Und wieder einmal hat die linke Empöhrungswelle ihre Wirkung nicht verfehlt. Wie die Welt berichtet wurde die Südtiroler Band Frei.Wild von der Echo Verleihung ausgeladen nachdem die Bands Kraftklub und Mia einen Boykott angedroht hatten.
Bis zu diesem Bericht sagte mir diese Band nichts. Nachdem ich mir jedoch ein paar der beanstandeten Liedtexte angeschaut habe, kann ich nicht ganz nachvollziehen in wie fern diese Band rechtsradikal ist. Mir persönlich gefällt die Musik dieser Band nicht besonders, da ich insbesondere die Texte nicht besonders originell finde und ich diese Art "Schreigesang" nicht mag. Das gilt aber für die meisten der für den Echo nominierten Bands. Aus der besungenen Liebe zur Heimat (Südtirol) jedoch mal wieder Nationalismus und Rechtsextremismus abzuleiten zeigt was inzwischen ausreicht, um ins Visier der linken Tugendapostel zu geraten.
Ich habe die Befürchtung, dass das Pendel, je weiter man es nach links herüber zieht irgendwann umso stärker nach rechts ausschlagen wird.
Zitat von NikoschDas gilt aber für die meisten der für den Echo nominierten Bands. Aus der besungenen Liebe zur Heimat (Südtirol) jedoch mal wieder Nationalismus und Rechtsextremismus abzuleiten zeigt was inzwischen ausreicht, um ins Visier der linken Tugendapostel zu geraten.
Ich kenne Frei.wild nicht weiter, aber das Ganze erinnert schon sehr an Rammstein. Die haben sich stets als unpolitisch bezeichnet, haben ihre Wurzeln in der ostberliner Punk(!)szene, kommen aber martialisch daher, und igitt, sie haben auch mal ein Riefenstahlvideo verwurstet. Auch Rammstein standen lange auf der Abschußliste der Tugendwächter, aber denen ist der gigantische internationale Erfolg der Band in die Quere gekommen. Leider, muß man sagen, haben sie sich dann aber auch noch in einem Song (Links, 2, 3, 4) zu einem diffusen Linkssein bekannt, was ich als Kotau empfunden habe. Unpolitisch-provokant gefielen sie mir besser.
Ich wehre mich dagegen, dass mutiges Einschreiten gegen Rechts hier so diffamiert wird. Die Bands und die Verantwortlichen haben Gesicht gezeigt und Zivilcourage bewiesen. Rechtem Gedankengut darf keine Plattform geboten werden! Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Rayson im Beitrag #3Ich wehre mich dagegen, dass mutiges Einschreiten gegen Rechts hier so diffamiert wird. Die Bands und die Verantwortlichen haben Gesicht gezeigt und Zivilcourage bewiesen. Rechtem Gedankengut darf keine Plattform geboten werden! Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Ich möchte Sie bitten mich darüber aufzuklären welche Texte der Band rechtsradikales Gedankengut wiederspiegeln (und das meine ich völlig Ernst und ohne jede Ironie). Mir ist diese Band völlig egal, aber ich störe mich prinzipiell daran wenn ich den Eindruck habe, dass in Deutschland Menschen auf Grund ihrer Meinung oder Gesinnung ausgegrenzt und an den Pranger gestellt werden.
Die von mir auf Grund des Welt Artikels angeschauten Texte "Gutmenschen und Moralapostel" sowie "Wir reiten in den Untergang" sind für mich platt und pubertär und durchaus auch rechts-konservativ aber in keinster Weise rechtsradikal. Die Meinungsfreiheit gilt in Deutschland jedoch meines Wissens nach nicht nur für linke Meinungen.
Meiner Meinung nach leistet man dem Kampf gegen den wirklichen Rechtsradikalismus mit solchen Aktionen einen Bärendienst, da gemäßigte Rechte in die rechtsradikale Ecke gedrängt werden und die wirklich Rechtsradikalen in ihrem Opfergestus (die Gesellschaft ist gegen uns) bestärkt werden. Ob es so gelingen kann rechtsextremes Gedankengut in Deutschland zu bekämpfen bezweifle ich.
Zudem hat man der Band auf diese Weise eine Aufmerksamkeit beschert, die sie wohl ansonsten selbst bei einem Gewinn des Preises nicht erhalten hätte.
Die Verantwortlichen sind eingeknickt weil sie Angst um den Ruf ihres tollen Musikpreises hatten. Was das mit Zivilcourage zu tun hat erschließt sich mir nicht ganz.
