Zitat Wir rufen lautstark nach Authentizität und Ehrlichkeit, aber hoffen insgeheim doch auf Heuchelei
Gilt doch für Politiker auch so
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von NoricusWas wollen wir eigentlich von unseren Prominenten? Sollen sie sich authentisch verhalten oder zu jedem Spiel gute Miene machen?
Japp, ich war dem Diktum der "Zicke" auch erst aufgesessen; auf youtube schien ja zuerst alles klar. Daß sie so, wie sie war -anders als Kinski- völlig authentisch war, kam mir erst später in den Sinn. Und mehr noch: sie hat dem Affen Zucker gegeben, wohl unbewußt, indem sie Nachrichten generiert hat und kontroverse Diskussionen, vor allem aber: Empörung, der Honig, an dem wir alle saugen.
Das will aber kaum jemand wissen, daher: vielen Dank für die Insistenz, lieber Noricus,
Zitat von NoricusJa, ich wäre sogar so großzügig, auch Politiker als Prominente zu betrachten
Aber landläufig ist da ja wohl schon noch eine Trennung. Oder anders: Politiker, die vor allem als Prominente wahrgenommen werden, haben politisch meist nichts zu sagen...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von NoricusJa, ich wäre sogar so großzügig, auch Politiker als Prominente zu betrachten
Aber landläufig ist da ja wohl schon noch eine Trennung. Oder anders: Politiker, die vor allem als Prominente wahrgenommen werden, haben politisch meist nichts zu sagen...
Da würde ich grundsätzlich zustimmen, aber z.B. Guttenberg in seiner Ministerzeit oder Wowereit als (wenn auch schwaches) Gegenargument aufbieten.
Zitat Wir rufen lautstark nach Authentizität und Ehrlichkeit, aber hoffen insgeheim doch auf Heuchelei
Gilt doch für Politiker auch so
Ja, ich wäre sogar so großzügig, auch Politiker als Prominente zu betrachten
Aber es ging doch um eine Schauspielerin! Wird vor der Kamera nicht jeder zum Schauspieler?
Wenn ich den Fernseher einschalte, will ich gut unterhalten werden, da tritt die Auhentizität doch sehr in den Hinterdrund. Der Gast will was verkaufen, Quatsch, promoten und der Moderator tut so, als würde er das so interessant finden, dass die Zuschauer unbedingt auch davon erfahren sollten. Nein, ich will auf gar keinen Fall den Menschen dahinter kennenlernen, warum auch?
Zitat von NoricusDa würde ich grundsätzlich zustimmen, aber z.B. Guttenberg in seiner Ministerzeit oder Wowereit als (wenn auch schwaches) Gegenargument aufbieten.
Wowi lasse ich gelten, aber der Absturz Guttenbergs war doch vorgezeichnet, spätestens seit seiner Zeit als Verteidigungsminister.Aber vielleicht bin ich zu sehr durch den Film neulich beeinflusst
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #7Wenn ich den Fernseher einschalte, will ich gut unterhalten werden, da tritt die Auhentizität doch sehr in den Hinterdrund. Der Gast will was verkaufen, Quatsch, promoten und der Moderator tut so, als würde er das so interessant finden, dass die Zuschauer unbedingt auch davon erfahren sollten. Nein, ich will auf gar keinen Fall den Menschen dahinter kennenlernen, warum auch?
Manchmal wird man ja erst gut unterhalten, wenn der Gast die ihm zugedachte Rolle nicht spielt, sondern sich völlig ungezwungen benimmt.
Wir erwarten von anderen weder eine glänzende Fassade, noch Authentizität. Wir erwarten eine Fassade, eine einstudierte Pose, die authentisch aussieht – eine glaubwürdige Lüge gewissermaßen. So ist es ja auch mit den Produkten, die wir kaufen. Die Hosen sehen schon gebraucht aus und die Blechverkleidung der Autos reflektiert nicht mehr, was sich dahinter verbirgt, sondern das, was der Käufer sich erträumt.
