverboy dieses Artikels.


Ok, meine Geduld mit der FDP und der Vertrauensvorschuss, den ich bereit war zu geben, in der Annahme man habe aus den letzten vier Jahren gelernt, neigt sich nun wirklich dem Ende zu:

http://de.reuters.com/article/domesticNe...E91I03C20130219

Zitat
Im Streit über Mindestlöhne deuten immer mehr führende FDP-Politiker ein Einlenken ihrer Partei an.

(...)
Zuvor hatten bereits mehrere FDP-Bundestagsabgeordnete und Landeschefs von der Parteispitze Bewegung beim Thema Mindestlohn verlangt. Sie befürchten, dass die Liberalen angesichts teils massiver Verwerfungen bei den Löhnen in diesem Punkt als arbeitnehmerfeindlich wahrgenommen wird. Zudem fürchten die Liberalen, bei dem Thema von der Union wie auch der Opposition im Wahlkampf vorgeführt zu werden.




Und dabei konnte ich mich fast schon mit dem Gedanken anfreunden, im September notgedrungen doch die FDP zu wählen.

adder Offline




Beiträge: 1.073

19.02.2013 16:24
#44 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #42
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #41

a) Weil man sie nicht lies.

b) Bezeichnend ist, dass ein ermäßigter Mehrwertssteuersatz nur für Hotelübernachtungen eine Subvention ist. Angeblich für die Hotliers und nicht die Kunden. Bei Büchern und Zeitschriften handelt es sich nicht um eine Subvention und im übrigen um eine für den Kunden und nicht für die Anbieter...

Edit: Faszinierend wie man der FDP aus eine Aktion einen Strick drehen kann, während sich andere Parteien ihrer Planwirtschaft rühmen (und offen die Subventionen für ihre Wähler verkünden).


zu a) Wenn man alles damit erklärt, »nicht gelassen« worden zu sein, sollte man keine Regierungsverantwortung übernehmen.


Wie ich bereits einmal angedeutet hatte, denke ich, dass zumindest ein Teil des Problems ist, dass die Partei (zu recht) glaubt, dass es für das Land katastrophale Auswirkungen hätte, wenn sie die Koalition platzen läßt. Daher schluckt die FDP-Fraktion fast jede bittere Pille, die die Kanzlerin fordert.
In der jetzigen Politiklandschaft ist die FDP eben ganz genau in der Zwickmühle entweder sehr schlechte Politik mitzutragen oder gegen grottenschlechte Politik in der Opposition zu sein (und diese grottenschlechte Politik damit leider letztlich zu ermöglichen, denn als Regierungspartei hätte man ja zumindest das allerschlimmste eventuell verhindern können...)

Die FDP scheitert letztlich daran, dass zwei starke Gründe für ein Bleiben in der Regierung sprechen (der obige, plus natürlich das gesunde Eigeninteresse der Politiker, gewählt zu bleiben und weiterhin ihre Diäten zu bekommen), während nur ein starker Grund dagegen spricht (dass die CDU gegenüber der FDP leider ihre schlechte Politik durchsetzen kann, wenn man die Regierungskoalition nicht platzen läßt).

Aber auf der Positivseite: die FDP hat immerhin den Schaden, der uns von SPD oder gar Grünen zugefügt worden wäre, vermindert. Das alleine rechtfertigt die weitere Regierungsbeteiligung in meinen Augen.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

19.02.2013 16:49
#45 RE: Wie man die FDP ruiniert Antworten

Zitat von dari im Beitrag #43
Und dabei konnte ich mich fast schon mit dem Gedanken anfreunden, im September notgedrungen doch die FDP zu wählen.

Och naja, da hat bestimmt eine parteiinterne Campa ausgerechnet, dass man auf Ihre Stimme getrost verzichten kann, weil man doch so bestimmt 2 bis 3 zusätzliche Mindestlohngutfinderstimmen einsacken kann. Da wildert man nämlich ganz heimtückisch im Wählerpool der grünrotschwarzen Konkurrenz! Clever, was?

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Rayson Offline




Beiträge: 2.367

19.02.2013 17:17
#46 RE: Wie man die FDP ruiniert Antworten

Zitat von dari
Ok, meine Geduld mit der FDP und der Vertrauensvorschuss, den ich bereit war zu geben, in der Annahme man habe aus den letzten vier Jahren gelernt, neigt sich nun wirklich dem Ende zu

Deinem Club trete ich jetzt auch bei. Es ist einfach nur jämmerlich, was die da abziehen. Die "Begründungen", z.B. die des niedersächsischen FDP-Chefs, man wolle nicht mehr als arbeitnehmerfeindlich gelten, müssten in der Konsequenz eigentlich die Selbstauflösung der Partei zur Folge haben.

