Die "The Wall" Konzerte von Roger Waters waren offen antisemitisch. Das kann ich aus eigenem Erleben bestätigen. Gleichsetzung von Nationalsozialistischen Symbolen und Davidstern.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2Die "The Wall" Konzerte von Roger Waters waren offen antisemitisch. Das kann ich aus eigenem Erleben bestätigen. Gleichsetzung von Nationalsozialistischen Symbolen und Davidstern.
Ja, und auf heutigen Konzerten, wenn er Pigs (aus dem "Animals"-Album; kennst Du vermutlich) spielt, dann läßt er ein Riesenplastikschwein aufsteigen, das ebenfalls mit dem Davidstern versehen ist (ich bin nicht sicher, ob auch hier zusammen mit Hakenkreuzen u. dgl). Zusammen mit der ersten Textzeile ("Big man, pig man, haha charade you are") ergibt das Antisemitismus auf Stürmer-Niveau.
Antisemitismus ist die einzige in Deutschland offen zulässige Form des Rassismus und zugleich die einzige, deren Existenz schlichtweg abgestritten wird. Das ist so grauenhaft und irre - wenn ich verstehen würde, wie das in der deutschen Seele funktioniert, würde ich wohl der genialste Psychologe der Welt sein.
Erleichtert wird diese Form des Rassismus natürlich auch dadurch, dass man ersatzweise von "Israelis" reden kann, wenn man eigentlich "Juden" meint (und das auch alle so verstehen).
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Nun ja, was die politische Positionierung von Künstlern betrifft oder auch was deren allgemein-menschliche Eigenschaften so angeht, lieber Herr Döding, hab ich mir Folgendes angewöhnt:
Nicht so genau hingucken und sich nur für das Werk in künstlerischer Hinsicht interessieren, ansonsten ärgert man sich unnötig (meistens jedenfalls); zumal es mitunter ja auch die ganz großen Namen sind, wie zum Beispiel dieser Herr, dessen zweifelhafte Charaktereigenschaften (mal vorsichtig ausgedrückt) seit Jahrzehnten für Diskussionen sorgen.
Bei Schriftstellern scheint das von Ihnen beschriebene Phänomen ja noch ausgeprägter zu sein. Dass dieser Herr zum Beispiel nurmehr dummes Zeug daherlallt, ändert ja nichts daran, dass er vor über 50 Jahren mal drei m.E. gute Romane (Danziger Trilogie) geschrieben hat (danach verließen ihn, was die Schreibe angeht, allerdings sukzessive die Musen, was er offenbar bedauerlicherweise nicht gemerkt hat). Indessen blieb er immerhin ein guter Grafiker.
Wieso die politische Positionierung von celebrities überhaupt wichtig sein soll, hab ich eh noch nie verstanden. Auch mit meinem Briefträger bin ich ja zufrieden, wenn der mir ordentlich die Post bringt. Welche Partei der wählt oder was der so über Israel oder sonst was denkt ist mir ziemlich wurscht - so ähnlich könnte man es ja auch mit Pink Floyd bzw. Nachfolger halten - und die Musik genießen - insofern die einem gefällt .
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #5Nun ja, was die politische Positionierung von Künstlern betrifft oder auch was deren allgemein-menschliche Eigenschaften so angeht, lieber Herr Döding, hab ich mir Folgendes angewöhnt:
Nicht so genau hingucken und sich nur für das Werk in künstlerischer Hinsicht interessieren, ansonsten ärgert man sich unnötig (meistens jedenfalls); zumal es mitunter ja auch die ganz großen Namen sind, wie zum Beispiel dieser Herr, dessen zweifelhafte Charaktereigenschaften (mal vorsichtig ausgedrückt) seit Jahrzehnten für Diskussionen sorgen.
Bei Schriftstellern scheint das von Ihnen beschriebene Phänomen ja noch ausgeprägter zu sein. Dass dieser Herr zum Beispiel nurmehr dummes Zeug daherlallt, ändert ja nichts daran, dass er vor über 50 Jahren mal drei m.E. gute Romane (Danziger Trilogie) geschrieben hat (danach verließen ihn, was die Schreibe angeht, allerdings sukzessive die Musen, was er offenbar bedauerlicherweise nicht gemerkt hat). Indessen blieb er immerhin ein guter Grafiker.
Wieso die politische Positionierung von celebrities überhaupt wichtig sein soll, hab ich eh noch nie verstanden. Auch mit meinem Briefträger bin ich ja zufrieden, wenn der mir ordentlich die Post bringt. Welche Partei der wählt oder was der so über Israel oder sonst was denkt ist mir ziemlich wurscht - so ähnlich könnte man es ja auch mit Pink Floyd bzw. Nachfolger halten - und die Musik genießen - insofern die einem gefällt .
