„Da sieh mir nur die schönen Knaben! Es ist wahrhaftig eine Schmach: Gesellschaft könnten sie die allerbeste haben, Und laufen diesen Mägden nach!“
So das Bürgermädchen in der Osterspaziergangszene in Goethes Faust. Das Lamento über die Schlechtigkeit der Männer scheint im (weiblichen) Juste Milieu dieses Landes eine kulturelle Konstante zu sein. Ein kurzer Kommentar zu einem im Online-Portal der ZEIT publizierten Leserartikel.
Bei der Bearbeitung dieses Beitrags hat sich wieder einmal eine von Scot W. Stevenson (dem geschätzten Autor des empfehlenswerten Blogs USA Erklärt) getroffene Feststellung bewahrheitet:
„Übersetzen ist die Hölle.“
Bisweilen wächst sich auch ein an und für sich so triviales Nomen wie girl zu einer schier unlösbaren Sprachmittlungsaufgabe aus: Soll man es in einem Kontext, in dem es um Pornographie geht, wirklich mit der wörtlichen Entsprechung „Mädchen“ übersetzen? Würde das – insbesondere vor dem Hintergrund jüngster Debatten in diesem Lande – nicht auf eine falsche Fährte führen? Der Verfasser hat sich deshalb entschlossen, girl mit „Frau“ zu übersetzen, weil es ihm im konkreten Zusammenhang als das passende Äquivalent erscheint. Aber die sprachliche Bezeichnung weiblicher Wesen ist ja ohnehin ein Kapitel für sich.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern von Zettels Raum und Zettels kleinem Zimmer schöne Ostertage (ohne Liebesleid und ohne höllische Übersetzungen)!
Und so ist es wohl ähnlich begründet, wenn 56% der Scheidungen von Frauen aber nur zu 36% von den Männern eingereicht werden (in den übrigen Fällen wird die Scheidung von den zukünftigen Expartnern gemeinsam beantragt).
Aber man muß es schließlich auch verstehen. Hatte frau sich nicht in jungen Jahren einen Traumprinzen im Universum bestellt? Und was hat sie nun da sitzen? Ein Bündel schlechter Angewohnheiten. Nicht daß er diese Angewohnheiten nicht tendenziell schon immer gehabt hätte, aber frau war zuversichtlich gewesen, ihn sich schon noch beizubiegen. Der Blödmann hat sich aber nicht beibiegen lassen. Und dabei wollte frau doch immer nur helfen! Hatte frau nicht all die Jahre auf alle erdenkliche Art ihre Unzufriedenheit deutlich gemacht? Aber statt heroisch um die Liebe von frau zu kämpfen, wandte der Kerl sich immer mehr ab. Sogar zur Eheberatung hat frau ihn geschleppt, widerwillig wie er in solchen Dingen ("Geh mir mit dem Psychokram") immer war. Die Eheberaterin, eine ganz kompetente und sympathische Frau übrigens, hat frau ja auch in allen Punkten recht gegeben. Und was macht der Kerl? Geht einfach nicht wieder mit! Und dabei wollte frau doch immer nur reden. Darüber reden, warum man nicht mehr redete. Und über die Beziehung reden und so. Und wenn frau dann, unterstützt von der besten Freundin (Merke: Die beste Freundin rät immer zur Trennung, völlig selbstlos übrigens, das ist Naturgesetz) die Scheidung beantragt, dann ist sie endlich frei. Nun kann sie ihren Traumprinzen suchen, der irgendwo da draußen auf sie wartet.
Und was findet sie?
Männer, die ihrer schlechten Angewohnheiten wegen von ihren Frauen verlassen worden sind .
Herzliche Grüße, Andreas
P. S. Disclaimer: Man kann Analoges natürlich auch über (uns) Männer frotzeln, aber das wurde ja schon alles überall von Frauen geschrieben .
Lieber Noricus, was als KKK so leicht daherkommt ist in Wirklichkeit schon ein richtiges (Oster?)Ei, welches Sie uns auf die Schiene nageln. Beziehungen aufzudröseln und damit Schuldzuweisungen der Verursacher fehlgeschlagener Verbindungen zu suchen ist schier unmöglich. Dagegen ist das "Wunder" des eierlegenden Osterhasen eine Marginalie.
