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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 24 Antworten
und wurde 4.923 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Kallias Offline




Beiträge: 2.309

07.02.2015 21:41
Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat des Tages: "Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass in Sachsen offenbar Polizeinotstand herrscht und es nicht möglich ist, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten." Dies sagte der Leipziger Oberbürgermeister zum Verbot der für Montag angekündigten "Legida"-Demonstration. Gleichgültig, so mein kurzer Kommentar dazu, sind den Politikern die Grundrechte nicht, aber so richtig Mühe machen sie sich auch nicht damit.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

07.02.2015 22:13
#2 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

In der Tat, ein starkes Stueck. Die Kernaufgaben des Staates werden/sind aufgegeben. Die Bundeswehr ist nicht in der Lage ein paar Leute in den Nordirak bzw. die Tuerkei zu fliegen und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit scheitert sowohl am Willen dieses zu garantieren als auch an der Situation der Polizei. Dafür beschäftigt sich der Staat mit ganz anderen, verfassungsmäßig nebensächlichen dafür umso kostpieligeren Geschichten wie etwa dem Elitenprojekt Europa oder dem Umverteilungsstaat. Aber auch der ist nur auf Pump und es nur eine Frage der Zeit bis der Staat auch hier an der Last der sich selbst gestellten Aufgaben kollabiert. Eigentlich Zeit sich über die Prioritätensetzung Gedanken zu machen - aber Pustekuchen. Der gesamte Westen ist am Allerwertesten und Europa steht diesmal - stolz den Amerikanern endlich was vorauszuhaben - im Mittelpunkt.

Argentinosaurus ( gelöscht )
Beiträge:

07.02.2015 23:16
#3 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Weder die Aufregung noch die Verwunderung ist nachvollziehbar. Wir erleben hier nun wirklich nichts Neues. Im Gegenteil.

Der Staat verhindert missliebiges politisches Engagement nicht per Verbot, sondern durch den Einsatz der Schläger und Brandstifter. Schon x-mal in den letzten Jahren.

Haben Sie sich aufgeregt, als die staatlichen Brandstifter Peter Krause als Kultusminister verhindert haben?
Haben Sie protestiert, als die staatlichen Schläger Claus Schaeffer so lange zugesagt haben, bis er aufgegeben hat?

Was glauben Sie, warum die Rechtsradikalen dieses Jahr am 13. Februar nicht in Dresden demonstrieren? Und warum haben die letztes Jahr am 13. Februar in Dresden nicht demonstriert
Na also, Sie wissen es doch! Was soll das Theater jetzt?

Ich frage gar nicht was Sie dazu sagen, dass die Justiz systematisch eine Bestrafung der Verbrecher vereitelt.
Und ich frage auch nicht was Sie dazu sagen, dass der Staat die Verbrecher mit Steuermillionen päppelt.
Diese Fragen könnten Sie zwar, aber Sie wollen sie nicht beantworten.

Die Suspendierung der Grundrechte ist ein ganz normaler Vorgang in Deutschland.
Grundrechte gelten für alle Regimetreuen. Grundrechte gelten nicht für Oppositionelle. Was hat sich heute geändert?

Merkel und Gauck hetzen gegen friedliche Demonstranten.
Zur Aufhebung der Grundrechte könnte ihr Schweigen nicht dröhnender sein.

Zitat von Kallias
Weshalb können die fünf Gegendemonstrationen am Montag stattfinden?

Äh, vielleicht weil den Verbrechern keine Angriffe durch Legida drohen? Wäre das eine Erklärung?

Zitat von Kallias
zu der Hunderte von Hooligans erwartet werden.

Nach der Quelle für diesen Blödsinn frage ich gar nicht erst. Der WELT-Artikel bringt so eine Lüge nicht. Der MDR auch nicht.
Aber auf irgendeiner linksextremistischen Seite werden Sie das schon gelesen haben.
Vielleicht bei Leipzig nimmt Platz oder Leipziger Internet Zeitung? Oder doch mehr im Neuen Deutschland, refugeeswelcome, No Legida?

