Politik findet in Deutschland kaum noch auf der Sachebene statt. Wie man einen faktenreichen und umfangreichen Sachstandsbericht auf 5 Sätze Agitprop verkürzen kann, lesen Sie hier.
Zitat von Frank 2000 in ZRDas ganze ist pure Meinungsmache. Und das mit Erfolg. Statt über 480 Seiten zu sprechen, spricht Deutschland nur über fünf Sätze daraus - und es steht zu befürchten, dass viele Bürger tatsächlich glauben, mit diesen fünf Sätzen alles wichtige über den Bericht zu wissen.
So ist es. Und diese gemachte Meinung wird anschließend demoskopisch eingefangen, und darüber wird dann wieder berichtet, diesmal als "Tatsache". So wird "Wahrheit" geschaffen; in einem selbstreferentiellen System.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #1Politik findet in Deutschland kaum noch auf der Sachebene statt. Wie man einen faktenreichen und umfangreichen Sachstandsbericht auf 5 Sätze Agitprop verkürzen kann, lesen Sie hier.
Vielen Dank für ihren Beitrag. Ich hoffe, dass wenn irgendwann der Sturm im Wasserglas rum ist die Fakten zu Wort kommen.
strubbi Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.
Zitat von patzer im Beitrag #3http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/klopfzeichen_aus_der_welt_der_sozialwissenschaften_folge_9 Passende Ergänzung
Danke dafür...so betreiben Linksjournalisten demagogische Politik und der Bundesdeutsche Bürger wird wieder etwas mehr die Schulter hängen lassen aus Schuldgefühl das er Arbeit hat und es ihm Gut geht...aber pssst hoffentlich merkt es keiner... Tom
Zitat von Frank2000 im Beitrag #1Wie man einen faktenreichen und umfangreichen Sachstandsbericht auf 5 Sätze Agitprop verkürzen kann, lesen Sie hier.
Vielen Dank für diesen hervorragenden Beitrag - ich habe ihn auch gleich auf meiner Facebookseite verlinkt.
Daß rot/grün hier Propaganda betreibt ist normal. Daß das Neue Süddeutschland kein journalistisches Niveau hat - auch bekannt. Aber daß alle möglichen anderen Medien bei diesem Unsinn mitmachen, das zeigt die Misere des deutschen Journalismus.
Zitat von R.A. im Beitrag #7Daß rot/grün hier Propaganda betreibt ist normal. Daß das Neue Süddeutschland kein journalistisches Niveau hat - auch bekannt. Aber daß alle möglichen anderen Medien bei diesem Unsinn mitmachen, das zeigt die Misere des deutschen Journalismus.
Ich würde keinen Unterschied machen zwischen "Süddeutsche" und dem Rest der Medienmaschine. Die Differenzen sind marginal, sind vernachlässigbar. Tatsache ist: alle (na, 98%) etablierten Schreiberlinge haben eine Agenda. Manche Blätter halten sich einen Quoten-Konservativen, manche nicht. Das ändert aber gar nichts. Was uns Rundfunk, TV und Zeitungen ins Ohr blasen, ist mit stetig steigender Tendenz Propaganda, nichts weiter.
Man könnte unzählige Beispiele bringen, aber schon der Umgang mit diesem bewährten Manipulationswerkzeug "Armutsbericht" sagt doch alles. Der irreführende Maßstab (60% des Durchschnittseinkommens), der Begriff "armutsgefährdet", das müßte alles hinterfragt, offengelegt, kritisiert werden. Aber es wird für plumpe linke Propaganda benutzt.
Ein weiteres Beispiel ist der "gender pay gap". In regelmäßigen Abständen geht es durch alle Medien: "Frauen verdienen 25% weniger als Männer". Der unbedarfte Hörer nimmt an, es wären hier gleiche Qualifikationen und gleiche Anstellungsverhältnisse verglichen worden. Stattdessen hat man einfach das Gesamteinkommen der berufstätigen Frauen und Männer addiert und verglichen. Jeder seriöse Joiurnalist sollte doch sofort die Wand hochgehen und diesen unseriösen Müll in der Luft zerreißen. Doch nein, es ist ein wunderbares linkes Propagandavehikel.
