"Je me rappelle qu'un jour mon père m'avait promis vingt sous, si je lui faisais bien une division; je commençai; mais je ne pus finir. Ah! combien de fois ne m'a-t-il pas promis... de sous, des jouets, des friandises, même une fois cinq francs, si je pouvais lui... lire quelque chose... Malgré cela, mon père me mit en classe dès que j'eus dix ans. Pourquoi - me disais-je - apprendre du grec, du latin? je ne le sais. Enfin, on n'a pas besoin de cela. Que m'importe à moi que je sois reçu... à quoi cela sert-il d'être reçu, à rien, n'est-ce pas? Si, pourtant; on dit qu'on n'a une place que lorsqu'on est reçu. Moi, je ne veux pas de place; je serai rentier." - Arthur Rimbaud (mit 16 , Premières proses)
Zitat von LlarianWenn nahezu die Hälfte der deutschen Jugend nach dem Staatsdienst strebt (ein Drittel in den reinen), dann hat die Gesellschaft ein Motivationsproblem und ein Innovationsproblem.
Ich habe jetzt die Zahlen für Deutschland nicht im Kopf, aber wie hoch ist der Anteil der Studis am Geburtenjahrgang?
Der Unterschied zwischen Frauen (36% wollen in den Staatsdienst) und Männern (nur 23% wollen das) ist enorm.
Ist das nur durch eine andere Studienwahl zu erklären?
Überhebt fehlt mir eine Aufschlüsselung nach Studienrichtungen, und zwischen FHs und Unis, etc.
Zitat von FAZSieben Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise wollen nur noch 6 Prozent der befragten Studenten später mal für eine Bank arbeiten – und das trotz eines Einstiegsgehalts von durchschnittlich 42.700 Euro.
Wieviele Studenten bringen überhaupt die Qualifikation für einen Bankjob mit? Ich als studierter Elektrotechniker eher weniger, naja vielleicht als Hauselektriker für die Zentrale.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Früher wollten die Bengel Lokführer werden.
Oder Heizer.
Zitat In Großbritannien setzten die Gewerkschaften in den 1950er-Jahren durch, dass Heizer auch auf E-Loks mitfuhren. Diese Regelung wurde von der britischen Premierministerin Margaret Thatcher während ihrer Regierungszeit (1979 – 1990) abgeschafft, nachdem sie die Macht der Gewerkschaften deutlich beschnitten hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heizer Das erinnert mich an zwei Damen die in einem staatsnahen Unternehmen als Kopiererinnen arbeiten. Moment, wer braucht heute dafür noch eine Fachkraft? Eben, die tun den ganzen wirklich nichts, und genießen aber den verbeamteten Kündigungsschutz. Die tun wirklich nichts, weigern sich sogar irgendwelche neuen Tätigkeiten zu übernehmen. Aber wenigstens mobben sie keine neuen Kollegen. Das tun unkündbare, nicht ausgelastete Mitarbeiterinnen schon mal gerne. In jedem Amt gibt es mindestens eine solche Dame. Ich frage mich ob das den Studenten, die in den Staatsdienst wollen, das bewusst ist.
Mir stach dieser Artikel gestern ebenfalls ins Auge.
Mir erscheint die beschriebene Entwicklung eine zwangsläufige zu sein, in den Rahmenbedingungen in denen sich unser Land befindet. Der Staat ist „gut“ die Wirtschaft „schlecht“, ein nicht zu unterschätzender Imagevorteil. Dazu ist auch mittelmäßigen Studenten durchaus klar, dass für sie der öffentliche Dienst materielle Lebensrisiken für einen sehr geringen bis gar keinen Preis minimiert (marginale Aufgabe von Karrierechancen).
Es war darüber hinaus eigentlich auch immer so, dass junge Menschen sich mehrheitlich an der stärksten Industrie bei ihrer Berufswahl orientieren. In unserem Umverteilungs- und Regulierungsstaat ist das sicherlich der öffentliche Dienst.
Im weiteren ist die Vorstellungen, dass man weder Markt noch echte Produktivität braucht, damit eine Gesellschaft funktioniert, so tief in das Selbstverständnis der Menschen eingesickert, dass sie nicht mehr verstehen können, warum man „Industrie und Wirtschaft“ brauchen sollte.
Schlechtes Image, hohe Risiken, keinen Nutzen.
Man muß nur einmal solche Artikel lesen, in denen schwarz bebrillte Intellektuelle im dunklen Rolli mit ernstem Blick über den „wahren Wert“ der Arbeit raisonieren, der sich natürlich nicht durch Angebot und Nachfrage, sondern durch „Wille und Vorstellung“ definiert. Eine Gesellschaft in der man ernsthaft glaubt, „ein bisschen mehr zu zahlen“ ist nicht schlimm, ohne sich zu fragen, wo auch dieses bisschen herkommt, bzw. zu glauben das Kernargument gegen Mindestlohn entsteht aus „Habgier“, findet es natürlich keine abwegige Vorstellung, dass der öffentliche Dienst eine produktive Beschäftigung ist.
