Zitat von Meister Petz im Beitrag #1Die Qualität der Sendungen hebt den BR in vielen Fällen immer noch vom Gros der ÖR-Medien ab. Nicht aber die politische Richtung.
Auch ich habe den "Linksrutsch" des BR so mitverfolgt. Der erfolgte ungefähr parallel zur Mitte/Links-Ausrichtung der Springermedien (Welt und Bild) und der FAZ.
Dazu ist der frühere Mitte/Konservativsender SDR nach der Fusion mit dem Linksaußen-Sender SWF (legendär: Report Baden-Baden) ebenfalls zum stramm links ausgerichteten SWR geworden.
Dazu gesellen sich dann noch SR, Radio Bremen und natürlich der "Hessische Rotfunk", der auch durch allerlei Unappetitliches vom linken Rand glänzt. Wenn es das Internet nicht gäbe - man könnte glatt wahnsinnig werden.
Wie kann man auch erwarten, dass Journalisten dauerhaft ihrer inneren Mission zuwiderhandeln, deretwegen sie ja gerade diesen Beruf mit all seinen Widrigkeiten ergriffen haben?
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Rayson im Beitrag #3Wie kann man auch erwarten, dass Journalisten dauerhaft ihrer inneren Mission zuwiderhandeln, deretwegen sie ja gerade diesen Beruf mit all seinen Widrigkeiten ergriffen haben?
Stimmt. Siehe z. B. die BR-Korrespondentin Anita Fünffinger (Fachgebiete SPD, Bundespräsidialamt, Arbeit/Soziales (Gewerkschaften), Familie/Senioren, Frauen/Jugend, Wahlen/Infratest) im Berliner Hauptstadtstudio:
Zitat Was sehen Sie als die größte Herausforderung im politischen Journalismus?
Stets unvoreingenommen und unabhängig zu berichten.
Zitat von Meister PetzHALLO? Das ist die Kernaufgabe und die Daseinsberechtigung für politischen Journalismus!
Wie man es uns beigebracht hat. Nicht, wie es ist.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
In der Tendenz ist der BR tatsächlich nach links gerutscht, v.a. bei umweltrelevanten Themen. Er folgt damit dem Söder-Aigner-CSU-Kurs: Green Living. Der Zündfunk allerdings war schon immer eine linke Bastion. Wie übrigens alle jugendorientierten Programme des BR, vielleicht erinnert sich noch jemand an "Live aus dem Schlachthof" - dort kam u.a. Amelie Fried groß raus. Hochinteressant zum Thema Einflussnahme der CSU auf den BR ist das Buch Medienknechte von Heinz Burghart, der auch noch vielen als Kommentator bekannt sein dürfte.
Zitat von Boris Eichler im Beitrag #6Der Zündfunk allerdings war schon immer eine linke Bastion.
Das stimmt, aber früher auf deutlich höherem Niveau. Ich habe den Zündfunk immer gern gehört, habe ihn auch eher als kulturelles denn als politisch-informatives Format wahrgenommen. Vielleicht hätte man ihn damals den Weg alles Irdischen gehen lassen sollen, anstatt ihn der im BR grassierenden "Christophsüßisierung"* zu überlassen.
Zitat von Boris Eichler im Beitrag #6Wie übrigens alle jugendorientierten Programme des BR, vielleicht erinnert sich noch jemand an "Live aus dem Schlachthof" - dort kam u.a. Amelie Fried groß raus.
Alabama/Schlachthof/Nachtwerk fand ich eigentlich auch ausgewogen, und die Musikacts am Schluss waren der Hammer. Übrigens nicht nur Amelie Fried, sondern auch Jauch und Maischberger haben sich da ihre Sporen verdient. Damals konnte man sagen: eine bessere Schule als die taz, die heute als Kaderschmiede des meinungsbildenden Journalismus gilt. Heute auch noch?
*Ich könnt mich ja ärgern, dass mir das Wort erst jetzt eingefallen ist, für sowas verkauf ich normal meine Großmutter..
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
In dem Zitat, mit dem die Biermösl-Blosn ihre Bühnenabstinenz begründet, wird das ganze Drama des politischen Kabaretts in Bayern zusammengefasst. Das Feindbild, an dem man seine verbalen Künste geübt hat, war die Strauß-CSU. Diese gibt es nicht mehr. Somit sind die bayerischen politischen Kabarettisten gleichsam eine Armee ohne Feindbild.
Zitat von Noricus im Beitrag #8In dem Zitat, mit dem die Biermösl-Blosn ihre Bühnenabstinenz begründet, wird das ganze Drama des politischen Kabaretts in Bayern zusammengefasst. Das Feindbild, an dem man seine verbalen Künste geübt hat, war die Strauß-CSU. Diese gibt es nicht mehr. Somit sind die bayerischen politischen Kabarettisten gleichsam eine Armee ohne Feindbild.
