Zum unsinnigen Begriff der relativen Armut musste ich einfach mal etwas loswerden, nach dem ich auf Telepolis einen Beitrag über angeblich Armut gelesen habe.
Die Sache mit der "relativen Armut" ist freilich ein alter Hut, an der sich Kritiker, Fortschrittler & Heiden, die nicht in der Kirche des Tiersmondismus beten, seit Jahrzehnten reiben; zumindest seit Pascal Bruckners Das Schluchzen des weißen Mannes & den Arbeiten von Amartya Sen. Der Standardeinwurf lautet, daß nach dieser Maßgabe in einer Gesellschaft, in der das durchschnittliche Jahreneinkommen 2 Millionen Sesterzen geträgt, jeder mit nur 1 Mio. p.a. als arm einzustufen wäre. Andererseits gäbe es in einem Stamm von Jägern & Sammlern überhaupt keine Armen, weil dort niemand ein Einkommen hat. (Jedenfalls kein geldwertes: von Macht, Anspruch & Privilegien war nicht die Rede.)
Aaaaber....: Aus wessen Phantasie ist dies Phantom entsprungen?
Zitathttp://en.wikipedia.org/wiki/Poverty#Relative_poverty ___________ "In 1776 Adam Smith in the Wealth of Nations argued that poverty is the inability to afford, "not only the commodities which are indispensably necessary for the support of life, but whatever the custom of the country renders it indecent for creditable people, even of the lowest order, to be without." ___________
Ja wenn das so ist, fühle ich mich nicht nur relativ, sondern extrem arm. Ich bitte die Koalitionäre mit den großen Spendierhosenanzügen, subito ein Smartphone & einen 45-Zoll-Flachbildfernseher rüberzuschieben, damit ich nicht so indezent nackig dahocken muß.
Ja, die Definition der relativer Armut ist totaler "Quatsch" (S. Gabriel). Hatte vor kurzem auch dazu etwas geschrieben: http://widdersecke.wordpress.com/2013/11...e-armutszahlen/. Nach der geltenden Definition wird es relative Armut immer geben, solange wir unterschiedliche Einkommen haben. Folglich führt nur eine Einkommensnivellierung zu weniger relativer Armut.
----- Widders Ecke - Freiheitliche Gedanken zum Zeitgeschehen
Welchen Begriff würden sie denn statt dessen gerne verwenden? Gibt es nun Armut und wenn ja, wie ist sie zu definieren? Und wäre es ein politisch lohnendes Ziel, sie zu bekämpfen?
Zitat von Kritiker im Beitrag #4Lieber Techniknörgler
Welchen Begriff würden sie denn statt dessen gerne verwenden? Gibt es nun Armut und wenn ja, wie ist sie zu definieren?
Der Kritiker
Es gibt absolute Armut. Die kann in Industrienationen auch ruhig weiter gefasst werden: Es zählt neben Nahrung, Kleidung, Unterkunft, medizinischer Versorgung auch dazu, was vom Staat erwartet wird oder zum Einstieg ins Berufsleben notwendig ist: als beispielsweise auch elektronische Kommunikationsmittel.
Zitat Und wäre es ein politisch lohnendes Ziel, sie zu bekämpfen?
Ja, aber es ist in Deutschland schon längst erreicht.
Der Witz an der "relativen Armut" ist im übrigen, das auch die Prozentgrenze immer weiter anwächst. Also auch relativ werden die Ansprüche höher.
Ursprünglich war die Armutsgrenze 40% des Medianeinkommens, in absoluten Zahlen wuchs die Grenze also schon mit steigendem Wohlstand an.
Problem: Nach dieser Definition gibt es in Deutschland kaum Armut.
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