Der »Shitstorm« wiederum ähnelt nicht nur dem Scherbengericht sondern auch der Lynchjustiz und dem Pogrom (wenn auch vielfach verdünnt). Wenn sich alle in einer Masse einig sind, belohnt die Masse das, was der Einzelne sagt; also wird er es lauter und häufiger sagen und noch mehr Lob ernten, was andere anregt, es nachzuahmen – eine positive Rückkopplung. Verheerend, wie man aus Wissenschaft und Technik weiß. Dabei zuzusehen, oder gar mitzumachen birgt sicher einen gewissen Kitzel, wie die Abfahrt einer Achterbahn, aber hinterher ist einem unwohl, und wenn man es zu oft erlebt, langweilt man sich doch.
Zitat von Noricus im Beitrag #9 Manchmal wird man ja erst gut unterhalten, wenn der Gast die ihm zugedachte Rolle nicht spielt, sondern sich völlig ungezwungen benimmt.
Zitat von Noricus im Beitrag #9 Manchmal wird man ja erst gut unterhalten, wenn der Gast die ihm zugedachte Rolle nicht spielt, sondern sich völlig ungezwungen benimmt.
Und was, wenn das nur eine andere Rolle ist?
Dann kann man immer noch besser unterhalten sein als durch artige Film-/Buch-Bewerbung
Angeregt durch diesen Artikel habe ich mir den verlinkten Stein des Anstoßes angesehen. Eine halbe Stunde so langweilig. Ich wollte die Szenen finden, in denen Frau Riemann zickig war oder versuchte, Baumgarten vorzuführen Keine Chance, da war nichts. Also habe ich mir den Zusammenschnitt bei Niggemeier angesehen, weil sich dieser wohl auf die fraglichen Stellen fokussieren würde. Ich hab Verdachtstellen gefunden, die man mit einer großen Dosis einer mir unbekannten psychischen Ingredidenz für eine Zickeninterpretierung oder eine Vorführtheorie verwenden könnte.
Der Beitrag vor dem Interview war die Information, daß Rosemarie Fendel gestorben war, was Frau Riemann noch nicht wußte, und was sie sehr berührte. (Das sieht man nur in der Zusammenfassung von Niggemeyer - dort am Anfang.) Sie sah aus, als würde sie gleich weinen. Keine Zeit zu trauern, the Show must go on. Und so geht es gleich weiter, Frau Riemanns blonde Locken werden fast ehrfurchtsvoll gelobt, als befänden wir uns noch im Jahre 1970. Ein peinlicher Film mit Dorfbewohnern über ihre Kindheit im Norden Deutschlands wird eingespielt. Ach so, ah ja - es liegt nicht an der Zeit, nein, wir befinden uns im Lokalver(n)sehen. Welterfahrung trifft auf Lokalredakteur. Das muß man als gegeben hin nehmen, Herr Baumgarten wird niemals in der Lage sein, zu erkennen, wie provenziell er sich verhält.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Zitat von Kaa im Beitrag #13Der Beitrag vor dem Interview war die Information, daß Rosemarie Fendel gestorben war, was Frau Riemann noch nicht wußte, und was sie sehr berührte. (Das sieht man nur in der Zusammenfassung von Niggemeyer - dort am Anfang.)
Danke für diesen Hinweis. Ich hatte davon gelesen, aber dann keinen Beleg im Film gefunden. Ist ja interessant, dass der NDR/die ARD das für die Youtube-Version offenbar herausgeschnitten hat.
Und die Kommentare bei Niggemeier haben mir dann eine lange Nacht beschert. Hat Frau Riemann etwas verkehrt gemacht oder was bewirkt die Interpretation, daß sie den Moderator vorführt? Nach meiner Sehweise verhält sich der Moderator unflexibel, unsensibel, desinteressiert und starr. Nach Überwindung des ersten Schocks macht Frau Riemann ihm durch absichtlichen, aktiven Ausdruck emotionaler Präsenz Gesprächsangebote. Er geht darauf nicht ein, er entspannt kaum. Was für ein Mensch muß man sein, um zu meinen, sie läßt den Moderator absichtlich auflaufen?