Dieser Artikel beschreibt kein Problem unserer Jungend. Er gibt Einblick in das Kernproblem unserer Gesellschaft, die aus ihrem Wohlstand heraus glaubt, den Sozialismus neu erfinden zu können.
Entweder es werden die richtigen Schlüsse gezogen und diese Entwicklung wird gestoppt oder es wird schief gehen. Im letzteren Fall kann man davon ausgehen, dass wenig später uns besonders kluge Zeitgenossen wieder erklären werden, dass es nicht die wahre Lehre war die umgesetzt wurde, sondern dem Sozialismus vom moralisch verderbten Kapital mal wieder ein Bein gestellt wurde. Einzig über den Umstand, ob diese Schlauköpfe dann wieder schwarze Rollis und dunkel Brillengestelle tragen werden, bin ich mir nicht sicher.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat Verkürzt kann man sagen, dass der Artikel beschreibt, dass sich vom akademischen Nachwuchs heute nahezu ein Drittel (die Hälfte, wenn man Wissenschaft dazu nimmt) als Primärziel den Staatsdienst vorstellt, mehr als in die freie Wirtschaft streben.
Dazu müßte man wissen, ob der Staatsdienst in seinen Ausschreibungen vielleicht zumeist einen akademischen Hintergrund fordert.
Dann ist es wohl auch noch eine Frage der Kontinuität. Regelmäßiges Einkommen bis zum Rentenalter und dann wird man anschließend noch zu dem immer wieder gerne im TV gezeigten Rentner/Pensionisten die golfspielend und im Gelde schwimmend auf Mallorca leben. Es sei ihnen gegönnt, doch die Wirklichkeit der heutigen, nicht dem Staatsdienste entsprungenen Rentner, sieht anders aus.
Wenn man jetzt im groben Überblick die Berufstätigkeit in der freien Wirtschaft betrachtet, sind es doch wirklich nur wenige Chancen die Welt mit seinem know how zu beglücken. Selbständiges Denken, konstruktive Mitarbeit, die ein Bewerber sich vorstellt, ist oft nicht gewünscht. Wird in der Schule schon in Bahnen gelenkt, die sich ausschließlich am biogrünlinkstüvgeprüfter Orientierung abarbeitet. Hinzu kommt der fast zwangsläufige Umweg über eine Zeitarbeitsfirma für zumindest ein Jahr.
Wenn das nun alles mal außenvor bleibt, der Bewerber eine tollen Job ohne Umwege gefunden hat, er sein Bestes gibt und jahrelang Einsatz und gute Leistungen bringt, so ist auch sein Job immer von irgendwelchen gesetzlichen Neuerungen abhängig. Einer Industrie der fast täglich neue Bestimmungen und kostenpflichtige Auflagen gemacht werden, die nicht selten zur Personalreduktion führen, ist eben für Berufstätige ein ganz und gar unkontinuierliches Berufsleben, welches jede weitere Lebens-Planung verhindert. Arbeitsplätze mit Aussicht auf "die Welt steht uns offen" war früher mal, ich konnte das noch (er)leben, aber es ist heute nicht mehr gegeben und deshalb vermute ich diese Rückbesinnung auf "werde doch Beamter, sollst es doch mal besser haben als wir/ich" aus den 50/60ziger Jahren.
Außerdem grüne Lebensweise ist nach wie vor "in" und die Grünen habens schließlich vorgemacht, wie man mit möglichem Beamtenstatus sich auf seinen Staatsfinanzierten Solardächern inmitten von Sonnenblumen ausruhen kann.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Nola im Beitrag #6Dazu müßte man wissen, ob der Staatsdienst in seinen Ausschreibungen vielleicht zumeist einen akademischen Hintergrund fordert.
Möglich. Wie verhält sich die Wunschvorstellung überhaupt mit der Realität. In Österreich sind die tollen Jobs im Staatsdienst momentan dank Sparpaket eher Mangelware. Und den Beamtenstatus gibt es auch nicht mehr. Dafür Kollegen mit Beamtenstatus, da ergeben sich ganz tolle Konfliktmöglichkeiten. Im Extremfall teilt man/frau sich das Büro mit einer/m Nichtstuer(in).
Zitat Dann ist es wohl auch noch eine Frage der Kontinuität.
Von der geschützten Schule, in die geschützte Uni, die freie Wirtschaft kennt man/frau höchstens durch Ferial/Nebenjobs, da ist es der Wunsch nach Sicherheit doch verständlich.
Zitat Selbständiges Denken, konstruktive Mitarbeit, die ein Bewerber sich vorstellt, ist oft nicht gewünscht.
Für welche Jobs gilt das bitte?
Zitat Hinzu kommt der fast zwangsläufige Umweg über eine Zeitarbeitsfirma für zumindest ein Jahr.
Nicht zwangsläufig.
