Es ist schon seltsam, dass Linke plötzlich ihr Gefühl für Bodenständigkeit entdecken und ein Recht auf Heimat befürworten, wenn es um die Palästinenser oder das alternative Milieu in einem Szenekiez geht. Dass sich auch die Piraten dieser linken Doppelmoral anschließen, ist nur ein weiterer Beleg für den Absturz dieser einstigen Hoffnungsträgerpartei.
Zitat von Noricus im Beitrag #1Es ist schon seltsam, dass Linke plötzlich ihr Gefühl für Bodenständigkeit entdecken und ein Recht auf Heimat befürworten, wenn es um die Palästinenser oder das alternative Milieu in einem Szenekiez geht. Dass sich auch die Piraten dieser linken Doppelmoral anschließen, ist nur ein weiterer Beleg für den Absturz dieser einstigen Hoffnungsträgerpartei.
Ihrem Beitrag, lieber Noricus, ist nichts hinzuzufügen; das zumindest wollte ich aber schreiben . Vielleicht noch, daß diese Partei, für mich zumindest, nie ein Hoffnungsträger gewesen ist. Eher schon die AfD, aber ich fürchte, auch über Luckes Partei dürften demnächst abschließende Abgesänge geschrieben werden...auch hier Selbstdemontage allerorten, selbst wenn man die "medialen Effekte" versucht, subjektiv rauszurechnen... Herzliche Grüße, Andreas
Das Problem der Piraten ist halt was allen neuen Parteien gerne passiert: Sie werden von einer Menge Idioten überlaufen. Die Piraten haben es nicht geschafft sich dagegen zu wehren und inzwischen ist der ganze Verein im dunkelroten Spektrum angekommen. Dennoch glaube ich nicht, dass die Piraten so schnell verschwinden, angesichts der geballten Inkompetenz der "grossen" Partein in Bezug auf digitale Entwicklung. Das linke Spektrum wird sich weiter zersplittern, da ist auch noch Platz für einen mehr. Ob das am Ende der linken Sachen nützt oder schadet ist schwer zu sagen, es wird davon abhängen wieviele eher naive, digital affine Menschen, die vorher gar nicht gewählt haben, auf den linken Sermon hereinfallen. Es soll auch noch Leute geben, die glauben, den Grünen läge was an der Umwelt.
"Auch der Markt für linke Doppelmoral kennt einen Sättigungszustand."
halte ich auch für besonders bemerkenswert.
Ich kann diesen Zustand allerdings leider noch nicht erkennen.
Woran, lieber Noricus, machen Sie das fest?
Lieber Schattenparker,
vielleicht ist der Ausdruck nicht ganz korrekt gewählt. Treffender wäre vielleicht (und das war auch meine erste Eingebung): "Auch der Markt für linke Doppelmoral stößt an die Grenzen des Wachstums."
Woran ich das festmache? Ich darf mal wild mäandern: Die Piraten sind, seit sie sich fest ins linke Spektrum eingereiht haben, in die Bedeutungslosigkeit gesunken. Die Reaktionen auf die Kritik an der Jim-Knopf-Saalwette bei "Wetten, dass ...?" hatten, soweit ich das mitbekommen habe, überwiegend den Tenor: "Nun übertreibt mal nicht." (Dass Lanz in diesem Fall den Rassismusvorwurf abbekam, hat mich allerdings zugegebenermaßen ein bisschen erheitert, weil ich diesem Mann seit seinem Westergaard-Exorzismus zutiefst abgeneigt bin.) Auf faz.net - das ist freilich kein linkes Medium - liest man zur Armutseinwanderungs-Causa:
Zitat von Daniel DeckersDabei wäre nicht nur zu beweisen, dass in der Sache zutreffende, wenngleich öffentlichkeitswirksam zugespitzte Formulierungen fremdenfeindlichen Tendenzen mehr Vorschub leisten als rechthaberisches Gutmenschentum.
Ich bin mir nicht sicher, ob dies noch vor einigen Jahren so klar und deutlich formuliert worden wäre.
Sie mögen das alles vielleicht nicht besonders überzeugend finden, lieber Schattenparker. Doch ich habe den Eindruck, dass viele Leute die Nase voll haben von dem immergleichen Empörungsritual, dessen Selbstgefälligkeit unübersehbar ist.
