Es ist nicht jeder Experte, der hämische Twitter-Meldungen absetzt. Aber umgekehrt habe ich noch keinen Experten gefunden, der die Internet-Pläne von Telekom und GroKo gut findet.
»Deutsches Internet« hört sich für »control nazis« sehr gut an. Was es dann noch braucht, ist eine singuläre Schnittstelle hinaus in die Welt, und wir können bald stolz sagen: „WIR sind (auch) China“.
Ergänzung, bzw. Berichtigung, 15.11.13, 16:33: Das deutsche Internet müsste latürnich: »Intranet« heißen.
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Eine zweite Schittschnelle zum abgesicherten Handel mit Teheran wäre auch nicht zu verachten. Die wirkliche Sicherheit bietet aber erst das Upgrade auf den Standard von Bonsai-Tigerstaaten: "Nordkoreanisches Tablet kann nicht ins Internet"
Zitat von ZRWenn ein Vorschlag von den Netz-Experten abgelehnt, aber von den "maßgeblichen Netzpolitikern" befürwortet wird - sagt das dann nicht mehr über die Qualifikation der deutschen Netzpolitiker als über die Qualität des Vorschlags?
Wenn in der Politik irgendwelche Pappnasen als "Experte" ins Feld geführt werden, weiß ich, dass diese nur zufällig eine Kommunikationsplanstelle besetzen. "Huch, da sollten wir aber dringend eine Kompetenzstelle gründen!" So ähnlich wie bei Sigmar Gabriel, dem niemals ersetzten Pop-Beauftragten der SPD, welcher von Musik wahrscheinlich soviel Ahnung hat wie meine Fleischundwurst-Fachverkäuferin. Oder wie bei Gesche Joost, der netten, jungen Quotenblondine für Digitales, die sich durch das Bekleben von Handys mit frauendesignten bunten Folien einen Namen gemacht hat. "Maßgebliche deutsche Netzpolitiker" riecht ebenso nach Fachkompetenz wie "Energieexperte bei Greenpeace".
Da sollte der Herr Qualitätsredakteur/Frau Qualitätsredakteurin eigentlich gnädig seinen/ihren Signifikanzfilter aktivieren und die Akteure gelassen brabbeln lassen. Aber ach, wenn es aus der Politik kommt, muss es ja wichtig, durchdacht und erwähnenswert sein! Dazu Gabor Steingart in einem lesenswerten Moment der journalistischen Selbstkritik:
Zitat von Gabor Steingart3. Wir haben uns mit der Politik gemein gemacht. Nicht wenige politische Redakteure pilgern zu den Flachbauten der Parteipolitik, als handele es sich um Kathedralen. Man sieht sich in einer Bedeutungskoalition mit den Parteigrößen.
Hellhörig sollten die Speerspitzen der 4.Gewalt aber werden, wenn sich die Politik eine bekräftigende Expertise ausgerechnet aus der Vorstandsetage eines mit ebendieser Politik nett verbandelten ehemaligen Staatskonzerns holt. Ich bezweifle nicht, dass es bei der Telekom eine Menge echte Netz-Experten gibt, nur werden diese (wie meist) mindestens eine Hierarchie-Etage unter dem austauschbaren Führungskader angesiedelt sein. Diese Experten werden wohl ebenso ins Kopfschütteln ob des avisierten Schlandnetzes einstimmen, wie der Rest der Auskenner. Obermann hingegen wird die Möglichkeit einer nationalen Netzsicherheitsabgabe, analog zur Demokratieabgabe, am Horizont aufleuchten sehen. Und was die deutschen Netzüberwacher und bisherigen -möchtegernsperrer da für Möglichkeiten sehen, kann sich jeder selbst ausrechnen.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
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