Ich hatte die planwirtschaftlichen Elemente, vor allem in der Energiewende, vor einiger Zeit schon einmal mit der Zwangswirtschaft in Kriegszeiten verglichen. Auch vor allem im Hinblick darauf, welche Innovationen ein solches System hervorbringt: Zwangsbewirtschaftungen und die Energiewende
Zitat Zwangsbewirtschaftung, das zeigen die Erfahrungen aus der Vergangenheit, führen also nicht in nennenswertem Umfang zu Innovationen, Produkten oder Substituten welche sich am Markt behaupten können. Nur in abgeschotteten Wirtschaftsbereichen, wie sie im Krieg oder in der Planwirtschaft entstehen, können sie sich behaupten und tragen nur sehr selten zur Lösung von Problemen bei. Vielmehr entstehen bei diesen Problemlösungsversuchen neue Probleme welche die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Volkswirtschaft in Mitleidenschaft ziehen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #1Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, warum staatliches Wirtschaften meist an die sozialistische Planwirtschaft erinnert.
Ich nehme es als Herausforderung an und gehe davon aus, dass wir ehemals Ostdeutschen die Techniken der kreativen Anpassung an eine Planwirtschaft noch nicht verlernt haben ;-)
Zitat von Erling Plaethe in ZRBei den an die Verwaltung gerichteten Vorwürfen hinsichtlich der Verschwendung von Steuergeldern und einer Misswirtschaft, wird dies häufig übersehen. Im Prinzip kann die Bürokratie gar nicht anders handeln. Sie ist nicht Willens, nicht fähig und auch gar nicht dafür geschaffen worden, gewinnorientiert zu planen und zu handeln.
Daß Behördenmitarbeiter geradezu systematisch angehalten werden, Geld zu verschwenden, zeigt sich besonders drastisch im sog. Dezemberfieber. Wird ein bewilligtes Budget im Haushaltszeitraum nicht voll ausgeschöpft, dann wird das Budget, spätestens im Widerholungsfall, im Folgezeitraum um diesen eingesparten Betrag gekürzt. Also haut man die Kohle raus, wo es nur geht, um bloß kein positives Saldo auszuweisen. Da kann der einzelne Referatsleiter noch so sehr sparen wollen; für ihn wäre es unvernünftig, es zu tun.
Zitat von Doeding im Beitrag #4 Daß Behördenmitarbeiter geradezu systematisch angehalten werden, Geld zu verschwenden, zeigt sich besonders drastisch im sog. Dezemberfieber.
Das geht bisweilen schon früher los. Insbesondere bei Bauämtern. Was glauben sie, warum in etwa ab Oktober regelmäßig Straßendecken erneuert werden (bisweilen beim gleichen Straßenabschnitt im jährlichen Rhythmus)?
Da man hier ab November/Dezember damit rechnen muss, wetterbedingt keine Baumaßnahmen mehr durchführen zu können, ist man hier früher unterwegs. Und entscheidet sich natürlich für Maßnahmen, die kurzfristig ohne großen Planungsaufwand durchzuführen sind.
Zitat von Unselm im Beitrag #6Inhaltlich guter Beitrag, aber was ist das denn für eine Kommasetzung???
Man kann uns als Autoren in solchen Fällen eine »private Mail« senden. Klicken Sie in diesem Fall als angemeldeter Leser in »Zettels kleinem Zimmer« bitte einfach auf den Namen des Autors, der den Artikel geschrieben hat. In diesem Fall: u676_Erling-Plaethe.html
Zitat von Unselm im Beitrag #6Inhaltlich guter Beitrag, aber was ist das denn für eine Kommasetzung???