Zitat von NikoschIch möchte Sie bitten mich darüber aufzuklären welche Texte der Band rechtsradikales Gedankengut wiederspiegeln (und das meine ich völlig Ernst und ohne jede Ironie).
Ich bin erschüttert über diese Verharmlosung rechtsradikalen Gedankenguts.In einem Songtext soll sogar von "Heimat" die Rede sein. Diese nationalistische und Minderheiten ausgrenzende braune Gesinnung muss bekämpft werden, wo man sie sieht.Dass hier in "Zettels Raum" so verständnisvoll mit rechtsradikalen Songtexten umgegangen wird, deutet auf eine gefährliche Nähe zur "Neuen Rechten" hin. Bei einem etwaigen Wikipedia-Eintrag wird diese offensichtliche strategische Verbindung bestimmt nicht unerwähnt bleiben.
Ich kann das gut, oder?
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Zitat von Rayson im Beitrag #5 Ich kann das gut, oder?
Ich wollte gerade meinen Text editieren, dass mir in meiner aufrechten (uups, "auflinken" natürlich) Empörung wohl die Ironie etwas durchgerutscht ist. Nichts für ungut
Die Mitglieder der Band stammen aus der Skinheadszene und wie man hört wohl auch aus der rechten. Nach meinem Wissen, war der Sänger auch in eindeutig rechtsextremen Bands aktiv - ja. Das heißt aber nicht, dass Menschen sich nicht ändern können. In der Musik von frei.wild kann ich nichts rechtsextremes entdecken. Die Texte sind oft lokalpatriotisch und konservativ aber das ist ja, in meinen Augen, nichts verwerfliches. Hier hat die Gesinnungsjustiz mal wieder zugeschlagen und es ist mehr als peinlich, dass die Echo-Verantwortlichen so charakterlos einknicken. Frei.wild wird das nicht stören, die Band ist das gewöhnt, schließlich ist sie seit Jahren eines der Hauptziele der Linken. Wie es scheint haben ebenso wie die Onkelzfans auch ihre Gegner eine neue Heimat gefunden.
Mich persönlich stört an frei.wild die stellenweise lyrische Schlichtheit ihrer Texte, anderes finde ich gar nicht schlecht. Verwerflich ist das aber sicher nicht. Und vielleicht sollte der ein oder andere sich auch mal fragen welche Bands, Politiker und andere früher in extremistischen Vereinigungen aktiv waren bevor sie andere wegen ihrer Vergangenheit vorverurteilen. Da hätten wir in gewissen Zeiten wohl die halbe Bundesregierung entlassen können.
Ich kannte die Band bislang auch nicht. Wer mag, kann sich aber über die Ansichten der Band ein eigenes Bild machen, denn die Band hat zu den Kommentaren der Medien über Sie ein eigenes Webportal eingerichtet, auf dem allerlei Artikel verlinkt und sogar meistens von der Band selbst aktuell kommentiert werden. Ziel soll es unter anderem sein, Journalisten und anderen Interessierten auch anders lautende Berichte anzubieten und sich gegen negative Berichterstattung zur Wehr setzen zu können. Es können auch gezielt Fragen gestellt werden. Wie gesagt, soll doch jeder selbst entscheiden, was er davon hält.
Zitat von Doeding im Beitrag #2 Ich kenne Frei.wild nicht weiter, aber das Ganze erinnert schon sehr an Rammstein. Die haben sich stets als unpolitisch bezeichnet, haben ihre Wurzeln in der ostberliner Punk(!)szene, kommen aber martialisch daher, und igitt, sie haben auch mal ein Riefenstahlvideo verwurstet. Auch Rammstein standen lange auf der Abschußliste der Tugendwächter, aber denen ist der gigantische internationale Erfolg der Band in die Quere gekommen. Leider, muß man sagen, haben sie sich dann aber auch noch in einem Song (Links, 2, 3, 4) zu einem diffusen Linkssein bekannt, was ich als Kotau empfunden habe.