Kallias Offline




Beiträge: 2.309

07.02.2015 23:53
#4 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Argentinosaurus im Beitrag #3

Zitat von Kallias
zu der Hunderte von Hooligans erwartet werden.
Nach der Quelle für diesen Blödsinn frage ich gar nicht erst. Der WELT-Artikel bringt so eine Lüge nicht. Der MDR auch nicht.
Aber auf irgendeiner linksextremistischen Seite werden Sie das schon gelesen haben.
Vielleicht bei Leipzig nimmt Platz oder Leipziger Internet Zeitung? Oder doch mehr im Neuen Deutschland, refugeeswelcome, No Legida?

Dabei war das die einzige sachliche Frage, die Sie gestellt haben. Im letzten Lagebericht der Polizei heißt es, bei der vorigen Legida-Demo seien „300 aktiv gewaltsuchende Personen aus dem Fußballmilieu“ dabeigewesen. Diese Angabe zitierte der Stadtsprecher Matthias Hasberg im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung".

Straub Offline




Beiträge: 44

07.02.2015 23:57
#5 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Um den Vorgang abzukürzen, habe ich den Argentinosaurus sogleich ins virtuelle Mesozoikum zurückbefördert.

Abifiz Offline




Beiträge: 41

08.02.2015 00:03
#6 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Hallo Argentinosaurus.


Ihr Entree ist laut und "musikalisch" reichlich verstimmt.

Ohne jetzt auf die hinter Ihrem Gepolter etwaigen gutversteckten Argumente einzugehen und unabhängig von meiner eigenen Würdigung der gewagten städtischen Leipziger Verfügung, möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich Ihren musikalischen Geschmack meinerseits nicht goutiere.


abifiz

PS
Hüstel, hüstel... Hat sich wohl mit einer heilsamen Intervention "von höchst-oben" überschnitten...

_______________________________________________________________________________________ Meine sehr kluge Signatur befindet sich noch in der Herstellungsphase. Falls keine gravierenden Inkompatibilitätsprobleme auftauchen werden, rechne ich mit ihrer Lieferung für das 1. Quartal 2034. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.

Martin Teller ( gelöscht )
Beiträge:

08.02.2015 01:55
#7 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Im Artikel hieß es:

Zitat
Weshalb können die fünf Gegendemonstrationen am Montag stattfinden? Eine Verschiebung auf einen anderen Tag hätte die Beanspruchung der Polizei verringert, außerdem hätten diese Demos dann ihren Sinn behalten.



Das halte ich für eine Fehleinschätzung. Der Sinn der Gegen-Demonstrationen ist es, durch Gewalt und Gebrüll anderen Menschen ihre Grundrechte zu verweigern. Und genau das haben diese linken Polit-Hooligans jetzt auch erreicht.

Die Situation hat etwas Zwielichtiges: Zuerst werden mit Steuergeldern die Gewalttäter aufgerüstet (Gelder für "Toleranz", "Weltoffenheit", "gegen Rechts") und dann werden die damit finanzierten Links-Kriminellen zum Vorwand genommen, um Menschen mit lästiger Meinung ihre Grundrechte zu nehmen.

Und wenn jemand drauf hinweist, kommentiert die Mainstream-Presse "...jammern die Nazis...".

Martin Teller ( gelöscht )
Beiträge:

08.02.2015 02:01
#8 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Straub im Beitrag #5
Um den Vorgang abzukürzen, habe ich den Argentinosaurus sogleich ins virtuelle Mesozoikum zurückbefördert.


Aha, "Meinungsfreiheit" auch hier im Forum?

Quentin Quencher Offline




Beiträge: 120

08.02.2015 08:18
#9 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Martin Teller im Beitrag #8
Zitat von Straub im Beitrag #5
Um den Vorgang abzukürzen, habe ich den Argentinosaurus sogleich ins virtuelle Mesozoikum zurückbefördert.


Aha, "Meinungsfreiheit" auch hier im Forum?


Ich bin auch verwundert. Klar ist der Kommentar launisch, mit typischer aus der Pegida oder AfD Ecke kommender Wortwahl durchsetzt. Aber statt zu sperren, wäre eine Diskussion angebrachter gewesen.

Quentin Quencher
Glitzerwasser

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

08.02.2015 09:26
#10 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Quentin Quencher im Beitrag #9
Zitat von Martin Teller im Beitrag #8
Zitat von Straub im Beitrag #5
Um den Vorgang abzukürzen, habe ich den Argentinosaurus sogleich ins virtuelle Mesozoikum zurückbefördert.


