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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

22.07.2014 22:13
Billard über drei Banden: Erinnerung an das Ende eines Kometen Antworten

Eine kleine historische Reminiszenz.

Elmar Offline



Beiträge: 282

23.07.2014 08:26
#2 RE: Billard über drei Banden: Erinnerung an das Ende eines Kometen Antworten

Zitat
Herausforderungen der Olympischen scheinen heute, anders als zu ihren Hochzeiten, nicht mehr automatisch einen lethalen Ausgang zu nehmen.


Diese Auffasung teilten damals allerdings nicht alle. Ich errinnere mich an ein sehr interessantes Gespräch mit einer älteren Dame an der Bushaltestelle, die überzeugt war, daß die Einschläge das Ender der Welt bedeuten würden.
20 Jahre später scheint meine Skepsis doch die bessere Wahl gewesen zu sein ... es sei denn, wir reden hier über ein Siechtum in astronomischen Zeiträumen

Die Ähnlichkeiten zur Mondlandung gibt natürlich auch anderen Interpretationen mehr "Glaubwürdigkeit"

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

23.07.2014 10:04
#3 RE: Billard über drei Banden: Erinnerung an das Ende eines Kometen Antworten

Zitat von Elmar im Beitrag #2

Zitat
Herausforderungen der Olympischen scheinen heute, anders als zu ihren Hochzeiten, nicht mehr automatisch einen lethalen Ausgang zu nehmen.

Diese Auffasung teilten damals allerdings nicht alle. Ich errinnere mich an ein sehr interessantes Gespräch mit einer älteren Dame an der Bushaltestelle, die überzeugt war, daß die Einschläge das Ender der Welt bedeuten würden.
20 Jahre später scheint meine Skepsis doch die bessere Wahl gewesen zu sein ... es sei denn, wir reden hier über ein Siechtum in astronomischen Zeiträumen

Die Ähnlichkeiten zur Mondlandung gibt natürlich auch anderen Interpretationen mehr "Glaubwürdigkeit"


Interessant, an mir ist dieses Ereignis spurlos vorübergegangen, damals war ich erst 10. Erst Jahre später ich in astronomischer Literatur darüber gelesen. Auf Nachfrage in meinem privaten Umfeld konnte sich niemand an die Einschläge erinnern.
Vor ein paar Jahren, als CERN in Betrieb genommen wurde, schrieb die U-Bahn-Zeitung von einer Weltuntergangsmaschine. Gab es 1994 an der Bushaltestelle auch so tolle unaufgeregte Literatur? Was schrieb die Bild dazu?

Elmar Offline



Beiträge: 282

23.07.2014 10:27
#4 RE: Billard über drei Banden: Erinnerung an das Ende eines Kometen Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #3
Zitat von Elmar im Beitrag #2

Zitat
Herausforderungen der Olympischen scheinen heute, anders als zu ihren Hochzeiten, nicht mehr automatisch einen lethalen Ausgang zu nehmen.

Diese Auffasung teilten damals allerdings nicht alle. Ich errinnere mich an ein sehr interessantes Gespräch mit einer älteren Dame an der Bushaltestelle, die überzeugt war, daß die Einschläge das Ender der Welt bedeuten würden.
20 Jahre später scheint meine Skepsis doch die bessere Wahl gewesen zu sein ... es sei denn, wir reden hier über ein Siechtum in astronomischen Zeiträumen

Die Ähnlichkeiten zur Mondlandung gibt natürlich auch anderen Interpretationen mehr "Glaubwürdigkeit"


Interessant, an mir ist dieses Ereignis spurlos vorübergegangen, damals war ich erst 10. Erst Jahre später ich in astronomischer Literatur darüber gelesen. Auf Nachfrage in meinem privaten Umfeld konnte sich niemand an die Einschläge erinnern.
Vor ein paar Jahren, als CERN in Betrieb genommen wurde, schrieb die U-Bahn-Zeitung von einer Weltuntergangsmaschine. Gab es 1994 an der Bushaltestelle auch so tolle unaufgeregte Literatur? Was schrieb die Bild dazu?