Gerade das fand ich eigentlich nicht weiter dramatisch, da es ja auch nicht dramatisch ist, wenn sich Rammstein selber als eher links sieht. Den Kotau habe ich eher auf dem Reise Album gesehen, als in dem an sich ja ganz netten "Amerika" unbedingt noch eine Stimme zugesetzt werden musste "This is not a love song", um ja zu zeigen, dass man eigentlich genau das Gegenteil von dem meint, was man da singt. Normalerweise sind die Texte von Rammstein erheblich mehrdeutig und gerade in diesem Fall schien es wohl wichtig zu sein, dass man auf keinen Fall als Amerika-Fan rüberkommen durfte. Und diesen Kotau fand ich besonders übel da Rammstein einen durchaus nicht kleinen Teil ihres Erfolges einer sehr erfolgreichen USA Tournee verdankt.
On Topic: Ich denke aber auch der Vergleich ist nicht ganz passend. Soweit mir bekannt ist war keines der Bandmitglieder von Rammstein je in der Nähe der rechten Szene verodnet noch hat Rammstein je Texte transportiert, die man auch nur entfernt faschistoid interpretieren könnte. Alles was man bis dato Rammstein vorwerfen konnte war das rollende R und eine feurige Bühnenshow, das Olympa-Video vielleicht noch am Rande. Ich kenne frei.wild nicht, aber dem Artikel nach sind sie eher mit den Onkelz zu vergleichen und die sind dann so harmlos nicht gewesen.
Zitat von isildur im Beitrag #9 Und vielleicht sollte der ein oder andere sich auch mal fragen welche Bands, Politiker und andere früher in extremistischen Vereinigungen aktiv waren bevor sie andere wegen ihrer Vergangenheit vorverurteilen. Da hätten wir in gewissen Zeiten wohl die halbe Bundesregierung entlassen können.
Ich bin dafür. Wobei ich schon Unterschiede zwischen verschiedenen Spielarten des Extremismus und auch eine Komponente im Alter der betreffenden Person sehe. Aber ich meine zum Beispiel, dass jemand, der im volljährigen Alter Mitglied einer extremistischen Vereinigung gewesen ist, die Gewalt als Mittel zur Politik propapgiert, kein Mitglied einer Regierung mehr werden sollte. Natürlich kann man sich irren. Und man kann auch eine Meinung revidieren. Aber einem Kinderschänder bietet man auch keinen Job im Kindergarten an, nur weil er seine Meinung revidiert hat.
Wer Gewalt gegen Andersdenkende befürwortet, der sollte Zeit seines Lebens nicht in die Nähe politischer Macht gelassen werden. Und wenn das die halbe grüne Parteispitze absägt sehe ich darin eigentlich auch keinen Verlust.
Zitat von LlarianDen Kotau habe ich eher auf dem Reise Album gesehen, als in dem an sich ja ganz netten "Amerika" unbedingt noch eine Stimme zugesetzt werden musste "This is not a love song", um ja zu zeigen, dass man eigentlich genau das Gegenteil von dem meint, was man da singt.
Ohne mich jetzt in Rammstein-Textexegese verlieren zu wollen: das mit Amerika habe ich bisher so dramatisch nicht gesehen; ist das nicht das generelle Stilmittel von Lindemann, erst eine Aussage aufzubauen, um sie dann am Ende ins Gegenteil zu verkehren? Am Ende ist doch oft unklar, was Rammstein eigentlich sagen wollte; das gilt sogar für Links 2, 3, 4, , wo es am Ende heißt "der Neider hat es nicht gewußt", sich sich also erst mit den linken Sittenwächtern gemein machen, um sie zum Schluß nochmal abzuwatschen...
Zitat Ich denke aber auch der Vergleich ist nicht ganz passend.
Teilweise Zustimmung. Ich würde dem Sänger aber zugestehen, sich geändert zu haben. Ich war auch mal links Und er hat eine neue Band gegründet; die "Metamorphose" der Onkelz ist da schon weniger glaubhaft, da es immer noch dieselbe Band ist. Aber wie gesagt, ich kenne Frei.Wild nicht weiter. Herzlichen Gruß Andreas Döding
Zitat von NikoschIch wollte gerade meinen Text editieren, dass mir in meiner aufrechten (uups, "auflinken" natürlich) Empörung wohl die Ironie etwas durchgerutscht ist. Nichts für ungut
No worries, mate
Ich meine schon, mich ziemlich genau in den üblichen linken Wortfeldern bewegt zu haben, die bei solchen Anlässen an der Tagesordnung sind.Das einzige, was wirklich auf Ironie hinwies, war höchstens das ja heftig übertriebene "Nie wieder Krieg!". Und eben, dass der Kommentar von mir kam, aber dazu müsste man meine Meinungen schon öfters hier oder auf B.L.O.G. gelesen haben. Ich bin mir aber fast sicher, dass unter einem anderen Nutzernamen verfasst und ohne das "Nie wieder Krieg!" beide Kommentare als authentische Meinung eines berufshyperventilierenden Linken "rübergekommen" wären...