Zitat von Daniel DeckersDabei wäre nicht nur zu beweisen, dass in der Sache zutreffende, wenngleich öffentlichkeitswirksam zugespitzte Formulierungen fremdenfeindlichen Tendenzen mehr Vorschub leisten als rechthaberisches Gutmenschentum.
Ich bin mir nicht sicher, ob dies noch vor einigen Jahren so klar und deutlich formuliert worden wäre.
Ergänzend und auch erläuternd möchte ich noch einen, in Deutschland m.W. nicht zur Sprache gekommenen, Nebenaspekt der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänien und Bulgarien erwähnen, auf den ich im Telegraph aufmerksam geworden bin:
Zitat von http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/i...ons-lifted.htmlRomania and Bulgaria, whose citizens will now have the right to work freely in the UK, are offering passports to people in non-EU countries including Moldova and Macedonia. Historic ties also mean that some Serbs, Ukrainians and Turks are eligible to claim passports that would allow them to work anywhere in the EU. (...) Bojdar Dimitrov, a former Bulgarian minister, told The Telegraph that his government had fast-tracked tens of thousands of passports for Macedonians after Bulgaria joined the EU in 2007. Mr Dimitrov said: “Bulgarian citizenship is very popular in Macedonia. When I was in the foreign ministry we would issue 500 passports a week. All they would need to prove was that they had Bulgarian heritage.” Bulgaria asserts a historic claim to much of the territory of Macedonia, which emerged from modern Yugoslavia after it broke up in the early Nineties. Some estimates suggest that as many as two thirds of the entire Macedonian population of 2 million could claim Bulgarian citizenship and thus EU membership. Official figures show that in 2012, more than 22,000 Macedonians sought Bulgarian passports.
Es handelt sich also um Bedenken die über EU-Bürger, welche von EU-Regierungen auch regiert werden, hinausgehen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #7 Ergänzend und auch erläuternd möchte ich noch einen, in Deutschland m.W. nicht zur Sprache gekommenen, Nebenaspekt der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänien und Bulgarien erwähnen, auf den ich im Telegraph aufmerksam geworden bin: [...]
Interessant, lieber Erling. Und Malta verkauft seinen Pass als Luxusware.
Die Begeisterung der EU-Altbürger für Ihren Staatenverbund wird dadurch sicher ins Unermessliche steigen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #7 Ergänzend und auch erläuternd möchte ich noch einen, in Deutschland m.W. nicht zur Sprache gekommenen, Nebenaspekt der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänien und Bulgarien erwähnen, auf den ich im Telegraph aufmerksam geworden bin: [...]
Interessant, lieber Erling. Und Malta verkauft seinen Pass als Luxusware.
Die Begeisterung der EU-Altbürger für Ihren Staatenverbund wird dadurch sicher ins Unermessliche steigen.
Allerdings ist Malta lange nicht das einzige Land, lieber Noricus. Zypern, Spanien und Portugal bieten ebenfalls diese Möglichkeit. Selbst in Österreich und Deutschland gibt es die Möglichkeit des Erwerbs der Staatsbürgerschaft, soweit es den nationalen Interessen dient. Ich hatte mal dazu recherchiert, aber dann erschien mir die Thematik zu aufgebauscht. Alles in allem kann ich immer nur wieder feststellen, dass nicht die Begehrlichkeit in europäische soziale Netze zu "fallen" das Problem darstellt, sondern es die Netze selbst sind. So wie ihre Anziehungskraft nach außen wirkt, ist ihre Abwehrkraft nach innen eine legale Tätigkeit aufzunehmen. Das Eine sollte nicht getrennt vom Anderen gesehen werden. Beide Effekte gehen im Prinzip eine Art Symbiose ein.
Eigentlich habe ich den Telegraph-Artikel verlinkt, weil ich mich wundere, dass die CSU mal wieder unfähig zu sein scheint Klartext zu reden und reinen Wein einzuschenken. So wie bei der sogenannten Ausländermaut. Da schießen sich die christlichen Sozialisten wieder mal ins Knie; und ihre Brüder im Geiste bekommen eine Steilvorlage. Schattenboxen im groß-sozialdemokratischen Lager.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #9Selbst in Österreich und Deutschland gibt es die Möglichkeit des Erwerbs der Staatsbürgerschaft, soweit es den nationalen Interessen dient.
