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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 1.068 mal aufgerufen
 Pro und Contra
Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

15.11.2014 21:46
Behandlung Antifa und Holigaans Antworten

Hier ein interessanter (angeblicher) Augenzeugenbericht, der im telepolis-Forum veröffentlicht wurde:

http://www.heise.de/tp/foren/S-War-heute...-26089434/read/

Kernzitat:

Zitat
Zu den Hooligans war ich nicht reingegangen auf deren abgeschlossenen
Platz, der ihnen für die Demonstration genehmigt worden war. Da kam
man auch nur mit Personenkontrolle rein, und innendrin sind diese
Hohlfratzen ja wohl auch nicht allzu verlockend. Wenn nicht
brandgefährlich.

Die Antifaschisten draußen dagegen befanden sich in der Überzahl und
durften sich seitens der Polizei frei in der Stadt bewegen.

Unter den "Linken" habe ich auch junge, sportliche und offenbar
wohlsituierte Studenten bemerkt, die in der Gruppe in Schwarz
gekleidet waren, und von denen schon ein Teil Masken aufhatte. Sie
wirkten eigentlich gar nicht so, und eine junge Frau schäkerte mit
ihnen. Aber diese "gar nicht Linken" waren definitiv auf
Schlägerereien oder zumindest Provokation aus. Das ist klar.



Meinen etwas abstraktere Analyse zu den hier aufeinander treffenden Strömungen:

Zitat

Der Journalist Stefan Schölermann kommentierte demgegenüber, die
Kundgebung sei "der Anfang vom Ende" der HoGeSa-Bewegung. Wohl kaum
jemand wolle "quer durch die Republik" reisen, "um dumpfbackigen
Reden zu lauschen". Hunderte Hooligans seien nur angereist, weil sie
auf Prügeleien oder Krawall aus gewesen seien, so Schölermann.



Quelle: Kein "Köln 2.0" für die "Hooligans gegen Salafisten"

Wenn dort 3000 Islamfeinde anwesend waren, aber "nur" hunderte von
ihnen Hooligans waren, die sich vielleicht nun eher langweilen und
mit denen der Rest auch nicht unbedingt etwas zu tun haben will, dann
ist das vielleicht das Ende der HoGeSa, also der Hooligans gegen
Salafisten, aber nicht unbedingt das Ende einer rechts-konservativen
"gegen Salafisten"-Bewegung, die ohne die Hooligans auskommen könnte.

Nun halte ich von den christlich-religiös-Konservativen oder
sonstigen Rechtskonservativen persönlich nicht viel. Aber wo genau
liegt denn da eigentlich der fundamentale Unterschied zwischen
islamfeindlichen Rechtskonservativen und christentumsfeindlichen
Linksradikalen, außer bezüglich der Sympathie in den traditionellen
Medien?

Bei beiden kommt es zu Gewalt, die sich auch regelmäßig gegen
Vertreter dieses demokratischen Rechtsstaates wendet. Beide Seiten
haben Sympathisanten, die sich öffentlich darüber mokieren, mit den
Gewalttätern in einen Topf geworfen zu werden. Auf beiden Seiten
meint ein Teil das bestimmt ehrlich und ein anderer Teil
sympathisiert heimlich mit den Krawall-Machern und gibt ihnen
Deckung, sowohl auf der Demonstration selber, als auch später in der
folgenden Propagandaschlacht im Internet, da sie - typisch
Extremisten - jeden, der nicht ihr Gedankengut teilt, der jeweils
anderen Extreme zuordnen, also insbesondere auch den aktuellen
Rechtsstaat und seine Vertreter und Exekutivorgane.

Beide Seiten sehen sich als Rebellen.

Die Unterschiede:

Die einen Rebellieren gegen ihre Eltern/Großeltern und die mit ihnen
assoziierte (heimische) Kultur, samt ihrer traditionellen Religion
(dem Christentum), da sie sich davon unterdrückt und eingeengt fühlen
- selbst heute noch.

