was hat es nun eigentlich auf sich mit der Bildungsreform? Im TV sah ich einen kurzen Hinweis, der, wenn ich das recht erinnere, ein kurzes aber intensives Beispiel zeigte. Die Formulierung einer Rechenaufgabe begann etwa so: Peter und Michael wollen heiraten und benötigen dafür ..... also die Kernaussage sollte die Schwulenhochzeit sein. Kinder sollen so Toleranz und Verständnis für die Facetten der Liebe oder Körperlichkeit lernen. Sie sollen eine "normale" Betrachtungsweise entwickeln, die ohne Verwunderung bleibt, wenn zwei Jungs ... oder zwei Mädchen ... nur geht die Toleranz nicht soweit, das die Jungen im Beispiel etwa Mohamed und Mustafa geheißen hätten. Aber, die Schulbücher sind ja wohl noch nicht gedruckt, daß läßt so oder so hoffen.
(...) Westerwelle hatte den Großteil seiner politischen Karriere nicht öffentlich über seine Homosexualität gesprochen. "Die Momente der Selbstverleugnung gab es, ja", sagte er im Interview. "Aber da war ich viel, viel jünger." Allgemein werde es noch dauern, bis das Thema Homosexualität zu einer allgemein akzeptierten Tatsache geworden sei. Allerdings sei er optimistisch: "Ich sage Ihnen: Bevor ich den Löffel abgebe, ist Schwulsein eine Selbstverständlichkeit."
Informationen zur Bildungsplanreform 2015 Bildungspläne sind nicht für die Ewigkeit geschaffen. Von Zeit zu Zeit benötigen sie eine Auffrischung, müssen an gesellschaftliche Veränderungen und neue Bildungsanforderungen angepasst werden. Diese Aufgabe ist ein Großprojekt, an dem viele Menschen beteiligt sind, unzählige Themen bearbeitet, und neue Fragen aufgeworfen werden. Wir erklären, wohin die Reise geht, was sich ändern soll und welche Akzente gesetzt werden.
Das Kultusministerium weist die in der Petition "Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" aufgenommenen Behauptungen zum neuen Bildungsplan als falsch und diskriminierend gegenüber Minderheiten zurück. Der neue Bildungsplan 2015 soll in den Schulen Werte wie Respekt, Toleranz und Weltoffenheit vermitteln. Diese Werte bilden eine wichtige Grundlage für ein gutes Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Das Thema "Akzeptanz von Sexueller Vielfalt" ist im Bildungsplan im Zusammenhang allgemeiner Erziehungsziele aufgenommen (...)
Meinethalben könnte das Schulbuch auch fragen, wieviel Geld Peter für die Heirat mit seinem Goldfisch oder seiner Puppe bräuchte. So als weitere Teilaufgaben. Oh Wunder würde da die Toleranz wohl plötzlich aufhören.
Dass das aber absichtlich benutzt werden soll, um den Kindern ein den Planern genehmes Weltbild in den Kopf zu injizieren, ist ein wunderschönes Beispiel dafür, warum ich es für Wahnsinn halte, der Schule einen über die reine Wissensvermittlung hinausgehenden Bildungsauftrag zuzusprechen. Der staatlichen Schule jedenfalls.
Zitat von Solus im Beitrag #2Meinethalben könnte das Schulbuch auch fragen, wieviel Geld Peter für die Heirat mit seinem Goldfisch oder seiner Puppe bräuchte. So als weitere Teilaufgaben. Oh Wunder würde da die Toleranz wohl plötzlich aufhören.
Dass das aber absichtlich benutzt werden soll, um den Kindern ein den Planern genehmes Weltbild in den Kopf zu injizieren, ist ein wunderschönes Beispiel dafür, warum ich es für Wahnsinn halte, der Schule einen über die reine Wissensvermittlung hinausgehenden Bildungsauftrag zuzusprechen. Der staatlichen Schule jedenfalls.
Ganz genau lieber Solus. Nicht umsonst sind ja auch die Anstrengungen für Kitaplätze unternommen worden. Das gabs doch alles schon mal?
