Nachdem es am 21.12. in Hamburg vorhersehbar gerumst hat, spielt man seitdem das ewige Spiel der gegenseitigen Schuldzuweisung. Hier gibt es mal eine erstaunlich kritische, ehrliche Sicht auf das ganze von linker Seite:
Zitat von StreetdoggSo wie ich das sehe hat hier eines der internationalen Zentren der autonomen Szene zur Machtdemonstration gerufen. Unter einer Demonstration stellt man sich üblicherweise das Aufmerksammachen für ein Thema vor, das Aufzeigen der Relevanz durch Masse, die Beeinflussung der Politik durch eine laut vertrene Botschaft. Wir haben ein Grundrecht dies zu tun, denn es gehört zu den demokratischen Spielregeln. Am Samstag ging es aber um eine Demonstration des Gewaltpotenzials der Szene.
Lesenswert.
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben:
Zitat Irgendwann werden wir schießen müssen. Das ist unvermeidlich. Nicht weil wir das Blutbad wollen. Sondern weil die Bullen uns jeden Raum genommen haben, den wir uns dann mit aller Gewalt zurückerobern müssen. Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken.
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben
Krank? I wo! Die Sehnsucht nach Bewährung im heldenhaften Kampf gegen das Böse ist eher eine geschichtliche Konstante. Das Verbrechen unserer Gesellschaft ist, dass sie als Böse nur ein armseliges Häuflein Rechtsradikaler zulässt, die schon gegen die stets bereite gewaltige Übermacht weitgehend gewaltfreier Gegendemonstranten nichts auszurichten vermag, also dem klassischen Heldentum praktisch keinen Raum zur Entfaltung gibt. Zitate wie das obige sind daher nichts anderes als ein #Aufschrei schier verzweifelter Jungmännerseelen.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben
Krank? I wo! Die Sehnsucht nach Bewährung im heldenhaften Kampf gegen das Böse ist eher eine geschichtliche Konstante. Das Verbrechen unserer Gesellschaft ist, dass sie als Böse nur ein armseliges Häuflein Rechtsradikaler zulässt, die schon gegen die stets bereite gewaltige Übermacht weitgehend gewaltfreier Gegendemonstranten nichts auszurichten vermag, also dem klassischen Heldentum praktisch keinen Raum zur Entfaltung gibt. Zitate wie das obige sind daher nichts anderes als ein #Aufschrei schier verzweifelter Jungmännerseelen.
Könnte man so sehen. Überzeugende Psychologisierung des "Aufschreis". Nur, wenn es die verzweifelte Sehnsucht nach heldenhaftem Kampf gegen das Böse ist, warum geht der sehnsüchtige junge Mann dann nicht zum Militär, um gegen böse, rückständige Kräfte zu kämpfen, die Mädchen nicht in die Schule gehen lassen wollen?
Ok, hat in Deutschland keinen Rückhalt, aber es gibt auch noch die französische Fremdenlegion. Auch in die US-Armee kann man als geeigneter Nicht-US-Bürger eintreten und dann nach einigen Jahren Dienstzeit sogar Chancen auf die US-Bürgerschaft haben. Und aus linker Sicht würden sich die Amis doch sowieso immer arrogant für "die Guten" halten, warum sich dann nicht einfach anschließen und selber zu den Guten zählen?
Warum müssen es Sympathien für die sich ebenfalls für die Guten haltenden Islamisten sein? Oder Stalinisten? Die entsprichen doch viel weniger dem offiziellen Ideal der Menschlichkeit, dem sich solche Linke angeblich verschrieben haben!
Zitat Warum müssen es Sympathien für die sich ebenfalls für die Guten haltenden Islamisten sein? Oder Stalinisten? Die entsprichen doch viel weniger dem offiziellen Ideal der Menschlichkeit, dem sich solche Linke angeblich verschrieben haben!
Wenn es denn so wäre...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben
Krank? I wo! Die Sehnsucht nach Bewährung im heldenhaften Kampf gegen das Böse ist eher eine geschichtliche Konstante.
Mir ist schon klar, was Sie meinen, war ich doch selbst mal so ein Testosteronbolzen. Dass junge Burschen sich beweisen wollen ist sicherlich eine geschichtliche Konstante. Soweit bin ich bei Ihnen. Was ich als krank ansehe, ist die Vorstellung: »Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken.« Diese kleinen Scheißer wissen nicht mal annähernd, was eine Diktatur, was wirkliche Unterdrückung ist.
In „normalen“ Ländern toben sich die Jungen in der Regel beim Militär oder einer nationalen Gruppierung aus, spielen Paintball oder ähnliches – bei uns aber nicht. In diesem Sinne ist Deutschland nicht normal.
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #6Was ich als krank ansehe, ist die Vorstellung: »Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken.« Diese kleinen Scheißer wissen nicht mal annähernd, was eine Diktatur, was wirkliche Unterdrückung ist.
Auch da dürfte es sich um eine Konstante handeln. Solches Wildwerden im Rudel sucht sich ja eine, wie auch immer abgesunkene ideologische Rückversicherung: Aufbegehren "gegen das Bürgertum", "Freiheitskampf", "Stadtindianer" - für das Agieren im Haufen eignet sich das schlichte vivere pericolosamente eben weniger. Welche Phrasen das nun sein werden, ist wahrscheinlich völlig zufällig. Bei dem Phrasenschutt der Roten Floristen handelt es um Ideologietrümmer aus den Wilden Siebzigern, als selbst Provinzlümmel Sprüche wie "wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht" buchstabieren konnten. Fischers & Trittins Erbengemeinschaft. (Nb. waren die APO-Opas in Sachen Diktatur ja genauso unterbelichtet.)
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.