Richtigstellungen findet man stets nur im Internet.
Wir haben es also hier mit einer starken Trennung zwischen der "öffentlichen" Meinungs- und Diskurslage und der "nicht-öffentlichen" Lage zu tun, wobei in ersterer Sphäre Lüge, Propaganda, Wunschdenken und Illusion herrscht, während nur in der zweiten Sphäre Fakten, Suche nach Wahrheit und echte Hintergründe zu finden sind.
Das ist fatalerweise haargenau die Situation, die wir in der DDR hatten. Eine permanente Desinformation macht zudem das Funktionieren der Demokratie unmöglich. Der breiten Masse wird das Gehirn gewaschen, solange, bis die Herde hanebüchenen Unsinn glaubt und wählt.
Zitat von Thanatos im Beitrag #8Wir haben es also hier mit einer starken Trennung zwischen der "öffentlichen" Meinungs- und Diskurslage und der "nicht-öffentlichen" Lage zu tun, wobei in ersterer Sphäre Lüge, Propaganda, Wunschdenken und Illusion herrscht, während nur in der zweiten Sphäre Fakten, Suche nach Wahrheit und echte Hintergründe zu finden sind.
Propaganda und Desinformation haben in den BRD-Leitmedien inzwischen Ausmaße erreicht, die eine Demokratie von innen her zerstören.
Denn Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie ist ein Spektrum an unterschiedlichen, medialen Angeboten.
Es hat keine Breitenwirkung, daß man im Internet (noch) nachrecherchieren kann, ob die Darstellungen in den Leitmedien tatsächlich stimmen. Wer täglich arbeitet, ist abends viel zu erschöpft um sich noch groß in komplexe Thematiken einzulesen, die ihm zunächst im Alltag von keinerlei Nutzen sind. Man setzt sich vor den Fernseher, und verinnerlich automatisch was die tagesschau verkündet, was im Radio auf dem Weg zur Arbeit erzählt wird.
Kampagnen wie die hier genannte gegen die FDP verlaufen immer erfolgreich, weil es keinerlei Gegenstimmen mehr gibt. Über die Massenmanipulation wird somit das nächste Wahlergebnis herbeigeführt. Wird eine angebliche Notwenigkeit zur Wahl der Linksparteien suggeriert, die einen medial propagierten, aber nicht realen Mißstand beseitigen sollen.
Die eigentliche Macht in der heutigen BRD liegt somit bei jenen, die die Medien kontrollieren. Und das sind fast durchweg Anhänger der Grünen, SPD, oder Journalisten, die deren Weltbild verinnerlicht haben.
In den heutigen BRD-Leitmedien ist der Konsument nahezu vollständig von Information abgeschnitten, die den Machtanspruch der Grünen, und im weiteren Sinne der SPD, gefährden könnte. Nie wird man in diesen Medien erfahren, was wirklich in diesem "Armutsbericht" steht, noch wie absurd, dafür aber instrumentell umso erfolgreicher "Armut" hier mittels statistischer Tricks erfunden wird.
Das gilt für eine Vielzahl weiterer Thematiken: Klimawandel, alles was mit Einwanderung zu tun hat, Errungenschaften der Marktwirtschaft, Nachteile des Turbosozialstaates, und vor allem: Einseitigkeit der Medien.
Diese befassen sich im Regelfall schon garnicht mehr mit Argumenten der Nicht-Grünen, sondern entwerten deren Standpunkt durch Rufmord. Ein Musterbeispiel hierzu aus dem Spiegel zum Thema Klimawandel, worin Klimarealisten pauschale Leugnung eines Klimawandels unterstellt wird (Beurteilung durch etwas, das man garnicht vertritt), und dann assoziativ eine Nähe zu abstrusen Verschwörungstheoretikern. Das Urteil fällt wie so oft ein "Experte", diesmal ein Psychologenteam, dem man blind vertrauen soll in seine Beurteilungskompetenz. Nebenbei sollen die pathologisch anmutenden Klimawandelleugner auch noch Anhänger der Marktwirtschaft sein.