Das Ereignis ist mir wohl hauptsächlich wegen der recht bizarren Unterhaltung im Gedächtnis geblieben. So etwas kennt man sonst eher von Erzählungen von den Freunden von Bekannten von Verwandten.
Die Schlagzeilen waren aber weniger dramatisch soweit ich mich erinnere. Der Jupiter ist dann doch eher weit weg und noch ausserhalb der Reichweite deutscher Pauschaltouristen und damit auch der deutschen Pauschaljournalisten Genf liegt da doch näher, ist bequem per Flieger erreichbar und hat auch besseres Wetter.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

23.07.2014 12:10
#5 RE: Billard über drei Banden: Erinnerung an das Ende eines Kometen Antworten

In meinem Fall lautete die besorgte Frage im Verwandtenkreis: "Glaubst du, daß der Jupiter dabei kaputt geht?" Die Antwort "Nicht, solange es sich nicht um einen Monolithen handelt" hätte allerdings zu weitschweifiger Erläuterungen bedurft.

http://de.wikipedia.org/wiki/2010:_Das_J...ntakt_aufnehmen


Während die Besatzung auf der fliehenden Leonov beobachtet, wie Jupiter unter dem Einfluss der Monolithen schrumpft und schließlich zu einem neuen Stern implodiert, erhält HAL von David Bowman den Befehl, eine letzte Botschaft zur Erde zu senden:

“All these worlds are yours – except Europa. Attempt no landing there. Use them together. Use them in peace.”
„All diese Welten sind euer – außer Europa. Versucht nicht, dort zu landen. Nutzt sie gemeinsam. Nutzt sie in Frieden.“

Unter dem Eindruck dieser Ereignisse beenden die Großmächte auf der Erde ihre Konflikte. Unter der Wärme der nun neu entstandenen Sonne beginnt die vereiste Oberfläche Europas aufzutauen, und im Laufe der danach vergehenden Zeit bildet sich Leben auf dem ehemaligen Jupitermond. Der Film endet mit einem Ausblick auf eine Sumpflandschaft, in deren Mitte ein neuer schwarzer Monolith zu sehen ist, als Vorahnung auf die Möglichkeit, dass sich auf Europa – ähnlich wie auf der Erde – irgendwann auch intelligentes Leben entwickeln wird.


Die "Bildzeitung der Intellektuellen" baute jedenfalls den Schlenker zu Armageddon: "Der Erde zur Warnung"

Der Spiegel, 28/1994, 11.07.:
"Drei Tage vor dem Osterfest des Jahres 1989 ging beinahe die Welt unter. Keiner hat's gemerkt.

Die ahnungslosen Deutschen jammerten an dem Gründonnerstag über steigende Benzinpreise, sie verkrochen sich vor Orkanen (die der Nordseeinsel Sylt einen Teil ihrer Südspitze raubten) und schauderten über einen arbeitslosen Elektriker aus Paderborn, der im Blutrausch seine Verwandtschaft dahingemetzelt hatte.

Niemand sah an jenem 23. März den berggroßen Gesteinsbrocken kommen, der im Sturzflug auf die Erde zuraste. Nur einige zehntausend Kilometer jenseits der Mondbahn, gleichsam im Vorgarten des Planeten Erde, schrammte der 800 Meter lange knollenförmige Koloß vorbei.

Hätte sich der 70 000 km/h schnelle Himmelskörper um ein paar Stunden verspätet, wäre er mit der Erdkugel kollidiert. Der Trumm hätte Feuersbrünste, hundert Meter hohe Flutwellen oder gar eine neue Eiszeit ausgelöst. "Er hätte alles ausradiert", sagt der amerikanische Kometenexperte Don Yeomans."


