Zitat Für Pad- oder Kapselmaschinen sowie Vollautomaten, die über ein eigenes Mahlwerk für die Kaffeebohnen verfügen, gilt eine Wartezeit von höchstens 30 Minuten nach Abschluss des letzten Brühzyklus, von höchstens 30 Minuten nach Aktivierung des Heizelements, von höchstens 60 Minuten nach Aktivierung der Tassenvorwärmfunktion und (wie bei den Filtermaschinen) von höchstens 30 Minuten nach Abschluss eines Entkalkungs- oder Selbstreinigungsvorgangs, heißt es bei heise.de weiter.
Diese kleinteilige Regelwut, diese Idiotie, ... gab es das im vergangenen "real existierenden" Sozialismus auch bereits? Wahrscheinlich schon. Macht aber diesen Vorschlag nicht besser.
Die EU entwickelt sich immer mehr zu einer meist schlechten Kopie (mit geringen Anteilen "besserer Kopie" - nämlich in den Resten noch bestehenden Wettbewerbs) der Sowjetunion. Besonders schlecht an unserer Kopie derselben dürfte aber sein, dass die EU einen Krieg mit einem Agressor im Gegensatz zum Original mit Sicherheit noch verlieren würde. Denn wie würde es in der neuen "Panzereffizienz-Richtlinie" heißen (Achtung: ausgedacht - noch gibt es keine Pläne dazu von denen ich wüsste): Schwere Kampfpanzer mit Gewicht über 40t dürfen unter Volllast nicht mehr als 1 Liter Diesel auf 1 km verbrauchen. Im Leerlauf muss der Verbrauch unter 1 l/h sinken. Der Motor muss eine Start-Stopp-Automatik aufweisen und darf nicht mehr als 100 Dezibel Lärm emittieren. Die Geschoße der Hauptwaffe dürfen nicht mehr als 600g CO2 pro kg TNT-Äquivalent beim Abschuss emittieren. Für leichte Kampfpanzer, Schützenpanzer oder Spähpanzer dürfen nicht mehr als 75 vom Hundert dieser Werte vorliegen. Alle Panzer und Sonderkraftfahrzeuge sind zur Fälschungssicherheit mit einem einmaligen, fortlaufendem 2D-Matrix-Code zu versehen, in dem verschlüsselt wird: Datum der Produktion, Fahrgestellnummer, Verbrauch unter Volllast, Verbrauch im Leerlauf, Lärmemissionen, Geschoßemissionen, Stärke der Panzerung vorn, seitlich, hinten sowie der Satz "Dieser Panzer wurde gemäß der EC-Richtlinie 2015/003/EC hergestellt und darf nur zu Selbstverteidigungszwecken verwendet werden. Bitte achten Sie beim Einparken auf die Überbreite der Ketten!"
xanopos
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15.04.2014 08:17
#2 RE: Kaffeemaschinen - das neue Gesicht des Sozialismus
Zitat Pad- oder Kapselmaschinen sowie Vollautomaten
Da steckt doch einiges an Elektronik drinnen, eine Abschaltautomatik ist wohl nur noch eine Frage der Software.
Interessant fand ich folgendes Beispiel (aus dem Radio): "Ein durchschnittlicher Haushalt erspart sich dadurch 60 Euronen im Jahr." Bei 20 Cent pro kWh sind das 300kWh. Das wäre 1kW täglich fast eine Stunde lang. Oder 13% des Jahresstromverbrauches unseres (untypischen) 3-Personen Haushaltes. Das erscheint mir an den Haaren herbeigezogen.
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Zitat Pad- oder Kapselmaschinen sowie Vollautomaten
Da steckt doch einiges an Elektronik drinnen, eine Abschaltautomatik ist wohl nur noch eine Frage der Software.
Lieber Xanopos,
das mag technisch alles kein Problem sein. Allein, mich stört der Geist, den Vorschriften wie diese atmen - diese absolut kleinteilige Regelungswut der EU-Kommission, die längst jegliches Augenmaß und auch den letzten Funken gesunden Menschenverstand verloren hat.
Jetzt mal ehrlich: Für dieses "Kaffemaschinenverbot" mag man im Einzelnen ja gute Gründe finden. Aber wollen wir in einem Staat leben, der nichts Besseres zu tun hat, als unsere Steuergelder für das Entwerfen und die Durchsetzung solcher kleinteiliger Regelungen einzusetzen?
Was kommt als nächstes? Die gleiche Beschränkung der Warmhaltezeit für Reiskocher, auf dass der Reis vergammelt, wenn man ihn länger im voraus kochen will? Hätte bestimmt einen tollen Erziehungseffekt.
Wäre ich ein Hersteller von Kaffeemaschinen, ich würde mir an der Stelle ernsthaft überlegen, eine Computerschnittstelle einzubauen, über die man mit ein wenig Aufwand die maximale Warmhaltezeit verstellen kann.
Wieviel Strom ich verbrauche geht niemanden etwas an. Außer denjenigen, von dem ich meinen Strom beziehe und das nur in Bezug auf die Abrechnung.