Als dann, fröhliches Eiersuchen im Garten Eden dieser blühenden Landschaften.
Und sollten die "Girls" ihren "Osterhasi/Nicolausi" treffen, haltet in fest, bis er auf Herz und Nieren geprüft, umgewandelt, umerzogen, angezogen, gutaussehend, manierlich charmant daherkommt um dann zu sagen, nee du bist so anders als früher, du hast dich verändert, so einen wollte ich nicht. Und Tschüß!
Dieses Thema bietet so viel herrlichen Sarkasmus, lieber Noricus, es zaubert allenthalben Grinsen ins Gesicht aber es eiert jeder bis zu seinem Greisenalter auf dieser Gefühlsebene vor sich hin.
Ein besonderes Schmankerl fand ich immer die Aussage: "Wir sind jetzt 3o Jahre glücklich verheiratet". Aha, "und wann hattet ihr das letzte Mal Sex miteinander"? - "Och, das war ..." - grübel grübel - "können wir uns nicht mal treffen?"
Es ist und bleibt also spannend, egal in welchem Alter, daß ist das Gute daran.
Na dann, spannende Feiertage!
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Doeding im Beitrag #2 Chapeau, lieber Noricus!
Und so ist es wohl ähnlich begründet, wenn 56% der Scheidungen von Frauen aber nur zu 36% von den Männern eingereicht werden (in den übrigen Fällen wird die Scheidung von den zukünftigen Expartnern gemeinsam beantragt).
Aber man muß es schließlich auch verstehen. Hatte frau sich nicht in jungen Jahren einen Traumprinzen im Universum bestellt? Und was hat sie nun da sitzen? Ein Bündel schlechter Angewohnheiten. Nicht daß er diese Angewohnheiten nicht tendenziell schon immer gehabt hätte, aber frau war zuversichtlich gewesen, ihn sich schon noch beizubiegen. Der Blödmann hat sich aber nicht beibiegen lassen. Und dabei wollte frau doch immer nur helfen! Hatte frau nicht all die Jahre auf alle erdenkliche Art ihre Unzufriedenheit deutlich gemacht? Aber statt heroisch um die Liebe von frau zu kämpfen, wandte der Kerl sich immer mehr ab. Sogar zur Eheberatung hat frau ihn geschleppt, widerwillig wie er in solchen Dingen ("Geh mir mit dem Psychokram") immer war. Die Eheberaterin, eine ganz kompetente und sympathische Frau übrigens, hat frau ja auch in allen Punkten recht gegeben. Und was macht der Kerl? Geht einfach nicht wieder mit! Und dabei wollte Frau doch immer nur reden. Darüber reden, warum man nicht mehr redete. Und über die Beziehung reden und so. Und wenn frau dann, unterstützt von der besten Freundin (Merke: Die beste Freundin rät immer zur Trennung, völlig selbstlos übrigens, das ist Naturgesetz) die Scheidung beantragt, dann ist sie endlich frei. Nun kann sie ihren Traumprinzen suchen, der irgendwo da draußen auf sie wartet.
Und was findet sie?
Männer, die ihrer schlechten Angewohnheiten wegen von ihren Frauen verlassen worden sind .
Herzliche Grüße, Andreas
P. S. Disclaimer: Man kann Analoges natürlich auch über (uns) Männer frotzeln, aber das wurde ja schon alles überall von Frauen geschrieben .
Lieber Andreas, gut auf den Punkt gebracht, aus meinem Schmunzeln ist lautes Gelächter geworden.
Dazu paßt "Das Kaufhaus für Frauen"
Eine Frau geht in ein Kaufhaus um sich einen Mann zu kaufen. Es gibt in diesem Kaufhaus 6 Etagen. Sie kann sich entweder in der jeweiligen Etage einen Mann aussuchen oder aber weiter nach oben gehen. Zurück in eine der unteren Etagen geht nicht. Also: Kaufen oder nächst höhere Etage… Jede Etage beschreibt das "Angebot"
Die Frau betritt also die erste Etage.
1 Etage: Hier gibt es Männer, die gut aussehen. Das ist der Frau zuwenig. Also geht sie weiter in Etage 2.
2 Etage: Hier gibt es Männer, die gut aussehen und im Haushalt ein wenig helfen. Hm… Ne das reicht nicht denkt die Frau sich… Geht weiter zu Etage 3.