EDIT Nur der Vollständigkeit halber: Die Band selbst kenne ich nicht, und sie interessiert mich auch nicht.
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Zitat von Doeding im Beitrag #13 das mit Amerika habe ich bisher so dramatisch nicht gesehen; ist das nicht das generelle Stilmittel von Lindemann, erst eine Aussage aufzubauen, um sie dann am Ende ins Gegenteil zu verkehren? Am Ende ist doch oft unklar, was Rammstein eigentlich sagen wollte; das gilt sogar für Links 2, 3, 4, , wo es am Ende heißt "der Neider hat es nicht gewußt", sich sich also erst mit den linken Sittenwächtern gemein machen, um sie zum Schluß nochmal abzuwatschen...
Mag wohl sein, wobei ich bei Amerika die Mehrdeutigkeit nicht sehe. Und ich fand sie ärgerlich, denn sie stimmt in den reichlich tumben deutschen Antiamerikanismus mit ein. Hätte er die Zeile mit dem Love-Song weggelassen, so hätte man auch keine Eindeutigkeit gehabt, nach dem Motto: Meint er es ironisch ? Oder ernst ? So bleibt aber nicht viel.
Zitat Teilweise Zustimmung. Ich würde dem Sänger aber zugestehen, sich geändert zu haben. Ich war auch mal links
Vermutlich war nahezu jeder "mal links", wenn man älter und schlauer wird ändert sich das ganz gerne. Aber es ist was anderes mal links gewesen zu sein, oder mit der Antifa vermummt Steine geworfen zu haben. Genauso wie es was anderes ist mal rechts gewesen zu sein oder eben mit den Skinheads Angst und Schrecken verbreitet zu haben.
Zitat Und er hat eine neue Band gegründet; die "Metamorphose" der Onkelz ist da schon weniger glaubhaft, da es immer noch dieselbe Band ist.
An den Onkelz finde ich vor allem nicht glaubhaft das man heute so tut, als habe man all das, was man früher vertreten hat, so gar nicht gemeint. Und mit den Folgen habe man nix zu tun.
Zitat Aber wie gesagt, ich kenne Frei.Wild nicht weiter.
Ich auch nicht. Aber deswegen kann man doch prima im luftleeren Raum dagegen wettern. :) Aber ernsthaft: Ich kann dazu inhaltlich genauso wenig was sagen, ich fand nur den Vergleich mit Rammstein nicht so korrekt, da ich zumindest den Haufen ein bischen besser kenne.
Zitat von LlarianIch kann dazu inhaltlich genauso wenig was sagen, ich fand nur den Vergleich mit Rammstein nicht so korrekt, da ich zumindest den Haufen ein bischen besser kenne.
Ach Rammstein. Flake hat die DDR geliebt. So wie auch ihre kommunistischen Fans. Die bedienen nicht nur einen satten Antiamerikanismus. Auch meine Stasi-Vermutungen betr. der FDJ-Punker und Rammsteinhälfte Feeling B. Schon der Name! Die Nebencombo hieß Magdalene-Keibel. Ja, man muss die DDR lieben um sich solche Namen zu geben.
Aber klar, auch für Fans von Diktaturen gilt die Freiheit!
Musik & Politik, oje...Wo würde man einen wie [... = lange Suche nach der Schnittmenge zwischen Woodstock & der Lady Gaga-Generation] Neil Young verorten? Rechtskonservativer Radikalanarchist mit strikter linker Gesinnung?
Zitat von Llarian im Beitrag #11Ich kenne frei.wild nicht, aber dem Artikel nach sind sie eher mit den Onkelz zu vergleichen und die sind dann so harmlos nicht gewesen.
Richtig sind sie nicht gewesen, allerdings muss man den Onkelz zugestehen das sie seit ihrer Wandlung (also den Großteil ihrer Karriere) mehr und effektiveres gegen den (existierenden und keinen herbeiphantasierten) Rechtsextremismus getan haben als die vermeindlich Couragierten mit Lichterketten und Echoverleihungen jemals tun werden.
