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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 3 Antworten
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Noricus Offline



Beiträge: 2.362

25.02.2013 21:21
Unüberschrift des Jahres Antworten

Der SZ nähere ich mich nur noch durch gelegentliche Lektüre des Blogs "suedwatch". Dieses hat sich nun mit einem Artikel auf sueddeutsche.de beschäftigt, dessen Überschrift ob ihrer ausgesuchten Torheit einen Negativ-Award verdient hätte. Gegen Verbohrtheit ist leider kein Kraut gewachsen.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

26.02.2013 00:04
#2 RE: Unüberschrift des Jahres Antworten

Wieso nur die Überschrift? Der darunterstehende Artikel ist ja genauso prämierungswürdig:

Gegen Kapitalismus ist ein Kraut gewachsen

"Sie soll nussig schmecken und die Welt retten: Von der Quinoa-Pflanze wird nichts Geringeres erwartet, als den Hunger weltweit zu besiegen...Das unscheinbare Kraut soll nichts Geringeres als den Welthunger in Zeiten des Klimawandels stillen."

Die neuen Heiligen sind ebenfalls klar: Reformhausgänger, Veganer & Evo Morales (nachdem Hugo Chavez wohl bald nach Lenins Vorbild "lebendiger als alle Lebenden" - "Ленин / и теперь / живее всех живых" (so Majakovski im Januar '24, "ВЛАДИМИР ИЛЬИЧ ЛЕНИН") sein dürfte).

Schmeckt nussig & hilft den Indios, den Hunger zu vergessen...?

"Dazu gehört das Prinzip vom bescheidenen "Guten Leben" als Alternative zum wachstumsorientierten "Besser Leben". Kürzlich erreichte Morales sogar, dass die UN das Kauen des Koka-Blattes legalisierten - gegen den Widerstand der Industrieländer, die nicht einsehen, dass es ein Unterschied ist, ob man Koka kaut oder Kokain schnupft."

Wurde der Artikel vielleicht nach einem Selbstversuch verfaßt? Wirkt das Zeug auch, wenn man's raucht?

"Allerdings wächst Quinoa nur dann gut, wenn sie mit Lama-Mist gedüngt wird, was in anderen Erdteilen Probleme bereiten könnte." - das dürfte die Entsprechung zum Rudi-Steiner-Landbau sein, wo die Kühe erweislich viel Milch geben, wenn ihnen der Vollmond den Podex bescheint.*

Eigentlich bleiben nur 2 Schlüsse zulässig: entweder ist vor 7 Wochen, frei nach Robert A. Heinlein, The Year of the Jackpot angebrochen; oder aber die Kwallitätsdschurnalisten haben erkannt, daß ihr Metier versinkt wie das der Gaslaternenanzünder, & beschlossen, hemmungslos einen drauf zu machen (& wenn der Lama-Mist noch so wüst gequirlt ist), um späteren Medienarchäologen Grund zum Staunen über die Endphase der alteuropäischen decadence zu liefern. Zwischen beiden Möglichkeiten dürfte eine reichliche Schnittmenge existieren.

PS: * http://www.novo-magazin.de/58/novo5852.htm:
"„Der tierische Organismus lebt im ganzen Haushalt der Natur darin. Von vorne nach hinten im Tier: Von der Schnauze gegen das Herz zu hat es die Saturn-, Jupiter-, Marswirkungen, in dem Herz die Sonnenwirkung, dahinter gegen den Schwanz zu die Venus-, Merkur- und Mondwirkung... Das vom Mond zurückgestrahlte Sonnenlicht ist ganz unwirksam, wenn es auf den Kopf eines Tieres scheint. Aber diese Dinge gelten namentlich für das Embryonalleben. Das Mondlicht entfaltet seine größte Wirkung, wenn es auf den Hinterteil eines Tieres scheint.“
Das sind Einsichten Rudolf Steiners. Er tat sie 1924 in Koberwitz bei Graf Keyserling kund, in acht Vorträgen über „geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“.
____

"...gegen den Schwanz zu ... Venuswirkung...": hat aber-auch-gar-nichts mit #dirndl zu tun...

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

26.02.2013 07:03
#3 RE: Unüberschrift des Jahres Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
(…) Eigentlich bleiben nur 2 Schlüsse zulässig: entweder ist vor 7 Wochen, frei nach Robert A. Heinlein, The Year of the Jackpot angebrochen; oder aber die Kwallitätsdschurnalisten haben erkannt, daß ihr Metier versinkt wie das der Gaslaternenanzünder, & beschlossen, hemmungslos einen drauf zu machen (& wenn der Lama-Mist noch so wüst gequirlt ist), um späteren Medienarchäologen Grund zum Staunen über die Endphase der alteuropäischen decadence zu liefern. Zwischen beiden Möglichkeiten dürfte eine reichliche Schnittmenge existieren.



Vielen Dank für das Zusammentragen dieses Unsinns und für den Verweis auf den Artikel über Steiner'schen Landbau. Als Ingenieur kennt man ja eher einen anderen Steiner.

Jetzt kann ich mir aber endlich erklären, warum im BIO-Laden ein Mineralwasser als »Quelle«, »Lichtquelle« und »Mondquelle« verkauft wird – je nachdem, ob es werktags, bei besonderem Licht oder bei Vollmond abgefüllt wurde. Für den Preis einer Flasche Mondwasser kann man beim niedergelassenen Bäcker ein gutes Brot für vier Personen bekommen.

Vermutlich wird es der Historiker in hundert Jahren als »Spätdeutsche Dekadenz« bezeichnen. Andere europäische Nationen könnten sich womöglich rechtzeitig auf die tatsächlichen Probleme besinnen (oder haben das schon getan).

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

26.02.2013 13:28
#4 RE: Unüberschrift des Jahres Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
Wieso nur die Überschrift? Der darunterstehende Artikel ist ja genauso prämierungswürdig:


Da haben Sie natürlich Recht. Aber die Überschrift setzt sogar für SZ-Verhältnisse neue Tiefflug-Maßstäbe.

Am Inhalt des kritikgegenständlichen Artikels hat mich Folgendes irritiert: Einerseits heißt es:

Zitat
Quinoa kann man als Salat genießen, etwa mit tropischen Früchten, als Auflauf, Risotto oder als Beilage zum Lama-Steak. [Hervorhebung von mir]



Andererseits:

Zitat
Allerdings wächst Quinoa nur dann gut, wenn sie mit Lama-Mist gedüngt wird, was in anderen Erdteilen Probleme bereiten könnte. Außer man ruft 2014 konsequenterweise zum Jahr des Lamas aus. [Hervorhebung von mir]



Die Kuh, die man noch melken will, soll man nicht schlachten. Selbiges gilt freilich auch für das Lama, das noch ... Es bewahrheitet sich einmal mehr die politische Weisheit, dass wichtig ist, was hinten herauskommt. Da die Lama-Schlachtung folglich tabu ist, bleibt Pferdefleisch alternativlos

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