Zitat von Frank2000 im Beitrag #1Ein Beispiel dafür, wie man Klientelpolitik betreibt, anstatt Praxistaugliche Lösungen zu suchen, findet sich hier.
Von politischer Seite wird das sicherlich nichtmal als Klientelpolitik angesehen werden. Wir haben ja schließlich alle was davon! Es ist ja eher Symbolplitik: Schaut nur her, unsere Revolution ist machbar! Lustig finde ich ja, dass es trotz 2,5 Mio € Förderung(!) nicht so recht funktioniert (waren die E-Autos da eigentlich schon drin?), und das schon zu Beginn seiner Standzeit. Sowas altert ja auch. Vielleicht schiebt man ja noch ein 10-Millionen-Haus nach. So eins mit angeflanschtem Windrad, Elektrolysator und Hindenburg-Gedenktank im Keller. Das muss doch zu packen sein!
Beste Grüße, Calimero
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derErdmann
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23.03.2013 22:52
#3 RE: Kurioses, kurz kommentiert: Dann sollen sie eben im "Effizienhaus plus" wohnen!
Zitat von Calimero im Beitrag #2Von politischer Seite wird das sicherlich nichtmal als Klientelpolitik angesehen werden. Wir haben ja schließlich alle was davon! Es ist ja eher Symbolplitik: Schaut nur her, unsere Revolution ist machbar! Lustig finde ich ja, dass es trotz 2,5 Mio € Förderung(!) nicht so recht funktioniert (waren die E-Autos da eigentlich schon drin?), und das schon zu Beginn seiner Standzeit. Sowas altert ja auch. Vielleicht schiebt man ja noch ein 10-Millionen-Haus nach. So eins mit angeflanschtem Windrad, Elektrolysator und Hindenburg-Gedenktank im Keller. Das muss doch zu packen sein!
Im Osten nichts Neues. Nur dass ich bisher dachte, "Beispiellösung" oder "Muster-LPG" würden auf dem Müllhaufen der Geschichte kompostieren. So kann man sich irren.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #1Ein Beispiel dafür, wie man Klientelpolitik betreibt, anstatt Praxistaugliche Lösungen zu suchen, findet sich hier.
Danke, lieber Frank2000.
Ich hatte einen entsprechenden Artikel in einer der Online-Ausgaben der MSM gelesen. Theoretisch ist ja nichts gegen ein teures Einfamilienhaus einzuwenden. Jeder sollte so teuer bauen dürfen, wie er/sie/es es sich leisten kann. Allerdings habe ich - ebenso wie Sie - große Vorbehalte dagegen, diesen durchaus typischen Lebensstil (nämlich im Bereich der staatsangestellten oder verbeamteten Doppelverdienerhaushalte der Mitgliederschaft besonders einer bzw. z.T. auch der meisten anderen Parteien) zu fördern. Wenn schon Modelle zum Energiesparen oder zum energetisch günstigen Wohnen entwickelt werden, sollten es natürlich massentaugliche, vergleichsweise einfach zu implementierende Dinge sein. Natürlich kann man paralell auch die Luxusvarianten entwickeln - aber Förderung sollte - wenn sie überhaupt gezahlt wird - vor allem der Massenvariante zu gute kommen [vor allem deshalb, da man natürlich nicht ausschließen kann, dass Entwicklungen, die mit dem Fördergeld für die einfache Lösung erforscht wurden, auch der komplexen Luxuswohnung zugute kommen].
xanopos
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24.03.2013 11:56
#6 RE: Kurioses, kurz kommentiert: Dann sollen sie eben im "Effizienhaus plus" wohnen!