Und das Schöne ist: Selbst wenn die FDP alle Forderungen der Linken erfüllt, wird das an ihrer Darstellung in den Medien nichts ändern. Dort gilt es ja immer noch als schweres Versäumnis der FDP, sich allein als "marktradikale" Partei zu präsentieren und die Bürgerrechte zu vernachlässigen, obwohl momentan tatsächlich das genaue Gegenteil wahr ist. Wenn Merkel statt Wahlprogramm und Koalitionsvertrag rot-grüne Politik umsetzt, ist das kein Problem, weil CDU-Wählern und -Mitgliedern offensichtlich alles recht ist, so lange die Sozis nicht selbst an die Macht kommen. Das ist da inzwischen mehr eine kulturelle Sache als eine wirklich politische. Aber eine kleine Partei, die als Funktionspartei eben nicht mehr gebraucht wird, braucht stattdessen einen klaren Markenkern.Mit der Botschaft "Lasst uns doch bitte wieder mitspielen, wir sind gar nicht so böse!" wird man den jedoch nicht etablieren.

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Rayson Offline




Beiträge: 2.367

19.02.2013 17:20
#47 RE: Wie man die FDP ruiniert Antworten

Zitat von R.A.
Auf den ersten Blick glaubte ich, das wäre wieder der "mitfühlende Liberale" Lindner. Ist aber wohl nur sein Bruder im Geiste.

Von Lindner hört man in dieser Richtung gar nichts mehr. Im Gegenteil: Ich habe den Eindruck, dass er seit seiner Rückkehr in die NRW-Landespolitik eigentlich so stringent liberale Positionen vertritt wie kein anderer Spitzen-FDPler sonst.

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TF Offline



Beiträge: 281

19.02.2013 18:26
#48 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #30

Zitat von Erling Plaethe
Man hört immer wieder wie die FDP sein sollte, damit sie liberal ist, aber kaum einer der solche Art Forderungen aufstellt, kommt auf die Idee, dass es geradezu illiberal sein könnte, vom Staat (hier: vom Parlament) liberale Impulse zu erwarten.
Wie ein schlauer Mensch schon an anderer Stelle bemerkte, müsste die Wahlaussage einer liberalen Partei eigentlich lauten:

"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts!"

Ist irgendwie nicht so der Burner, der die Menschen an die Wahlurnen treibt....


Selbstverständlich sollte ein liberaler Staat sehr wenig tun. Aber von so einem Zustand ist der jetzige Staat sehr weit entfernt und es gäbe für viele Jahre eine Menge zu tun, um einen Zustand zu erreichen, in dem eine liberale Regierung wirklich weitgehend die Hände in den Schoß legen könnte. Die Behauptung, für Liberale gäbe es nichts zu tun, ist also für Deutschland und auch nahezu die gesamte übrige Welt falsch.

Zitat von Paul im Beitrag #27

Jetzt ist das nicht möglich, weil immer mit dem Hinweis auf den Koalitionspartner die Unmöglichkeit begründet wird.

Als ob Politiker sich keine anderen Ausreden einfallen lassen könnten, z. B. den Bundesrat.

Faber Offline




Beiträge: 142

19.02.2013 18:49
#49 RE: Stefan Raab Absolute Mehrheit Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #32
"Wenn ihr uns wählt, tun wir nichts was Ihnen etwas tun könnte"


Wählt den Mann, der echt nicht mehr will, als in Ruhe seinen Wein zu trinken!

Das müßte gehen...

C. Offline




Beiträge: 2.639

19.02.2013 19:36
#50 RE: Raab Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Indem man sie zu Kopie der SPD zu machen versucht.

Allen voran der Coverboy dieses Artikels.


Verglichen mit der Sturmspitze der FDP ist der Coverboy ganz gut zu ertragen

Zitat von WELT
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle unterstützte den Vorstoß der Justizministerin und sprach sich für eine "Willkommenskultur" aus. "Ich bin sehr für ideologische Abrüstung bei der Frage einer doppelten Staatsbürgerschaft", sagte Brüderle dem "Handelsblatt". Qualifizierte Zuwanderung sichere den Wohlstand in Deutschland.



Was hat denn die doppelte Staatsbürgerschaft mit "Willkommenskultur" und "qualifizierter Zuwanderung" zu tun und wie besoffen muss man sein, um mit Claudia Roth im Chor zu quaken?

Der Riesling gehört zu Deutschland.

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