Ja hoabt's ihr koa FDP in Bayern? Das scheint im deutschen Restraum doch noch prima zu funktionieren. Zumindest bei den staatlichen Anstalten für allgemeinen Volksempfang und bei Gewerkschaftsveranstaltungen wird man für sowas doch noch immer gut bezahlt. Da muss doch auch in Bayern was zu finden sein.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Noricus im Beitrag #8In dem Zitat, mit dem die Biermösl-Blosn ihre Bühnenabstinenz begründet, wird das ganze Drama des politischen Kabaretts in Bayern zusammengefasst. Das Feindbild, an dem man seine verbalen Künste geübt hat, war die Strauß-CSU. Diese gibt es nicht mehr. Somit sind die bayerischen politischen Kabarettisten gleichsam eine Armee ohne Feindbild.
Ja hoabt's ihr koa FDP in Bayern?
Doch. Sie ist sogar an der Staatsregierung beteiligt
Zitat von Noricus im Beitrag #10Doch. Sie ist sogar an der Staatsregierung beteiligt
Jaa, das war mir schon bekannt. Aber taugen die weiß-blauen Gelben denn nicht so sehr zum Beinchen heben für "progressive" Kulturschaffende, wie ihre Pendants nördlich des Weißwurstäquators?
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Noricus im Beitrag #10Doch. Sie ist sogar an der Staatsregierung beteiligt
Jaa, das war mir schon bekannt. Aber taugen die weiß-blauen Gelben denn nicht so sehr zum Beinchen heben für "progressive" Kulturschaffende, wie ihre Pendants nördlich des Weißwurstäquators?
Vielleicht waren unsere Kabarettisten davon, dass in Bayern eine Koalition regiert, so sehr überrascht, dass sie ihr Feindbild nicht rechtzeitig anpassen konnten. Irgendwie ist das ja auch ungewohnt.
NACHTRAG: Vorsitzende der Bayern-FDP ist ja bekanntlich Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Als Linksliberale dürfte sie der Kabarettistenzunft nicht so verhasst sein wie etwa Rösler oder Westerwelle. Und die haben nun wieder keinen ausreichenden Bayern-Bezug. Bundespolitiker werden nur beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg derbleckt, ansonsten sind sie uninteressant
Zitat von Noricus im Beitrag #8In dem Zitat, mit dem die Biermösl-Blosn ihre Bühnenabstinenz begründet, wird das ganze Drama des politischen Kabaretts in Bayern zusammengefasst. Das Feindbild, an dem man seine verbalen Künste geübt hat, war die Strauß-CSU. Diese gibt es nicht mehr. Somit sind die bayerischen politischen Kabarettisten gleichsam eine Armee ohne Feindbild.
Kabarettisten sind Kabarettisten, und sie werden dafür bezahlt, dass sie die Feindbilder ihres Publikums kritisieren. So weit so gut.
Schlimmer ist es, wenn (wie schon im Artikel erwähnt) der Kampf gegen Feindbilder als Grundlage des Journalismus bestimmt wird. Das Nachrichtenmagazin Panorama, das sich als ausgewogen definiert,
Zitat Dabei kritisieren wir die Regierung ebenso wie die Opposition, die Gewerkschaften ebenso wie die Arbeitgeber.
hat eine Moderatorin, die in der taz intervierwt wurde:
Zitat "Wenn du zuverlässige Feindbilder hast, kannst du klare Kante fahren", sagt Anja Reschke, 37, Moderatorin von "Panorama" im sonntaz-Interview. Aber die Welt ist vielschichtiger geworden. "Es ist ja nicht mehr so wie früher, als 'Panorama' und Franz Josef Strauß sozusagen natürliche Gegner waren. Es geht um Themen und daraus ergibt sich die Gegenseite."
Und auch wenn es abgedroschen ist, man muss es in dem Zusammenhang noch einmal zitieren:
Zitat Der Rundfunkbeitrag passt gut in dieses Land. Er ist genau genommen eine "Demokratie-Abgabe". Ein Beitrag für die Funktionsfähigkeit unseres Staatswesens und unserer Gesellschaft. Demokratie fußt auf der Urteils- und Entscheidungsfähigkeit ihrer Bürgerinnen und Bürger. Und die ist in einem 80-Millionen-Land nur mittelbar herzustellen, "medial", durch Medien eben. Trotz der vielen guten Zeitungen und Zeitschriften und trotz des Internets geben die Deutschen immer noch zwei Drittel ihres täglichen Medien-Zeitbudgets für Radio und Fernsehen aus. Und weil man schwerlich ein kommerzielles Vollprogramm findet, das auch nur eine halbe Stunde pro Tag über Politik berichtet, behaupte ich: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sichert das Funktionieren unserer Demokratie.