3 Etage: Hier gibt es Männer, die gut aussehen, im Haushalt helfen und auch noch Kochen können… Ne denkt die Frau sich. Gehen wir noch weiter und betritt die 4 Etage.
4 Etage: Hier gibt es Männer, die gut aussehen, im Haushalt helfen, kochen können und auch noch Kinder mögen… Super denkt die Frau sich. Das wird ja immer besser. Und geht in die 5 Etage…
5 Etage: Hier gibt es Männer, die gut aussehen, im Haushalt helfen, kochen können, Kinder mögen und super viel Geld haben um einem alle Wünsche zu erfüllen… Die Frau zögert… Soll sie sich hier einen Mann aussuchen? Aber was gibt es dann in der nächsten Etage? Sie ist nahe dran zu bleiben, geht aber dann doch weiter in die
6. Etage: Auf dem Schild steht: “Sie sind die Besucherin Nummer 18.561. Hier gibt es keine Männer. Das Stockwerk existiert nur, um zu zeigen, dass es unmöglich ist, Frauen zufrieden zu stellen. Vielen Dank für Ihren Einkauf im Fachgeschäft für Ehemänner. Auf Wiedersehen.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
xanopos
(
gelöscht
)
Beiträge:
20.04.2014 10:59
#5 RE: Kurioses, kurz kommentiert: Liebesleid und ZEIT-Geist
Zitat von Doeding im Beitrag #2 P. S. Disclaimer: Man kann Analoges natürlich auch über (uns) Männer frotzeln, aber das wurde ja schon alles überall von Frauen geschrieben .
Genau, lieber Andreas. Ich glaube kaum, dass ein Lamento im Pauer- oder Arendsee-Stil, von einem Mann über Frauen geschrieben, vor den Augen der ZEIT-Redaktion Gnade gefunden hätte. Und dies zu Recht. Natürlich darf jedefrau und jedermann enttäuscht sein, wenn es mit den Amouren nicht so klappt wie gewünscht, aber diese einseitigen Schuldzuweisungen sind mir wirklich zu albern. Da schließe ich mich lieber der reflektierten Sichtweise der Frau Cyrus an.
Zitat von Doeding im Beitrag #2 P. S. Disclaimer: Man kann Analoges natürlich auch über (uns) Männer frotzeln, aber das wurde ja schon alles überall von Frauen geschrieben .
Genau, lieber Andreas. Ich glaube kaum, dass ein Lamento im Pauer- oder Arendsee-Stil, von einem Mann über Frauen geschrieben, vor den Augen der ZEIT-Redaktion Gnade gefunden hätte. Und dies zu Recht. Natürlich darf jedefrau und jedermann enttäuscht sein, wenn es mit den Amouren nicht so klappt wie gewünscht, aber diese einseitigen Schuldzuweisungen sind mir wirklich zu albern. Da schließe ich mich lieber der reflektierten Sichtweise der Frau Cyrus an.
Neben der Neigung zu einseitigen Schuldzuweisungen, die in der Tat albern sind, scheint mir zuweilen aber auch ein eklatanter Mangel an Humor vorzuherrschen. Das Verhältnis zwischen Mann und Frau wird ja heutzutage geradezu als todernste Sache konstruiert, hochpolitisch sowieso, und somit völlig überfrachtet. Die ganze Brüderle-Himmelreich-#Aufschrei-Debatte war ja ein Paradebeispiel dieser Humorlosigkeit, von allen Seiten übrigens. Die Fähigkeit zur (Selbst)ironie, vulgo Frotzeln, könnte da vermutlich manche Geschlechterkuh vom Eis holen.
Zitat von Doeding im Beitrag #8scheint mir zuweilen aber auch ein eklatanter Mangel an Humor vorzuherrschen.
