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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 Pro und Contra
Nola Offline



Beiträge: 1.719

09.04.2013 04:46
Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Frankreichs Fußballspieler, deren Einkommen die von Hollande kreierte Reichensteuer einholt, laufen Sturm. Nun hat ja nicht jeder Club in der Grande Nation einen Scheich Nasser Al-Khelaïfi wie Paris St. Germain (PSG). Dieser hat lt. Arte TV angekündigt, das, wenn es denn so ist, diese Besteuerung Peanuts für ihn sind und er diese bezahlen würde.

Allein für Zlatan Ibrahimovic legt der PSG 300.000 Euro pro Woche hin, 1.250.000 pro Monat - macht im Jahr die runde Summe von 15 Millionen Euro.

Noch drastischer bringt Profiliga-Präsident Frédéric "Moustache" Thiriez seinen Ärger zum Ausdruck: "Mit dieser Steuer würgt man den französischen Fußball ab." Er geht davon aus, dass die neue Abgabe die Klubs der Ligue 1 insgesamt rund 82 Millionen Euro pro Jahr kosten wird.

Aber damit nicht genug, denn die französische Regierung plant ein Bargeldverbot ab 1000 Euro. Außerdem soll der Umlauf an 500 Euro-Scheinen limitiert werden. In Großbritannien sind 500 Euro Scheine bereits verboten. Mit dem de facto Bargeldverbot droht der totale Überwachungsstaat.

Bisher konnte der Bürger im Fall der Fälle mit Bargeld Zahlungsverpflichtungen nachkommen, auch wenn er über kein Bankkonto oder keine Deckung auf diesem verfügte.
Das wird es mit einem Bargeldverbot nicht mehr geben. Der Bürger ist auf Gedeih und Verderb auf sein Konto angewiesen, das ihm jederzeit entzogen werden kann. Staatlicher Willkür sind damit keine Grenzen mehr gesetzt.
Schwarzarbeit und Schwarzgeld werden dann der Vergangenheit angehören. Durch die Kontrolle der Transaktionen mit Hilfe statistischer Verfahren lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit ermitteln, welche Ausgaben "echt" sind für einen Haushalt oder für ein Unternehmen, und welche Ausgaben für andere gemacht werden als Ausgleich für eine verdeckte Dienstleistung (Schwarzarbeit).

Von einem Bargeldverbot werden buchstäblich alle Lebensbereiche der Menschen betroffen sein, die Stasi zieht direkt beim Bürger ein!

Aber, das ist ja alles weit weg, bei uns kann das nicht passieren. Oder doch?

edit Quellenangaben

http://stopesm.blogspot.de/2013/02/le-gr...-grande-kz.html
http://derstandard.at/1363706779933/Fuss...n-Reichensteuer

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Kritiker Offline



Beiträge: 274

18.04.2013 17:29
#2 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #1

Mit dem de facto Bargeldverbot droht der totale Überwachungsstaat.


Das schaffen wir in Deutschland auch ohne Bargeldverbot, zum Beispiel mit den ständigen Forderungen nach Vorratsdatenspeicherung oder anderen Überwachungsinstrumenten. Diese werden auch regelmäßig geradezu widerwärtig in Erinnerung gebracht, wie zum Beispiel von Hans-Peter Uhl im Zusammenhang mit dem Anschlag in Boston nach dem Motto "Wenn wir nur genug überwachen, wird es sicherer".

Aber diese Punkte sind hier im Forum ja kein Thema. Vielleicht weil Herr Uhl von der "lieben CSU" ist, Überwachung ja ein klassisches konservatives Thema ist und die FDP fleißig mit überwachen will?

Der Kritiker

ffreiberger Offline




Beiträge: 130

18.04.2013 18:02
#3 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #2
Zitat von Nola im Beitrag #1

Mit dem de facto Bargeldverbot droht der totale Überwachungsstaat.