Aha, "Meinungsfreiheit" auch hier im Forum?


Ich bin auch verwundert. Klar ist der Kommentar launisch, mit typischer aus der Pegida oder AfD Ecke kommender Wortwahl durchsetzt. Aber statt zu sperren, wäre eine Diskussion angebrachter gewesen.


Bei dem gesperrten Schreiber handelt es sich um einen altbekannten Störenfried, um nicht zu sagen Troll, der alle paar Wochen unter neuem Pseudonym versucht seine Sicht der Welt hinauszuposaunen. Sein (oder ihr) Stil ist leicht erkennbar, auch das er nicht in dieses Forum passt, entsprechend sei darum gebeten ihn zu ignorieren.

Halb unabhängig davon bitte ich die Forumsmitglieder zu respektieren, dass wir keine Metadiskussionen führen möchten. Es wird in den nächsten Tagen noch ein ausführlicher Artikel erscheinen warum wir das so handhaben, ich bitte sich bis dahin zu gedulden.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

08.02.2015 11:10
#11 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #1
Zitat des Tages: "Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass in Sachsen offenbar Polizeinotstand herrscht und es nicht möglich ist, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten." Dies sagte der Leipziger Oberbürgermeister zum Verbot der für Montag angekündigten "Legida"-Demonstration. Gleichgültig, so mein kurzer Kommentar dazu, sind den Politikern die Grundrechte nicht, aber so richtig Mühe machen sie sich auch nicht damit.


Das ist wirklich krass, insbesondere das mit den Gegendemos. Dem Vernehmen nach wurden bislang Polizisten ausschließlich durch Gegendemonstranten verletzt. Letztlich geht es den Entscheidungsträgern wohl darum, ihr Weltbild zu schützen. Und das heißt eben, bei allem, was "rechts" verortet wird, tausende Polizisten auflaufen zu lassen. Das gehört wohl zur wenig subtilen politischen Ikonographie bei der Vermittlung von "Gefährlichkeit". Das Publikum soll denken, daß dieser polizeiliche Aufwand wohlbegründet sei und Ausdruck des wahren Gefährdungspotenzials der Demos.

Ein anderes Beispiel. Vorgestern haben im Dortmunder Norden ein paar dutzend Rechte mit Fackeln vor einem Asylbewerberheim ausländerfeindliche Parolen gerufen. Sofern die Berichterstattung soweit stimmt, ein ekelhafter, fremdenfeindlicher Ausfall, keine Frage. Innerhalb kurzer Zeit aber waren zwei Hundertschaften(!) vor Ort, die dann noch 13 Personen vorgefunden haben. Auf WDR 1live wurde der Vorgang dann bis zum Nachmittag zu einem neonazistischen Angriff (sic!) auf das Asylbewerberheim. Der Begriff ist mehrfach gefallen. Eine echte Punktlandung von Qualitätsjournalismus im Demokratieabgabefunk.

Herzliche Grüße,
Andreas

Kallias Offline




Beiträge: 2.309

08.02.2015 12:19
#12 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Einige kritische Stellungnahmen hat es inzwischen gegeben.

Zitat von LVZ
Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, nannte das erneute Verbot ein Armutszeugnis für den Freistaat. „Sachsens Bürger können sich endgültig nicht mehr sicher sein. dass sie ihr Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit jederzeit ausüben können.“ Wenn die Polizei nicht mehr in der Lage sei, Demonstrationen und Kundgebungen ausreichend abzusichern sei der demokratische Rechtstaat in Gefahr.
(...)
Die Untersagung der Legida-Demonstration komme einer Kapitulation des Rechtsstaates gleich und sei ein Offenbarungseid der verantwortlichen Politiker, kritisierte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt. Er wies die Verantwortung dafür klar dem Dresdner Innenministerium zu. „Die Sparpolitik der vergangenen Jahre, die zu massiven Personalbestandskürzungen bei der Polizei geführt hat, fällt der politischen Führung jetzt auf die Füße und beschädigt unseren Rechtsstaat.“

Zitat von Welt
"Ich fordere Innenminister Ulbig auf, offenzulegen, welche Gründe für den polizeilichen Notstand vorliegen und welche Vorkehrungen im Vorfeld getroffen wurden, um diesen zu vermeiden", verlangt Grünen-Innenpolitiker Lippmann. "Es muss vollständig offengelegt werden, wie das Eskalationspotenzial bei Legida eingeschätzt wurde, welche Alternativen zum Verbot geprüft und wann wie viele Polizeikräfte aus anderen Bundesländern angefordert wurden."