Lachen war doch schon im Mittelalter eher Teufels Werk als Gottes Beitrag und daher zu meinden. Lachen ist außerdem nur etwas für Menschen denen die Schlechtigkeit der Welt (die uns überall anspringt) völlig gleich ist (wie soll man da denn als anständiger Mensch noch lachen können?) -- Lachen ist also nur was für Leute wie Sie und mich . Es ist halt schon ein Kreuz mit der heterosexuellen Beziehung, einem Jahrhunderte in Anwendung befindlichen Instrument der Unterdrückung des Mannes gegen die Frau, dem man plötzlich positiv gegenüber stehen soll / will.
Und mal ganz im Ernst: Wenn ich mir drei Abfuhren am Stück eingehandelt habe, habe ich auch schon so nen Unfug geschrieben. Ich konnte ihn halt nur nicht in der Zeit veröffentlichen, In der Hoffnung auf viele empörte Kommentare die mir bestätigen, dass das Widerfahrene nichts mit mir persönlich zu tun haben kann. Da wollen wir also mal den Menschen das Menschliche zugestehen und nichts überbewerten.
Und ich gehe jetzt mal raus in die Sonne und mache ein paar Fallstudien
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Also ich dachte bei dem Lesen des Beitrags der bemitleidenswerten Autorin an eine Weisheit, die ich bisher immer bestätigt gesehen habe:
Er heiratet sie in der Hoffnung, dass sie sich nicht ändert - und sie ändert sich. Sie heiratet ihn in der Hoffnung, dass er sich ändert - und er ändert sich nicht.
Zitat von Kritiker im Beitrag #10Er heiratet sie in der Hoffnung, dass sie sich nicht ändert - und sie ändert sich. Sie heiratet ihn in der Hoffnung, dass er sich ändert - und er ändert sich nicht.
Zumindest der letzte Satz ließe sich fortsetzen: Und wenn er sich doch ändert, verlässt sie ihn, weil er nicht mehr der Mann ist, in den sie sich mal verliebt hatte.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Doeding im Beitrag #2Und was findet sie? Männer, die ihrer schlechten Angewohnheiten wegen von ihren Frauen verlassen worden sind .
Aber das Schöne ist ja, dass es mitunter Unterschiede bei der Beurteilung dessen gibt, was denn die schlechten Angewohnheiten sind. Ok, Socken rumliegen lassen ist universal
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Noricus im Beitrag #1Bisweilen wächst sich auch ein an und für sich so triviales Nomen wie girl zu einer schier unlösbaren Sprachmittlungsaufgabe aus: Soll man es in einem Kontext, in dem es um Pornographie geht, wirklich mit der wörtlichen Entsprechung „Mädchen“ übersetzen? Würde das – insbesondere vor dem Hintergrund jüngster Debatten in diesem Lande – nicht auf eine falsche Fährte führen? Der Verfasser hat sich deshalb entschlossen, girl mit „Frau“ zu übersetzen, weil es ihm im konkreten Zusammenhang als das passende Äquivalent erscheint.
Es ist schon witzig: Genau darüber bin ich beim Lesen Deines - im übrigen wieder mal sehr launig geschriebenen - Beitrags auch gestolpert. Normalerweise lese ich nicht beides, also Übersetzung und Originaltext, aber hier geschah es dann aus einer Osterlaune heraus doch. Und je länger ich darüber nachdenke, komme ich doch zu dem Ergebnis, dass "Mädchen" hier passend wäre, einfach weil die gute Miley auch nur über Mädchen berichten kann. Aber das nächste Problem ist ja: Wie übersetze ich "guy"? "Kerl" passt hier ganz gut, weil spezieller, aber eigentlich geht "guy" ja mehr in Richtung "Typ", zumal es bei den Amis mittlerweile auch zumindest bei Gruppen von Mädchen/Frauen zur Anwendung kommen kann ("you guys"). Bei den Aussies ist das einfacher, da sind "bloke" und "sheila" eindeutiger zugeordnet, wenn auch wieder schlecht übersetzbar. Und was ist das Äquivalent zu "Kerl"? "Tussi"? Fragen über Fragen... Aber bevor ich zum "translation nazi" werde: Hauptsache, man versteht, was gemeint ist, und das tut man hier auf jeden Fall
Viel interessanter ist doch, dass Du das insbesondere bei "girls" so beliebte Füll-"like" im letzten Satz komplett ignoriert hast
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Rayson im Beitrag #13Und je länger ich darüber nachdenke, komme ich doch zu dem Ergebnis, dass "Mädchen" hier passend wäre, einfach weil die gute Miley auch nur über Mädchen berichten kann.