Das schaffen wir in Deutschland auch ohne Bargeldverbot, zum Beispiel mit den ständigen Forderungen nach Vorratsdatenspeicherung oder anderen Überwachungsinstrumenten. Diese werden auch regelmäßig geradezu widerwärtig in Erinnerung gebracht, wie zum Beispiel von Hans-Peter Uhl im Zusammenhang mit dem Anschlag in Boston nach dem Motto "Wenn wir nur genug überwachen, wird es sicherer".

Aber diese Punkte sind hier im Forum ja kein Thema. Vielleicht weil Herr Uhl von der "lieben CSU" ist, Überwachung ja ein klassisches konservatives Thema ist und die FDP fleißig mit überwachen will?

Der Kritiker


Also das die Vorratsdatenspeicherung hier noch nie Thema war, das stimmt so nicht:

http://www.google.de/search?q=site%3Azet...atenspeicherung

insbesondere: http://zettelsraum.blogspot.de/2007/11/v...-warum-der.html und
http://zettelsraum.blogspot.de/2010/03/m...peicherung.html


"Wie reziprok die Freundlichkeit ist, das sagt somit etwas aus über die Offenheit einer Gesellschaft; über die Freiheit, die in ihr herrscht."
Zettel

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

18.04.2013 18:15
#4 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker
Aber diese Punkte sind hier im Forum ja kein Thema. Vielleicht weil Herr Uhl von der "lieben CSU" ist, Überwachung ja ein klassisches konservatives Thema ist und die FDP fleißig mit überwachen will?



Lieber Kritiker, anläßlich meines Artikels zum Thema Ostermärsche haben Sie sich über meine mangelnde Ausgewogenheit beklagt. Das Kompliment darf ich Ihnen an dieser Stelle freundlich zurückgeben.

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

18.04.2013 18:26
#5 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #2

...zum Beispiel mit den ständigen Forderungen nach Vorratsdatenspeicherung oder anderen Überwachungsinstrumenten. ...
Aber diese Punkte sind hier im Forum ja kein Thema.


Jeder kann in ZkZ einen Strang eröffnen. In so weit vermute ich, dass es Ihnen um Blog-Artikel geht. Vielleicht darf ich an dieser Stelle etwas klar stellen: die Autoren von Zettels Raum sind nur sich selbst und der Wahrhaftigkeit verpflichtet. Es gibt keine gemeinsame Abstimmung der Themen, keine Disziplinierungsmaßnahmen oder Fraktionszwang. Jeder Autor schreibt über das, was ihm auffällt und wo er glaubt, eine interessante Sichtweise bieten zu können. In so weit gibt es von mir auch keine Stellungnahme, warum andere Autoren nichts zum Thema Vorratsdatenspeicherung geschrieben haben. Ich kann nur für mich selbst sprechen. Und da gilt schlicht die Aussage:

Meine Zeit ist begrenzt. Andere Themen haben mich eben mehr interessiert.

Solus Offline



Beiträge: 384

18.04.2013 19:27
#6 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #2
Aber diese Punkte sind hier im Forum ja kein Thema. Vielleicht weil Herr Uhl von der "lieben CSU" ist, Überwachung ja ein klassisches konservatives Thema ist und die FDP fleißig mit überwachen will?

Es gibt in jedem Fall einige Forumsmitglieder, die mit dem ganzen Überwachungskram vehement auf Kriegsfuß stehen, auch außer mir.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

18.04.2013 21:03
#7 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #2
Aber diese Punkte sind hier im Forum ja kein Thema. Vielleicht weil Herr Uhl von der "lieben CSU" ist, Überwachung ja ein klassisches konservatives Thema ist und die FDP fleißig mit überwachen will?


Es dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass zumindest einigen unserer Autoren weder die CSU noch die FDP lieb ist.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

19.04.2013 00:02
#8 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #2
Zitat von Nola im Beitrag #1

Mit dem de facto Bargeldverbot droht der totale Überwachungsstaat.