Ja, aber das sind Ermessensentscheidungen, die eine erleichtete Verleihung der Staatsbürgerschaft an - sagen wir mal - Leistungsträger ermöglichen sollen. Hier kommt es ja gerade nicht darauf an, dass der Bewerber eine höhere sechsstellige Summe auf den Tisch blättert. (Hoffe ich in der Praxis zumindest. )
Da liegt in Malta der Fall offenbar anders. Die Presseberichte geben zwar nichts Näheres her, aber ein besonderes öffentliches Interesse an der Einbürgerung ist bei diesem Passkauf wohl nicht vorgesehen. Ob die Einbürgerung für den Staat (außer der einmaligen Zahlung) einen beachtlichen Nutzen bringt, ist also fraglich. Interessant wäre es zu wissen, ob zu dem Entgelt und zur Prüfung eines eventuellen Mafia-Hintergrundes doch noch weitere Voraussetzungen hinzutreten.
Zitat Eigentlich habe ich den Telegraph-Artikel verlinkt, weil ich mich wundere, dass die CSU mal wieder unfähig zu sein scheint Klartext zu reden und reinen Wein einzuschenken.
Bei der CSU wundert mich mittlerweile überhaupt nichts mehr. Seehofer hat mE nur deshalb Erfolg, weil die politische Landschaft Bayerns derzeit wirklich desolat ist.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #9Selbst in Österreich und Deutschland gibt es die Möglichkeit des Erwerbs der Staatsbürgerschaft, soweit es den nationalen Interessen dient.
Ja, aber das sind Ermessensentscheidungen, die eine erleichtete Verleihung der Staatsbürgerschaft an - sagen wir mal - Leistungsträger ermöglichen sollen. Hier kommt es ja gerade nicht darauf an, dass der Bewerber eine höhere sechsstellige Summe auf den Tisch blättert. (Hoffe ich in der Praxis zumindest. )
Da liegt in Malta der Fall offenbar anders. Die Presseberichte geben zwar nichts Näheres her, aber ein besonderes öffentliches Interesse an der Einbürgerung ist bei diesem Passkauf wohl nicht vorgesehen. Ob die Einbürgerung für den Staat (außer der einmaligen Zahlung) einen beachtlichen Nutzen bringt, ist also fraglich.
Das öffentliche Interesse (oder das nationale) liegt in den Einnahmen, ganz so wie bei Leistungsträgern. Bei den Preisen können sich die Einbürgerungen auch nur Leistungsträger leisten. Ich denke schon, dass die jeweiligen Finanzämter an langfristigen Einnahmen durch die Besteuerung dieser Personen interessiert sind. Klar, ein Mafioso zahlt keine Steuern.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #11 Das öffentliche Interesse (oder das nationale) liegt in den Einnahmen, ganz so wie bei Leistungsträgern. Bei den Preisen können sich die Einbürgerungen auch nur Leistungsträger leisten.
Laut faz.net ist beim maltesischen Modell eine Wohnsitznahme oder die Tätigung von Investitionen keine Voraussetzung für die Staatsbürgerschaftsverleihung. Falls das maltesische Einkommensteuerrecht für die unbeschränkte Steuerpflicht nicht an die Staatsbürgerschaft anknüpft, sondern zB an den Wohnsitz oder den gewöhnlichen Aufenthalt, würde der Fiskus bei einem Neubürger, der nicht in Malta ansässig wird und dort auch kein Einkommen erzielt, durch die Finger schauen*. Es ist doch ziemlich wahrscheinlich, dass die maltesische Staatsbürgerschaft als Sprungbrett genutzt wird, um die Grundfreiheiten in - pardon - wirtschaftlich attraktiveren Ländern auszuüben.