Ich habe übrigens auch an das modische "Mädels" gedacht; das war mir dann aber zu Autobahn. Nein, im Ernst: Irgendwie gefiel es mir nicht.
Zitat Aber das nächste Problem ist ja: Wie übersetze ich "guy"? "Kerl" passt hier ganz gut, weil spezieller, aber eigentlich geht "guy" ja mehr in Richtung "Typ", zumal es bei den Amis mittlerweile auch zumindest bei Gruppen von Mädchen/Frauen zur Anwendung kommen kann ("you guys").
An Typ habe ich auch gedacht. Kerl hat mir dann aber besser gefallen. Bei you guys signalisiert das guys ja, dass you "ihr" und nicht "du" bedeutet, aber in Frau Cyrus' Wortspende soll guy eindeutig nur Männer bezeichnen. Mir ist übrigens y'all anstatt von you guys geläufiger, was wohl daran liegt, dass ich mein Englisch zu 90 % durch Songtexte von Südstaatlern und Afro-Amerikanern gelernt habe.
Zitat Hauptsache, man versteht, was gemeint ist
Beim heiligen Hieronymus: Das kann ich voll und ganz unterschreiben.
Zitat Viel interessanter ist doch, dass Du das insbesondere bei "girls" so beliebte Füll-"like" im letzten Satz komplett ignoriert hast
Dafür habe ich ein aber und ein auch hinzugefügt. Füllwörter, Abtönungspartikeln, hesitation phenomena e tutti quanti zu übersetzen ist manchmal ein Ding der Unmöglichkeit bzw. ein Quell der Frustration, die fast an Liebesleid heranreicht. Nachdem ich lang, wohl zu lang, über die girls und die guys nachgedacht hatte, habe ich für das like einfach mit der Null-Lösung vorliebgenommen.
Zitat von Doeding im Beitrag #8scheint mir zuweilen aber auch ein eklatanter Mangel an Humor vorzuherrschen.
Lachen war doch schon im Mittelalter eher Teufels Werk als Gottes Beitrag und daher zu meinden. Lachen ist außerdem nur etwas für Menschen denen die Schlechtigkeit der Welt (die uns überall anspringt) völlig gleich ist (wie soll man da denn als anständiger Mensch noch lachen können?) -- Lachen ist also nur was für Leute wie Sie und mich .
Auch dazu hat der geschätzte Herr Stevenson in seinem Blog mal etwas geschrieben. Was Humor betrifft, bin ich eher angelsächsisch orientiert. Oder vielleicht stehe ich einfach in der Tradition bayerischer Spaß- und Galgenvögel: Der Räuber Kneißl soll ja, als er eines Montags hingerichtet wurde, gesagt haben: "Sauber, de Woch fangt scho wieder guat o!"
Und so wage ich es, selbst über derart ernste Themen wie den Geschlechterkrampf launig zu schreiben (danke, Rayson, für das Kompliment! )
Zitat von Noricus im Beitrag #15Nachdem ich lang, wohl zu lang, über die girls und die guys nachgedacht hatte, habe ich für das like einfach mit der Null-Lösung vorliebgenommen.
Was mir auch angemessen erscheint, denn die Übersetzung "Hach, wie schön das ist, sich als Teil dieser großen Girlie-Gemeinschaft zu fühlen, die vor lauter Unfähigkeit sich auszudrücken, dieses ebenso hässliche wie überflüssige Füllsel schuf" hätte den Rahmen des Anlasses sicher gesprengt...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Der liberale Gebrauch (im umgangsprachlichen Sinne des Englischen i.S.v. "reichlich") von "like" gilt ja als Qualitätsmerkmal des Valley Girl Speak (auch "Valleyspeak"). Der Echtheitsnachweis ist gegeben, wenn mindestens jeder zweite Satz ad libitum damit angereichert wird. Die beiden anderen Kennzeichen sind der nicht ganz so inflationäre Gebrauch von "totally awesome" & die Anhebung der Stimme am Satzende? So daß für den Uneingeweihten jeder Satz irritierend als Frage erscheint? Zumindest im Deutschen & das Chronotop ~2005-2020 gibt es für das Füllsel "like" ein Äquivalent im entsprechenden Soziolekt (junge Dinger, überwiegend ♀, in der Endphase der gehobenen Schullaufbahn): "halt" oder, in diesem Milieu, "quasi". Die Nichtäquivalenz zum Deutschen besteht darin, daß dort halt quasi 2 Varianten zu Gebot stehen & die Sprecherschaft sich quasi eher aus den boyz rekrutiert.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #18junge Dinger, überwiegend ♀, in der Endphase der gehobenen Schullaufbahn
Girlies, sachichdoch
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Noricus im Beitrag #16Oder vielleicht stehe ich einfach in der Tradition bayerischer Spaß- und Galgenvögel: Der Räuber Kneißl soll ja, als er eines Montags hingerichtet wurde, gesagt haben: "Sauber, de Woch fangt scho wieder guat o!"