Was in der BRD fehlt, ist eine Wochenzeitschrift, oder auch eine Tageszeitung, die das Qualitätsniveau z.B. des Eröffnungsbeitrages aufweist, und sich zudem intensiv mit der Rolle der Grünen-Medien befasst.
Ziel muß es sein, in der Bevölkerung bewusst zu machen, daß die heutigen BRD-Medien missionarisch agitieren, um aus uns Gefolgsleute der Grünen-Ideologie zu machen. Und daß die dortigen "Informationen" extrem manipulativ, und inhaltlich schlicht oft falsch sind (Musterbeispiel Fukujima), der Machtgier der Alt-68iger (interessanterweise damals Mao, Lenin, Marx-Verehrer, also extrem totalitärer Gesellschaftskonzepte) und deren Zöglingen dienen, aber der Bevölkerung bis auf eine privilegierte Minderheit schaden.
Danke noch an Frank2000, und die anderen Autoren für ihre bisherigen, erstklassig recherchierten Beiträge. Hier kann man wirklich etwas lernen !!!
Lieber Frank2000, danke für den sehr guten Artikel. Sie sprechen darin die Entwicklung der Vermögensverteilung während des fraglichen Zeitraumes an. Ich möchte Ihnen dazu ein Beispiel aus der Schweiz erläutern. Ein entscheidender Unterschied zu Deutschland besteht allerdings darin, dass wir die Vermögenssteuer kennen. Ich habe vor zwanzig Jahren mit einem Freund zusammen ein Unternehmen gegründet, welches sich ganz gut entwickelt hat. Wir sind eine nicht börsenkotierte Unternehmung. Das hat zur Folge, dass die Höhe des Vermögens (mein Anteil an der Firma beträgt 49%) in letzter Konsequenz vom Steueramt eingeschätzt wird. Nachdem der gerichtliche Instanzenweg nun abgeschlossen ist, ist die Bewertung des Steueramtes für das Jahr 2007 nun Fakt: Mein Vermögen hat sich im Jahr 2007 um 30% erhöht. Dies aufgrund der veränderten Auftragslage und des gesteigerten Umsatzes. Wohlgemerkt, für die genau gleiche Firma. Es wurde kein Verkaufserlös erzielt, nichts. Die Umstände, die zur Erhöhung des geschätzten Vermögens geführt haben, können jederzeit wieder ändern, wenn man aber Steuerämter kennt, weiss man, dass dies in der Einschätzung (nach unten)sehr zurückhaltend bewertet wird (wie wir seit 2007 auch festgestellt haben). Der langen Rede kurzer Sinn: Ich bin nun einer dieser bösen Reichen, die die Vermögensverteilung in der Schweiz so schrecklich ungleich gemacht haben. Ohne dass sich für mich irgendetwas geändert hätte. Halt, etwas hat sich schon geändert, nämlich die Höhe meiner zu entrichtenden Steuern. Die haben für das Jahr 2007 durch die Einschätzung ca. das 1.3Fache meines Jahreslohns ausgemacht.
Calimero
(
gelöscht
)
Beiträge:
30.03.2013 04:49
#12 RE: Vierte Armuts- und Reichtumsbericht: wozu 480 Seiten lesen, wenn´s auch fünf Sätze tun
Zitat von max im Beitrag #11 Halt, etwas hat sich schon geändert, nämlich die Höhe meiner zu entrichtenden Steuern. Die haben für das Jahr 2007 durch die Einschätzung ca. das 1.3Fache meines Jahreslohns ausgemacht.
Im Zynismus-Modus könnte man diese Aussage jetzt als Beweis dafür nehmen, dass einem derart reichen Menschen anscheinend noch ausreichend andere Mittel zur Verfügung stehen, jenseits seines "verdienten Lohns". Wer das 1,3-fache seines persönlichen Jahreseinkommens als Steuern abdrücken kann, ohne danach auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein, erhält anscheinend auch noch Geld aus irgendwelchen "Machenschaften" oder "dunklen Kanälen". Illegal? Schwarzgeld? Sind da noch riesige Geldspeicher in Steueroasen oder arbeiten gar versklavte Zwangsarbeiter in den Katakomben der Unterdrückervilla?
Unbedingt durchleuchten und expropriieren den Kerl!
