Vor allem ist es wieder mal eine Umverteilung von ärmeren Leuten, die sich häufige Europareisen nicht leisten können, zu relativ dazu reicheren Vielreisenden.
Zitat Malcolm Harbour, the chairman of the panel that heard the speech, said in an interview that Ms. Kroes would find support in Parliament. He said her push to abolish roaming fees would be part of a broader package she is expected to announce in October to enhance the operation and efficiency of a single European digital communications market.
“I think the push to abolish roaming stands a good chance of becoming law over the next year if Mrs. Kroes presents a well-calibrated package that frees industry from some of the current regulatory constraints on investment,” Mr. Harbour said.
und aus Neelie Kroes eigenem Blog (zwei Jahre alt)
Zitat My conclusion is that the root cause of high prices is a lack of competition. That means that operators can continue to charge outrageous margins, with significant mark-ups for crossing from one EU country to another – even though these internal borders are not supposed to exist any more.
Insofern würde ich in diesem Fall die EU von "Überregulierung" freisprechen. Hier schützen bisher die nationalen Regierungen ihre großen Arbeitgeber bei der Deutschen Telekom oder France Telecom vor zu viel Konkurrenz. Dagegen vorzugehen um einen einheitlichen Binnenmarkt durchzusetzen ist die ureigenste Aufgabe der Europäischen Kommission. Dagegen hat nicht einmal Herr Cameron etwas einzuwenden.
Für Geschäftsreisende (aber auch private Reisende) ist der derzeitige Zustand eine große Pein. Weniger wegen der Kosten für Sprachtelefonie als wegen der Kosten für Internet übers Mobiltelefon.
Zitat von theophil im Beitrag #3Ganz so einfach scheint sich Kommissarin Kroes das nicht zu machen ...
Sicher hat sie noch einige Punkte mehr auf der Agenda. Das ändert aber nichts daran, daß sie mit den Roaming-Gebühren das Pferd von hinten aufzäumt. Solange es (politisch gewollt!) 27 verschiedene TK-Märkte gibt, solange ist es illusorisch zu fordern, daß die Unternehmen die Kosten für diese Struktur nicht an ihre Kunden weitergeben.
Dem verlinkten Artikel kann ich jedenfalls nicht entnehmen, daß Kores eine echte Vereinheitlichung anstrebt (oder gar durchsetzt). Der angebliche fehlende Wettbewerb wird auch nicht belegt.
Zitat ... with significant mark-ups for crossing from one EU country to another – even though these internal borders are not supposed to exist any more.
Das ist doch grotesk! "are not supposed" schreibt sie, aber diese "internal borders" existieren doch. Wie gesagt: Von der Politik gewollt. Wenn die Realität und das, was sie "supposed" nicht zusammenpassen - dann ist das wohl nicht Schuld der Unternehmen.
Zitat Für Geschäftsreisende (aber auch private Reisende) ist der derzeitige Zustand eine große Pein.
Sicher. Aber das wird ja nicht dadurch besser, daß man nun diese Pein auf alle Handy-User verteilt. Es aber vermeidet, die Ursachen der Pein zu beseitigen.
Zitat But her package to enhance a single European market will probably include operator-supported proposals to ease cross-border mergers and to let carriers more quickly recoup their investments in new networks.
Jens Rohde, a Danish lawmaker who is a vice chairman of the committee, said the proposed ban on roaming fees was intended to pressure operators to support her package.
“She is simply trying to raise pressure on operators to come to the bargaining table,” said Mr. Rohde, who supports her push to end the charges. “There is a cartel-like situation when it comes to roaming charges in Europe, and this must stop.”
Das liest sich für mich schon so, als wäre es klar, dass die Abschaffung der Roaming-Gebühren das Pferd von hinten aufzäumt. Das eigentliche Problem ist der ungenügende Wettbewerb und der Fortbestand nationaler Lizenzvergaben und Regulierung etwa bei "cross-border mergers".
Die Abschaffung der Roaming-Gebühren alleine wäre für die TK Firmen ja eine lose-lose-Situation. Die nationalen Regulierungen bleiben und außerdem können sie keine Gebühren mehr nehmen. Da liegt ein Tausch des einen gegen das andere ja nahe.
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