Die Urteilsfähigkeit der Bürgerinnen und Bürger muss also mit den richtigen Feindbildern geschärft werden, weil sonst die Demokratie nicht funktioniert. Alles klar.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Nicht nur in Deutschland gibt es Rotgrünfunk. Der einzige Grund, die taz zu lesen, hat wieder zugeschlagen:
Zitat von Deniz YücelDemokratie ist eine so genannte, Freiheit ebenso. 68 war gut, wurde von den Protagonisten des Establishments kanalisiert und befriedet. Das unkontrollierte Streben nach Profit hat zu enormem menschlichen Leid und zu großer Umweltverschmutzung geführt. Amerika ist schlimm, aber nicht der einzige Täter. Imperialismus steckt auch in den Briten, Franzosen und Japanern sowie in der Weltbank und dem IWF – aber gottlob nicht in den Deutschen. Das klingt nicht bizarr, sondern vertraut.
Wohlgemerkt: Es geht dabei um Propagandafilme aus Nordkorea
Lesenswert sind auch die Kommentare. Da wünscht man den armen Deniz Yücel zu Springer und schwelgt in den Zeiten, in denen es solcherlei Dissidententum bei der TAZ noch nicht gegeben hat
Also wenn ich mir den Artikel und die Beiträge so anschaue, dann ist die Zusammenfassung
Sämtliche nicht-Internet Medien sind links Die CSU ist nach links gerutscht Die bayrische FDP auch Die Kabarettisten (alles Linke) sind daher arbeitslos
Ist Calimero eigentlich der Einzige, der merkt, dass hier etwas nicht stimmt?
Wenn die gesamte Welt nach links rückt, was sagt das eigentlich über einen selber aus?
Zitat von Kritiker im Beitrag #17Sämtliche nicht-Internet Medien sind links Die CSU ist nach links gerutscht Die bayrische FDP auch Die Kabarettisten (alles Linke) sind daher arbeitslos
Aber lieber Kritiker, es ist doch belegbar, dass die Medienlandschaft überwiegend rot-grün-nah berichtet - sonst hätte ich es doch so machen können wie Sie und wäre für den Artikel mit 23 Wörtern ausgekommen. Aber darum ging es mir gar nicht. Sondern darum, dass der BR nach wie vor noch als CSU-gesteuertes Schreckgespenst wahrgenommen wird, das er nicht mehr ist.
Zitat Ist Calimero eigentlich der Einzige, der merkt, dass hier etwas nicht stimmt?
Das weiß ich nicht. Vielleicht fragen Sie ihn selber? Oder führen aus, in wie fern und an welcher Stelle er gemerkt haben soll, was nicht stimmt? Sonst kann niemand was damit anfangen.
Zitat von Kritiker im Beitrag #17Wenn die gesamte Welt nach links rückt, was sagt das eigentlich über einen selber aus?
Der alte Kalauer. "Ein Geisterfahrer? - Hunderte!" Aber jetzt, wo ich es mir überlege, könnten Sie recht haben: Es liegt an MIR, dass die Union jetzt für die Homoehe ist und die FDP für Mindestlöhne.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Kritiker im Beitrag #17Also wenn ich mir den Artikel und die Beiträge so anschaue, dann ist die Zusammenfassung [...] Die Kabarettisten (alles Linke) sind daher arbeitslos
Lieber Kritiker,
die bayerischen Kabarettisten sind nicht arbeitslos. Sie widmen sich mittlerweile überwiegend unpolitischen Themen. Und dies liegt nicht daran, dass die Politik keine Steilvorlagen mehr liefern würde.
Zitat von Kritiker im Beitrag #17Sämtliche nicht-Internet Medien sind links Die CSU ist nach links gerutscht Die bayrische FDP auch Die Kabarettisten (alles Linke) sind daher arbeitslos
Aber lieber Kritiker, es ist doch belegbar, dass die Medienlandschaft überwiegend rot-grün-nah berichtet - sonst hätte ich es doch so machen können wie Sie und wäre für den Artikel mit 23 Wörtern ausgekommen. Aber darum ging es mir gar nicht. Sondern darum, dass der BR nach wie vor noch als CSU-gesteuertes Schreckgespenst wahrgenommen wird, das er nicht mehr ist.
Zitat Ist Calimero eigentlich der Einzige, der merkt, dass hier etwas nicht stimmt?
Das weiß ich nicht. Vielleicht fragen Sie ihn selber? Oder führen aus, in wie fern und an welcher Stelle er gemerkt haben soll, was nicht stimmt? Sonst kann niemand was damit anfangen.
Zitat von Kritiker im Beitrag #17Wenn die gesamte Welt nach links rückt, was sagt das eigentlich über einen selber aus?
Der alte Kalauer. "Ein Geisterfahrer? - Hunderte!" Aber jetzt, wo ich es mir überlege, könnten Sie recht haben: Es liegt an MIR, dass die Union jetzt für die Homoehe ist und die FDP für Mindestlöhne.
Vor allem ist es ja nicht die ganze Welt, sondern hauptsächlich Deutschland.
In andere Ländern, zumindest im englischsprachigen Raum, sind die Medien ausgewogener.
Der Geisterfahrer ist - international betrachtet - Deutschland.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
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