Zitat Wird in der Schule schon in Bahnen gelenkt, die sich ausschließlich am biogrünlinkstüvgeprüfter Orientierung abarbeitet.
Gegenbeispiel: Mein Physiklehrer war bekennender Kernkraftbefürworter. Gerade in technischen Schulen und Hochschulen weht ein anderer Wind. Und der TÜV ist bestimmt nicht biolinksgrün.
Zitat von Nola im Beitrag #6 Regelmäßiges Einkommen bis zum Rentenalter und dann wird man anschließend noch zu dem immer wieder gerne im TV gezeigten Rentner/Pensionisten die golfspielend und im Gelde schwimmend auf Mallorca leben. Es sei ihnen gegönnt, doch die Wirklichkeit der heutigen, nicht dem Staatsdienste entsprungenen Rentner, sieht anders aus.
Zitat von ZRVerkürzt kann man sagen, dass der Artikel beschreibt, dass sich vom akademischen Nachwuchs heute nahezu ein Drittel (die Hälfte, wenn man Wissenschaft dazu nimmt) als Primärziel den Staatsdienst vorstellt, mehr als in die freie Wirtschaft streben.
Arbeiten wir nicht alle sowieso schon einen Großteil unserer Zeit nur noch für den Staat? Warum dann nicht gleich ganz auf die Nutznießerseite wechseln?
Aber ernsthaft, wenn jetzt schon über die Hälfte der Schulabgänger ein Studium beginnt, dann KANN diese Hälfte doch gar nicht mehr vorrangig aus elitären Hochleistern bestehen. Da tummelt sich doch das Mittelmaß, welches in der freien Wirtschaft (so sie noch halbwegs besteht) auch keine glänzenden Selbstverwirklicherkarrieren hinlegen würde. Dann doch lieber gleich möglichst dahin, wo es sicher und kuschlig ist. Ist doch verständlich. - Jedenfalls für den gewachsenen Anteil der Mittelmäßigen, welche hier die Statistik verfälschen. Es gab doch vor Kurzem diesen Artikel, nach welchem die guten Abiturienten NICHT auf Lehramt studieren wollen (#Aufschrei!). Ich denke mal, das gilt auch für die meisten anderen 08/15-Staatsjobs. Wer es drauf hat, wird sich dahin orientieren wo er was aus sich machen kann. Wer unsicher ob der eigenen Leistungsfähigkeit ist, wird sich möglichst dahin verkrümeln, wo es sicher ist. Und Sicherheit gibt's nun mal nur noch im Staatsdienst, wobei die früheren Nachteile des geringeren Gehalts und der jederzeitigen Versetzbarkeit des Staatsdieners komplett weggefallen sind.
Ein heutiger Beamter hat, sofern studiert, zur Jobsicherheit auch ein vergleichsweise ansehnliches Nettogehalt. Er ist privat krankenversichert; erwartet eine Pension (gern auch mal etwas früher!), die ein Rentner nicht annähernd erreicht und muss nicht mehr damit rechnen, dass er auch mal örtlich wegversetzt wird. Selbst wenn die eigene Behörde umorganisiert würde, würde sich ein anderer Bürojob irgendwo am gleichen Ort für ihn finden. Denn "der Staat" ist ja überall vertreten. Der ist ewig und hat immer volle Taschen.
Schon verständlich, dass das attraktiv ist.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Nola im Beitrag #6Außerdem grüne Lebensweise ist nach wie vor "in" und die Grünen habens schließlich vorgemacht, wie man mit möglichem Beamtenstatus sich auf seinen Staatsfinanzierten Solardächern inmitten von Sonnenblumen ausruhen kann.
Die Solardächer sind ein wichtiger Hinweis, liebe Nola. Oder überhaupt der Wunsch nach dem "eigenen Dach über'm Kopf". Der mitteleuropäische Mensch ist ja tendentiell ein sesshafter und irgendwann ab Mitte/Ende Zwanzig kommt der Nestbautrieb zum Vorschein, welcher sich in den nächsten Jahren weiter verstärkt. Das ist nun aber gerade die Zeit, in welcher heutige Studenten endlich mal die Bildungseinrichtungen verlassen und sich fürs weitere Leben in Position bringen müssen.
Viel Zeit zum fruchtlosen Rumprobieren hat man da nicht mehr. Frauen hören schon langsam die biologische Uhr ticken, aber auch Männer müssen sich langsam ein festes Standbein suchen um für die Damenwelt attraktiv zu sein, - denn trotz allem sieht das Idealbild für die meisten noch irgendwie nach "Verheiratet, 2 Kinder" aus. Dazu noch ein Häuschen und die Welt ist rund.