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Thanatos im Beitrag #8Ein weiteres Beispiel ist der "gender pay gap". In regelmäßigen Abständen geht es durch alle Medien: "Frauen verdienen 25% weniger als Männer". Der unbedarfte Hörer nimmt an, es wären hier gleiche Qualifikationen und gleiche Anstellungsverhältnisse verglichen worden. Stattdessen hat man einfach das Gesamteinkommen der berufstätigen Frauen und Männer addiert und verglichen. Jeder seriöse Joiurnalist sollte doch sofort die Wand hochgehen und diesen unseriösen Müll in der Luft zerreißen.
Die Geschichte mit dem "Gender Pay Gap" ist wohl ein bißchen komplizierter. Schauen Sie sich bitte in diesem Abstractband S. 358 an. Da werden 9% "Gap" ausgerechnet. Persönlich traue ich den Regressionsansätzen freilich nicht ganz, zu viele Modellierungsannahmen über die Kovariablen. (Es könnte beispielsweise sein, daß Frauen weniger risikobereit suchen und gleich die erste beste Stelle annehmen, auch bei lausiger Bezahlung. Männer bezahlen das mit höherer friktionaler Arbeitslosigkeit. So etwas ist statistisch kaum erfaßbar.) Ich würde die ökonomische theoretische Erkenntnis, daß sich am freien Markt für homogene Güter bis auf Transaktionskosten identische Preise bilden, höher bewerten, als daß man in der Modellierung keine Irrtümer gemacht hat und keine Kovariablen vergessen hat. Das ist aber ein fundamentaler Einwand, der nicht nur für die "Gender Pay"-Fragestellung gilt, sondern für weitere bereiche der Wissenschaft. Da wird der Statistik mehr geglaubt als dem Sachverstand.
...aber diese demoskopisch erhobenen Daten lassen den Bezug zur tatsächlichen, z.B. in Wahlen erhobenen Meinung, immer wieder z.T. deutlich vermissen. Insofern ist diese selbstreferenzielle Wahrheit zumindest gelegentlich (zu Glück?) virtuell...
Danke, der Artikel über den Reichtums- und Armutsbericht war interessant. Dabei zeigt er für mich vor allem eines: Fakten alleine reichen niemals, es wirkt immer nur eine Meinung / eine Interpretation dieser Fakten. Und auch der Artikel war eine solche Interpretation.
Was soll ich also tun, wenn ich nicht das Interesse habe, mich durch 480 vermutlich größtenteils unverdauliche und verschwurbelte Seiten zu fressen? Ich schließe mich der Meinung an, die ich sowieso schon vorher hatte. Das merkt man auch an den Kommentaren hier.
Ach übrigens: Die Meisten hier im Forum sind doch Anhänger der freien Marktwirtschaft. Zeigt nicht unsere Medienlandschaft und wie sie mit Meinungen umgeht, gerade exakt die Auswirkungen der freien Marktwirtschaft? Überleben tut nur das Informationsmedium, das seine Botschaft möglichst plakativ und gefühlsbezogen zusammenkürzt, wobei es auf Korrektheit der Fakteninterpretation überhaupt nicht ankommt?
Statt also die schlechte Medienlandschaft zu bedauern oder gebetsmühlenartig auf den Linken herumzuhacken, sollte man da nicht lieber die freie Marktwirtschaft loben und sich ihrer Konsequenzen beugen? Schliesslich ist es doch ungesund, sich gegen den Markt zu verhalten.
Zitat von KritikerStatt also die schlechte Medienlandschaft zu bedauern oder gebetsmühlenartig auf den Linken herumzuhacken, sollte man da nicht lieber die freie Marktwirtschaft loben und sich ihrer Konsequenzen beugen? Schliesslich ist es doch ungesund, sich gegen den Markt zu verhalten.
Könnte nicht umgekehrt das momentane, von dem Medien lautstark beklagte, Mediensterben (FR, FTD, Wegbrechen der Anzeigen und Käuferschichten der Printmedien) nicht Ergebnis mangelnder marktwirschaftlicher Orientierung seitens der Medien sein; der Versuch der Bildung eines nicht natürlichen Meinungskartells, das schlicht nicht goutiert wird?