Das schaffen wir in Deutschland auch ohne Bargeldverbot, zum Beispiel mit den ständigen Forderungen nach Vorratsdatenspeicherung oder anderen Überwachungsinstrumenten. Diese werden auch regelmäßig geradezu widerwärtig in Erinnerung gebracht, wie zum Beispiel von Hans-Peter Uhl im Zusammenhang mit dem Anschlag in Boston nach dem Motto "Wenn wir nur genug überwachen, wird es sicherer".

Aber diese Punkte sind hier im Forum ja kein Thema. Vielleicht weil Herr Uhl von der "lieben CSU" ist, Überwachung ja ein klassisches konservatives Thema ist und die FDP fleißig mit überwachen will?

Der Kritiker


Na dann nutze ich eben diesen Thread, weil es grad paßt .
Lieber Kritiker, hier gleich nochmal eine Meckerecke.

Googelt man:"Bestandsdatenauskunft kommt"
stellt man fest, das diese es nicht mal in die Qualitätsmedien unter die ersten 20 Google Ergebnisse schafft.
Der allgemeine Aufschrei einstmals über die Begehrlichkeiten einer Zensursula ist verpufft.
Am 21. März 2013 wurde der neuen Gesetzesvorlage zur Bestandsdatenauskunft im Bundestag zugestimmt.

Zitat
http://www.datenschutzbeauftragter-info.de/bestandsdatenauskunft-kommt-warnungen-der-datenschuetzer-wurden-ignoriert/

Eine Neuregelung war notwendig, da vor einem Jahr das Bundesverfassungsgericht die §§ 111 -113 des Telekommunikationsgesetzes (TKG), in denen die Speicherung und die Herausgabe von diversen Nutzerdaten an Staatsorgane geregelt sind, für verfassungswidrig erklärt hatte. Bis Mitte 2013 hat das Gericht dem Gesetzgeber Zeit gelassen, eine Neuregelung in diesem Punkt herbei zu führen, solange galt die bisherige Fassung weiter.




Die überarbeiteten Vorschriften sehen das manuelle Abfragen folgender Daten
durch Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden vor:

Informationen über Anschlussinhaber : Name und Adresse, dynamische IP-Adressen,
PINs, PUKs oder Passwörter.

Zitat

Der Datenschutzbeauftragte des Bundes Peter Schaar sieht in den Gesetzesänderungen weiterhin einen starken Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Besonders problematisch sei es, dass bereits bei geringfügigen Delikten bzw. Ordnungswidrigkeiten Zugangsdaten herausgegeben werden.



Nun, lieber Kritiker, walten Sie Ihres Amtes. Ich glaube nicht, das wir Gehör bei den zuständigen Behörden finden.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Kritiker Offline



Beiträge: 274

19.04.2013 12:39
#9 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von ffreiberger im Beitrag #3

Also das die Vorratsdatenspeicherung hier noch nie Thema war, das stimmt so nicht:

http://www.google.de/search?q=site%3Azet...atenspeicherung

insbesondere: http://zettelsraum.blogspot.de/2007/11/v...-warum-der.html und
http://zettelsraum.blogspot.de/2010/03/m...peicherung.html


Ich habe geschrieben, dass die Vorratsspeicherung hier kein Thema ist, nicht dass sie nie ein Thema war. Ich bin erst wenige Monate hier dabei, bitte sehen Sie es mir nach, wenn ich nicht das gesamte Archiv auswendig weiß.

Aber danke für den Artikel von Zettel, der den Punkt, den ich vorbringen möchte, sehr schön darstellt.

Der zitierte (natürlich nicht sinnvolle) Vorschlag der französischen Sozialisten wird kommentiert mit den Worten "Mit dem de facto Bargeldverbot droht der totale Überwachungsstaat". Warum? Es wird keine Begründung gegeben. Diese ist vermutlich "Weil es die Sozialisten sind".