Naja, und vor dem Häuschen kommt erstmal die Standortwahl und vor allem der Kredit. WO soll man denn sesshaft werden? Bleibt die Arbeitsplatzsituation am Wunschort denn absehbar so, dass man seine Entscheidung nicht in ein paar Jahren bereut? Dort, wo es die alten wirtschaftlichen Platzhirsche seit etlichen Jahrzehnten gibt, mag die Chance noch groß sein bis zur Rente bleiben zu können, aber wo gibt's die noch und wo sind selbst die noch sicher? Und, das wissen auch die Banken. Also welchem abhängig Beschäftigten wird wohl die beste Bonität zugebilligt werden? Welche Jungmenschen oder Jungfamilien werden wohl am ehesten sorglos sesshaft werden können? Die mit wenigstens einem festen Gehaltseingang aus der Staatsschatulle.
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von Calimero im Beitrag #9 Ein heutiger Beamter hat, sofern studiert, zur Jobsicherheit auch ein vergleichsweise ansehnliches Nettogehalt. Er ist privat krankenversichert; erwartet eine Pension (gern auch mal etwas früher!), die ein Rentner nicht annähernd erreicht und muss nicht mehr damit rechnen, dass er auch mal örtlich wegversetzt wird. Selbst wenn die eigene Behörde umorganisiert würde, würde sich ein anderer Bürojob irgendwo am gleichen Ort für ihn finden.
Mhhh, hier schreiben wohl keine Beamte. Die sehen das nämlich nicht so. Immer wenn es um Beamtengehälter geht oder wenn ich mal einen Beamten spreche sind dieselben Klagen zu hören - Zu wenig Bezahlung, insbesondere als Beamtenanfänger - Pension ist nur angeblich höher, man zahlt vorher drauf - Weisungsgebunden, man kann so einfach von heute auf morgen versetzt werden - kein Streikrecht usw.
Allerdings habe ich selbst erlebt, dass eine Lehrerin in einer privaten Schule aufhörte, weil sie eine dieser völlig belastenden, völlig unterbezahlten und stressigen Lehrerstelle an einer staatlichen Schule bekam.
Zitat von Kritiker im Beitrag #11 Mhhh, hier schreiben wohl keine Beamte. Die sehen das nämlich nicht so. Immer wenn es um Beamtengehälter geht oder wenn ich mal einen Beamten spreche sind dieselben Klagen zu hören - Zu wenig Bezahlung, insbesondere als Beamtenanfänger - Pension ist nur angeblich höher, man zahlt vorher drauf - Weisungsgebunden, man kann so einfach von heute auf morgen versetzt werden - kein Streikrecht usw.
Beamte und Angestellte in der Wirtschaft sind in der Tat nicht ganz so leicht vergleichbar. Beamte haben gewisse Vorteile (Sicherheit, gute Pension). Aber auch gewisse Nachteile. Sie sprechen zu Recht einige an.
Ergebnis der Studie: "This analysis suggests the possibility that public sector compensation may be significantly higher than competitive levels." Oder anders gesagt: in den USA könnte man die öffentlichen Gehälter deutlich kürzen und könnte trotzdem noch ausreichend Leute rekrutieren.
In Deutschland dürfte es ähnlich sein, das zeigt ja schon die Studie im Eingangsbeitrag. (Wenn über 50% der Absolventen in den Staatsdienst wollen, der Staat aber nur - sagen wir mal - 30% der Absolventen aufsaugen kann, dann könnte er auch mit einem weniger attraktiven Gesamtpaket noch ausreichend Bewerber haben).
Zitat von Kritiker im Beitrag #11Immer wenn es um Beamtengehälter geht oder wenn ich mal einen Beamten spreche sind dieselben Klagen zu hören - Zu wenig Bezahlung, insbesondere als Beamtenanfänger
Ja, die haben kaum einen Schimmer, was außerhalb so verdient wird. Vor allem als Anfänger. Ich hatte erst letztens das Vergnügen einen Beamten klagen zu hören, dass seine 3400€ netto als Single viel zu wenig wären. Dass die dafür notwendigen ca 6500€ brutto eines Nichtstaatsangestellten nicht unbedingt von Vielen verdient werden, hatte der nicht im Geringsten auf'm Radar. Da hält sich hartnäckig die Mär, von den viel besseren Verdienstmöglichkeiten in der Privatwirtschaft.
Zitat von Kritiker im Beitrag #11- Pension ist nur angeblich höher, man zahlt vorher drauf
Was zahlt man vorher drauf? RV ja nicht, also zahlt man mit seinem geringeren Gehalt? Siehe oben. Ansonsten noch dies:
Zitat von WeltPensionierte Beamte stehen nach dem Arbeitsleben wesentlich besser da als normale Rentner. Das allein ist nichts Neues. Überraschend ist allerdings die Höhe der Ungleichheit. Unter dem Strich fällt die Pension fast viermal so hoch aus wie die Rente.
Zitat von Kritiker im Beitrag #11- Weisungsgebunden, man kann so einfach von heute auf morgen versetzt werden
Ja, das mag noch irgendwo so stehen, aber kennt irgendjemand einen konkreten Fall? Also einen, wo der Beamte tatsächlich an einen anderen Ort versetzt wurde?