Die Reduzierung von 25 Jahren Karriere auf einige Blödheiten in den ersten 2 Jahren obwohl man danach nun wirklich alles Menschenmögliche getan hat um sich von diesen Jugendsünden zu distanzieren ist meiner Meinung nach auch nicht unbedingt förderlich. Da fördert man tausende Projekte gegen Rechts und gegen den "braunen Sumpf" aber wenn es dann wirklich Leute schaffen "auszusteigen" und dabei vermutlich auchnoch ungeheuer viele Andere mitzunehmen ist das auch plötzlich falsch.
Zitat Original von Wikipedia Bei einem Rock-gegen-Rechts-Konzert 1993 in Bremen stellte die Band erneut klar, dass sie rechtsextremes Gedankengut, Fremdenfeindlichkeit und generell Hass ablehnt. Die Veranstaltung trug den Titel Mensch!?, fand in der Bremer Stadthalle statt und wurde von den Onkelz mitfinanziert.[142] Außerdem wurden dort, neben den Auftritten der Onkelz und einiger anderer Bands, Arbeiten zum Thema Ausländerfeindlichkeit ausgestellt und den Bremer Kulturvereinen die Möglichkeit gegeben, sich vorzustellen. Eine kleine Gruppe Neonazis, die dennoch das Konzert besuchen wollte und nationalsozialistische Parolen skandierte, wurde unter „Nazis-raus“-Rufen der Besucher vom Sicherheitsdienst des Konzertes verwiesen
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #18Ja, man muss die DDR lieben um sich solche Namen zu geben.
Nö. Das Dauergesülze der Bonzen, die meistens selbst sichtbar müde und desillusioniert waren, hat schon in der Schule für einen sarkastisch-ironischen Grundton gesorgt, den heute aber keiner mehr nachvollziehen kann. Manchmal habe ich den Eindruck,daß man da wirklich eine Art Wörterbuch bräuchte, weil keiner mehr weiß, wie heftig die sozialistische Phasendrescherei zu Beleidigungen und Schimpfworten umgedeutet wurde: Experte = Idiot, große Pläne aber unfähig Fachkraft = minderbemittelter Depp / Trottel sozialistisches Vorbild = asoziales Arschloch sowjetische Waffenbrüder = Besatzergesindel Facharbeiter = Alki Kader = Bonze und Verräter und so weiter und so fort...
Allerdings: Ja, in der DDR war es relativ normal, seine Heimat und seine Mitmenschen zu lieben, auch bei denen, die das System zum Teufel gewünscht haben. Patriotismus war normal.
Zitat von isildur im Beitrag #9Die Mitglieder der Band stammen aus der Skinheadszene und wie man hört wohl auch aus der rechten. Nach meinem Wissen, war der Sänger auch in eindeutig rechtsextremen Bands aktiv - ja.
Einzig Phillip Burger war bei den Kaiserjägern - mit 16!
Ist aber eigentlich auch egal. Vorhin im Autoradio hörte ich einen öffentlich-rechtlich entlohnten Musikjournalisten (Vollauskenner), der angeblich jahrelang undercover die rechte Musikszene infiltriert hat(*). Nach seinen Worten kann man Frei.Wild nicht vorwerfen irgendwie rechtsextrem zu sein. Sie sind keine Naziband. Sie bedienen aber mit ihrer Musik (O-Ton: "völkisches Textgut") eine Klientel, die so auch in die ähnlich klingende Rechtsrockszene (bis zu expliziten Nazibands) abdriften könnte. Lieder von Heimat, Zusammenhalt und "unserer Kultur" - männlich-markant intoniert - findet eben Anhänger und Absatz. Und noch(!) muss kein Träger eines Frei.Wild-T-Shirts Angst haben, mit einem Thor Steinar Träger verwechselt zu werden. Das muss sich ändern.
Frei.Wild wird erst mal so eine Art Türöffnerfunktion zugeschrieben, die den wirklichen Faschobands die Fans zutreiben könnte. Es geht hier um so etwas wie "wehret den Anfängen". Dass Frei.Wild z.B. bei der Tournee-Eröffnung in Dortmund vor 12000 Leuten spielte, sollte man da als Warnsignal sehen.
Ich für meinen Teil denke, dass dieses Brimborium der Band eher zusätzliche PR bringt. Und gegen öffentlich gezeigtes F.W-Fantum kann ja auch niemand etwas echtes vorbringen - so dass da durchaus ein Protestzeichen gegen Bevormundung draus werden kann. Gucken wir mal.