Der Titel des Threads ist natürlich hochgradig irreführend & zeigt die bösen Auswirkungen langer gewissenloser Propaganda im Dienste der kapitalistischen Produktionsweise. Die Gefahren, denen sich das KFAPBBP* selbst und seine Mitwelt im Westen aussetzt, sind bei Kaffeeautomaten realsozialistischer Produktion nicht zu befürchten.
(*Kaffeefiltrierungsautomaten auf Perkolationsbasis-Bedienungspersonal)
Zitat von dari im Beitrag #3Jetzt mal ehrlich: Für dieses "Kaffemaschinenverbot" mag man im Einzelnen ja gute Gründe finden. Aber wollen wir in einem Staat leben, der nichts Besseres zu tun hat, als unsere Steuergelder für das Entwerfen und die Durchsetzung solcher kleinteiliger Regelungen einzusetzen?
Zitat Herr Ärmel ging meistens mit seinem steifen Hut auf dem Kopf und einem zusammengeklappten Regenschirm unterm Arm spazieren. Er wohnte in dem ganz gewöhnlichen Haus und hatte keine bestimmten Beruf. Er ging nur spazieren und war eben da. Er war hauptsächlich Untertan und wurde regiert
Es scheint so, als hätte Michael Ende beim Schreiben seines Buches damals schon die heutige Vision der EU Parlamentarier vom modernen europäischen Bürger gehabt. Er war seiner Zeit wohl voraus.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat Pad- oder Kapselmaschinen sowie Vollautomaten
Da steckt doch einiges an Elektronik drinnen, eine Abschaltautomatik ist wohl nur noch eine Frage der Software.
Interessant fand ich folgendes Beispiel (aus dem Radio): "Ein durchschnittlicher Haushalt erspart sich dadurch 60 Euronen im Jahr." Bei 20 Cent pro kWh sind das 300kWh. Das wäre 1kW täglich fast eine Stunde lang. Oder 13% des Jahresstromverbrauches unseres (untypischen) 3-Personen Haushaltes. Das erscheint mir an den Haaren herbeigezogen.
Um mal die Statistik zu verzerren: unser Haushalt spart dadurch 0 Euro im Jahr, da gar keine Kaffeemaschine vorhanden. Dass wir nicht die einzigen sind, ist anzunehmen, dadurch wäre die tatsächliche Einsparung bei Haushalten mit Kaffeemaschinen wahrscheinlich noch einmal 5% höher anzusetzen und so weiter.
Tatsächlich aber ist diese Aussage (60 Euro/a) garantiert nicht haltbar. Immerhin geht es nicht um den Gesamtverbrauch der Kaffeemaschine, sondern nur um eine Reduktion der Warmhaltezeit...
Ich schließe mich gerne allen Mitdiskutanten an: was kommt als nächstes? Begrenzung der Duschtemperatur und -zeit pro Woche/Person? Verbot/Teilverbot von 'Energieschädlingen' wie Klimaanlagen, Bügeleisen, Laptops, PCs, Fernsehern, Radios, Autos, Hemden, Kitteln, Baby-Windeln?
Zitat von Solus im Beitrag #4Wäre ich ein Hersteller von Kaffeemaschinen, ich würde mir an der Stelle ernsthaft überlegen, eine Computerschnittstelle einzubauen, über die man mit ein wenig Aufwand die maximale Warmhaltezeit verstellen kann.
So schlimm muss es nicht kommen: Die Regelung soll nur die Werkseinstellungen betreffen, die aber vom Verbraucher geändert werden können.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von adder im Beitrag #1Diese kleinteilige Regelwut, diese Idiotie, ... gab es das im vergangenen "real existierenden" Sozialismus auch bereits? Wahrscheinlich schon. Macht aber diesen Vorschlag nicht besser.
Die Ironie an der Geschichte ist, dass durch die Regelwut meiner Meinung nach das Gegenteil vom dem erreicht wird, was eigentlich erreicht werden soll: Nämlich, dass die Konsumenten ein "nachhaltigeres" Konsumverhalten an den Tag legen. Es wird jegliche Eigenverantwortung im Keim erstickt, da der Konsument zunehmend der Meinung sein muss, dass jedes Produkt das in der EU erhältlich ist automatisch deren hohen Standards genügt. Daher macht er sich erst garnicht die Mühe beim Kauf eines Produktes auch den Aspekt Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Dies führt dazu, dass auch die Hersteller im Angebot solcher Produkte keinen Wettbewerbsvorteil sehen und dementsprechend keine Resourcen darauf verschwenden entsprechende Waren anzubieten. Wie es marktwirtschaftlich(er) geht (Subventionen einmal außen vor gelassen) zeigen die hier so oft verschmähten Bio-Produkte. Niemand wird (bis jetzt) dazu gezwungen Bio-Produkte zu kaufen, aber es gibt scheinbar genügend Leute die einen entsprechenden Mehrwert sehen und bereit sind für diesen auch höhere Preise zu zahlen, selbst wenn dieser Mehrwert teilweise eher in der Pflege des gewählten Lifestyles besteht. Quasi iFood. Das macht es attraktiv für Erzeuger entsprechende Produkte anzubieten. Das Ziel der Politik müsste also eher sein ein entsprechendes Bewusstsein auch für andere Produkte des täglichen Gebrauchs zu schärfen, ganz unabhängig davon ob ich persönlich diese Zielsetzung gut heiße oder nicht. Zumindest würde mir die Wahl gelassen.