Der Durchmesser des Boliden, der zur Entstehung des Nördlinger Rieses geführt hat, wird nb. auf 1.000 bis 1.500 geschätzt.

Die Sichtbarkeit der Einschläge setzte (Amateur)-Teleskope mit mittlerer lichter Öffnung voraus: In meinem 3-Zoll-Refraktor war davon nichts zu registrieren.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

23.07.2014 23:34
#6 RE: Billard über drei Banden: Erinnerung an das Ende eines Kometen Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #3
Vor ein paar Jahren, als CERN in Betrieb genommen wurde, schrieb die U-Bahn-Zeitung von einer Weltuntergangsmaschine. Gab es 1994 an der Bushaltestelle auch so tolle unaufgeregte Literatur?


Finstre Einschläge auf fernen Welten taugen halt nur als Auftakt für einen dramatischen Spannungsbogen; da im Fall von Boliden der Vorrat aufgebraucht ist, können "die Einschläge nicht näherkommen". Insofern spielt SL-9 bei den beiden "dueling blockbusters", den KinoSommerHits von 1998, Armageddon & Deep Impact, keine Rolle. SF-Autoren nehmen gleich die Erde ins Visier: von Niven & Pournelles "Lucifers Hammer" von 1977 (der erste "harte SF"-Roman - soll heißen mit allerlei technisch halbwegs stimmigem Raumfahrtbrimborium wie Countdown & Andockmanövern & sonstigem Schnickschnack, der das Publikum nur ennuyiert - der nach dem Strickmuster des Katastrophenfilms à la "Flammendes Inferno" gestrickt war & sich halbwegs millionenfach verkaufte bis zu Athur C. Clarkes "The Hammer of God", 1992).

Das CERN (bzw. der Large Hadron Collider) war nicht der erste Beschleuniger, an dem sich das Phatasma "Höllenmaschine" festmachte: der 1. war der nie gebaute, 1992 auf Eis gelegte Superconducting Supercollider in Texas. Die von-Däniken-Fraktion spielt das seitdem über die Bande mit der befürchteten Erzeugung von Quanten-Schwarzen-Löchern & zeigt sich trefflich immun gegen die Rechnung, daß nach Einsteins E=mc² die Masse einer, rein-theoretisch dort durch die Partikelkollisionen zu erzeugenden Miniatur-Massesingularität so gering ausfallen muss, daß sie praktisch innerhalb der Planckzeit per Hawking-Strahlung verdunstet. Solche tragbaren Löcher sind mittlerweile so ziemlich das Einzig Verbliebene im Arsenal der literarischen Planetenkiller (ungeachtet der Tatsache, daß Löcher, die alles in sich aufsaugen, ähnlich schwer zu transportieren sein dürften wie der Alkahest der Alchemisten.) Der erste "Overkill" (© Cmdr. Cliff McLaine, 1966) dieser Variante galt dem Mars (Larry Niven, "The Hole Man", 1974 - wo in einer ET-Forschungsstation ein Kraftwerksblock damit angetrieben wird, bis ein dussliger Erdling den Stecker zieht . Bei Greg Bear, "The Forge of God", 1987 & David Brin "Earth", 1989, wird die Erde eingesackt; 1x mit Erfolg, 1x ohne.) Mit dem CERN kann ein Autor, wenn er will, etwas mehr zaubern: Bei Dan Browns "Illuminati" wird ein Kanister mit Antimaterie () daraus gemopst, um den Vatikan in die Luft zu jagen; bei Robert J. Sawyers "Flashforward" (2000) versorgt der Beschleunigerring die gesamte Menschheit mit einem Blick in die Zukunft in 20 Jahren (woraufhin sich der ganze Rest des Buchs um die Frage der Prädestination dreht ); in Thomas Lehrs "42" (2005; irgendwie kommt die Zahl bekannt vor) friert die Zeit ein.

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