Ein Landei. Abhängig von der Anerkennung anderer. Jemand der nur in der Sicherheit geregelten Verhaltens aufrecht gehen kann. Und nur mit Alkohol oder im Verliebtheitsrausch aus sich herausgeht. Die Leute, die nur hinterum reden, wenn sie sich an jemand im Ort stören, weil man sich immer wieder treffen wird. Die sich aber immer an Leuten stören, wenn sie sich klein mit ihnen fühlen. Und daran ist dann auf jeden Fall der andere schuld. [edit: Dieser ist] Hochmütig, nur auf Selbstdarstellung bedacht, will einen lächerlich machen, als Frau zickig, als Mann arrogant. Sie selbst machen nichts falsch, sie haben es ja nur gut gemeint. Bei ihnen zählt die Absicht, das durch dicke Filter rein gesehene Herz. Das eigene Verhalten wird nicht hinterfragt.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Zitat von Kaa im Beitrag #15Und die Kommentare bei Niggemeier haben mir dann eine lange Nacht beschert. Hat Frau Riemann etwas verkehrt gemacht oder was bewirkt die Interpretation, daß sie den Moderator vorführt? Nach meiner Sehweise verhält sich der Moderator unflexibel, unsensibel, desinteressiert und starr. Nach Überwindung des ersten Schocks macht Frau Riemann ihm durch absichtlichen, aktiven Ausdruck emotionaler Präsenz Gesprächsangebote. Er geht darauf nicht ein, er entspannt kaum.
Meine Sichtweise ist diese: Katja Riemann will offenbar ein anderes Gespräch als der Moderator. Da müssen zwei Menschen miteinander reden, obwohl sie es in diesem Moment in der jeweils vom anderen gewünschten Art und Weise nicht wollen.
Zitat von Kaa im Beitrag #15Und die Kommentare bei Niggemeier haben mir dann eine lange Nacht beschert. Hat Frau Riemann etwas verkehrt gemacht oder was bewirkt die Interpretation, daß sie den Moderator vorführt? Nach meiner Sehweise verhält sich der Moderator unflexibel, unsensibel, desinteressiert und starr. Nach Überwindung des ersten Schocks macht Frau Riemann ihm durch absichtlichen, aktiven Ausdruck emotionaler Präsenz Gesprächsangebote. Er geht darauf nicht ein, er entspannt kaum. Was für ein Mensch muß man sein, um zu meinen, sie läßt den Moderator absichtlich auflaufen?
Ein Landei. Abhängig von der Anerkennung anderer. Jemand der nur in der Sicherheit geregelten Verhaltens aufrecht gehen kann. Und nur mit Alkohol oder im Verliebtheitsrausch aus sich herausgeht. Die Leute, die nur hinterum reden, wenn sie sich an jemand im Ort stören, weil man sich immer wieder treffen wird. Die sich aber immer an Leuten stören, wenn sie sich klein mit ihnen fühlen. Und daran ist dann auf jeden Fall der andere schuld. [edit: Dieser ist] Hochmütig, nur auf Selbstdarstellung bedacht, will einen lächerlich machen, als Frau zickig, als Mann arrogant. Sie selbst machen nichts falsch, sie haben es ja nur gut gemeint. Bei ihnen zählt die Absicht, das durch dicke Filter rein gesehene Herz. Das eigene Verhalten wird nicht hinterfragt.
Liebe Kaa,
nun habe ich mir eben das Video angeschaut und kann Deiner Einschätzung nur zustimmen. Herr Baumgarten hat einige Jahre zuvor (wohl als Frauenschwarm) für Radio Antenne gearbeitet und das Frühstücksprogramm "begleitet". Das ist ein anderes Kaliber als TV bzw. TV-Moderator. Nun kann sich ein etwas dicklich gewordener und in die Jahre gekommener Unterhaltungsquatscher an seine Rolle im TV immer noch nicht anpassen. Aus Baumgartens Antenne-Zeiten hatte ich durch eine ebenfalls bei Antenne arbeitende Bekannte schon recht unschöne Äußerungen von ihm über Frauen gehört, die sich wunderbar für den gerade abgeklungenen "Aufschrei" hinsichtlich "Frauenverachtung" eignen würden.
Mit einfaltslosem Gebrabbel eine intelligente Frau zu interviewen ist für H.B. eine Überforderung.
Ich versteh auch nicht, was der Tod von R. Fendel (die ich sehr sehr geschätzt habe) als Einspieler in diesem Interview zu suchen hatte. Das eignet sich nun überhaupt nicht für ein Boulevard-Gespräch. Das ist schon eine Provokation ansich, denn der eindeutige Zweck kann ja nur das Hervorlocken von Emotionen gewesen sein. Schlechter Stil, wie das ganze Interview.