Zitat von herki im Beitrag #21 Richtig sind sie nicht gewesen, allerdings muss man den Onkelz zugestehen das sie seit ihrer Wandlung (also den Großteil ihrer Karriere) mehr und effektiveres gegen den (existierenden und keinen herbeiphantasierten) Rechtsextremismus getan haben als die vermeindlich Couragierten mit Lichterketten und Echoverleihungen jemals tun werden.
Was haben Sie denn getan ? Ein bischen palavern dass Nazi "scheisse" sind ist noch keine zivilcouragierte Großtat. Es sind auch weniger 2 Jahre mit einigen "Blödheiten", es sind doch schon ein paar mehr. Was aber am bezeichnendsten ist, ist, dass die Onkelz nahezu IMMER das Problem bei den anderen gesehen haben und sich nie mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandergesetzt haben. Und das macht den ganzen "Wandel" ausgesprochen unglaubwürdig. Immer waren es die anderen, die böse berichtet haben, die einen geschnitten haben, die ganz, ganz gemein waren. Aber nie ein großes Wort darüber was für eine (sorry) Scheisse man selber man selber mal im Kopf hatte und meinte artikulieren zu müssen. Ein Wandel ? Schön, aber wie glaubwürdig ist ein Wandel der nicht einmal reflektieren kann und permanent erzählt man sei heute ganz anders ? Ich bin sicher Ender der vierziger Jahre haben auch eine ganze Menge Menschen eingesehen, dass Adolfs Ideen nicht ganz die besten waren. Sich aber dann hinzustellen und immernoch mit dem Finger auf die bösen Amis zu zeigen, die einem da weh getan haben, macht einen echten Wandel auch nicht wirklich glaubwürdig.
Dabei gehe ich schon davon aus, dass auch ein Herr Weidner irgendwann begriffen hat, dass Brandanschläge und prügelnde Skindheads nicht ganz so lustig sind. Aber die Stelle wo selber Verantwortung übernommen wird, für das, was man mal angerichtet hat, die vermisse ich doch nicht nur ein bischen. Jugendsünden begeht jeder, aber wenn man seine Jugendsünden damit verteidigt das man heute ganz anders sei und diejenigen, die einem für die Jugendsünden einen drauf gegegeben haben, beschimpft, dann hat das ein ziemlich schales Geschmäckle. Da ändert auch ein "Rock gegen Rechts" Konzert nix dran.
Die Onkelz haben bis heute nicht begriffen das das, was Ihnen wiederfahren ist, absolut verdient war. Das haben Sie witzigerweise übrigens mit den echten Nazis gemeinsam. Die haben auch nur immer sich selbst beweint und die Schuld bei den anderen (in dem Falle die bösen Amis, ersatzweise Stalin oder Churchill) gesucht. Echter Wandel fängt bei sich selber an.
Zitat von Robin im Beitrag #10Wer mag, kann sich aber über die Ansichten der Band ein eigenes Bild machen, denn die Band hat zu den Kommentaren der Medien über Sie ein eigenes Webportal eingerichtet
Danke für den Hinweis!
Zitat von F.W-PortalWarum hat die Band keine Texte explizit nur gegen rechts? Weil die Band der Auffassung ist, dass extremistisches Gedankengut und Handeln, Ideologie-unabhängig ist. Ob ganz links oder ganz rechts bedeutet für die Band keinen Unterschied, die Geschichte und auch jüngste Ereignisse zeigen immer wieder, dass sowohl Faschismus, Kommunismus, Anarchismus als auch Nationalismus jeweils Menschenverachtung und Unheil bedeuten. Die Band lässt sich nicht instrumentalisieren und misst NICHT mit zweierlei Maß.
Na, das finde ich doch mal sympathisch.
Unsympathisch finde ich allerdings, dass sich ausgerechnet MIA da in Szene setzen. Denn da war doch mal was.
Zitat von tazKeine Frage, diese Band ist dumm wie Brot. (...) Mit ihrem Stück "Was es ist" riss die Band dann noch einmal mächtig den Hall auf: Inspiriert von den Protesten gegen den Golfkrieg und einem Gedicht von Erich Fried spielten sie ein Liebeslied an Deutschland ein, das sie bevorzugt schwarz-rot-gold gewandet vorzutragen pflegten. Als sei das noch nicht genug, kriegten sie sich vor Erstaunen kaum noch ein, als sie damit bei Antifagrüppchen keine Beifallsstürme ernteten, sondern mit Eiern beworfen wurden.
Was soll das jetzt? Hätte es ohne 'empörte Reaktion' wieder Eier gehagelt?
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
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