In dem Beitrag von 2007 lehnt Zettel (zu Recht) die Vorratsspeicherung ab. Aber mit welcher Begründung? Zunächst schildert er sehr sachlich, dass sich hier sein konservatives und sein liberales Herz streiten.
Das konservative Herz bei Zettel ist für Überwachung, vertraut den Behörden um der Behörden willen, sieht in der Polizei keine anfälligen Menschen, sondern Ordnungshüter eben.
Das liberale Herz bei Zettel fühlt sich bei der Überwachung eigentlich unwohl, hat aber kein echtes Gegenargument - bis... Ja bis es entdeckt, dass bis zu 10% der Menschen in Deutschland eine (legale) kommunistisch geprägte Partei wählen. Diese könnten ja eine solche Überwachung missbrauchen, wenn sie Einfluss auf die Regierungsarbeit bekommen. Also lautet die eigentliche Begründung der Ablehnung von Zettel "Weil es die Sozialisten sind".

Eine solche Asymmetrie ist es, die ich auch bei den Autoren hier im Forum sehe. Das ist natürlich. Es ist viel angenehmer, sich in einem Umfeld zu bewegen, wo die grundsätzliche Meinung geteilt wird.

Mir ist aufgefallen, dass jede idiotische Idee von der linken Ecke hier schnell aufgegriffen und kritisiert wird. Das ist ja in Ordnung (wie man an meinem Nick sieht). Aber wenn Herr Uhl sich einer totalen Entgleisung schuldig macht, wird es nicht bemerkt. Das ist nicht in Ordnung.

Der Kritiker

Kritiker Offline



Beiträge: 274

19.04.2013 12:51
#10 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #8

Googelt man:"Bestandsdatenauskunft kommt"
stellt man fest, das diese es nicht mal in die Qualitätsmedien unter die ersten 20 Google Ergebnisse schafft.
Der allgemeine Aufschrei einstmals über die Begehrlichkeiten einer Zensursula ist verpufft.
Am 21. März 2013 wurde der neuen Gesetzesvorlage zur Bestandsdatenauskunft im Bundestag zugestimmt.
...
Ich glaube nicht, das wir Gehör bei den zuständigen Behörden finden.


Ich bin durchaus der Überzeugung, dass wir uns immer mehr dem Überwachungsstaat annähern. Die Vorratsdatenspeicherung ist nur ein Punkt. Das Fiasko mit DE Mail ist ein weiterer (warum um Himmels Willen möchte man unbedingt die Daten zwischendurch von Amts wegen entschlüsseln? Das ist doch, als würde jeder Brief routinemäßig geöffnet "um ihn auf Rechtschreibfehler zu untersuchen"). Die automatisierte Abfrage von Mobilfunkdaten ist ein weiterer usw. usw.

Die Linken wollen die Überwachung (aber nur die, die ihnen genehm ist, nicht die von der Regierung).
Die Konservativen wollen die Überwachung (schon aus Tradition).

Und das Schlimmste: Auch die Liberalen wollen in Mehrheit die Überwachung (ich glaube, weil die Meisten noch nicht im Computerzeitalter angekommen sind)

Die einzigen, die dagegen waren sind die Piraten, die sich inzwischen selbst ins Abseits geschossen haben.

Es bleibt also nur eine geringe, relativ machtlose Netzgemeinde, die der zunehmenden Überwachung entgegenarbeitet (teilweise aus unlauteren Motiven). Dabei begreifen die Menschen nicht, dass hier an ihrer Freiheit gesägt wird.

Aber so ist der Gang der Zeit. Ich hoffe, dass ich mein Lebensende erreicht habe, bevor mal jemand die Macht und die Möglichkeit hat, diese Infrastruktur zu missbrauchen.

Der Kritiker

Nola Offline



Beiträge: 1.719

19.04.2013 14:19
#11 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #9
Zitat von ffreiberger im Beitrag #3

Also das die Vorratsdatenspeicherung hier noch nie Thema war, das stimmt so nicht:

http://www.google.de/search?q=site%3Azet...atenspeicherung

insbesondere: http://zettelsraum.blogspot.de/2007/11/v...-warum-der.html und
http://zettelsraum.blogspot.de/2010/03/m...peicherung.html


Ich habe geschrieben, dass die Vorratsspeicherung hier kein Thema ist, nicht dass sie nie ein Thema war. Ich bin erst wenige Monate hier dabei, bitte sehen Sie es mir nach, wenn ich nicht das gesamte Archiv auswendig weiß.