Zitat von Kritiker im Beitrag #11- kein Streikrecht
Zitat von Calimero im Beitrag #13kennt irgendjemand einen konkreten Fall? Also einen, wo der Beamte tatsächlich an einen anderen Ort versetzt wurde?
Ist zwar schon 20+ Jahre her - aber im Zuge der Umsetzung von Schengen hat das den Bundesgrenzschutz tatsächlich heimgesucht. Einige haben sich sogar beim Streifenaußendienst wiedergefunden...
Zitat von Kritiker im Beitrag #11Immer wenn es um Beamtengehälter geht oder wenn ich mal einen Beamten spreche sind dieselben Klagen zu hören - Zu wenig Bezahlung, insbesondere als Beamtenanfänger
Ja, die haben kaum einen Schimmer, was außerhalb so verdient wird. Vor allem als Anfänger. Ich hatte erst letztens das Vergnügen einen Beamten klagen zu hören, dass seine 3400€ netto als Single viel zu wenig wären. Dass die dafür notwendigen ca 6500€ brutto eines Nichtstaatsangestellten nicht unbedingt von Vielen verdient werden, hatte der nicht im Geringsten auf'm Radar. Da hält sich hartnäckig die Mär, von den viel besseren Verdienstmöglichkeiten in der Privatwirtschaft.
Ich denke hier sieht man immer gerne das grünere Gras auf der anderen Strassenseite. Wie immer leider kaum mit der Realität in Einklang zu bringen, vor allem wenn das eigene Netto mit den Bruttogehalt von anderen verglichen wird.
Zitat von Kritiker im Beitrag #11- Weisungsgebunden, man kann so einfach von heute auf morgen versetzt werden
Ja, das mag noch irgendwo so stehen, aber kennt irgendjemand einen konkreten Fall? Also einen, wo der Beamte tatsächlich an einen anderen Ort versetzt wurde?
Das kann einen Beamten schon treffen, allerdings gibt es da in der Regel sozialverträgliche Regelungen. Es trifft also eher junge, alleinlebende Beamte ohne Kinder. Die können dann schonmal in andere Regionen/Städte versetzt werden, die weniger attraktiv sind. Wenn man dann mit einem Beamtenanfägergehalt nach München versetzt wird, dann ist man finanziell schon nicht mehr so toll dran.
Nicht alle Lehrer sind verbeamtet ... auch wenn sehr viele das möchten. Wenn sie es dann sind, dann ist das auch nichts mehr mit dem streiken. Bei manchem Lehrer ist der Unterschied aber gering
Zitat von Kritiker im Beitrag #11- Weisungsgebunden, man kann so einfach von heute auf morgen versetzt werden
Ja, das mag noch irgendwo so stehen, aber kennt irgendjemand einen konkreten Fall? Also einen, wo der Beamte tatsächlich an einen anderen Ort versetzt wurde?
Einige. Und zwar die ganzen überzähligen Beamten bei Post und Bahn nach der Privatisierung, die dann den Vermögensverwaltungsbehörden unterstellt wurden und sozusagen als Zeitarbeitskräfte an die Nachfolgeunternehmen zurückvermietet wurden.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #14Ist zwar schon 20+ Jahre her - aber im Zuge der Umsetzung von Schengen hat das den Bundesgrenzschutz tatsächlich heimgesucht. Einige haben sich sogar beim Streifenaußendienst wiedergefunden...
Bei der Bundeswehr dürfte das auch noch Usus sein. Zu meiner Zeit rotierten die Zeit- und Berufssoldaten jedenfalls noch von Stiefelghetto zu Stiefelghetto. Ich meinte aber eigentlich eher die "normalen" Beamten des gehobenen Dienstes, welche ja aus den staatsdienstaffinen heutigen Studentenkohorten hervorgehen.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #14Ist zwar schon 20+ Jahre her - aber im Zuge der Umsetzung von Schengen hat das den Bundesgrenzschutz tatsächlich heimgesucht. Einige haben sich sogar beim Streifenaußendienst wiedergefunden...
Bei der Bundeswehr dürfte das auch noch Usus sein. Zu meiner Zeit rotierten die Zeit- und Berufssoldaten jedenfalls noch von Stiefelghetto zu Stiefelghetto. Ich meinte aber eigentlich eher die "normalen" Beamten des gehobenen Dienstes, welche ja aus den staatsdienstaffinen heutigen Studentenkohorten hervorgehen.
Beste Grüße, Calimero
Es gibt neben der Möglichkeit der Zwangsversetzung natürlich auch noch den entgegengesetzten Nachteil für Beamte: dass man an einen Ort gefesselt ist.
In der Privatwirtschaft ist es relativ leicht, den Lebensmittelpunkt zu wechseln: Die Frankfurter Bankangestellte möchte zu Ihrem Freund nach München ziehen? Dann kündigt sie halt ihre bisherige Stelle und sucht sich in München was neues.
