Solche lobenswerten Bemühungen um Respekt & Inklusion gegenüber ausgegrenzten Minoritäten sind aber schon etwas älter - hier von 1993 eine Wendung fort vom Fitnesshüpferwahn ins rundum pompös Adipös-Positive: http://www.dailymotion.com/video/x1tqhq_...vic-i-m-fat_fun
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Solche lobenswerten Bemühungen um Respekt & Inklusion gegenüber ausgegrenzten Minoritäten sind aber schon etwas älter - hier von 1993 eine Wendung fort vom Fitnesshüpferwahn ins rundum pompös Adipös-Positive: http://www.dailymotion.com/video/x1tqhq_...vic-i-m-fat_fun
Dieses Problem steht aber noch auf einem ganz anderen Blatt ;-) Der Kampfbegriff ist heute »fat acceptance« und man handelt sich den Vorwurf des »fatbashing« ein, wenn man mal laut über Maßhalten nachdenkt.
Dieses Umschreiben harmloser Songtexte halte ich übrigens auch für Trittbrettfahrerei: Warum schreiben diese Gender-Aktivistinnen keine eigenen Texte und lesen sie zur Gitarre vor?
Zitat von stefanolix im Beitrag #3Warum schreiben diese Gender-Aktivistinnen keine eigenen Texte und lesen sie zur Gitarre vor?
---? -! ---: Beckmesserische Kleingeister, die von der Muse nicht geküßt wurden & nun nach dem Motto "der Liebe Gott weiß alles; ich weiß alles besser" eben diesem als Redactrix (Redactesse? Redacteuse?) mit post-festum-Redactionen beispringen möchten (wie Alfonso der Weise [1221-84]: "Si hubiera estado presente en la Creación, habría dado algunas indicaciones útiles" - wenn ich bei der Schöpfung dabei gewesen wäre, hätte ich ein paar nützliche Ratschläge geben können) - die dann eben Kafka vorrechnen, daß er seinen Gregor Samsa in die falsche Kerbtierart verwandelt habe (ein gewisser Vladimir Nabokov) oder Fontane, daß er den Besuch eines Eskimos in Berlin um 3 Jahre falsch datiert (ein gewisser Arno Schmidt). Von Charles Babbage, Statistikfreak & viktorianischerComputerpionier gibt es diese Anekdote:
____________ ... it is said that he [Babbage] sent the following letter to Alfred, Lord Tennyson about a couplet in "The Vision of Sin" (Every minute dies a man,/Every minute one is born):
"I need hardly point out to you that this calculation would tend to keep the sum total of the world's population in a state of perpetual equipoise, whereas it is a well-known fact that the said sum total is constantly on the increase. I would therefore take the liberty of suggesting that in the next edition of your excellent poem the erroneous calculation to which I refer should be corrected as follows: Every minute dies a man, And one and a sixteenth is born I may add that the exact figures are 1.167, but something must, of course, be conceded to the laws of metre." ____________
(Eine An-Eck=dote, die es bis in Enzensbergers "Mausoleum" geschafft hat.)
Das es sich aber bei den Betreffenden immer noch um, tja, Männer handelt, die im Zuge ihrer Selbstfindung manchmal sogar zugange sein möchten, irgendwie, mgw. sogar mit Männern ... ist da das Ende der Fahnenstange bestimmt noch nicht erreicht.
* Arthur C. Clarke auf die Frage eines Interviewers - "Are you gay?" - "No, merely mildly cheerful."
Tja. Solche Poesie lässt Herzen höher schlagen. Erst recht wenn mensch sie zu einer Tageszeit auf einem Instrument unter einer Öffnung in der Wand der Wohnstätte des verehrten Individuums darbietet. Dieses muss natürlich streng darauf achten, musikalisch begabte Bewerber_innen (oder heißt es «sich Bewerbende»?) nicht zu bevorzugen gegenüber Zeichnenden oder anders Begabten. Strikt abzulehnen sind aber Sträuße von Gewächsen, die durch farbige Blütenblätter ihre Blumen-Identität unterstreichen und damit dornige und struppige Pflanzen diskriminieren.
Zitat - "Im Homosexuellen-Milieu": Dieser Terminus ist laut dem BLSJ sprachlicher Unsinn. Solche Phrasen würden Homosexuelle kollektiv verunglimpfen, ganz so, als wären Lesben und Schwule wie Kriminelle in einer Art Rotlichtviertel organisiert. Der Vorschlag lautet daher: Statt "Mord im Homosexuelle-Milieu" lieber "Schwuler Mann ermodert", solange die Homosexualität für die Story überhaupt von Bedeutung ist.
