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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 538 mal aufgerufen
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Calimero Offline




Beiträge: 3.280

24.12.2013 12:30
Krawalle in Hamburg Antworten

Nachdem es am 21.12. in Hamburg vorhersehbar gerumst hat, spielt man seitdem das ewige Spiel der gegenseitigen Schuldzuweisung. Hier gibt es mal eine erstaunlich kritische, ehrliche Sicht auf das ganze von linker Seite:

Zitat von Streetdogg
So wie ich das sehe hat hier eines der internationalen Zentren der autonomen Szene zur Machtdemonstration gerufen. Unter einer Demonstration stellt man sich üblicherweise das Aufmerksammachen für ein Thema vor, das Aufzeigen der Relevanz durch Masse, die Beeinflussung der Politik durch eine laut vertrene Botschaft. Wir haben ein Grundrecht dies zu tun, denn es gehört zu den demokratischen Spielregeln. Am Samstag ging es aber um eine Demonstration des Gewaltpotenzials der Szene.


Lesenswert.

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

25.12.2013 04:42
#2 Auch lesenswert Antworten

Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben:

Zitat
Irgendwann werden wir schießen müssen. Das ist unvermeidlich. Nicht weil wir das Blutbad wollen. Sondern weil die Bullen uns jeden Raum genommen haben, den wir uns dann mit aller Gewalt zurückerobern müssen. Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken.

https://linksunten.indymedia.org/de/node/102039

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

25.12.2013 19:08
#3 RE: Auch lesenswert Antworten

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2
Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben
Krank? I wo! Die Sehnsucht nach Bewährung im heldenhaften Kampf gegen das Böse ist eher eine geschichtliche Konstante. Das Verbrechen unserer Gesellschaft ist, dass sie als Böse nur ein armseliges Häuflein Rechtsradikaler zulässt, die schon gegen die stets bereite gewaltige Übermacht weitgehend gewaltfreier Gegendemonstranten nichts auszurichten vermag, also dem klassischen Heldentum praktisch keinen Raum zur Entfaltung gibt. Zitate wie das obige sind daher nichts anderes als ein #Aufschrei schier verzweifelter Jungmännerseelen.

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L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

25.12.2013 20:12
#4 RE: Auch lesenswert Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #3
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2
Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben
Krank? I wo! Die Sehnsucht nach Bewährung im heldenhaften Kampf gegen das Böse ist eher eine geschichtliche Konstante. Das Verbrechen unserer Gesellschaft ist, dass sie als Böse nur ein armseliges Häuflein Rechtsradikaler zulässt, die schon gegen die stets bereite gewaltige Übermacht weitgehend gewaltfreier Gegendemonstranten nichts auszurichten vermag, also dem klassischen Heldentum praktisch keinen Raum zur Entfaltung gibt. Zitate wie das obige sind daher nichts anderes als ein #Aufschrei schier verzweifelter Jungmännerseelen.



Könnte man so sehen. Überzeugende Psychologisierung des "Aufschreis". Nur, wenn es die verzweifelte Sehnsucht nach heldenhaftem Kampf gegen das Böse ist, warum geht der sehnsüchtige junge Mann dann nicht zum Militär, um gegen böse, rückständige Kräfte zu kämpfen, die Mädchen nicht in die Schule gehen lassen wollen?

Ok, hat in Deutschland keinen Rückhalt, aber es gibt auch noch die französische Fremdenlegion. Auch in die US-Armee kann man als geeigneter Nicht-US-Bürger eintreten und dann nach einigen Jahren Dienstzeit sogar Chancen auf die US-Bürgerschaft haben. Und aus linker Sicht würden sich die Amis doch sowieso immer arrogant für "die Guten" halten, warum sich dann nicht einfach anschließen und selber zu den Guten zählen?

Warum müssen es Sympathien für die sich ebenfalls für die Guten haltenden Islamisten sein? Oder Stalinisten? Die entsprichen doch viel weniger dem offiziellen Ideal der Menschlichkeit, dem sich solche Linke angeblich verschrieben haben!

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

25.12.2013 20:57
#5 RE: Auch lesenswert Antworten

Zitat
Warum müssen es Sympathien für die sich ebenfalls für die Guten haltenden Islamisten sein? Oder Stalinisten? Die entsprichen doch viel weniger dem offiziellen Ideal der Menschlichkeit, dem sich solche Linke angeblich verschrieben haben!

Wenn es denn so wäre...

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L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

25.12.2013 22:42
#6 RE: Auch lesenswert Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #3
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2
Wie krank muss jemand sein, um folgendes zu schreiben
Krank? I wo! Die Sehnsucht nach Bewährung im heldenhaften Kampf gegen das Böse ist eher eine geschichtliche Konstante.

Mir ist schon klar, was Sie meinen, war ich doch selbst mal so ein Testosteronbolzen. Dass junge Burschen sich beweisen wollen ist sicherlich eine geschichtliche Konstante. Soweit bin ich bei Ihnen. Was ich als krank ansehe, ist die Vorstellung: »Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken.« Diese kleinen Scheißer wissen nicht mal annähernd, was eine Diktatur, was wirkliche Unterdrückung ist.

In „normalen“ Ländern toben sich die Jungen in der Regel beim Militär oder einer nationalen Gruppierung aus, spielen Paintball oder ähnliches – bei uns aber nicht. In diesem Sinne ist Deutschland nicht normal.

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Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

25.12.2013 23:27
#7 RE: Auch lesenswert Antworten

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #6
Was ich als krank ansehe, ist die Vorstellung: »Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken.« Diese kleinen Scheißer wissen nicht mal annähernd, was eine Diktatur, was wirkliche Unterdrückung ist.


Auch da dürfte es sich um eine Konstante handeln. Solches Wildwerden im Rudel sucht sich ja eine, wie auch immer abgesunkene ideologische Rückversicherung: Aufbegehren "gegen das Bürgertum", "Freiheitskampf", "Stadtindianer" - für das Agieren im Haufen eignet sich das schlichte vivere pericolosamente eben weniger. Welche Phrasen das nun sein werden, ist wahrscheinlich völlig zufällig. Bei dem Phrasenschutt der Roten Floristen handelt es um Ideologietrümmer aus den Wilden Siebzigern, als selbst Provinzlümmel Sprüche wie "wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht" buchstabieren konnten. Fischers & Trittins Erbengemeinschaft. (Nb. waren die APO-Opas in Sachen Diktatur ja genauso unterbelichtet.)

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