Bei Beamten geht das nicht so leicht. Nehmen wir mal eine Frankfurter Lehrerin, die nach München (= anderes Bundesland) ziehen möchte. Ist sehr schwierig bis unmöglich. Sie sollte sich also besser keinen Freund in München anlachen.
Zitat von Florian im Beitrag #18 In der Privatwirtschaft ist es relativ leicht, den Lebensmittelpunkt zu wechseln: Die Frankfurter Bankangestellte möchte zu Ihrem Freund nach München ziehen? Dann kündigt sie halt ihre bisherige Stelle und sucht sich in München was neues.
Bei Beamten geht das nicht so leicht. Nehmen wir mal eine Frankfurter Lehrerin, die nach München (= anderes Bundesland) ziehen möchte. Ist sehr schwierig bis unmöglich. Sie sollte sich also besser keinen Freund in München anlachen.
Bei einem guten Einkommen kann sich die Frankfurter beamtete Lehrerin erlauben, den angelachten Münchner Freund (gerne etwas jünger) nach Frankfurt einfliegen, und sich dort einen neuen Arbeitsplatz suchen zu lassen. Selbst bei kleiner Gehaltseinbuße des Gschpusis.
-- Political language – and with variations this is true of all political parties, from Conservatives to Anarchists – is designed to make lies sound truthful and murder respectable, and to give an appearance of solidity to pure wind – Eric A. Blair
Zitat von Kritiker im Beitrag #11Immer wenn es um Beamtengehälter geht oder wenn ich mal einen Beamten spreche sind dieselben Klagen zu hören - Zu wenig Bezahlung, insbesondere als Beamtenanfänger
Ja, die haben kaum einen Schimmer, was außerhalb so verdient wird. Vor allem als Anfänger. Ich hatte erst letztens das Vergnügen einen Beamten klagen zu hören, dass seine 3400€ netto als Single viel zu wenig wären. Dass die dafür notwendigen ca 6500€ brutto eines Nichtstaatsangestellten nicht unbedingt von Vielen verdient werden, hatte der nicht im Geringsten auf'm Radar. Da hält sich hartnäckig die Mär, von den viel besseren Verdienstmöglichkeiten in der Privatwirtschaft.
Da haben wir also die Leute, die Hartz IV für zu wenig halten, da sie selber mit 3400€ Netto Staatskneete nicht auskommen und dabei meinen im Privatsektor gebe es noch mehr zu holen, die mögen doch bitte noch ein wenig mehr abdrücken. An ihn, der schon über 3000€ hat, die Hartzer bekommen vielleicht auch ein paar Brotkrumen, mit denen kann man ja die Steuererhöhung rechtfertigen. Auch benötigt seine Tochter noch einen Job, der ihres Standes würdig ist, am besten einen, der ihre höhere Moral unterstreicht. Wie wäre es als Sozialarbeiterin, für die Benachteiligten dieser Welt, die mit weniger als 1000€ Netto auskommen müssen. Also jetzt nicht zur Unterstützung der unsolidarischen Aufstocker, die Arbeiten gehen und damit die Löhne drücken, sondern für diejenigen Langzeitarbeitslosen, die sich vernachlässigt fühlen, weil sich der Staat nicht genug um sie kümmere... Zum Glück ist die Beamtentochter bereit Vormund zu spielen.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #20Da haben wir also die Leute, die Hartz IV für zu wenig halten, da sie selber mit 3400€ Netto Staatskneete nicht auskommen...
- und das alles vor dem Hintergrund einer dynamischen Armutsdefinition, die den Notfall dann gegeben sieht, wenn der Betreffende weniger als 60% des Durchschnittslohns im Säckel hat.
Beamtenbashing ist irgendwo etwas langweilig, denn der Beamte selber kann in aller Regel nicht unbedingt etwas für die Privilegien seines Berufsstandes. Das sollte aber nicht daran hindern sie auch klar zu benennen:
Zitat von Kritiker im Beitrag #11 - Zu wenig Bezahlung, insbesondere als Beamtenanfänger
Tatsächlich werden Beamte, gemessen an ihrer Qualifikation, weit (!) überdurchschnittlich bezahlt. Selbst das kleinste Streifenhörnchen im erster Jahr nach der Ausbildung blickt auf ein Gehalt von etwa 1800 Euro. Plus Beihilfe. Plus Familienzuschlag. Im Vergleich dazu, ein einsteigender Kaufmann (ausgebildet) hat ein Gehalt von 1300 bis 1800 Euro. Niedrig ist es dann und nur dann, wenn man es mit Akademikern vergleicht, die etwa 8-10 Jahre mehr Bildung hinter sich haben. Das Argument ist schlicht gelogen. Übrigens muss der Kaufmann von seinem Gehalt noch Sozialabgaben zahlen.
Zitat - Pension ist nur angeblich höher, man zahlt vorher drauf
Und das Argument ist der echte Witz. Wo denn ? Das Gegenteil ist ja richtig, der Beamte zahlt für seine Pension erstmal gar nix, würde er realistisch bezahlen (im Vergleich zur Höhe), dann würde er nicht einmal die Hälfte von dem bekommen, was ein vergleichbar Qualifizierter bekommt. Das ist genaugenommen nur eine Abwandlung des ersten "Argumentes". Das eben auch falsch war.