Und das ist richtig lustig:

Zitat von LVZ
Auch das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ übte deutliche Kritik an dem Versammlungsverbot. Zwar bewertet das Netzwerk jeden verhinderten Legida-Aufmarsch positiv. Doch das dürfe nicht Resultat eines Eingriffes der Verwaltung in die Grundrechte sein.

Verhindern ist in Ordnung, wenn es der Mob auf der Straße, aber nicht, wenn es die Stadtverwaltung tut.

(Quellen: Leipziger Volkszeitung und Die Welt)

Martin Teller ( gelöscht )
Beiträge:

08.02.2015 15:46
#13 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Welt
Grünen-Innenpolitiker Lippmann: "... wie das Eskalationspotenzial bei Legida eingeschätzt wurde...



Die übliche grüne Verlogenheit. Bei Legida gab es überhaupt kein Eskalationspotential. Hätte Legida alleine demonstriert, hätte man überhaupt keine Polizei gebraucht. Das "Eskalationspotential" lag allein auf der Seite der links-grünen Gegen-Demonstranten. Der einzig richtige Schritt wäre gewesen, diese Gegen-Demonstrationen zu verbieten. Und Legida zuzulassen.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

08.02.2015 16:00
#14 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Martin Teller im Beitrag #13

Zitat von Welt
Grünen-Innenpolitiker Lippmann: "... wie das Eskalationspotenzial bei Legida eingeschätzt wurde...

Die übliche grüne Verlogenheit. Bei Legida gab es überhaupt kein Eskalationspotential. Hätte Legida alleine demonstriert, hätte man überhaupt keine Polizei gebraucht. Das "Eskalationspotential" lag allein auf der Seite der links-grünen Gegen-Demonstranten. Der einzig richtige Schritt wäre gewesen, diese Gegen-Demonstrationen zu verbieten. Und Legida zuzulassen.


Na, was hätte das für einen #aufschrei gegeben. "Polizei und Stadt Leipzig stellen sich auf die Seite der Nazis". Bestimmt hätte sich auch ein Asylbewerber gefunden, den man dann mit den Worten "Ich habe Angst vor der Polizei" zitieren könnte. Nein, diese schlechte Presse wollten sie sich dann doch nicht zumuten.

Die Ausübung eines Grundrechts zu unterbinden, weil der Staat sich außerstande sieht, den Ausübenden vor Repressalien und Angriffen zu schützen, hat eine eigenartige Logik. So ähnlich, wenn jemand laut darüber nachdenkt, ob man die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen oder anderen provokanten Äußerungen nicht vorsorglich irgendwie verhindern sollte, damit niemand zu Schaden kommt.

Kallias Offline




Beiträge: 2.309

08.02.2015 20:33
#15 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von dirk im Beitrag #2
Die Kernaufgaben des Staates werden/sind aufgegeben.
Das erscheint mir übertrieben. Was den Untergang des Staatsschiffes betrifft, kann man vielleicht grob folgende Phasen unterscheiden:

1. es kommt vom Kurs ab (ein Wertewandel setzt ein)
2. es schlägt leck (gegen Verfallserscheinungen wird nicht mehr entschlossen vorgegangen)
3. es neigt sich zur Seite (Kräfte, die den Untergang wünschen, kommen an die Macht)
4. es sinkt (Kernaufgaben werden aufgegeben)
5. es liegt auf dem Meeresgrund (Kernaufgaben sind aufgegeben)

Vor fünf Jahren hätte ich gesagt, wir sind in Phase 1.
Heute sehe ich uns in Phase 2. Bis Phase 4/5 müsste noch viel Übles passieren. (Was freilich schnell gehen kann.)