Seit in Deutschland die Rechtschreibreform alles Mögliche möglich gemacht hat, kann ich nun wirklich ein vergessenes Kommata oder eines zu viel, nicht als Vergehen ansehen, welches hier auch noch öffentlich zur Rüge führt. Im Gegenteil, Diskussionen, die mit soviel Engagement geführt werden, erheben zuerst einmal inhaltlichen Anspruch. Ein herunterfahren auf 30 um die mentale Überholspur zu verlassen, damit zunächst die jeweils geltende Rechtschreibung bedient wird, diese dann bekleidet in akademischer Ausführung vorgetragen werden kann, hindert viele User an der Gesprächsbeteiligung.
Es würden weitaus mehr User hier schreiben, wenn sie nicht die Sorge hätten, Intelligenz und Wissen gepaart mit guten Gedanken und Betrachtungen in Wort und Schrift umsetzen zu können. Viele Mitleser und spätere User (in den Beileidsbekundungen zu finden ) haben sich dazu geäußert.
Es war nie das Bestreben von Zettel, einen elitären Club zu gründen mit Anspruch auf Unfehlbarkeit. Zettel wollte Aufklärung und Wissen vermitteln, mit oder ohne Komma.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Nola im Beitrag #8 ...Zettel wollte Aufklärung und Wissen vermitteln, mit oder ohne Komma.
**Korinthenmodus an* Eure letzte Führungsschulung ist schon lange her, oder? Die richtige Antwort ist:
"Danke für den Hinweis, ich werde das berücksichtigen! Es ist für solche Hinweise außerdem möglich, dem Autor eine PM zu senden. Wir hoffen, dass die Fehler den Sinn des Artikels nicht beeinträchtigt haben. "
Denkt daran: nehmt Kritik als Zuwendung. Wenn uns niemand mehr liest, dann gibt´s auch keine Kritik mehr - das will doch auch keiner, oder?
Zitat von Unselm im Beitrag #6Inhaltlich guter Beitrag, aber was ist das denn für eine Kommasetzung???
Es freut mich, lieber Unselm, dass Ihnen mein Beitrag gefallen hat. Und mich betrübt ihr Missfallen, meine Kommasetzung betreffend. Es ist in diesem Forum eine gute Tradition die Gedanken des Autors weiterzuspinnen und der Diskussion, wie auch dem Artikel, durch neue Perspektiven intellektuelle Breite zu verschaffen. Die Rechtschreibung ist immer auch ein interessantes Thema, aber nicht in diesem Fall. Vermutlich werden Sie immer wieder Artikel finden, hier und anderswo, welche Fehler aufweisen. Das ist nicht schön und deshalb möchte ich Ihnen auch versichern, dass mir Ihre Kritik, auch wenn sie mir als inhaltliche lieber gewesen wäre, Anlass ist zu verbessern, was Ihr Lesevergnügen beeinträchtigte.
Zitat von Doeding im Beitrag #4 Daß Behördenmitarbeiter geradezu systematisch angehalten werden, Geld zu verschwenden, zeigt sich besonders drastisch im sog. Dezemberfieber. Wird ein bewilligtes Budget im Haushaltszeitraum nicht voll ausgeschöpft, dann wird das Budget, spätestens im Widerholungsfall, im Folgezeitraum um diesen eingesparten Betrag gekürzt. Also haut man die Kohle raus, wo es nur geht, um bloß kein positives Saldo auszuweisen. Da kann der einzelne Referatsleiter noch so sehr sparen wollen; für ihn wäre es unvernünftig, es zu tun.
Ein sehr schönes Beispiel, vielen Dank lieber Andreas Döding. Nur ist es wirklich Geldverschwendung? Es wird aus behördlicher Sicht so genutzt, dass ein höchstmöglicher Etat für das neue Jahr zur Verfügung steht. Aus Sicht der Behörde ist es die einzig logische und ich würde sagen, auch vernünftige Vorgehensweise. Mit einem ständig sinkenden Budget würden die Mitarbeiter längerfristig ihre Arbeitsplätze gefährden. Geldverschwendung ist es aus der Sicht desjenigen, der Kosten senken will, um seinen Gewinn zu erhöhen. Die Behörde macht aber keine Gewinne. Ihr "Gewinn" ist ein höchstmöglicher Jahresetat. Das verhält sich mit dem Bundeshaushalt ganz ähnlich. Es müssen alle Einnahmen ausgegeben werden, und zur Sicherheit noch etwas mehr, sonst würden die Einnahmen evtl. sinken. Denn die Rechtfertigung zur aktuellen Höhe der Steuern entfiele und das Finanzamt käme in Erklärungsnot.