Nach der Logik des Autors müsste das eigentlich als Verunglimpfung aller "im Rotlichtviertel organisierten" zu verstehen sein. Diskriminierung? Ja gerne, solange es nur die trifft, um die man sich nicht schert. Oder war das jetzt nicht so gemeint?
Zitat von Stefanolix im BlogIch höre lieber Klassik. Dann warten Sie mal ab, bis der »Freischütz« und die »Entführung aus dem Serail« gendergerecht gemacht werden. Das Ballett »Romeo und Julia« wird schon in Sneakers geprobt ;-)
Daß jedenfalls klassische Musik noch sicher wäre vor politisch korrekten Eingriffen in die Texte, ist nicht mal mehr Wunschdenken. Die Genderisierung ist da nur der folgerichtige nächste Schritt. Wenn man Bachs Johannespassion umschreiben kann, zunächst einmal wegen angeblichen (aber unzutreffenden) Antisemitismus, hat man die (Musik)welt in der Tasche und braucht nichts mehr zu fürchten.
Ich kann es gar-nicht abwarten, daß sich die Genderveränderbender des 3. deutschen Klassikers neben G. & S. annehmen - vor allem "Was ihr wollt"/"Twelfth Night":
Zitathttp://de.wikipedia.org/wiki/Was_ihr_wollt _________ Ein wesentliches komisches Element dieser Komödie entsteht aus der Tatsache, dass zu Shakespeares Zeit ausnahmslos auch Frauenrollen auf der Bühne von Männern gespielt wurden. Die von Shakespeare entwickelten Konstellationen, nach denen dann letztlich ein Mann eine Frau spielt, die sich wiederum als Mann ausgibt, ziehen leitmotivisch viele Gags nach sich. _________
http://en.wikipedia.org/wiki/Twelfth_Night _________ Some modern scholars believe that Twelfth Night, with the added confusion of male actors and Viola's deception, addresses gender issues "with particular immediacy."[23] They also accept that the depiction of gender in Twelfth Night stems from the era's prevalent scientific theory that females are simply imperfect males.[24] This belief explains the almost indistinguishable differences between the sexes reflected in the casting and characters of Twelfth Night. _________
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4"I need hardly point out to you that this calculation would tend to keep the sum total of the world's population in a state of perpetual equipoise, whereas it is a well-known fact that the said sum total is constantly on the increase. I would therefore take the liberty of suggesting that in the next edition of your excellent poem the erroneous calculation to which I refer should be corrected as follows: Every minute dies a man, And one and a sixteenth is born I may add that the exact figures are 1.167, but something must, of course, be conceded to the laws of metre."
Das muß dann doch wohl "And one and a sixth is born" heißen. Da ich mir kaum vorstellen kann, daß Babbage selbst einen so groben Schnitzer (gegen Arithmetik und Metrik!) gemacht hätte, wird er wohl auf eine(n) Derjenigen zurückgehen, die die Anekdote durch die Zeiten weitergereicht haben, und der (oder die) Schwierigkeiten einerseits mit dem Begriff des Dezimalbruchs, andererseits mit den Grundbegriffen des trochäischen Metrums hatte.
Zitat - "Im Homosexuellen-Milieu": Dieser Terminus ist laut dem BLSJ sprachlicher Unsinn. Solche Phrasen würden Homosexuelle kollektiv verunglimpfen, ganz so, als wären Lesben und Schwule wie Kriminelle in einer Art Rotlichtviertel organisiert. Der Vorschlag lautet daher: Statt "Mord im Homosexuelle-Milieu" lieber "Schwuler Mann ermodert", solange die Homosexualität für die Story überhaupt von Bedeutung ist.
Nach der Logik des Autors müsste das eigentlich als Verunglimpfung aller "im Rotlichtviertel organisierten" zu verstehen sein. Diskriminierung? Ja gerne, solange es nur die trifft, um die man sich nicht schert. Oder war das jetzt nicht so gemeint?
Wobei man sagen muss, dass dort neben eindeutiger Beeinflussung der Berichterstattung [»mehr Bilder von Frauen«] auch fachlich richtige Tipps stehen: Etwa der Unterschied zwischen »Outing« und »Coming Out« oder die exakte Wahl der Begriffe »schwul« und »homosexuell«.
Und das Wort Milieu hatte eben lange Zeit auch eine sehr spezielle negative Konnotation.