Aber danke für den Artikel von Zettel, der den Punkt, den ich vorbringen möchte, sehr schön darstellt.

Der zitierte (natürlich nicht sinnvolle) Vorschlag der französischen Sozialisten wird kommentiert mit den Worten "Mit dem de facto Bargeldverbot droht der totale Überwachungsstaat". Warum? Es wird keine Begründung gegeben. Diese ist vermutlich "Weil es die Sozialisten sind".

In dem Beitrag von 2007 lehnt Zettel (zu Recht) die Vorratsspeicherung ab. Aber mit welcher Begründung? Zunächst schildert er sehr sachlich, dass sich hier sein konservatives und sein liberales Herz streiten.
Das konservative Herz bei Zettel ist für Überwachung, vertraut den Behörden um der Behörden willen, sieht in der Polizei keine anfälligen Menschen, sondern Ordnungshüter eben.
Das liberale Herz bei Zettel fühlt sich bei der Überwachung eigentlich unwohl, hat aber kein echtes Gegenargument - bis... Ja bis es entdeckt, dass bis zu 10% der Menschen in Deutschland eine (legale) kommunistisch geprägte Partei wählen. Diese könnten ja eine solche Überwachung missbrauchen, wenn sie Einfluss auf die Regierungsarbeit bekommen. Also lautet die eigentliche Begründung der Ablehnung von Zettel "Weil es die Sozialisten sind".

Eine solche Asymmetrie ist es, die ich auch bei den Autoren hier im Forum sehe. Das ist natürlich. Es ist viel angenehmer, sich in einem Umfeld zu bewegen, wo die grundsätzliche Meinung geteilt wird.

Mir ist aufgefallen, dass jede idiotische Idee von der linken Ecke hier schnell aufgegriffen und kritisiert wird. Das ist ja in Ordnung (wie man an meinem Nick sieht). Aber wenn Herr Uhl sich einer totalen Entgleisung schuldig macht, wird es nicht bemerkt. Das ist nicht in Ordnung.

Der Kritiker


Da das Herz von Zettel aufgehört hat zu schlagen, ist es müßig wie Sie Zettels Text interpretieren, er kann Ihnen nicht mehr antworten. (Leider)
Aber er hätte Ihren etwas forschen Ton, sozusagen als "Neuling" unter Zuhilfenahme von Wamba hinterfragt.

(...)

Zitat
Aber so ist der Gang der Zeit. Ich hoffe, dass ich mein Lebensende erreicht habe, bevor mal jemand die Macht und die Möglichkeit hat, diese Infrastruktur zu missbrauchen.



Ja, leider geht das schneller als man möchte, gibt es doch noch so viel zu tun und sei es nur,
"unser Bestes".

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

19.04.2013 16:16
#12 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #9
Mir ist aufgefallen, dass jede idiotische Idee von der linken Ecke hier schnell aufgegriffen und kritisiert wird. Das ist ja in Ordnung (wie man an meinem Nick sieht). Aber wenn Herr Uhl sich einer totalen Entgleisung schuldig macht, wird es nicht bemerkt. Das ist nicht in Ordnung.


Wie Frank im Kommentar Nr. 5* bereits geschrieben hat: Sie können in den Unterforen "Pro und Contra", "Aktuell im Web" sowie "Dies und jenes" einen Thread eröffnen, wenn Ihnen ein Thema auf den Nägeln brennt. Bisweilen dienen solche Einträge als Anregung für Artikel im Blog.

In "Aktuell im Web" gibt es übrigens einen Strang zu den Anschlägen in Boston. Dort könnten Sie Ihre Kritik an den Äußerungen des Herrn Uhl als Kommentar vorbringen, ohne einen eigenen Thread anlegen zu müssen.

