Die Österreicher machen uns nicht nur vor, wie entspannt man in eine große Koalition geht, sondern haben auch eine interessante liberale Partei ins Parlament gewählt. Klar, dass Spiegel und SZ kein gutes Haar an unseren Nachbarn lassen. Wäre ja noch schöner.
Zitat von Meister Petz in ZRWahlen in Österreich werden in der deutschen Berichterstattung in der Regel mit einer Mischung aus Überheblichkeit und Abscheu betrachtet.
Nicht nur Wahlen. Besonders der SPIEGEL hat sich immer darin hervorgetan, über Austriaca mit einer Herablassung zu berichten, die ebenso kenntnisbefreit wie unverschämt ist.
Dass sich die ÖVP ganz selbstverständlich als Juniorparnter in eine Große Koalition begibt, hängt wohl auch damit zusammen, dass die GroKo in Österreich nicht die Ausnahme, sondern gleichsam den Standardfall darstellt. Das heißt: Man ist an eine Zusammenarbeit gewohnt und muss diese nicht mit irgendwelchen Hinweisen auf besondere Umstände rechtfertigen. Dies ist natürlich deutlich aufrichtiger als das Kasperltheater im deutschen Wahlkampf, in dem Union und SPD Berührungsängste wegen angeblicher ideologischer Differenzen vorgaukelten.
Zitat von xanopos im Beitrag #3außer jemand ordnet die Neos dem rechten Lager zu.
In politicis konnotieren doch schon die 3 Lettern n*e*o, daß es sich um die Schliche des altbösen Feinds handelt: neoliberal - neokonservativ . Den einzigen Neo, der nicht doppelplusungustiös ist, hats in diesem komischen Film, wo die Leit' in einer simulierten Wirklichkeit wohnen, die mit viel elektrischem Aufwand erzeugt wird & gar nicht merken, wie ihnen der Lebenssaft abgezapft wird. (Das ist in dem Kintopp eine subtile Metapher, zu deren Erkenntnis man Baudrillard über 3+ Banden spielen können muß.) Damit haben unsre Weltniveaumedien nichts zu tun, die nur die realkonkrete Istigkeit der Frau Welt vermitteln.
Zu den Neos gehört irgendwie auch das LIF, das sich seinerzeit vom der FPÖ abgespalten hat, da habens wir: Alles Rechte!
Sogar gegen die Homo-Ehe sind sie!
Zitat derStandard.at: Die Neos bezeichnen sich als liberale Partei, sind aber gegen die Homo-Ehe, weil die Funktionäre dagegen gestimmt haben. Wie sehen Sie das?
Alm: Das ist für mich ein Makel, und da bin ich nicht der Einzige. Es wird sicher bald ein Antrag dazu eingebracht werden. Man kann Positionen ändern, dazu braucht man einen Parteibeschluss. Man muss diese Wege gehen, das habe ich mittlerweile auch lernen müssen. Ich will das raushaben. Ich halte es für unangebracht, dass man Homosexuellen diese Bezeichnung verweigert.
Apropos, der Nudelsieb-Komiker war der Grund für mich die Neos NICHT zu wählen. Heute, im Interview gibt er sich ganz vernünftig. Schade, dass es das ich ihn nicht schon so vor der Wahl eingeschätzt habe.
Mich wundert ja die positive Einstellung des Standards zu den Neos doch sehr.
Zitat von Meister Petz in ZRWahlen in Österreich werden in der deutschen Berichterstattung in der Regel mit einer Mischung aus Überheblichkeit und Abscheu betrachtet.
Nicht nur Wahlen. Besonders der SPIEGEL hat sich immer darin hervorgetan, über Austriaca mit einer Herablassung zu berichten, die ebenso kenntnisbefreit wie unverschämt ist.
Und: Nicht nur Austriaca. Auch die Berichterstattung über z.B. die Schweiz ist ebenso kenntnisbefreit wie unverschämt.
Es ist absolut ungut, wie arrogant Deutschland (sowohl deutsche Politiker als auch deutsche Medien) sich oft gegenüber kleineren Staaten verhalten. Nehmen wir als Beispiel einmal Steinbrücks "Kavallerie-Angriff" auf die Schweiz. Dieser wurde von den deutschen Medien ja eher wohlwollend begleitet, es ging ja schließlich um die gute Sache bzw. gegen die bösen Steuersünder. Wie man es aber als kleines Land empfindet, wenn der große Nachbar mit der "Kavallerie" droht (insbesondere dann, wenn dieser Nachbar in der Vergangenheit nicht unbedingt durch absolute Friedliebigkeit aufgefallen ist), scheint bei der Beurteilung keine große Rolle gespielt zu haben.