Das es sich aber bei den Betreffenden immer noch um, tja, Männer handelt, die im Zuge ihrer Selbstfindung manchmal sogar zugange sein möchten, irgendwie, mgw. sogar mit Männern ... ist da das Ende der Fahnenstange bestimmt noch nicht erreicht.
* Arthur C. Clarke auf die Frage eines Interviewers - "Are you gay?" - "No, merely mildly cheerful."
Ich kannte das etwas anders: »Sind Sie schwul?« – »Nein. Nur sensibel.«
Ich habe mir die BLSJ-Broschüre heruntergeladen und überflogen. Eine unzulässige Beeinflussung der Berichterstattung im Sinne einer Lobby für Homosexuelle ist nur am Rande zu erkennen.
In der Broschüre werden im Grunde nur viele Fakten zusammengefasst, die man als gebildeter Mensch eigentlich kennen sollte. Schlimm wäre es, wenn die Journalisten diese Art der Nachhilfe wirklich nötig hätten.
Das Stück muss Romeo_Julia heißen. Es geht nämlich um eine einzige Person, die sich weigert, eine fremdbestimmte Identität zu akzeptieren, und die zwischen dem Druck der Montague_innen, sich als "männlich", und der Capulet_innen, sich als "weiblich" zu definieren, zerrieben wird. Am Grab erkennen die heterosexistischen Ideolog_innen, welches Unheil sie angerichtet haben und setzen eine Sprachreform in Kraft.
Natürlich spielt das Stück ursprünglich heftig auf diesem Resonanzboden (s.o. nur SchauspielEr) - besonders der 2. Akt steckt im Original des Elisabethanischen Englisch voll von gar nicht jugendfreien double entendres. (Sonst auch: Twelfth Night, 2.Akt, 5.Szene: Malvolio als Graphologe angesichts dessen, was er für Violas Handschrift hält: "By my life, this is my lady's hand; these be her very C's, her U's and her T's and thus makes she her great P's". Sir Andrew Aguecheek: "Her C's, her U's and her T's: why that?" Ja, warum wohl? )
Bei Shakespeare ist aber Vorsicht geboten: Der hat die Eigenart, solche Aneignungen locker wegzustecken & sogar als Musical im Halbstarkenmilieu intakt zu blieben. Bei den Komödien sowieso: Der "Sommernachtstraum" wäre ganz unbeschädigt, wenn Titania Oberon verhexen würde, mit einem Esel ... nun-ja (das Motiv stammt eh' aus dem Goldenen Esel von Apuleius, da kann man nachlesen, was gemeint ist), der "Sturm" mit Prospera als Nebelhexe, "Die lustigen Kerle von Windsor"; "Des Widerspenstigen Zähmung" dürfte im Boulevardfundus der letzten 300 Jahre (*) mehrfach vorliegen. Bei den Tragödien wird's schwieriger, obwohl Königin Leah, nach dem Machtverzicht von ihren miskreanten Söhnen in den Wahn getrieben, während ihr die Närrin die Leviten liest - das hat was. Richtig schwierig wird das nur bei den Königsdramen (Ricarda III. mit Maggie-Handtasche dürfte auch in merry old England nicht mehr a jour sein.). Vorsicht allerdings bei Hamlette, falls sie als van-Helsing-Gör inszeniert wird: wenn Rosenkranz & Güldenstern als Vampire gebracht werden, könnten da andere Klischees tangiert werden. (**)
"Das Theaterstück Rosencrantz and Guildenstern Are Undead wird innerhalb des Films über kurze Ausschnitte sichtbar gemacht, die zugrundeliegende Handlung selbst lässt sich wie folgt zusammenfassen: Horatio, Freund von Hamlet und gespielt von Theo, ist ein über 2000 Jahre alter Meistervampir, der einst im alten Rom wohnhaft war. Über eine Reihe von überraschenden Wendungen werden Hamlet und seine Freunde von einfachem Gemüte, Rosencrantz und Guildenstern, selbst zu Vampiren. Als Horatio versucht, auch Ophelia in einen Vampir zu verwandeln, entzieht sie sich ihm, indem sie sich selbst ertränkt."
"Due to Political Correctness Gone Mad, many Americans use the term African-American to indicate any black person, regardless of whether they are American. This has even resulted in people calling black people living in Africa "African African-Americans" or "African-American Africans."
"Due to Political Correctness Gone Mad, many Americans use the term African-American to indicate any black person, regardless of whether they are American. This has even resulted in people calling black people living in Africa "African African-Americans" or "African-American Africans."
Das zeigt, wohin provinzielles Denken gepaart mit dem unbedingten Streben nach übermäßiger politischer Korrektheit führen kann.
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