Ich bin sicher, daß es eine erhebliche Nachfrage nach differenzierten Informationen gibt; nach eurorealistischer Berichterstattung, nach objektiven Informationen zu den Konsequenzen von Migration usw. Und diese Nachfrage wird offensichtlich nicht bedient. Mal ganz abgesehen von der völligen Aushebelung jeglicher Marktteilnahme auf Seiten der öffentlich-rechtlichen Medien.
Zitat von Doeding im Beitrag #17 Könnte nicht umgekehrt das momentane, von dem Medien lautstark beklagte, Mediensterben (FR, FTD, Wegbrechen der Anzeigen und Käuferschichten der Printmedien) nicht Ergebnis mangelnder marktwirschaftlicher Orientierung seitens der Medien sein; der Versuch der Bildung eines nicht natürlichen Meinungskartells, das schlicht nicht goutiert wird?
Ich sehe das Mediensterben eher als Konsequenz der mangelnden Fähigkeit der Medienkonzerne, sich an die neuen Technologien anzupassen. Wer hat schon Lust, sich eine umständliche Papierzeitung zu kaufen? Ich sehe in der S-Bahn fast nur noch die Zeitung mit den 4 Buchstaben in Benutzung. Und gibt es ein ordentliches, gut recherchiertes kostenpflichtiges e-Paper oder e-book Angebot? Meines Wissens in Deutschland nicht. Dabei würde ich eine solche Zeitung durchaus abbonieren. Brauche ich aber nicht, denn ich greife auf das "kostenlose" Internetangebot zurück.
Zitat von Doeding im Beitrag #17 Ich bin sicher, daß es eine erhebliche Nachfrage nach differenzierten Informationen gibt; nach eurorealistischer Berichterstattung, nach objektiven Informationen zu den Konsequenzen von Migration usw. Und diese Nachfrage wird offensichtlich nicht bedient. Mal ganz abgesehen von der völligen Aushebelung jeglicher Marktteilnahme auf Seiten der öffentlich-rechtlichen Medien.
Hier ergibt sich genau die Henne-Ei Frage.
Gibt es hier kein Angebot, weil es keine Journalisten gibt, die liberale / rechts-konservative Meinungen vertreten oder wird ein solches Angebot einfach nicht gelesen?
Egal, welcher Meinung man ist, beides müsste begründet werden. Haben nur "Linke" den Wunsch Journalisten zu werden? Sind alle rechts-konservativen so hohl, dass sie lediglich das Blatt mit den 4 Buchstaben lesen? Denn eine Meinungsvielfalt zu formulieren oder etwas aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten ist und bleibt anstrengend.
Wenn man genau hinschaut, gehört der Streit um den Armutsbericht einfach immer dazu. Die jeweilige Opposition wirft der jeweiligen Regierung traditionell vor, den bericht "geschönt" zu haben - so hielt es auch die CDU, als noch SPD-Mann Scholz den Bericht vorstellte.
Zitat von KritikerIch sehe das Mediensterben eher als Konsequenz der mangelnden Fähigkeit der Medienkonzerne, sich an die neuen Technologien anzupassen. Wer hat schon Lust, sich eine umständliche Papierzeitung zu kaufen?
Da ist etwas dran, das kann ich sehen, lieber Kritiker. Ist wohl etwas von Beidem. Zumindest habe ich mich von der WELT-Bezahlschranke nicht abhalten lassen, obwohl mir klar ist, daß sie cookiebasiert ist und leicht zu umgehen.
Zitat Egal, welcher Meinung man ist, beides müsste begründet werden. Haben nur "Linke" den Wunsch Journalisten zu werden? Sind alle rechts-konservativen so hohl, dass sie lediglich das Blatt mit den 4 Buchstaben lesen?