*EDIT: Zunächst irrtümlich "6" geschrieben.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

28.10.2013 17:04
#13 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat

http://www.welt.de/sport/fussball/intern...chensteuer.html

24.10.13
Spieltag fällt aus
Frankreichs Klubs streiken wegen Reichensteuer
Der Grund: Alle Unternehmen, die Angestellten mehr als eine Million Euro pro Jahr bezahlen, sollen ab dem 1. Januar zunächst für zwei Jahre mit 75 Prozent Steuern zur Kasse gebeten werden. Weltstars wie Zlatan Ibrahimovic und Edinson Cavani wären ohne Investoren somit kaum mehr zu halten.

"Wir werden Teil eines historisches Protests sein, und wir sind einstimmig fest entschlossen, den Fußball zu retten. Es wird ein Wochenende ohne Spiele, dafür gibt es bei den Klubs einen Tag der offenen Tür", erklärte UCPF-Präsident Jean-Pierre Louvel nach einer Generalversammlung der Klubs der Ligue 1 und der Ligue 2. Frédéric Thiriez, Chef der Profiliga LFP, sagte, er "billige" den Beschluss.




Hab mich schon gewundert, das wären nicht unsere Nachbarn, die Franzosen, wenn sie sich das hätten gefallen lassen. Über die Bezahlung der Sportler kann man ja denken wie man will, aber über "Raubrittertum" eben auch.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

28.10.2013 17:31
#14 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #13

Zitat

http://www.welt.de/sport/fussball/intern...chensteuer.html

24.10.13
Spieltag fällt aus
Frankreichs Klubs streiken wegen Reichensteuer ...

Hab mich schon gewundert, das wären nicht unsere Nachbarn, die Franzosen, wenn sie sich das hätten gefallen lassen. Über die Bezahlung der Sportler kann man ja denken wie man will, aber über "Raubrittertum" eben auch.


Da habe ich meinem (kleinen) Kind gleich mal die Aufgabe gestellt, auszurechnen, wieviel ein Spieler, der momentan 1,5 Millionen verdient und 50% Steuer bezahlt, zukünftig verdienen muss, um auf das gleiche Nettogehalt zu kommen.

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

28.10.2013 23:39
#15 Versuch einer Erläuterung Antworten

Zitat von Kritiker
Mir ist aufgefallen, dass jede idiotische Idee von der linken Ecke hier schnell aufgegriffen und kritisiert wird. Das ist ja in Ordnung (wie man an meinem Nick sieht). Aber wenn Herr Uhl sich einer totalen Entgleisung schuldig macht, wird es nicht bemerkt. Das ist nicht in Ordnung.


Ach, da ist sie ja wieder, diese Kritik daran, zu was sich jemand *nicht* äußert. Zunächst mal ist das ja eine Auszeichnung. Wer so kritisiert, für den ist die Welt nur komplett, wenn sich von ihm hochgeschätzte Menschen auch kritisch mit dem auseinandersetzen, was ihn besonders stört. Aber auf der anderen Seite: Wenn schon nicht das Demokratieabgabefernsehen ausgewogen ist, warum sollte es ein Freizeitblogger sein?