Die anderen Rebellieren gegen einen aktuellen Zeitgeist, der näher an
linken Radikalen liegt (aber selber noch nicht als radikal
einzustufen ist, wie die rechten Radikalen meinen). Ein Zeitgeist, der die eigene
Kultur geißelt, während er dieselbe Fundamentalkritik, die er dem
christlichen Kirchen und insbesondere dem Katholizismus angedeihen
lässt, zur irrationalen Ablehnung des Fremden, also Fremdenfeindlichkeit, erklärt, sobald sie sich gegen den Islam richtet (nicht nur in der radikalen Variante der Rechtskonservativen).

Die linken Radikalen scheinen dabei in einer Art politischen Pubertät
hängen geblieben zu sein. Sie treibt immer noch die selbe
Fundamentalkritik am Christentum, obwohl sie hier bereits lange
Wirkung gezeigt hat. Dies galt sogar schon vor den 68ern, spätestens aber
mit dem 2. Vatikanischen Konzil, mit dem selbst die katholische
Kirche die Trennung von Religion und Staat im heutigen, modernen
Verständnis anerkannt hat und ihren Traditionsanspruch (nur männliche
Priester, Ablehnung der Homosexualität, etc), weitestgehend auf
interne "Vereinsangelegenheiten" beschränkt und im übrigen selbst von
den meisten Katholiken ignoriert wird.

Die Rechten suchen Schutz in einer althergebrachten Tradition, der
sich jeder zu unterwerfen habe. Die Fundamentalkritik, die dem Islam
gegenüber vertreten wird (und die an sich eine legitime
Meinungsäußerung darstellt und im Gegensatz zum Christentum hier erst
noch ihre Wirkung entfalten muss, anstatt dass man ihre ständig
rein krätscht), wird häufig nicht nur gegenüber dem Christentum
unterlassen (was noch verständlich wäre: Sie wurde hier ja schon zu
genüge betrieben und hat schon große Erfolge vorzuweisen, während
bezüglich des Islam hier noch starke Defizite bestehen), sondern auch
gerne explizit abgelehnt oder nachträglich delegitimiert. Ein Wegfall
des Einflusses traditioneller christlicher, häufig katholischer
Vorstellungen auf dem Stand des 19. Jahrhunderts wird für die
dauerpupertäre Selbstgeißelung der westlichen Kultur und insbesondere
politischen Vergrünung Deutschlands verantwortlich gemacht. In der Folge damit für die Durchsetzungs-
und Überzeugungsschwäche des Westens gegenüber etwas rabiateren Kulturen. Im Gegensatz zu linksradikalen Strömungen und
dem grünen Zeitgeist ist der nicht-gewaltätige Teil der Rechtskonservativen regelmäßig in
politischer Mentalität Erwachsen, aber aus meiner Sicht nicht
Aufgeklärt und nicht in der Moderne angekommen, die Fehler und Makel
der alten Tradition übersehend. Das ist allerdings kein pupertäres
Rebellentum, sondern normal und hat es schon immer gegeben. Es ist
halt ein ausgewachsener Rechtskonservatismus. Und typisch menschlich.
Die Aufklärung ist die historische Ausnahme.

Was mich überrascht ist die starke Dominanz nie der politischen
Pubertät Entwachsender. Das ist neu. Und damit sind wir bei einem
weiteren Unterschied: Die Linksradikalen haben sogar in den
traditionellen Medien Sympathie und viele Verharmloser. Bei
linksextremen Ausschreitungen wird immer mantraartig dazugesagt "der
Großteil war friedlich". Den Bonus haben Rechte nicht, obwohl der
Satz hier natürlich genauso angebracht gewesen wäre, wie bei 1. Mai
Ausschreitungen oder linken Gegendemonstranten, von denen es fast
doppelt so viele gab, wie Rechte. Hier merkt man schon, was aktuell
dominant ist. Statt erwachsener Aufklärung ein Pseudorebellentum.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

16.11.2014 01:01
#2 RE: Behandlung Antifa und Holigaans Antworten

Jo.

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