Es wird Sie nicht überraschen, wenn ich ersterem zustimme und letzterem nicht Ich will das auch begründen, aber es ist natürlich schwer, es i. e. S. zu belegen. An anderer Stelle habe ich schonmal fast das gleiche geschrieben:
Meine These ist: linkem Denken wohnt ein missionarisches Bedürfnis inne. Man will die Welt nach linken Prinzipien verändern; die emotionale Basis ist die Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen. Diese sollen verändert werden, und der Linke will das Seine dafür tun. Also suchen sich entsprechend gepolte Menschen eher Tätigkeiten/Berufe, in denen sie als Multiplikatoren wirken können. Lehrer, Soziologen, Gewerkschafter, Politiker, Journalisten, Psychologen usw. Sie werden wohl tendenziell seltener MINT-Absolventen, da in deren Berufswahl sich eine gewisse Zufriedenheit mit der Welt, so wie sie ist, widerspiegelt. Man will sie im kleinen Verbessern, aber nicht grundlegend verändern.
Liberale vor allem, aber z. T. auch Konservative haben dieses Sendungsbedürfnis nicht. Man mag in seiner kleinen Welt leben, gibt sich mit seinem Job, seiner Familie, kurz: mit seinem kleinen Leben zufrieden. Emotionale Basis ist also tendenziell die Zufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen "Leben und Leben lassen, solange man mich in Ruhe läßt", gewissermaßen. Auf die Barrikaden gehen Liberale erst, wenn es essenziell um die Freiheit des Individuums geht, dann ist es aber realpolitisch oft bereits zu spät. Und damit sind Liberale und Konservative hoffnungslos im Nachteil. Man bildet eben keine Gruppen, plant keine "Aktionen", man geht nichtmal demonstrieren, und damit fehlt ihnen die Öffentlichkeit und das mediale "pressing". Ein schönes Beispiel ist der halbherzige Abwehrkampf der Konservativen (in D; in F ist das, wie wir aktuell sehen können, anders) gegen die völlige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Und ich stelle fest: auch mir ist das Thema herzlich egal, sollen sie doch alle glücklich werden.
Das wäre meine Antwort zum Thema "Henne-Ei", lieber Kritiker.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von KritikerUnd gibt es ein ordentliches, gut recherchiertes kostenpflichtiges e-Paper oder e-book Angebot? Meines Wissens in Deutschland nicht.
Die meisten Publikationen haben E-Paper im Angebot. Zu den Preisen der Papierausgabe. Die Formulierung "mangelnde Anpassung an die neuen Technologien" meint aber meist "Anpassung an die Netz im üblichen Zahlungsmodelle". Also eher "Nichtzahlungsmodelle".
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Ich will jetzt nicht deine ganzen Ausführungen zitieren. Das macht die Kommentare hier mitunter sehr unlesbar. Aber der Bezug ist jetzt hoffentlich klar.
Ich stimme deiner These vorbehaltlos zu und möchte nur noch etwas ergänzen: Aufgrund ihrer Berufswahl, die weniger darauf abzielt, in der Gesellschaft gefragte Dienstleistungen zu erbringen, als vielmehr die Gesellschaft selbst zu verändern, leben Linke auch eher in den berühmt-berüchtigten "prekären" Verhältnissen. Das ist in der Regel nicht nur verbunden mit einem geringen Einkommen, sondern auch reichlich Zeit. Liberale und Konservative, die an dieser Gesellschaft per se nichts Verwerfliches finden, können sich darauf konzentrieren, sich in dieser Gesellschaft eine möglichst ertragbringende Position zu verschaffen. Die wiederum ist in der Regel verbunden mit einem (realtiv) hohen Einkommen und wenig Zeit.
Darüber, wer jetzt stärker bei Demonstrationen oder Parteiabenden vertreten ist, brauchen wir dann eigentlich auch kaum noch zu diskutieren, oder? Bei Demonstrationen kommt noch hinzu, dass sie eher das Mittel der Wahl derjenigen sind, die den gegebenen Institutionen misstrauen, und derjenigen, die nicht viel auf demokratische Mehrheiten geben, weil sie sich einer höheren Einsicht zugänglich empfinden. Wen also können wir auf Demos erwarten?
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Zitat von maxDas hat zur Folge, dass die Höhe des Vermögens (mein Anteil an der Firma beträgt 49%) in letzter Konsequenz vom Steueramt eingeschätzt wird.