Die 650 000 Euro könnte sich auch jemand leisten, der einen entsprechend potenten Sponsor hat. Vielleicht ist das ja zu phantasievoll: Aber wäre es ganz unvorstellbar, dass ein ziemlich reiches Land, das eine radikale Variante einer bestimmten Religion vertritt, gesinnungskonformen (aber strafrechtlich unbescholtenen) Klerikern maltesische Pässe bezahlt, damit die Prediger unter Ausschaltung sich andernfalls vielleicht stellender Probleme mit dem Aufenthaltsrecht, den Ausländerbeschäftigungsbestimmungen etc. der EU-Staaten im gesamten Binnenmarkt ihrer Tätigkeit nachgehen können?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #11 Das öffentliche Interesse (oder das nationale) liegt in den Einnahmen, ganz so wie bei Leistungsträgern. Bei den Preisen können sich die Einbürgerungen auch nur Leistungsträger leisten.
Laut faz.net ist beim maltesischen Modell eine Wohnsitznahme oder die Tätigung von Investitionen keine Voraussetzung für die Staatsbürgerschaftsverleihung.
Nein. Aber die Intention der Regierung ist lt. dem von Ihnen verlinkten FAZ-Artikel folgende:
Zitat die nach Angaben von Ministerpräsident Joseph Muscat die Einnahmen des Landes ankurbeln und wohlhabende Menschen auf den Inselstaat locken sollen.
Und was die Opposition sagt, ist dies:
Zitat Die Opposition kritisierte die Pläne scharf und bemängelt etwa, dass Bewerber nicht in Malta wohnen müssen und auch nicht zu Investitionen auf der Insel gezwungen werden.
Etwas realitätsfremd was die Opposition da verlangt, meine ich. Es würden ja so zwei Arten von Maltesern geschaffen: In solche die sich ihren Wohnort frei wählen können und investieren dürfen wo sie möchten und in welche für die das nicht gilt. Das wäre wohl kaum mit EU-Recht vereinbar, oder?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #13 Nein. Aber die Intention der Regierung ist lt. dem von Ihnen verlinkten FAZ-Artikel folgende:
Zitat die nach Angaben von Ministerpräsident Joseph Muscat die Einnahmen des Landes ankurbeln und wohlhabende Menschen auf den Inselstaat locken sollen.
Ja, aber ich denke halt, dass das eine Milchmädchenrechnung ist und das Gros der Neubürger die maltesische Staatsbürgerschaft als schnellsten (wenn auch kostspieligen) Weg nutzt, um sich in attraktivere EU-Länder begeben zu können.
Zitat Und was die Opposition sagt, ist dies:
Zitat Die Opposition kritisierte die Pläne scharf und bemängelt etwa, dass Bewerber nicht in Malta wohnen müssen und auch nicht zu Investitionen auf der Insel gezwungen werden.
Etwas realitätsfremd was die Opposition da verlangt, meine ich. Es würden ja so zwei Arten von Maltesern geschaffen: In solche die sich ihren Wohnort frei wählen können und investieren dürfen wo sie möchten und in welche für die das nicht gilt. Das wäre wohl kaum mit EU-Recht vereinbar, oder?
Das wäre sicher problematisch. Ich meinte, dass Malta die Wohnsitznahme bzw die Tätigung einer Investition zur Voraussetzung der Einbürgerung (und nicht zu einer damit einhergehenden Pflicht) machen könnte. Das schützt zwar nicht davor, dass der Neubürger dann seinen Wohnsitz verlegt bzw seine Investition abzieht, aber es würde das - sich vor meinem geistigen Auge abspielende - Szenario vermeiden, dass der Einbürgerungswerber - bildlich gesprochen - aus dem Flugzeug steigt, seinen maltesischen Pass abholt und das nächste Flugzeug nach Frankfurt, London o.Ä. nimmt.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #13 Nein. Aber die Intention der Regierung ist lt. dem von Ihnen verlinkten FAZ-Artikel folgende:
Zitat die nach Angaben von Ministerpräsident Joseph Muscat die Einnahmen des Landes ankurbeln und wohlhabende Menschen auf den Inselstaat locken sollen.
Ja, aber ich denke halt, dass das eine Milchmädchenrechnung ist und das Gros der Neubürger die maltesische Staatsbürgerschaft als schnellsten (wenn auch kostspieligen) Weg nutzt, um sich in attraktivere EU-Länder begeben zu können.