Lieber Noricus, jetzt heißt's tapfer sein:
Zitat von WikipediaKneißl wurde am Freitag, den 21. Februar 1902, morgens, kurz nach 7 Uhr, mit der Guillotine hingerichtet.
Die Causa ist zur Quintessenz eingedampft in der Sentenz des Weisen: "Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen" [/Loriot]. Gilt durchgängig, wo so etwas wie "die Moderne" installiert wird, d.h. seit der Blödsinn der Konvenienzehe durch die Klassenlotterie der freien Partnerwahl ersetzt wurde. Ob das nun an den Frauenzimmern scheitert oder an den wilden Kerls, scheint ziemlich frei austauschbar, je nach Mode. Dabei ist scheints auch völlig wurscht, ob die Predigerkanzel in einem Gotteshaus, einem Hörsaal oder einem TV-Studio plaziert wird. Die bösen Pornos waren im 18. Jahrhundert die Romane-überhaupt, deren Lektüre die Seelen der jungen vergiftete & ihnen das Bedürfnis nach coolen Fabelwesen inokulierte (Madame Bovary kommt dadurch recht spät unter die Räder). Bei Ibsen & Strindberg ist das Kuddelmuddel aus emotionalem Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand, Abstands- & Humorlosigkeit, Fehlen jeder realen Lebenserfahrung und Verzicht aufs konkrete Detail dramaturgisch fertig & geht seitdem dem pp. Publikum in unveränderter Form auf die Nerven, mal als mürrisches Parlando (Botho Strauß), mal als zähester Brei (Ingmar Bergman), mal als vermeintlich feministischer Psychoquark (Svende Merian, Der Märchenprinz). Die Konstanz läßt vermuten, daß uns diese Melodie auch über die nächsten Jahrhunderte erhalten bleibt, sofern nicht gewisse ... Puritaner ... in die Lage kommen, zu versuchen, diesem Chaos handgreiflich beizukommen.
Zitat von Noricus im Beitrag #16Oder vielleicht stehe ich einfach in der Tradition bayerischer Spaß- und Galgenvögel: Der Räuber Kneißl soll ja, als er eines Montags hingerichtet wurde, gesagt haben: "Sauber, de Woch fangt scho wieder guat o!"
Lieber Noricus, jetzt heißt's tapfer sein:
Zitat von WikipediaKneißl wurde am Freitag, den 21. Februar 1902, morgens, kurz nach 7 Uhr, mit der Guillotine hingerichtet.
frau muss eine Menge Frösche küssen um ihren Traumprinzen zu finden. Nach nur drei Versuchen den Frosch ins Korn zu werfen und einen verbitterten Artikel in der Zeit zu posten, in dem frau sich über die Bindungsangst der Männer ausläßt ist ein bisschen melodramatisch.
Ich bin mir sicher, das A., S und St. ihre Bindungsangst ganz schnell verlieren werden, wenn sie richtige Frau treffen. Möglicherweise ist die Richtige fünf bis zehn Jahre jünger und "nur" Friseuse oder Kauffrau. Und möglicherweise sollte sich die Autorin nicht um Männer ihrer Generation, sondern um ältere und finanzielle besser gestellte potentielle Partner bemühen. Eine 32 jährige Akademikerin für manchen gut situierten Mann ab 40 durchaus attraktiv. Wenn ihr das nicht emanzipiert genug ist, so gibt es auch eine Menge Männer die nicht studiert haben und dafür schon mit Mitte 20 voll im Berufsleben stehen. Die treiben sich aber eventuell nicht in den Clubs und Datingportalen herum die sie besucht.
