Laut einem cicero-Artikel hätten die anderen Parteien auch ihre Veggi-Days. Darunter auch die FDP:
Zitat Nur noch Bürgergeld: FDP will Bedürftigen alle Leistungen wegnehmen
Nach dem Willen der FDP sollen alle bisherigen Sozialleistungen durch ein liberales Bürgergeld ersetzt werden. Der neue Pauschalbetrag soll das Arbeitslosengeld II einschließlich der Leistungen für Wohnen und Heizung, das Sozialgeld, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, die Sozialhilfe (ohne Sozialhilfe in besonderen Lebenslagen) sowie den Kinderzuschlag und das Wohngeld zusammenfassen, heißt es im Wahlprogramm. Wie hoch dieser neue Satz sein soll, wird nirgendwo erwähnt.
Die Überschrift ist natürlich eine totale Verdrehung. Es geht um eine Zusammenfassung der vielen Sozialleistungen in Formal einer, für die dann nur noch eine Behörde zuständig wäre, anstatt viele verschiedenen Behörden, zwischen denen Anspruchsberechtigte hin und her laufen müssten. Statt viele verschiedene Gesetze ein einheitliches Gesetz.
Zitat Und eher konservative, neoliberale Medien könnten diese Überschrift basteln:
Eingriff in die Unternehmerfreiheit: Liberale will Bahn zu Erstattungen zwingen
Es ist ein Wahlgeschenk an die Bürger, das den Grundprinzipien der Freien Demokraten widerspricht. Die FDP will die Deutsche Bahn bei zu großer Unpünktlichkeit zu Entschädigungsleistungen verpflichten. Bei Verspätungen ab 30 Minuten sollen die Fahrgäste 25 Prozent des Reisepreises erstattet bekommen, ab 60 Minuten sollen es 50 Prozent sein. Die Liberalen lehnen staatliche Eingriffe in die soziale Marktwirtschaft an mehreren Stellen in ihrem Wahlprogramm dezidiert ab.
Die Bahn ist ein Staatsbetrieb, der Bund ist der Eigentümer. Natürlich kann dann der Staat darüber verfügen, wer denn sonst? Soll der Bahn-Vorstand da nur noch um sich selber Kreisen, ohne dem Eigentümer verpflichtet zu sein?
Da der Cicero hier offenbar nichts anderes findet, bleibt mir nur ein Fazit:
Man mag vom FDP-Wahlprogramm halten was man will und auch Programmpunkte verdammen - was einige hier bei der Euro-Frage sicher tun werden - aber eine mit den grünen Hirngespinsten vergleichbare, religiöse Schnappsidee wie der Veggi-Day findet sich dort nicht.
Anders als bei der Linken. Zu denen schreibt der Cicero:
Zitat Die mehrfache Umbenennung der Linken, von der ein Teil einmal „Partei des Demokratischen Sozialismus“ hieß, ist offenbar nichts als Etikettenschwindel. In ihrem Wahlprogramm fordert die Linke eine andere Staatsform. „Wir wollen einen demokratischen – freiheitlichen, ökologischen, lustvollen – Sozialismus gestalten“, heißt es dort.
"lustvoller Sozialismus"? Was ist damit eigentlich gemeint?
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #1"lustvoller Sozialismus"? Was ist damit eigentlich gemeint?
Das läßt sich bei Franz Xaver Kroetz im "Nicaraguanischen Tagebuch" (1985) nachlesen - wenn den wohlwollend-kritischen Besuchern-auf-Staatskosten die ganze Herrlichkeit des Arbeiterparadieses hangreiflich nahegelegt wird: "Ich muß die Literatur und die Politik zusammenbringen - mir scheint, die höchste Qualität meiner künstlerischen Existenz wäre, wenn ich in Nicaragua kämpfte..." um dann nach dem Anlauf zum Tigersprung doch auf der Bettkante zu landen: "...da ich die R. unbedingt f****n muß (und gut sein, denk ich mir), muß ich jetzt mit dem Bespein deutscher Dichterkollegen aufhören und mir was für meine E*ch*l*ffnung zurückhalten: mein Gott Nicaragua, weißt du, daß ich schon so lang tot war, und jetzt, da lebts in mir..." Daß die Betthasen tagtäglich Berichte an ihre Führungsoffiziere über ihre Auftragserfüllung im Dienst der Revolution schreiben , geht den Fellow Travelers, von H. G. Wells bis Arthur Koestler, seltener auf.
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