Malta ist attraktiv. Vor allem in steuerlicher Hinsicht. Ich würde sogar sagen, dass seine Attraktivität kaum von einem anderen EU-Land übertroffen werden kann:
Zitat von http://www.springerprofessional.de/wie-m...mt/4234346.htmlEin Blick auf die Einkommensteuer-Spitzensätze aus dem Monatsbericht Juni 2012 des Bundesfinanzministeriums, auf den sich Buchautor und Steuerexperte Karl-Heinz Lindmayer stützt, zeigt dies deutlich: Malta liegt mit 35 Prozent gleichauf mit Zypern noch vor der Schweiz (Kanton Zürich, 39,97 Prozent) und Luxemburg (42,14 Prozent). Deutschland kommt auf einen Satz von 47,48 Prozent. Das im Mai 2004 der EU beigetretene Malta hat den Euro im Januar 2008 eingeführt.
Wie die Autoren Nicole Höhn und Johannes Höring in ihrem Buchkapitel „Grenzüberschreitende Steuerplanung am Beispiel Malta“ aus dem Jahr 2010 erläutern, existiert auf der Insel zwar ein hoher Körperschaftssteuersatz, der aber „durch ein großzügiges Steuer-„Vergütungssystem“ eine nur sehr geringe Steuerbelastung“ – unter zwölf Prozent oder sogar nur fünf Prozent – zur Folge habe. Zusätzlich seien unter anderem extensive Ausnahmen von Quellenbesteuerung von Dividenden und Ausschüttungen zu berücksichtigen.
Als Finanzzentrum und Standort für Holdinggesellschaften und Investmentfonds entwickele sich Malta in rasantem Tempo zu einem ernsthaften Konkurrenten anderer EU-Mitgliedstaaten, so Höhn und Höring weiter.
Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass es den Empörten in den Hochsteuerländern der EU eben vor allem um diese unliebsame Konkurrenz geht. Das erklärt auch die Attraktivität Maltas für viele Holdings, auch deutschen:
Zitat von http://www.handelsblatt.com/politik/inte.../7429474-3.htmlAuf der Insel, die kleiner als Bremen ist, unterhalten deutsche Unternehmen wie "BASF", "BMW", "Fraport", "Puma" und die "Deutsche Bank" Tochtergesellschaften. Allerdings scheinen sie davon selbst peinlich berührt zu sein. Auf ihren Firmen-Web-Sites lassen die Konzerne ihre maltesischen Töchter gern außen vor. Beim Flughafenbetreiber Fraport hieß es etwa bis zur vorigen Woche: „Hier finden Sie alle unsere Töchter und Beteiligungen und deren Leistungsspektrum im Überblick“; doch die Fraport Malta Ltd. suchte man vergebens.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #15 Malta ist attraktiv. Vor allem in steuerlicher Hinsicht.
OK, akzeptiert.
Zitat Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass es den Empörten in den Hochsteuerländern der EU eben vor allem um diese unliebsame Konkurrenz geht.
Das ist nicht unwahrscheinlich, aber wer so argumentiert, verkennt natürlich das Wesen der Grundfreiheiten. Meine Befürchtungen gehen - wie geschildert - hingegen dahin, dass durch ein solches Kaufmodell Personen mit solventem Sponsor an die Unionsbürgerschaft kommen, die man lieber nicht im "Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts" haben möchte. Halten Sie diese Befürchtungen für überzogen?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #15 Malta ist attraktiv. Vor allem in steuerlicher Hinsicht.
OK, akzeptiert.
Zitat Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass es den Empörten in den Hochsteuerländern der EU eben vor allem um diese unliebsame Konkurrenz geht.
Das ist nicht unwahrscheinlich, aber wer so argumentiert, verkennt natürlich das Wesen der Grundfreiheiten. Meine Befürchtungen gehen - wie geschildert - hingegen dahin, dass durch ein solches Kaufmodell Personen mit solventem Sponsor an die Unionsbürgerschaft kommen, die man lieber nicht im "Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts" haben möchte. Halten Sie diese Befürchtungen für überzogen?