Zitat - Weisungsgebunden, man kann so einfach von heute auf morgen versetzt werden
Theoretisch ja, praktisch nein. Genaugenommen ist auch das die Verdrehung eines Tatbestandes, der den Beamten eigentlich bevorteiligt. Denn versetzt werden kann ein normaler Arbeiter genauso. Wenn Betriebe umziehen, fusionieren oder gar geschlossen werden, dann ist der Arbeiter sogar noch froh, wenn ihm ein Job in 200 Kilometern Entfernung angeboten wird. Realistisch gesehen hat er dann die Arbeitslosigkeit vor sich. Der Beamte dagegen bekommt einen Job garantiert (!) angeboten. Er kann sich auch dagegen entscheiden. Mit den selben Konsequenzen, die der Arbeiter eben auch hat: Er muss sich einen neuen Job suchen. Der Staat zahlt die Sozialbeiträge nach, nur den Vorteil (!) der Beamtenpension, der geht halt flöten. Wobei der Staat für seine Bediensteten inzwischen auch das versucht zu verhindern.
Zitat - kein Streikrecht
So wie viele andere Berufsstände auch nicht. Das "Streikrecht" ist an sich ohnehin ein Witz: Auch der Beamte muss nicht zur Arbeit kommen. Er verliert sie nur dann. Wie es eigentlich bei einem gebrochenen Vertrag auch sein sollte (und vielfach im Ausland auch so ist). Ich frage mich dabei aber auch, wofür will ein Beamter eigentlich noch streiken ? Noch mehr Vorteile ?
Das Problem sind aber tatsächlich nicht die Beamten als grobe Masse. Wer Vorteile mitnehmen kann, tut das in aller Regel, wer kann es einem verdenken? Das Problem sind zwei andere Gruppen: Zum einen der Bundestag, der zur Hälfte aus Beamten besteht, die sich und ihresgleichen gerne ein Pfündchen mehr gönnen. Zum anderen die Gruppe der Richter, die eigentlich das Korrektiv sein müssten, aber -zufälligerweise- eben auch Beamte sind. Wer würde da nicht erwarten, dass sich Staatsdiener auch gerne den einen oder anderen Vorteil gönnen ? Wer wollte es denn verhindern ?
Zitat von xanopos im Beitrag #3Der Unterschied zwischen Frauen (36% wollen in den Staatsdienst) und Männern (nur 23% wollen das) ist enorm.
Ist das nur durch eine andere Studienwahl zu erklären?
Ich denke das gesamte Ergebnis (nicht nur der Unterschied zwischen den Geschlechtern) erklärt sich hauptsächlich durch die Studienwahl. Im Artikel ist von einer Umfrage "quer durch alle Studiengänge" die Rede, wie auch immer das genau umgesetzt wurde.
Mir kam da als erstes der Gedanke: Klar, wenn ich Pädagogik, Soziologie, Politik, Kunstgeschichte o.Ä. studiere, dann habe ich sicher nicht das Ziel, in irgendeinem Unternehmen zu landen. Dann will ich entweder forschen oder für eine staatliche Institution arbeiten; was anderes gibt der Studiengang nicht her... abgesehen von dem ein oder anderen Geisteswissenschaftler, der vielleicht mal in der Consulting- oder Investmentbranche tätig wird, weil ein Manager solche Leute als "diversifizierenden Gegenpol" zu den Fachidioten in seinem Unternehmen ansieht. Ein Maschinenbau- oder Elektrotechnik-Student dagegen wird wohl andere Präferenzen haben.
Eine detaillierte Aufschlüsselung der Ergebnisse (nach Studiengang) wäre wünschenswert...
Klar ist die Pension meist hoeher als eine Rente "allein". Allerdings wird hier (absichtlich?) uebersehen, dass alle Angestellten im oeff. Dienst eine "Zusatzversorgung" haben - wie viele in grossen Firmen ebenfalls. Mit besagter Zusatz- Versorgung wird der Unterschied zur Pension sehr sehr klein (im einfachen/mittleren/gehoben Dienst)- noch kleiner, weil die Rente (frueher ) nicht versteuert wurde.
Ansonsten wird hier auch uebersehen, dass die vergleichbare Gruppe der Angestellten tatsaechlich ein entsprechend hoeheres "brutto" hat, weil die ben Sozialversicherung bezahlen muessen. A9 (Beamte) brutto zwischen 2,2T Euro und 2,9T Euro (Zahlen Bund) E9 (Ang.) brutto zwischen 2,6T Euro und 3,9T Euro (Zahlen VKA)
Also bitte nicht ganz ohne alles Aepfel und Birnen vergleichen. Es ist im oeff. Dienst ziemlich egal, ob ich bis zum geh. Dienst incl. als Angestellter oder Beamter arbeite - von allerlei Besonderheiten mal abgesehen (Erreichen naechster Gehaltsstufe, Arbeitszeit usw.). An die ganz genauen: Es sind die Grundgehaelter angegeben. Diverse Zuschlaege, weil in beiden Gruppen sehr aehnlich, habe ich weg gelassen, machen auch nicht mehr viel aus.