Viele Grüße Nikosch
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”If it tastes good you should sequence it.” Wang Jun
Zitat von Nikosch im Beitrag #9Es wird jegliche Eigenverantwortung im Keim erstickt
Das ist mittlerweile so sehr Grundlage allen staatlichen Handelns, dass man es als mehrheitlich gewollt ansehen muss. Wir wollen Untertanen sein, die immer ausreichend Brot und Spiele bekommen.
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Zitat von adder im Beitrag #7was kommt als nächstes?
Das Verbot der Zwiebel- und Hülsenfrüchtenzubereitung in öffentlichen Kantinen, um das klimaschädliche Methangaswirken von Blähboys in den Griff zu bekommen. Mittelfristig wird das Ziel sein, die genannten Gewächse ganz vom europäischen Markt zu nehmen, um die klimaschädliche Wirkung des Kohlekraftwerkausbaus in China kompensieren zu können.
Zitat von Rayson im Beitrag #10Das ist mittlerweile so sehr Grundlage allen staatlichen Handelns, dass man es als mehrheitlich gewollt ansehen muss. Wir wollen Untertanen sein, die immer ausreichend Brot und Spiele bekommen.
Und natürlich regiert werden (!), während wir in unserer gut erhaltenen Natur spazieren gehen. Herr Ärmel wußte schon damals wie es sich kommod lebt. (Und das obwohl er Lummerländer ohne augenscheinlich deutsche Wurzeln war. Möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Lummerland einst deutsch kolonialisiert wurde!?)
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Zitat von adder im Beitrag #7was kommt als nächstes?
Von den 2000+ Inhaltsstoffen des Caffees sind, relata refero & Stand des Gerüchts späte 90er Jahre - nur ~2 Dutzend auf auf Karzinogenität getestet. Der bislang ausstehende Nachweis jeglicher Korrelation zwischen Konsumption & Fallzahlen beweist schlagend die sträflichen Versäumnisse der Forschung. Zudem sollten zwengs Ressourcenschonung & Energiesparens nur noch Kaffeemaschinen erlaubt sein, die den Prütt in Biodiesel umwandeln.
xanopos
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15.04.2014 17:59
#13 RE: Kaffeemaschinen - das neue Gesicht des Sozialismus
Zitat von adder im Beitrag #7Tatsächlich aber ist diese Aussage (60 Euro/a) garantiert nicht haltbar. Immerhin geht es nicht um den Gesamtverbrauch der Kaffeemaschine, sondern nur um eine Reduktion der Warmhaltezeit...
Die 60 Euro kommen vom Bund der Energieverbraucher unter etwas unrealistischen Annahmen:
Zitat Der Bund der Energieverbraucher schätzt die Einsparungen auf etwa 60 Euro im Jahr, wenn täglich drei Kannen Kaffee gekocht und diese insgesamt acht Stunden warmgehalten werden.
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/inf...ins-Visier.html Niemand hält eine Kanne 8/3 Stunden auf einer Herdplatte warm, eine Thermoskanne tut es in diesem Fall auch, bei 0 kWh Verbrauch. Zumindest stimmen die 60 Euro unter diesen Randbedingungen, aber welcher Teufel hat daraus für jeden Haushalt gemacht?
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15.04.2014 18:11
#14 RE: Kaffeemaschinen - das neue Gesicht des Sozialismus
Zitat von Solus im Beitrag #4Wäre ich ein Hersteller von Kaffeemaschinen, ich würde mir an der Stelle ernsthaft überlegen, eine Computerschnittstelle einzubauen, über die man mit ein wenig Aufwand die maximale Warmhaltezeit verstellen kann.
Der Witz an der ganzen Sache, lt. EU-Richtlinie soll die automatsiche Ausschaltfunktion vom Benutzer (auch vom Super-DAU) deaktiviert werden können.
Bei den in der Verordnung angegeben Abschaltzeiten handelt es sich um die voreingestellte Wartezeit, nach der das Gerät automatisch in den Bereitschafts-/Aus-Zustand versetzt wird. Der Nutzer kann diese Einstellungen nach eigenem Befinden ändern oder sogar deaktivieren.http://www.heise.de/tp/artikel/40/40218/1.html
Irgendwie bin ich gerade in einem Medien-Kritikmodus anstatt EU-Kritikmodus. Gerade mal auf Heise finde ich diesen nicht ganz unwichtigen Hinweis. Sonst wird nur auf die EU-Regulierungswut hingedroschen. EU-Richtlinien sind für Haushaltgeräte seit Ewigkeiten einzuhalten, da macht mir als Entwickler die EMV-Richtline wesentlich mehr Sorgen, und mit nicht geringen Umkosten verbunden ist. Ein Feature, das wahrscheinlich eh in einem guten Design drinnen ist, muss halt drinnen sein, so what.
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