Ich finde es gibt schlimmere Wege Steuermittel zu verwenden. Das Haus ist ein Prototyp. Als Radikalliberaler mag man vielleicht staaatliche Forschung komplett ablehenen, ich tue das (nicht) mehr. Sind die Milliarden für ITER etwa nicht gerechtfertigt. Nicht praxistauglich? Na, dann weg mit den Kunstsubventionen. (Womit ich mich eher anfreunden könnte.) Nur für eine Minderheit? Wozu gibt es eigentlich Spitzensportförderung? Großer Platzbedarf? Das Ding passt in meinem Gemüsegarten. Prestigeprojekt? Eine solarbetriebene Weingartenhütte macht sich in Berlin nicht so toll. Weinbauern sind eh auch eine subventionierte Minderheit.
Zitat von xanopos im Beitrag #6... Sind die Milliarden für ITER etwa nicht gerechtfertigt. Nicht praxistauglich? Na, dann weg mit den Kunstsubventionen. (Womit ich mich eher anfreunden könnte.) Nur für eine Minderheit? Wozu gibt es eigentlich Spitzensportförderung? ...
Werter xanopos,
ITER ist eines der wenigen Beispiele für GRUNDLAGENforschung, dass wir noch haben. Das ist etwas ganz anderes als die Subventionierung der Entwicklung von Anwendungsfällen, wie das beim Effizienzhaus der Fall ist. Um Anwendungsfälle soll sich gefälligst die Industrie kümmern. Und wenn es nicht genügend Nachfrage gibt, dann werden eben keine Anwendungsfälle entwickelt.
Die Kunstsubventionen wie überhaupt die Subventionen im Kultur- und Sportbetrieb sind mir teilweise ein Dorn im Auge. Es gibt im Rheinland zum Beispiel erste Widerstände dagegen, dass ständig das ganze Geld in die "Hochkultur" von Köln und Bonn versenkt wird (Opern, Spielhäuser, Konzerthallen) während die Aktivitäten, wo wirklich der Bürger in der Masse erreicht wird, leer ausgeht (Fußballvereine, Tischtennis, Brauchtum, Inliner-Plätze und so weiter und so fort).
xanopos
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24.03.2013 13:06
#8 RE: Kurioses, kurz kommentiert: Dann sollen sie eben im "Effizienhaus plus" wohnen!
Zitat von Frank2000 im Beitrag #7 ITER ist eines der wenigen Beispiele für GRUNDLAGENforschung, dass wir noch haben.
Weter Frank2000, ITER ist ein Schritt zum kommerziellen Fusionskraftwerk. Wo ist die Grenze zwischen Grundlagenforschung und Produktentwicklung? ITER ja, DEMO vielleicht?
Zitat Das ist etwas ganz anderes als die Subventionierung der Entwicklung von Anwendungsfällen, wie das beim Effizienzhaus der Fall ist. Um Anwendungsfälle soll sich gefälligst die Industrie kümmern.
Ein Fördervolumen von 2,5*10^6 € sind Peanuts. Das ist ein paar Größenordnungen unter dem EEG-Deasater. Drüber rege ich mich nicht auf, schon gar nicht als Österreicher. Ich sehe das Haus als Kunstinstallation mit technischem Hintergrund. Wenn ich mal in Berlin bin, schaue ich vorbei.
Ich dachte, werter xanopos, Sie kommen aus einem technischen Umfeld? Wie man ITER nicht als Grundlagenforschung klassifizieren kann, ist mir ehrlich gesagt, ein Rätzel. Ich befürchte, da werden wir in diesem Punkt nicht zu einer gemeinsamen Beurteilung kommen.
xanopos
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24.03.2013 13:52
#10 RE: Kurioses, kurz kommentiert: Dann sollen sie eben im "Effizienhaus plus" wohnen!
ich habe im obigen Post geschrieben, dass ich ITER als Grundlagenforschung sehe, mir ist allerdings nicht klar wo man die Grenze zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung ziehen soll. Bevor Missverständnisse entstehen, das Pilotprojekt "Effizienzhaus Plus" ist in meinen Augen KEINE Grundlagenforschung. Der Staat sollte so etwas eigentlich nicht finanzieren, wir leben aber nicht in einer perfekten Welt.
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