♥lich Nola
---------------------------
Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Kultur ist ja, wenn ich einen Pinsel an die Wand werfe & genügend Leute trotzdem finden: "doch, das hat was..." Kultus meint: "Der Priester schwingt eine Rassel und brüllt lateinische Verse" (Boris Vian, Der Herzausreißer).
xanopos
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.01.2014 09:05
#5 RE: Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens
Zitat von xanopos im Beitrag #5 Ich bin gespannt, ob auch Asexualität, freiwillige Enthaltsamkeit und Zölibat da Platz haben?
Tja, vermutlich nicht. Es wird auch nicht behandelt wie Mensch heute im Internetzeitalter auf natürlichem Weg Mann oder Frau kennenlernen könnte etc. pp. Was mich nervt ist, dass das Themen sind die es seid Urzeiten gibt! Warum muss man denn überhaupt irgendetwas "besonders" behandeln und kann den Kids von Heute nicht einfach eine grundsätzliche Tolleranz beibringen?
Ich finde ein einfacher Hauptgrundsatz sollte sein - was niemandem schadet wird auch nicht verurteilt - .... ist doch egal wer es mit wem macht.
Wie wichtig ist eigentlich Sexualität dass man ein ganzes Bildungssystem danach ausrichtet? Hallo? Wäre es möglich dass man uns Menschlein wieder mal zum Narren hält mit belanglosen Themen um von einem wichtigeren Thema abzulenken???
Zitat von Lobene im Beitrag #6 Was mich nervt ist, dass das Themen sind die es seid Urzeiten gibt! Warum muss man denn überhaupt irgendetwas "besonders" behandeln und kann den Kids von Heute nicht einfach eine grundsätzliche Tolleranz beibringen?
Weil genau das nicht gewünscht ist. Zum Beispiel sind Politik, Medien und Erziehungswesen überhaupt nicht mehr für Toleranz, wenn zum Beispiel ein Mann und eine Frau aus freien Stücken entscheiden, dass die Frau zu Hause bleibt und als Mutter und Hausfrau die Kinder groß zieht. Da steht den gleichen Leuten, die jetzt Toleranz gegenüber Homosexuellen fordern, blutiger Schaum vor´m Mund. Am liebsten würden sie solche "mittealterlichen Konstrukte", solche "asozialen Verhaltensweisen" und "schlechten Vorbilder" verbieten. Da das aber nicht geht, kann man es den Menschen zumindest so schwer wie möglich machen. Man kann solche Ehepaare finanziell bestrafen und sie öffentlichen Mobben. Mal so als Beispiel.
Allgemeine Toleranz ist zum Beispiel auch nicht mehr gefragt, wenn man gegen die EU ist. Oder gegen Einwanderung. Oder gegen den Doppelpass. Oder gegen Subventionen für bestimmte Energieproduzenten. Oder, schlimmer noch, wenn man für Kernkraft ist. Oder für Gentechnik oder für selbstbestimmtes Sterben. Oder für Volksentscheide.
DAS wäre doch mal eine schöne Aufgabe für Mathe:
"Seit Lisa zu Hause ist und ihren Sohn betreut, hat sie mehr Zeit, sich gesellschaftlich zu engagieren. Lisa beschließt, einen Volksentscheid über Stimmrecht von Eltern im Namen ihrer minderjährigen Kinder zu organisieren. Um die erste Stufe des Volksentscheids zu schaffen, braucht Lisa 20% der Stimmen aller Wahlberechtigten.
- Berechne die Stimmenanzahl bei 40 Millionen Wahlberechtigten - Berechne die Stimmenanzahl, wenn 2 Millionen türkische Mitbürger auch ein Wahlrecht hätten "
Die Politisierung der Mathebücher ist ja nicht wirklich neu. Wobei ich das hier sogar für ein vergleichsweise harmloses Beispiel halte. Homosexuelle Paare, auch verheiratete, sind ja nichts dramatisches und Kinder werden damit so oder so konfrontiert. Wenn das ganze Schulbuch nur damit voll ist, dann sehe ich da eher ein Problem als in einem einzelnen Beispiel. Es ist ja auch nix dramatisches, wenn Aische, Mohammed oder Mustafa Beispielnamen in einem Mathebuch sind, es ist nun einmal so, dass ein nicht unerheblicher Teil der Kinder solche Namen trägt.