Ich kann aus meiner Erfahrung eine Erklärung anbieten, warum z.B. ich immer nur bestimmte Themen aufgreife und andere nicht. Und es ist eine einfache: Der Trend meiner Filterblase ist nämlich links. Das heißt, in den Medien, die ich rezipiere (und darunter sind nur wenige, meist Twitteraccounts, die a priori und explizit einem linken Lager zugerechnet werden können), wird linker Unsinn überwiegend entweder gar nicht bemerkt oder sogar begrüßt, während rechter Unsinn problemlos den verdienten Shitstorm abbekommt. Und wenn ich dann mit vielen Stunden Verspätung zum Bloggen komme, dann gibt es eine einfache Abwägung: Soll ich jetzt der 456. Typ sein, der über Uhls neueste Vorratsdatenspeicherungsforderung herzieht, oder soll ich lieber etwas auf- oder angreifen, was bei den meisten Menschen in meinem Umfeld eher verständnisvolles Nicken auslöst? Da ich meist nur deswegen politisch blogge, weil ich mit der alltäglich medial verbreiteten Mischung aus Propaganda und Dummheit sonst nicht so leicht meinen Frieden machen könnte, ist das Ergebnis dieser Überlegung dann klar. Jedenfalls mir geht es so. Wenn Du, werter Kritiker, dein eigenes Blog hast, kannst Du und können wir alle das vielleicht auch bei Dir nachvollziehen.

Zitat von Kritiker
Es bleibt also nur eine geringe, relativ machtlose Netzgemeinde, die der zunehmenden Überwachung entgegenarbeitet (teilweise aus unlauteren Motiven). Dabei begreifen die Menschen nicht, dass hier an ihrer Freiheit gesägt wird.

Das ist eine Möglichkeit. Die andere Position, und das ist die, die unser verehrter Blog- und Forumsgründer tatsächlich vertreten hat (ich weiß es genau, weil ich mich mit ihm darüber öfters gestritten habe), ist die einer Abwägung zwischer einer Bedrohung auf der einen und einer Freiheitseinbuße auf der anderen. Mit Genehmigung der Damen und Herren Präsidenten - und erpel (Gender muss sein) verweise ich an dieser Stelle auf den sehr interessanten Jubiläums-Blogeintrag bei "Kritische Wissenschaft": "Vom Sozialen am sozialen Handeln". Die dort vorgenommene Unterscheidung zwischen zweckrationalem, wertrationalem und affektivem Handeln bringt vielleicht etwas Licht ins Dunkel. Zettels Position ist hier eine zweckrationale: Er konnte keine direkten und schwerwiegenden Freiheitseinschränkungen erkennen, und er vertraute den Institutionen des Rechtsstaats (deswegen war die mögliche Übernahme der Macht durch die Kommunisten für ihn ein relevantes Gegenargument). Auf der anderen Seite empfand er aber die Folgen von Terrorismus und Gewaltkriminalität als hinreichend erheblich, um sie mit den genannten Gegenmaßnahmen zu bekämpfen. Übrigens ist die staatliche Überwachung nicht das einzige Feld, auf dem Zettel vergleichbare Positionen bezog: Der Euro war auch so eins. Und in beiden Fällen hat er sich hier mit überwiegend wertrational argumentierenden Liberalen auseinandersetzen müssen.

Wie ja auch immer die reine und hehre Handlungsbegründung immer wertrational oder affektiv ist. In der Begeisterung dafür sind sich die Radikalen aller Lager einig. Ich bevorzuge in einigen Fällen (u.a. in den beiden genannten) auch die Wertrationalität, aber ich hoffe, es verstellt mir nicht den Blick darauf, eine zweckrationale Begründung zu begreifen und angemessen zu würdigen.

HTH

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L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

28.10.2013 23:42
#16 RE: Frankreichs Fußballer laufen in Reichen-Steuer-Falle Antworten

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #14
Da habe ich meinem (kleinen) Kind gleich mal die Aufgabe gestellt, auszurechnen, wieviel ein Spieler, der momentan 1,5 Millionen verdient und 50% Steuer bezahlt, zukünftig verdienen muss, um auf das gleiche Nettogehalt zu kommen. smokin]
Und das ist eine praxisrelevante Übung. In Profikreisen sind Verträge mit festgelegten Nettogehältern längst üblich. Die Kosten tragen also die Klubs, nicht die kickenden Millionarios. Das ist praktisch, denn dann kann man hinterher auch noch die zunehmende Kommerzialisierung und Seelenlosigkeit der Ligen beklagen, weil nur wenige Großvereine mit viel Geld oder einem reichen Sponsor dann noch mithalten können.

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