Tut mir leid, Zettel, aber hier sind Sie völlig von der Spur abgekommen.
All Ihre Vorwürfe und Beschwerden über Schröder mögen zutreffen - ja, sie treffen zu.
Er mag damit die Würde des Amtes verletzt haben - ja, hat er.
Aber Anspruch auf die Anrede als Bundeskanzler hat er eben doch ... eben weil es um das Amt geht und nicht um die Person.
Es geht nich an, dies den einen zuzusprechen und anderen zu verweigern. Entweder haben alle den Anspruch (auch Kanzler, die im Amt versagt haben wie Schröder und Erhard) oder eben keiner. Aber auch dann fällt die Diskussion flach.
Es gibt ja nun viele Leute die behaupten, der ehemalige Kanzler S. wäre jetzt Privatmann und könne daher beliebig von Leuten Geld annehmen. Was natürlich allen Grundsätzen der Korruptionsbekämpfung Hohn spricht: Es ist ja nun egal, ob man Bestechungsgelder während oder nach seiner Tätigkeit im Sinne des Bestechers empfängt.
Unverständlicherweise hat es über diese Frage keine größere Diskussion in den Medien gegeben. Obwohl Schröders Verhalten deutlich problematischer ist die üblichen "Parteienfinanzierungsskandale".
Wesentliches Beispiel: Wie kann man eigentlich einem Außenminister Steinmeier noch irgendwie vertrauen, in Deutschlands Interesse zu handeln? Die Wahrscheinlichkeit spricht doch leider dafür, daß er seinem Mentor nacheifern und sein Amt als Vorbereitung für eine lukrative Position nützen wird.
Zitat von R.A.Unverständlicherweise hat es über diese Frage keine größere Diskussion in den Medien gegeben. Obwohl Schröders Verhalten deutlich problematischer ist die üblichen "Parteienfinanzierungsskandale".
Das sehe ich ähnlich, lieber R.A.
Vor allem frage ich mich, wie Schröder wohl mit dem Wissen umgeht, das er als Kanzler erworben hat. Vieles davon könnte doch für seinen neuen Arbeitgeber, den russischen Staat und speziell seinen Konzern, sehr interessant sein.
Ausgeschiedene Berufsoffiziere der Bundeswehr dürfen aus diesem Grund für eine bestimmte Zeit - ich habe fünf Jahr in Erinnerung, irgendetwas in dieser Größenordnung - keinen Job in der Privatwirtschaft annehmen.
So etwas auch für ausgeschiedene Bundeskanzler zu regeln - daran hat offenbar niemand gedacht, weil niemand sich ein solches Verhalten vorstellen konnte.
Klar ist die Anrede nirgends verbrieft und selbst Helmut Kohl würde ihn wohl nicht gegen Widerstand durchsetzen - im Gegensatz zu seinem Doktortitel.
Und natürlich können Sie machen was Sie wollen.
Aber: die Anrede als Altbundeskanzler ebenso wie die als Mr President soll nunmal eine Wertschätzung des Amtes ausdrücken ... haben Sie das nicht selbst geschrieben? Wenn Sie nun Schröder für sein Verhalten abstrafen, scheint mir das dem oben gesagten zu widersprechen.
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