Herzlichst Dennis
In der Tat, lieber Dennis, so halte ich das auch. Ich höre weiterhin sowohl Wagner als auch Pink Floyd, wenngleich ich den heute vom hochgeschätzten Clemens Wergin auf Facebook veröffentlichten reaktiven Boykott von Waters et. al. verstehen kann. Allerdings sehe ich schon einen großen Unterschied zwischen Ihrem Briefträger und den "celebrities", nämlich in der Möglichkeit, öffentlich wirksam werden zu können. Und viele (Fans) nehmen deren einseitige Absonderungen zu Israel ja wirklich ernst.
Und gleichzeitig werden im Iran, dem treuesten Verbündeten der Hamas, Jugendliche zu Stockschlägen und Gefängnis verurteilt, weil sie zu. Pharrel Williams "Happy" getanzt haben. http://www.bbc.com/news/world-middle-east-29272732
Den arabischen Antisemitismus kann ich nachvollziehen, aber woher kommt der Westliche? Sind diese Künstler und Aktivisten so dämlich, denn eigentlich würde eine auch nur kurze Beschäftigung mit der Region die meisten antisemitischem Mythen widerlegen, oder wird dort einfach nur ein Markt bedient?
Waters bezeichnet die Vorwürfe des Geistlichen nun in einem offenen Brief als "vorhersehbar" und "fanatisch".
Denn, quelle surprise, "some of my best friends"...
Zitat Auch hätte er enge Freunde und eine Schwiegertochter, die jüdischen Glaubens seien, so Waters.
So 'ne fiese Möp nimmt ihm wahrscheinlich dann auch bei umgerechnet 230 Mio. $ Privatvermögen den ehrlichen Antikapitalismus nicht mehr ab, der ihn zu seinem Handeln treibt.
Zitat Seine Bühnenshows benutzten neben dem Davidstern auch Symbole wie das Kruzifix, Hammer und Sichel, Logos von Firmen wie Shell oder McDonalds sowie Dollarzeichen oder Mercedes-Sterne.
Den Nicht-Antisemiten wird man ihm wohl abnehmen dürfen. Gerade bei diesen gauche-caviar-Luvvies herrscht in der Regel eine flächendeckende Ahnungslosigkeit, was über die Belange der eigenen engen Klampferei & die Auswahl des richtigen Finanzverwalters hinausgeht. Das hat in seinem Fall seit 45 Jahen keinen Bodenkontakt mehr. Die "wirkliche Welt" dringt nur durch die Nachrichten durch & über Party-Smalltalk mit "Experten", also rumgereichten Aktivisten, Greenpeacesprechern, Hutrumgehlassern. Bei Waters kommt hinzu, daß man - spätestens - seit "The Wall" von 1979 das Gefühl hatte, hier mißbrauche einer die Bühne der Medien, um sich coram publico an irgendwelchen vermeintlichen oder tatsächlichen Kindheitstraumata abzuarbeiten & diese, womöglich rein subjective, Befindlichkeit auf alle Weltübel zu projizieren, mit sich-selbst als stellvertretendem Ecce homo.
Zitat von flobotron im Beitrag #7 Den arabischen Antisemitismus kann ich nachvollziehen, aber woher kommt der Westliche? Sind diese Künstler und Aktivisten so dämlich, denn eigentlich würde eine auch nur kurze Beschäftigung mit der Region die meisten antisemitischem Mythen widerlegen, oder wird dort einfach nur ein Markt bedient?
Wenn Sie mich fragen, lieber flobotron, und in absoluter Kurzform: Ja.
Zitat von Doeding im Beitrag #6in der Möglichkeit, öffentlich wirksam werden zu können. Und viele (Fans) nehmen deren einseitige Absonderungen zu Israel ja wirklich ernst.
Es fällt allerdings auf, daß in der Signatarliste fast nur Namen aufscheinen, von denen selbst in der jeweiligen Branche noch jemand etwas gehört hat, oder, wie bei Waters, ein paar wenigen, die seit diversen Jahrzehnten nicht vermißt werden. (Bei den Schriftstellern dürfte der bekannteste Name der von China Miéville sein, der als bekennender Kommunist da gut aufgehoben ist & dessen Zeit als "angesagter Nachwuchsautor" auch seit 10 Jahren abgelaufen ist.) Überhaupt ist diese ganze Unterschriftenlistenunterschreiberei ja selbst ein Relikt aus den 70er Jahren, als solche Petitionen alle 3 Monate rumgingen. (Auf denen dann nie, nie Grass, Enzensberger pp, fehlen durften: Hat die mal jemand gezählt?). Das kam genau zu dem Zeitpunkt auf, als den Revoluzzern von 68 klar war, daß außer Geschrei nichts gewesen war & der "lange Marsch durch die Institutionen" angesetzt wurde. Für die Popmusik war Live Aid 1985 eigentlich die letzte Aufwallung in dieser Hinsicht: signore Geldof wurde von kurzem ja bei der Ankündigung gesichtet, diese Supersause zum 30. Jubiläum jetzt zum Zersingen von Ebola zu nutzen. (Wahrscheinlich ist er beim Üben selbst geplatzt, nach allem, was man davon nicht gehört hat.)
