Eine kleine statistische Spielerei zu zweien der heutigen Abstimmungen im Bundestag. Das Kaffeesatzlesen wird an die werte Kommentatorenschaft delegiert.
Zitat von Noricus im Beitrag #1Eine kleine statistische Spielerei zu zweien der heutigen Abstimmungen im Bundestag. Das Kaffeesatzlesen wird an die werte Kommentatorenschaft delegiert.
Dürfen wir unter der Annahme, daß die Abgeordneten des Bundestages die politischen Ansichten der Bevölkerung anteilsmäßig nicht schlecht widerspiegeln (das ist ja schließlich das dem Verhältniswahlrecht zugrundeliegende Dogma), das Ergebnis der zweiten genannten Abstimmung in eine Prognose für die AfD umrechnen? Nehmen wir die Abgeordneten, die gegen den Zypernantrag gestimmt haben, zusammen, ausgenommen die bereits eindeutig politisch verorteten Linken, so kommen wir auf 29 Köpfe. Bei 620 Abgeordneten wird das schon sehr knapp mit der 5%-Hürde!
Hinweis: Wer wie abgestimmt hat, kann man auch sehen, wenn man mit dem Mauszeiger auf die farbigen Punkte fährt; dann wird der durch den Knödel repräsentierte Volksvertreter namentlich bezeichnet.
Zitat von FluministDürfen wir unter der Annahme, daß die Abgeordneten des Bundestages die politischen Ansichten der Bevölkerung anteilsmäßig nicht schlecht widerspiegeln (das ist ja schließlich das dem Verhältniswahlrecht zugrundeliegende Dogma), das Ergebnis der zweiten genannten Abstimmung in eine Prognose für die AfD umrechnen? Nehmen wir die Abgeordneten, die gegen den Zypernantrag gestimmt haben, zusammen, ausgenommen die bereits eindeutig politisch verorteten Linken, so kommen wir auf 29 Köpfe. Bei 620 Abgeordneten wird das schon sehr knapp mit der 5%-Hürde!
Sie nehmen das mit dem Kaffeesatzlesen sehr wörtlich, oder?
Da hatte der Bundestag doch mal eine helle Stunde, die Entscheidungen jeweils anders herum wären sicherlich schlechter gewesen.
Im Prinzip könnte ich mit der Quote leben, wenn sie jeweils konsequent angewendet würde (30% Männer in Kindergärten, Grundschulen und als Krankenpfleger ab 2020; 30% der Soldaten, Feuerwehrleute und Müllabführenden (pühh, sind diese Partizipien nicht einfach nur grausam??) für Frauen.
Und natürlich müssen wir auch Zypern unterstützen, solange wir noch alle in einem Boot sitzen ("Karl, paß auf, deine Seite vom Boot säuft ab!" funktioniert nun mal nicht). Den Ausstieg aus dem Euro zu fordern, halte ich auch für eine der schwächeren Ideen der AfD, wenn sie es denn tatsächlich so meinen - als Drohszenario ist es OK. Ansonsten haben sie auch eine Reihe sehr starker Ideen... aber das ist ja ein anderer Thread.
Zitat von Fluminist im Beitrag #2Hinweis: Wer wie abgestimmt hat, kann man auch sehen, wenn man mit dem Mauszeiger auf die farbigen Punkte fährt; dann wird der durch den Knödel repräsentierte Volksvertreter namentlich bezeichnet.
Mein Abgeordneter hat natürlich dafür abgestimmt. Obwohl er mir im persönlichen Gespräch zugesichert hat, das für ihn nach - ich weiß nicht mehr - welchem Griechenlandpaket das Maß voll ist. Als Politiker versagt, menschlich auch. Trotzdem wird er im September mit ca. 50% wiedergewählt werden, aber so geht Politik.
Wie gern würd ich das machen können wie die Frauen am linken Rand! (Wir sind jetzt bei der Quote wohlgemerkt) Lobbypolitik vom feinsten und man wird dafür auch noch von den Schafen gefeiert. Ich hätte gerne eine Quote für Leute mit dem Pseudonym ,,Suwarin" davon gibt es überhaupt niemanden in leitender Position. Weder in irgendwelchen Vorständen, noch im Bundestag. (Mal so nebenbei gefragt, wäre eine Quote für den Bundestag eigentlich zulässig?)
Zitat von Suwarin im Beitrag #7Mal so nebenbei gefragt, wäre eine Quote für den Bundestag eigentlich zulässig?
Nach geltendem GG und herrschender Lesart absolut nicht, niemals und niegends, weil Art. 38 Abs. 1 GG schreibt u.a. vor, dass jede Stimme gleiches Gewicht haben muss, wenn es um den Einfluss auf die Bestimmung der Mitglieder des Bundestags geht (Gleichheit der Wahl):
Zitat Art. 38 Abs. 1 GG Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.
Würde jetzt durch eine Quote möglich werden, dass eine Frau im Ergebnis nur weniger Stimmen benötigt als ein Mann, um in den Bundestag einzuziehen, wäre diese Wahlgleichheit nicht mehr gewährleistet.
Soweit die Theorie, mal sehen, wie lange diese herrschende Auslegung dem politischen Druck standhält.
Erstmal Danke für die Antworten! Uwe Richard: Wird dieses Gesetz nicht durch jede Quotenregelung gebrochen?
dari: wäre es denn nicht einfach möglich, den Parteien eine Quotierung vorzuschreiben, ähnlich einer solchen, wie die Grünen das bereits für ihre Listen praktizieren?
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