Herzliche Grüße,
Kallias

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

08.02.2015 20:40
#16 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Eine recht treffende Abfolge, lieber Kallias. Nur würde ich sagen wir befinden uns schon durchaus am Übergang zur Phase 3, zumindest in einzelnen Ländern regiert inzwischen eine Partei, die die Überwindung des Systems für eines ihrer Ziele hält. Wir kentern noch nicht, aber der Kurs schlingert schonmal ganz ordentlich. Mir ist auch schon ganz schlecht. :)

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

08.02.2015 20:56
#17 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #16
Nur würde ich sagen wir befinden uns schon durchaus am Übergang zur Phase 3, zumindest in einzelnen Ländern regiert inzwischen eine Partei, die die Überwindung des Systems für eines ihrer Ziele hält.

Hm, die schon an der Macht befindlichen Kräfte, welche NICHT zur Partei Die Linke gehören, mögen zwar nicht den Untergang des Staates (als Staatswesen, resp. Verwaltungsform) wünschen, aber am Erhalt des Staates der Deutschen liegt ihnen allen irgendwie nicht mehr so viel.
Von wem das Gebiet hier bevölkert wird ist den etablierten Parteien ebenso egal, wie unter wessen Kuratel es nun steht. Ob hier jetzt die EU, die EZB oder meinethalben die UNO regiert ... völlig wurscht. Die Interessen des Volkes sind irrelevant, es zählen übergeordnete Ideen.

Beste Grüße, Calimero

-------------------------------------------------------
Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

08.02.2015 21:05
#18 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #17
Von wem das Gebiet hier bevölkert wird ist den etablierten Parteien ebenso egal


Was ist eigentlich aus Hans Haackes Unkrautbeet geworden?

dirk Offline



Beiträge: 1.538

08.02.2015 21:50
#19 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #15
[quote="dirk"|p119972]
1. es kommt vom Kurs ab (ein Wertewandel setzt ein)
2. es schlägt leck (gegen Verfallserscheinungen wird nicht mehr entschlossen vorgegangen)
3. es neigt sich zur Seite (Kräfte, die den Untergang wünschen, kommen an die Macht)
4. es sinkt (Kernaufgaben werden aufgegeben)
5. es liegt auf dem Meeresgrund (Kernaufgaben sind aufgegeben)



Sehr nette Aufstellung. Schaut nach nach einer McKinsey Antwort auf meinen etwas emotionalen Beitrag aus. Ich wuerde sagen wir befinden uns in Phase 4. Unter "Untergang wünschen" verstehe ich den den Wunsch Werte und Prinzipien der westlichen Welt zu zertören, die für diese auf langen Zeitskalen konstituierend sind ( also nicht unbedingt solche, die sich innerhalb der westlichen Systeme ändern können, sondern nur mit dem was wir unter Westen verstehen (was auch immer das genau ist)).

Und da haben wir mit den Grünen das Beispiel par excellence. Man muss gar nicht so weit gehen (polemisieren) und deren Bemühungen die Familie als Institution zu zerstören auspacken; auch nicht unbedingt der Zug die Grundrechte als Abwehrrechte der Bürger gegenüber dem Staat umzuwerten in Angriffsrechte (e.g. bei Diskriminierung).

All das würde für Punkt drei meiner Meinung nach schon ausreichen. Aber es wird noch getoppt durch deren Verachtung für die Aufklärung und die Wissenschaft. Eine Atmosphäre, in der nicht mehr entscheidend ist wer die Fakten auf seiner Seite hat sondern welche Hautfarbe oder welches Geschlecht jemand hat, ist nicht mehr DER Westen. Wenn nicht mehr entscheidend ist, ob etwas richtig oder falsch ist sondern nur welchem Narrativ es dient, dann ist es nicht mehr DER Westen. Es vielleicht deren Westen aber meiner ist es nicht mehr.

Daska Offline




Beiträge: 245

08.02.2015 22:53
#20 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #10

Halb unabhängig davon bitte ich die Forumsmitglieder zu respektieren, dass wir keine Metadiskussionen führen möchten. Es wird in den nächsten Tagen noch ein ausführlicher Artikel erscheinen warum wir das so handhaben, ich bitte sich bis dahin zu gedulden.