Ich kann auch Frau Riemann verstehen, die nicht möchte, das explizit ohne ihr Wissen Leute aus der Kindheit und dem Geburtsort befragt werden. Das ist in keiner Weise für eine derart oberflächliche Unterhalt wichtig gewesen.
Ein Wort noch zu der "Ausleuchtung" welche von Frau Riemann beklagt wurde. Es ist ein Unding mittlerweile, wie viele Kameraleute agieren. Da werden Nahaufnahmen gemacht bist in die Mund- und Nasenhöhle hinein, da werden für ein Gespräch unwichtige Details von der Kamera absichtlich erfaßt. Alles mit dem Hintergrund einer speziellen Botschaft die man vermitteln will. Eine zu helle Ausleuchtung z.B. bewirkt u. a. eine Blendung und damit ständiges Augenzwinkern. So ein lockeres Interview, wie es eigentlich hätte werden sollen bedingt schon eine etwas anheimelnde Atmosphäre, sonst könnte man sich gleich auf dem Aldi-Parkplatz um die Ecke treffen.
Kurz und gut, Fingerspitzengefühl und ein sensibler Umgang zeichnen auch eine vermeintlich unwichtige TV-Produktion aus.
♥lich Nola
---------------------------
Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Liebe Nola, liebe Kaa, entschuldigen Sie, wenn ich das etwas anders sehe. Fräulein Riemann war Gast in dieser Sendung, um (wahrscheinlich vertragsgemäss) ein Produkt zu bewerben, bei dem sie mitgewirkt hat. Als Medienprofi dürfte es ihr (oder ihrem Management) nicht entgangen sein, um was für ein Format es sich gehandelt hat. Folglich hat Fräulein Riemann dort die Konventionen zu befolgen. Ansonsten der Werbeeffekt nicht da wäre, ausser, und diese Sichtweise bevorzuge ich, man will ein Skandälchen provozieren. Was das Verhalten von Fräulein Riemann nur umso lächerlicher macht. Den Interviewer anzugreifen, der sich genau so verhalten hat, wie es solche Formate erfordern, halte ich für extrem lächerlich. Vielleicht eine kleine Hilfestellung an Fräulein Riemann und ähnlich Denkende: Sitzen zwei Kamele im Keller und sägen Oel. Sagt das eine zum anderen: "Du, gestern sind 500 Menschen bei einer Explosion umgekommen." Sagt das andere: "Man geht aber auch nicht an eine Explosion."
Zitat von max im Beitrag #18Liebe Nola, liebe Kaa, entschuldigen Sie, wenn ich das etwas anders sehe. Fräulein Riemann war Gast in dieser Sendung, um (wahrscheinlich vertragsgemäss) ein Produkt zu bewerben, bei dem sie mitgewirkt hat. Als Medienprofi dürfte es ihr (oder ihrem Management) nicht entgangen sein, um was für ein Format es sich gehandelt hat. Folglich hat Fräulein Riemann dort die Konventionen zu befolgen. Ansonsten der Werbeeffekt nicht da wäre, ausser, und diese Sichtweise bevorzuge ich, man will ein Skandälchen provozieren. Was das Verhalten von Fräulein Riemann nur umso lächerlicher macht. Den Interviewer anzugreifen, der sich genau so verhalten hat, wie es solche Formate erfordern, halte ich für extrem lächerlich. Vielleicht eine kleine Hilfestellung an Fräulein Riemann und ähnlich Denkende: Sitzen zwei Kamele im Keller und sägen Oel. Sagt das eine zum anderen: "Du, gestern sind 500 Menschen bei einer Explosion umgekommen." Sagt das andere: "Man geht aber auch nicht an eine Explosion."
Also, lieber Max, ich muß zugeben, Ihre Argumentation ist nicht von der Hand zu weisen. Sie haben aus dieser Sicht betrachtet natürlich auch recht. Die Werbung für den neuen Film ist da wirklich in die Hose gegangen.
Was das Witzchen angeht, kenne ich einen besseren: palim palim (Dieter Hallervorden)"Ich hätte gern eine Flasche pommes frites"
Schöne Ostern noch
♥lich Nola
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