Das Problem ist: Die Bewertung von Vermögen erfordert *immer* Annahmen über die Zukunft. Das mag für denjenigen, der sich unter "Vermögen" nur ein Bankkonto vorstellen kann, wo der Betrag ja schließlich irgendwo ausgeworfen wird, nicht unmittelbar einsichtig sein, aber spätestens nach dem ersten Ausflug in die Finanzmathematik oder Ökonomie sollte einem klar sein, dass "Vermögen" nicht anderes ist als die diskontierte Reihe zukünftiger Netto-Zahlungseingänge.In den Konstrukten zur Ermittlung des Vermögens stecken nicht nur Annahmen über die zukünftigen Zahlungsreihen und den zukünftigen Zins, sondern auch über die Verwendung der sogenannten Differenzinvestitionen. Das ist eine theoretisch saubere Sache, wenn man die Beschränkungen kennt, in der Praxis aber, wie max zutreffend schreibt, nur eine Schätzung. Eine Schätzung, bei der das Spielen an einigen Schlüsselparametern riesige Auswirkungen auf den festgestellten Vermögenswert hat. Man möge es mir glauben: Ich habe für Unternehmen mit Zugang zum Kapitalmarkt schon den einen oder anderen Vermögenswert wunschgemäß herbeigezaubert (der dann von Wirtschaftsprüfern und Banken abgenickt wurde, was nichts über dessen Güte aussagt, sondern nur über Interessenkongruenz).
Steuerbehörden stehen da vor dem Problem, einerseits "objektivierte" Verfahren verwenden zu müssen, sich andererseits aber nicht zu sehr von der theoretischen Basis entfernen zu müssen. Was dann herauskommt, ist ein in der Praxis sehr aufwändiges Kuddelmuddel, das aber in keiner Hinsicht frei von wackligen Annahmen ist. Man versucht, die Schätzungen dadurch zu umgehen, dass man unzweifelhaft festgestellte Vergangenheitswerte in die Zukunft fortschreibt, womöglich nur unter Eliminierung angeblicher nicht-nachhaltiger Elemente und Hinzufügung anderer, aber auch die Fortschreibung ist eine Schätzung, und die "Bereinigung" notwendigerweise willkürlich, wenn auch vielleicht (quasi-)gesetzlich festgeschrieben.
Halten wir uns mal vor Augen, wie hoch das Vermögen von Spanieren 2007 war und wie hoch es jetzt ist. Ohne dass sich an dem, was die Spanier getan hätten oder wie die Umwelt aussieht, irgendetwas geändert hätte. Was sich geändert hat, ist die Bewertung der Umwelt.
Und auf so ein wackliges Konzept sollen Steuern erhoben werden?
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Zitat von PPQ im Beitrag #19Wenn man genau hinschaut, gehört der Streit um den Armutsbericht einfach immer dazu. Die jeweilige Opposition wirft der jeweiligen Regierung traditionell vor, den bericht "geschönt" zu haben - so hielt es auch die CDU, als noch SPD-Mann Scholz den Bericht vorstellte. http://www.politplatschquatsch.com/2013/...n-sind-neu.html
Die Ergänzung ist interessant - allerdings hätte ich mich gefreut, wenn der Artikel eine Angabe über das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum enthalten hätte. Oder habe ich etwas übersehen?
Im übrigen stimme ich zu (und das ist ja auch die Kernaussage von dem weiter oben zitierten achgut-Artikel): die ganze "Armutsdiskussion" in Deutschland ist schon dadurch vergiftet, dass der einzig verwendete Maßstab allein ein sozialistischer Gleichheitsmaßstab ist. Danach gilt: reich ist jeder, wenn alle gleich wenig verdienen. In diesem Sinne sind die verhungernden Arbeiter in Nordkorea reich, während die Bürger Kuwaits in ihrem 100qm-Lofts und mit 4 Hausdienern arm waren (weil die Herrscherfamilie noch viel, viel reicher war).
Sozialistische Maßstäbe sind schon immer dumm und ungerecht gewesen - und berühren (das gebe ich zu) doch eine ganz atavistische und damit menschliche Seite. Trotz der Schrecken und Opfer, die schon immer vom Sozialismus erzeugt wurden, steckt diese Sehnsucht nach Gleichheit so tief im menschlichen Wesen, dass man diesen Wunsch nicht ignorieren darf.
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