Zitat die meisten Professoren räumen freimütig ein, dass sie die besten Ideen gehabt haben, bevor sie 30 wurden.
Nu ja, Professoren sind doch zweifelsohne Angehörige des öffentlichen Dienstes, oder ?
Auch wenn sie u30 i.d.R. noch nicht Prof waren; Uni-Angehörige wohl dennoch allemal, also "im öffentlichen Dienst"….und daselbst dann "gute Ideen" haben….tss, tsss.
Das verweist auf die begriffliche Dehnbarkeit des "öffentlichen Dienstes". Was gehört dazu, was nicht, was vlt. so 'n bissle (privatrechtliche Institutionen mit Beteiligung der öffentlichen Hand, spezialgesetzliche Institution in privater Rechtsform) und, und, und…..ein gaaaaaanz weites Feld.
Insofern man den Staat bejaht und nicht anarchistisch denkt, kann man die Existenz eines öffentlichen Dienstes wohl kaum vermeiden. Dass dort Mitarbeiter tätig sind, ergibt sich daraus und man braucht sich auch nicht zu schämen, insofern man dazugehört.
in diesem Sinne lohnt es sich auch, sich mal genauer anzugucken, auf welchen Gehaltslisten die großen Champions staatsfernen Denkens so zu stehen pflegen. Angefangen bei FDP-Politikern (okay, weitgehend ehemals) bis hin zu den schon erwähnten Professoren, die es sich ggf. angelegen sein lassen, vehement liberale Reformen anzumahnen, wie z.B. Raffelhüschen aus Freiburg (ein Staatsbeamter). Da hat man schnell sein - vermeintliches - Gruselkabinett beisammen, das deutlich macht, dass Teufelspakte bei den Liberos offenbar schon mal vorkommen können .
Zitat Der öffentliche Dienst entwickelt keine neuen Ideen. Er schafft auch keine Werte, keine Produkte, er bringt die Gesellschaft nicht weiter. Das ist auch nicht seine Aufgabe, er verwaltet, er regelt, er dirigiert, aber er schafft nichts.
Uiii, das ist aber arg starker Tobak . Aber: In Büros überflüssige Akten hin- und herwälzen trifft den "öffentlichen Dienst" begrifflich nicht hinreichend. Die "Daseinsvorsorge", in der Schweiz (natürlich nicht nur dort) - offiziell "service public" genannt und in der Bevölkerung allgemein anerkannt und bejaht - erbringt selbstverständlich meßbare Leistungsgrößen, die Bestandteil des BSP sind. Die Schweiz mit ihrem im Allgemeinen gut funktionierenden öffentlichen Dienst nur als Beispiel, weil als Hort des Liberalismus geltend. Eine Volksabstimmung zu Abschaffung der SBB hätte jedenfalls gaaaaanz wenig Chancen .
Zitat Wenn nahezu die Hälfte der deutschen Jugend nach dem Staatsdienst strebt (ein Drittel in den reinen), dann hat die Gesellschaft ein Motivationsproblem und ein Innovationsproblem.
Das war doch eine Umfrage lediglich unter Studenten, soviel ich weiß. Aber wie dem auch sei: "Zu meiner Zeit" hatten Studenten keine Probleme, mit einem ordentlichen Gehalt irgendwo unterzukommen und haben sich über die hier angesprochenen Fragen nicht groß Gedanken gemacht. Viele auch "beim Staat" angeheuert, klar, aber:
Das liegt wesentlich am Berufsprofil, welches mit dem Hochschulabschluß häufig verbunden ist (Lehramt, akademische Forschung, Juristerei, etc).
Die von Llarian referierte Problematik heutzutage hat m.E. eher damit zu tun, dass Hochschulen zu verlängerten Schulen verkommen sind, um nicht zu sagen zu Kinderverwahranstalten. Die Studenten sehen ihre Felle davonschwimmen, satt auf sie zu, was Risikoscheu und Zukunftsängste prägt. Der Grund ist: Mangel an Wissenschaftlichkeit, der sich wiederum in einem Mangel an Zukunftsperspektiven niederschlägt. Dieser Mangel fängt schon bei den üblichen dämlichen Mätzchen an, dass z.B. "Studenten" begrifflich streng verboten ist und stattdessen "Studierende" als obrigkeitsstaatliche Neusprech daherkommt, an die man sich zu halten hat, bis hin zu Gender Studies und sonstigen Schwachsinn.
Im Übrigen: Zettel war doch auch Hochschullehrer, so weit ich weiß, also Angehöriger des öffentlichen Dienstes, oder?….hüstel
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