Lieber Noricus, ich werde mich hüten Ihre Ansicht zu werten. Stattdessen akzeptiere ich sie vollumfänglich und behalte sie im Kopf. Wenn ich eine Überzogenheit prüfe, dann in meiner These. Ihre These ist völlig real und auch aus meiner Sicht wahrscheinlich.
Mir ist Malta als ein sehr liberales und stark britisch geprägtes Commonwealth-Land in Erinnerung. Die Zukunft wird zeigen, ob der Verkauf der Staatsbürgerschaft ein Fehler war, oder nicht.
Zitat von Noricus im Beitrag #1Es ist schon seltsam, dass Linke plötzlich ihr Gefühl für Bodenständigkeit entdecken und ein Recht auf Heimat befürworten, wenn es um ... das alternative Milieu in einem Szenekiez geht.
In der Tat. Diese ganze Debatte um den populistisch erfundenen Begriff "Gentrifizierung" ist an Heuchelei kaum zu überbieten. Denn alle diskutierten Fälle von angeblich bedrohten Vierteln betreffen Gebiete, deren Alternativkultur erst vor relativ kurzer Zeit entstanden ist. Und zwar entstanden dadurch, daß Neuankömmlinge die seinerzeit gewachsenen Strukturen rücksichtslos in ihrem Sinne verändert und die Altbewohner beiseite gedrängt haben. Erst die Ellbogen einsetzen, und dann Bestandsschutz fordern ...
Zitat von Llarian im Beitrag #3Das Problem der Piraten ist halt was allen neuen Parteien gerne passiert: Sie werden von einer Menge Idioten überlaufen.
Diese Begründung halte ich für wenig stichhaltig. Selbstverständlich hat jede Neugründung solche Effekte, und damit lassen sich dann einzelne Irrläufer entschuldigen. Aber damit lassen sich weder das Abrutschen der Piraten noch z. B. die Grabenkämpfe bei der AfD erklären. Sondern die eigentlichen Probleme dieser Neugründungen liegen daran, daß die Partei nur auf einer Einzelidee basiert und keine echte politische Grundidee hat, um Orientierung zu geben. Bei den Piraten war die Einzelidee letztlich nur "ich will weiterhin ungestört illegalen Content runterladen", bei der AfD war es im Kern "ich will meine DM wiederhaben". Beides Anliegen, die vitale Interessen treffen und damit gut zur Mobilisierung taugen. Aber für das ganze restliche politische Feld geben sie fast nichts her - und entsprechend läßt sich dann kein tragfähiger Konsens finden, sondern es gibt eine Fülle von widersprüchlichen Einzelmeinungen. Diese müssen dann gar nicht "idiotisch" sein, aber sie geben halt keine tragfähige Basis für eine Partei.
Zitat Dennoch glaube ich nicht, dass die Piraten so schnell verschwinden ...
Sichere wird es noch lange irgendwo Piraten geben. Es gibt ja auch trotz fehlender Wahlerfolge noch linke Extremisten und christliche Sektierer aller Art. Aber die Piraten werden außerhalb weniger Hochburgen keine politische Rolle mehr spielen.
Da hilft ihnen auch die zugeschriebene Internet-Kompetenz nichts. Denn sie haben keine politische Kompetenz zur Regelung von Internet-Fragen. Wenn man sich überlegt, daß die Piraten mit dem NSA-Skandal zur besten Wahlkampfzeit ein exakt auf sie zugeschnittenes Megathema geschenkt bekommen haben - und nichts daraus machen konnten! Da hat ihnen die Internet-Kompetenz überhaupt nichts geholfen. Und etwas noch Besseres werden sie nie wieder kriegen.
Zitat von R.A. im Beitrag #20Denn sie haben keine politische Kompetenz zur Regelung von Internet-Fragen.
Sie haben praktisch überhaupt keine politische Kompetenz. Sich gut in den technischen Zusammenhängen auszukennen, ist das eine. Aber z.B. im komplexen Geflecht internationaler Beziehungen die eigenen Ideen wirksam durchzusetzen (unter schrillem Geschrei und lautem Gepoltere vorgetragene absolute Wahrheiten wäre da eher kontraproduktiv), das andere.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
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