Weit dramatischer ist die sublime Wirkung der Fragestellungen: Wenn in einer Aufgabe Felix und Petra eine Meinung haben, dann hat Petra immer Recht, Felix ist immer dumm. Wenn Aische und Petra dagegen unterschiedlicher Meinung sind, dann hat Aische immer recht. Es ist diese Art von politischem Willen gegen den sich Kinder nicht wehren können, den ich viel schlimmer finde. Das Aische, Mustafa und Mohammed Teil unserer Gesellschaft sind, ebenso wie Peter und Michael ein Paar, ist völlig undramatisch. Das Aische automatisch klüger ist als Felix, dass Peter und Michael (per Definition) ein Vorzeigepaar sind und das Tanja immer die besseren Antworten gibt als Peter, DAS ist weit problematischer. Ich erlaube mir dazu ein Zitat von den toten Hosen: Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein. Und erlaube mir dem zuzusetzen: ersatzweise auch dumm.
Zitat von Llarian im Beitrag #8Die Politisierung der Mathebücher ist ja nicht wirklich neu. Wobei ich das hier sogar für ein vergleichsweise harmloses Beispiel halte. Homosexuelle Paare, auch verheiratete, sind ja nichts dramatisches und Kinder werden damit so oder so konfrontiert. Wenn das ganze Schulbuch nur damit voll ist, dann sehe ich da eher ein Problem als in einem einzelnen Beispiel. Es ist ja auch nix dramatisches, wenn Aische, Mohammed oder Mustafa Beispielnamen in einem Mathebuch sind, es ist nun einmal so, dass ein nicht unerheblicher Teil der Kinder solche Namen trägt.
Lieber Llarian, ich glaube Sie haben meine Aussage ein wenig falsch verstanden. Ich hatte da an eine eigene weitere automatische Assoziation vorausgesetzt.
Die Erwähnung "südländischer" Namen inbezug auf die Matheaufgabe und die dagestellte Situation der Schwulenhochzeit wird es im realen Leben von Moslems nicht geben. Ich glaube wir wissen alle, das Schwulsein in keiner Weise innerhalb der Umma toleriert oder gar gestattet wird und das wissen unsere ach so toleranten Bildungsreformer auch. Deshalb ist diese beschränkte Einforderung von Toleranz einfach verlogen.
Wir müssen uns nicht unbedingt an Baukräne im Iran orientieren, es reicht das in Europa so wie auch hier in DE dem größten und schlimmsten Schimpfwort von Südländern "ich ficke deine Mutter" gleich die "Schwuchtel" ... folgt.
Hätten also Mohammed und Mustafa geheiratet und laden 20 Gäste ein ... - Dann wären Hunderte/Tausende gekommen und hätten zunächst Herrn Kretschmann als verantwortlichen Landesherrn der Blasphemie angeklagt bzw. Schlimmeres.
♥lich Nola
---------------------------
Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
SPIEGEL ONLINE: Tauschen Sie sich aus mit anderen Politikern, die sich geoutet haben aus?
Kaufmann: Natürlich gibt es interfraktionelle Kontakte, das Thema verbindet einfach. Im Bildungsausschuss etwa sitzen mehrere Homosexuelle, mit denen ich mich gut verstehe. Aber mit Guido Westerwelle habe ich noch nicht übers Schwulsein gesprochen.
Das Interview führte Anna Reimann
♥lich Nola
---------------------------
Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Auf Seite 32 gibt es sehr wohl eine türkische Homosexuelle. Selbstverständlich hat dies nichts mit dem Bildungsplan zu tun, es zeigt aber auf, dass es doch kein so offentsichtliches Tabu in der Gleichstellungs-Lobby darstellt.
Witzig finde ich die Beschreibung der Einstellung der verschiedenen Religionen zur Homosexualität. Da wird doch tatsächlich behauptet, der Koran beziehe nur indirekt Stellung zur Homosexualität.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.