Halb unabhängig davon möchte ich als selbstkritischer Mensch zu Protokoll geben, dass ich den Wunsch auf Verzicht von Metadiskussionen respektiere und mich fürderhin aufs Lesen beschränken werde.
Beste Grüße
Daska

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

08.02.2015 23:08
#21 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Daska im Beitrag #20
Zitat von Llarian im Beitrag #10

Halb unabhängig davon bitte ich die Forumsmitglieder zu respektieren, dass wir keine Metadiskussionen führen möchten. Es wird in den nächsten Tagen noch ein ausführlicher Artikel erscheinen warum wir das so handhaben, ich bitte sich bis dahin zu gedulden.

Halb unabhängig davon möchte ich als selbstkritischer Mensch zu Protokoll geben, dass ich den Wunsch auf Verzicht von Metadiskussionen respektiere und mich fürderhin aufs Lesen beschränken werde.
Beste Grüße
Daska


Das, liebe Daska, wäre schade und, so fürchte ich, ein Beispiel für "absichtlich-falsch-verstehen-wollen". Metadiskussionen über Moderationsentscheidungen sind geeignet, ein Forum innerhalb kürzester Zeit zu zerschießen. Das ist von "inhaltlicher Diskussion" streng zu trennen. Llarian hat das im heute veröffentlichten Artikel mMn völlig richtig auf den Punkt gebracht. Und von Ihnen wünsche ich mir weiterhin begründeten Widerspruch wie bisher auch, und der hat m. E. nix mit Metadiskussionen zu tun

Herzliche Grüße,
Andreas

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

08.02.2015 23:10
#22 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Rhetorisches Schiffeversenken mit maximaler Bruttoregistertonnenzahl scheint momentan angesagt. Auch bei der Welt:

Zitat
Die Welt kollabiert. Strategie dringend gesucht



I wo. "Die Welt" ist nicht die Ukraine, Griechenland oder der Nahe Osten, auch wenn Hr. Putin oder Erdogan der Prächtige das so sehen. Und "der Westen" ist nicht D, nicht mal Europa, nicht mal die USA.

Zitat von dirk im Beitrag #19
Aber es wird noch getoppt durch deren Verachtung für die Aufklärung und die Wissenschaft. Eine Atmosphäre, in der nicht mehr entscheidend ist wer die Fakten auf seiner Seite hat sondern welche Hautfarbe oder welches Geschlecht jemand hat, ist nicht mehr DER Westen. Wenn nicht mehr entscheidend ist, ob etwas richtig oder falsch ist sondern nur welchem Narrativ es dient, dann ist es nicht mehr DER Westen. Es vielleicht deren Westen aber meiner ist es nicht mehr.


Freilich ist genau das eines des zentralen Kennzeichen DES Westens, zumindest seit den letzten 200 Jahren. Dieses "wer es sagt, davon hängt sein Wert ab" hat im 19. Jahrhundert die Klassenfrage unterfüttert, und dann sukzessive auf alle Gruppen mit Anspruch auf Meinungsführerschaft abgefärbt. Und da zum einen das immer durch Menschen vertreten wird, die dann immer auch Teil von Seilschaften/Institutionen/Medien-mit-Geltung/Parteien/Geldtöpfen usw. sind, zum andern sich das in den Fragen, auf die dann die Kampfzone aufgedehnt wird, zumeist um eine Gemengelage handelt, läßt sich das zumeist nicht mal sauber trennen. In aller Regel stimmen die Fragen, von denen die Aushebler losmarschieren: ist Fleischverzehr nötig? Umweltschäden? Wie kann man Frauen mehr Rechte geben? - und beim Beantworten kommt dann der moralische Rigorismus & der Fanatismus dazu, der pragmatische Antworten (einschließlich des denkbaren Ablehnens) unmöglich macht.

Seit sich "der Westen" als Industriegesellschaft herausgebildet hat, war es immer so, daß die ganze Sache auf Abbruch gestellt schien, der keine Zukunft bevorstand. Zunächst war das die "soziale Frage" - unlösbar, ein Zeitbombe, an der der Marxismus dann sein Versprechen festmachte. Dann der Nationalismus, in dem Leute vie Bertha von Suttner & Coudenhove-Carlegi ja schon vor 1914 ausmachten. Die "Umweltkrise" hat das dann in den 60ern abgelöst. Der Nexus all dieser Ultimaten Fragen war immer: der Westen, mit seiner demokratischen Verfasstheit - mit einem Horizont von 1 Wahlperiode, "notwendig auf Ausbeutung angewiesen", nicht zum Durchgreifen fähig oder willens - könne das auf keinen Fall bewältigen. Da waren sich Gobineau, Spengler, Nietzsche, Sayyid Qutb und die 68er völlig einig. Die "Ranküne gegen das Großhirn" (die Thomas Mann in den 1920ern konstatierte), gehört da als Begleitmusik unabänderlich dazu. Nur: "der Westen" hat das alles ziemlich unbeschadet weggesteckt, mitsamt allen bekifften Hippies auf dem eigenen Spielplatz & dem Obervolta-mit-Atomraketen außerhalb.