Besonders amüsant ist übrigens, dass just die gleichen Leute, die sich über mangelndes außenpolitisches Verständnis des Durchschnittsamerikaners beklagen, meist auch kaum etwas über die politische Situation in Österreich oder der Schweiz wissen. (Also Staaten, die für Deutschland ein ähnliches Gewicht haben wie Deutschland für die USA).
Zitat von Meister Petz in ZRWahlen in Österreich werden in der deutschen Berichterstattung in der Regel mit einer Mischung aus Überheblichkeit und Abscheu betrachtet.
Nicht nur Wahlen. Besonders der SPIEGEL hat sich immer darin hervorgetan, über Austriaca mit einer Herablassung zu berichten, die ebenso kenntnisbefreit wie unverschämt ist.
Und: Nicht nur Austriaca. Auch die Berichterstattung über z.B. die Schweiz ist ebenso kenntnisbefreit wie unverschämt.
Es ist absolut ungut, wie arrogant Deutschland (sowohl deutsche Politiker als auch deutsche Medien) sich oft gegenüber kleineren Staaten verhalten.
Vielen Dank für diese zutreffende Analyse - genauer Hinschauen hat sich schon immer gelohnt (und die Arroganz eines Spiegel aufspießen auch). Kein Rechtsruck in Österreich, wohl wahr. Leider aber ebenso wahr, dass die Immer-Schon-Braunen weiterhin so gut verwurzelt und selbstverständlich sozialisiert sind, dass Abkehrungstendenzen realistischerweise nicht wirklich auszumachen sind. Die überhebliche Beurteilung von außen freilich ist und bleibt unerträglich. Und das einmal deutlich auszusprechen, ist gut.
Zitat von Meister Petz in ZRWahlen in Österreich werden in der deutschen Berichterstattung in der Regel mit einer Mischung aus Überheblichkeit und Abscheu betrachtet.
Nicht nur Wahlen. Besonders der SPIEGEL hat sich immer darin hervorgetan, über Austriaca mit einer Herablassung zu berichten, die ebenso kenntnisbefreit wie unverschämt ist.
Und: Nicht nur Austriaca. Auch die Berichterstattung über z.B. die Schweiz ist ebenso kenntnisbefreit wie unverschämt.
Es ist absolut ungut, wie arrogant Deutschland (sowohl deutsche Politiker als auch deutsche Medien) sich oft gegenüber kleineren Staaten verhalten. Nehmen wir als Beispiel einmal Steinbrücks "Kavallerie-Angriff" auf die Schweiz. Dieser wurde von den deutschen Medien ja eher wohlwollend begleitet, es ging ja schließlich um die gute Sache bzw. gegen die bösen Steuersünder. Wie man es aber als kleines Land empfindet, wenn der große Nachbar mit der "Kavallerie" droht (insbesondere dann, wenn dieser Nachbar in der Vergangenheit nicht unbedingt durch absolute Friedliebigkeit aufgefallen ist), scheint bei der Beurteilung keine große Rolle gespielt zu haben.
Welches (europäische) Land ist denn schon durch Friedliebigkeit aufgefallen, wenn es nicht gerade durch die Umstände, d.h. die eigene relative Schwäche, dazu gezwungen worden wäre? Abgesehen davon stimme ich vollkommen zu. Ich habe mich für Steinbrück seinerzeit in Grund und Boden geschämt und ich denke, dass das vielen so gegangen ist, wenn auch nicht in den Medien. Zum Glück bleibt uns zumindest der Klartext-Kanzler erspart.
In diesem Zusammenhang finde ich, dass das internationale Auftreten der Bundeskanzlerin - abstrahiert von dem Inhalt ihrer Politik - im gegenwärtigen Krisenkontext relativ wenig Anlass zur Klage gibt. Eigentlich gibt sie den Medien in den südeuropäischen Krisenländern relativ wenig persönliche Angriffsfläche. Bei Schröder oder Steinbrück sähe ich da eher das Risiko, dass sie in ähnlicher Situation mal öffentlich ein "Machtwort" sprechen.
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