Die Emanzipation hat auch eine Menge Druck von uns Männern genommen. Anders als in der guten alten Zeit ist der Junggesellenstatus auch mit über 30 kein soziales Stigma mehr. In diesen Alter beginnen viele Männer - vor allen jene mit höheren Bildungsabschlüssen - erst damit finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Der Job ist sicher, die Wohnungseinrichtung abbezahlt und das Geld reicht auch noch ein Auto zu finanzieren. Zeit das Leben zu genießen, gerne auch mit Partnerin, aber wenn die Partnerschaft nicht von Dauer sein sollte... ist dies auch kein Problem.
Selbst wer mit über 40 noch Junggeselle ist muß höchstens fürchten für schwul gehalten zu werden. Die einzige Konsequenz ist das sich die Verkupplungsversuche wohlmeinender Freunde auch auf Männer ausweiten.
Aber zurück zu A., S.. und St. Warum ich mir sicher bin, das sie ihre Bindungsangst überwinden werden ? Immerhin sind immer noch auf der Partnersuche. Sie sind in Datingportalen aktiv, treiben sich in Bars und Clubs herum, sprechen potenzielle Partnerinnen an und sind einem Treffen nicht abgeneigt.
Das eigentliche Problem sind die Männer die gar nicht mehr versuchen eine Partnerin zu finden. Sicher, als Mann ist man es gewohnt Körbe zu bekommen, und nach drei abgelehnten Anfragen gibt mann noch nicht auf oder schreibt sich den Frust in einem Artikel in der Zeit von der Seele. Aber irgendwann gibt mann auf. Für was in einen teuren, lauten Club gehen wenn man keine Frau dort trifft die einen attraktiv findet ? Warum eine Frau ansprechen die man attraktiv findet, wenn man innerlich doch wieder mit einer Absage rechnet ? Selbst Datingportale sind nicht unbedingt eine Option, denn laut Eigenwerbung tummeln sich da nur Akademiker und Singles mit Niveau*, als Durchschnittsmann wird man davon eher abgeschreckt. Eine Zeit lang probiert mann es mit Selbstoptimierung, stählt seinen Körper im Fitnessstudio, liest Männermagazine, trägt Markenkleidung, teure Uhren und andere Statussymbole, und einige Zeit lang hat mann die romantische Vorstellung die Richtige zufällig zu treffen... aber das ist auch irgendwann vorbei. Single zu bleiben und sich als emotionalen Ausgleichen einen Hund oder eine Katze anzuschaffen wie es der Brauch weiblicher Mauerblümchen seit jeher gewesen ist kann da durchaus auch für Männer eine naheliegende Option sein.
Natürlich wirkt sich das auf die Verfügbarkeit von passenden Partnern auf dem Partnermarkt aus. Dafür kann man aber nicht die Emanzipation verantwortlich machen, eher sogar einen Mangel von Emanzipation der dafür sorgt das trotz aller Emanzipation der gewünschte Partner dann doch bitteschön einen höheren sozialen Status haben soll bzw. die gewünschte Partnerin dem gängigen Schönheitsideal entsprechen sollte. Darüber sollte sich frau/mann Gedanken machen.
*Akademiker & Singles mit Niveau hört sich schon furchtbar elitär an... wenn ich mit einem Menschen zusammen bin den ich mag, dann kann das Niveau auch mal unterirdisch werden ohne das ich mich schämen muss, und der Bildungsabschluss spielt nicht wirklich eine Rolle.
Zitat von Alreech im Beitrag #24Das eigentliche Problem sind die Männer die gar nicht mehr versuchen eine Partnerin zu finden.
Warum eigentlich?
Zitat Selbst Datingportale sind nicht unbedingt eine Option, denn laut Eigenwerbung tummeln sich da nur Akademiker und Singles mit Niveau*, als Durchschnittsmann wird man davon eher abgeschreckt.
Kennen sie ein Datingportal mit Niveau? Wo man etwa gepflegt über Kant diskutieren kann.
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