Daska Offline




Beiträge: 245

08.02.2015 23:41
#23 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #21
Zitat von Daska im Beitrag #20
Zitat von Llarian im Beitrag #10

Halb unabhängig davon bitte ich die Forumsmitglieder zu respektieren, dass wir keine Metadiskussionen führen möchten. Es wird in den nächsten Tagen noch ein ausführlicher Artikel erscheinen warum wir das so handhaben, ich bitte sich bis dahin zu gedulden.

Halb unabhängig davon möchte ich als selbstkritischer Mensch zu Protokoll geben, dass ich den Wunsch auf Verzicht von Metadiskussionen respektiere und mich fürderhin aufs Lesen beschränken werde.
Beste Grüße
Daska


Das, liebe Daska, wäre schade und, so fürchte ich, ein Beispiel für "absichtlich-falsch-verstehen-wollen". Metadiskussionen über Moderationsentscheidungen sind geeignet, ein Forum innerhalb kürzester Zeit zu zerschießen. Das ist von "inhaltlicher Diskussion" streng zu trennen. Llarian hat das mMn völlig richtig auf den Punkt gebracht. Und von Ihnen wünsche ich mir weiterhin begründeten Widerspruch wie bisher auch, und der hat m. E. nix mit Metadiskussionen zu tun

Herzliche Grüße,
Andreas

Hmm. Danke. Schön. Habe wohl das Wort Metadiskussion (unabsichtlich!) anders verstanden, als es gemeint war. In genau dieser Sache: Ich halte es für schwierig, dergestalt im virtuellen Kommunikationsraum entstandene windschiefe Argumentationen (wie diese gerade von mir) durch "wie ich es eigentlich gemeint habe, etc." gerade biegen zu wollen. Ich überlasse es Ihrem und der anderen Zimmerleute Urteil zu entscheiden, ob allfälliger (zukünftiger) "begründeter Widerspruch" (Zustimmung passt wohl grundsätzlich zum Thema?) von meiner Seite zum jeweiligen Artikel passt oder nicht. In einem anderen Beitrag (Kann das Zitat gerade nicht suchen), lieber Andreas Döding, haben Sie sich ja positiv geäußert über Wortmeldungen, welche das eigentliche Thema "verfehlten", indem sie auf weitere Aspekte hinwiesen, da es Ihnen die Möglichkeit gäbe, Neues zu erfahren. Insofern bleibe ich meiner eben getroffenen Aussage treu: Werde weiterhin lesen. Und, wenn es mir zielführend scheint, schreiben.
Beste Grüße
Daska

dirk Offline



Beiträge: 1.538

08.02.2015 23:45
#24 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #22
Nur: "der Westen" hat das alles ziemlich unbeschadet weggesteckt, mitsamt allen bekifften Hippies auf dem eigenen Spielplatz & dem Obervolta-mit-Atomraketen außerhalb.


Möglich dass sie Recht haben. Nur haben die Hippies damals keinen Staat gemacht und letzterer sich aus dem Privaten rausgehalten. Et hätt noch emmer joot jejange ist keine Garantie.

Kallias Offline




Beiträge: 2.309

09.02.2015 12:19
#25 RE: Verbot der "Legida"-Demonstration Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #17
Von wem das Gebiet hier bevölkert wird ist den etablierten Parteien ebenso egal, wie unter wessen Kuratel es nun steht. Ob hier jetzt die EU, die EZB oder meinethalben die UNO regiert ... völlig wurscht.
Die EU sehe ich in der Tat schon auf Stufe 3 angekommen (Antidemokraten an der Macht), was man an den Wahlerfolgen der Anti-EU-Parteien in vielen Mitgliedsstaaten sehr gut erkennen kann.

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