Die Aufgaben des Staates müssten m.E. eingegrenzt werden; rote Linien müssten gezogen werden, an denen eine mögliche Übernahme von Aufgaben durch den Staat endet.
Zitat von Erling PlaetheDie Aufgaben des Staates müssten m.E. eingegrenzt werden; rote Linien müssten gezogen werden, an denen eine mögliche Übernahme von Aufgaben durch den Staat endet.
Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, lieber Erling Plaethe. Allerdings stellte sich für mich die Frage, wer solche roten Linien ganz praktisch ziehen könnte. Wohl kaum staatliche Institutionen
Zitat von stefanolix im Beitrag #3 Ich nehme es als Herausforderung an und gehe davon aus, dass wir ehemals Ostdeutschen die Techniken der kreativen Anpassung an eine Planwirtschaft noch nicht verlernt haben ;-)
Zumal es sich um den Erhalt und die Pflege einer Art von freier Marktwirtschaft handelte.
Viele Grüße, Erling Plaethe
Calimero
(
gelöscht
)
Beiträge:
04.04.2013 20:36
#14 RE: Über die Ursachen planwirtschaftlicher Strukturen in Marktwirtschaften
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #11Aus Sicht der Behörde ist es die einzig logische und ich würde sagen, auch vernünftige Vorgehensweise. Mit einem ständig sinkenden Budget würden die Mitarbeiter längerfristig ihre Arbeitsplätze gefährden.
Na das wäre aber mal ein Novum. Wahrscheinlich würde in einem solchen Fall eine Restrukturierungsbehörde für das nun minderbeschäftigte Amt gegründet. Dieses würde erstens aus einem anderen Topf bezahlt und bekäme zweitens im Lauf der Zeit immer neue Aufgaben zugeteilt, die seine alsbaldige Vergrößerung notwendig machten. Die Rückenfarben der Aktenordner wechseln vielleicht, die Beamten nicht. Die brauchen nur bald wieder eine untergeordnete Behörde. Wegen des steigenden Arbeitsaufwands.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Erling PlaetheDie Aufgaben des Staates müssten m.E. eingegrenzt werden; rote Linien müssten gezogen werden, an denen eine mögliche Übernahme von Aufgaben durch den Staat endet.
Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, lieber Erling Plaethe. Allerdings stellte sich für mich die Frage, wer solche roten Linien ganz praktisch ziehen könnte. Wohl kaum staatliche Institutionen
Das Parlament als Repräsentant derjenigen welche dem Staat das Geld zur Verfügung stellen, z.B. Die Wähler müssten in ihrer Mehrheit entscheiden, selbst entscheiden zu wollen. Der Wille staatliche Aufgaben abzubauen und einzuschränken muss ins Parlament, zum Gesetzgeber getragen werden. Es gab und gibt immer wieder auch Politiker die die Ausgaben und Aufgaben des Staates begrenzten. Nur, wenn diese dann abgewählt werden, haben die Wähler sich anders entschieden.
Zitat von Calimero im Beitrag #14 Na das wäre aber mal ein Novum. Wahrscheinlich würde in einem solchen Fall eine Restrukturierungsbehörde für das nun minderbeschäftigte Amt gegründet. Dieses würde erstens aus einem anderen Topf bezahlt und bekäme zweitens im Lauf der Zeit immer neue Aufgaben zugeteilt, die seine alsbaldige Vergrößerung notwendig machten. Die Rückenfarben der Aktenordner wechseln vielleicht, die Beamten nicht. Die brauchen nur bald wieder eine untergeordnete Behörde. Wegen des steigenden Arbeitsaufwands.
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