Doe Popmusik zeichnete sich - von Anfang, nicht erst seit ihrer "Politisierung" Ende der 60er, durch einen rasanten Modellzyklus aus: 3 Jahre für einen Künstler (das galt für alle "großen Namen" seit dem frühen Rock'n'Roll), 5 Jahre für eine Richtung: danach altbackener Mittelbau oder Nostalgie-Oldie. Die Bands, die die 60er überstanden haben & als "stilprägend" mitbestimmt haben, haben sich alls 36 Monate neu erfunden (die Stones, die Beatles) oder sind, wie all die "Supergroups", zerplatzt. Daß hier jetzt Linien über mehrere Jahrzehnte hinweg gezogen werden, zeigt vor allem die komplette Fossilierung dieses ganzen Milieus - nicht nur, was den Krach-als-solchen anbelangt (der bei solchen Mumien ja eh belanglos ist), sondern das Drumherum.
Zitat von Doeding im Beitrag #6in der Möglichkeit, öffentlich wirksam werden zu können. Und viele (Fans) nehmen deren einseitige Absonderungen zu Israel ja wirklich ernst.
Es fällt allerdings auf, daß in der Signatarliste fast nur Namen aufscheinen, von denen selbst in der jeweiligen Branche noch jemand etwas gehört hat, oder, wie bei Waters, ein paar wenigen, die seit diversen Jahrzehnten nicht vermißt werden. (Bei den Schriftstellern dürfte der bekannteste Name der von China Miéville sein, der als bekennender Kommunist da gut aufgehoben ist & dessen Zeit als "angesagter Nachwuchsautor" auch seit 10 Jahren abgelaufen ist.) Überhaupt ist diese ganze Unterschriftenlistenunterschreiberei ja selbst ein Relikt aus den 70er Jahren, als solche Petitionen alle 3 Monate rumgingen. (Auf denen dann nie, nie Grass, Enzensberger pp, fehlen durften: Hat die mal jemand gezählt?). Das kam genau zu dem Zeitpunkt auf, als den Revoluzzern von 68 klar war, daß außer Geschrei nichts gewesen war & der "lange Marsch durch die Institutionen" angesetzt wurde. Für die Popmusik war Live Aid 1985 eigentlich die letzte Aufwallung in dieser Hinsicht: signore Geldof wurde von kurzem ja bei der Ankündigung gesichtet, diese Supersause zum 30. Jubiläum jetzt zum Zersingen von Ebola zu nutzen. (Wahrscheinlich ist er beim Üben selbst geplatzt, nach allem, was man davon nicht gehört hat.)
Doe Popmusik zeichnete sich - von Anfang, nicht erst seit ihrer "Politisierung" Ende der 60er, durch einen rasanten Modellzyklus aus: 3 Jahre für einen Künstler (das galt für alle "großen Namen" seit dem frühen Rock'n'Roll), 5 Jahre für eine Richtung: danach altbackener Mittelbau oder Nostalgie-Oldie. Die Bands, die die 60er überstanden haben & als "stilprägend" mitbestimmt haben, haben sich alls 36 Monate neu erfunden (die Stones, die Beatles) oder sind, wie all die "Supergroups", zerplatzt. Daß hier jetzt Linien über mehrere Jahrzehnte hinweg gezogen werden, zeigt vor allem die komplette Fossilierung dieses ganzen Milieus - nicht nur, was den Krach-als-solchen anbelangt (der bei solchen Mumien ja eh belanglos ist), sondern das Drumherum.
Völlig richtig, lieber Ulrich, wie fast immer große Zustimmung . Was jedoch leider bleibt, ist die Öffentlichkeitswirkung solcherart Deppen. Wenngleich Waters inzwischen ein alter Knacker ist, hat er in seiner Peergroup mutmaßlich noch großen Einfluß, und die wiederum hat noch Einfluß als Multiplikator auf die jüngere Generation usw...jedenfalls habe ich innerhalb kürzester Zeit von diesem dämlichen Projekt gehört...
Danke für den Artikel und den Link am Ende des Beitrags in Zettels Raum zum Stichwort "haram". - Um sich die enge und grausame Welt, die im Web-Artikel beschrieben ist, wirklich realistisch und plastisch vorstellen zu können, empfehle ich - noch einmal, wie schon an anderer Stelle - das autobiographische Buch von Mosab Hassan Yousef (mit Ron Brackin), Sohn der Hamas, Mein Leben als Terrorist, dt. Holzgerlingen 2014 8. Auflage! zu lesen. - Der Dokumentarfilm mit dem gleichen Titel wird leider nur in wenigen Kinos gezeigt.
Diesen Hinweis kann ich leider nur uns hier im Kleinen Zimmer geben, denn diese freien Akteure - "Löwen" - Bestien mit (ohne) Scheuklappen - lassen sich in ihrem Wahn nicht mehr erreichen.
Einen kleinen Einwand muss ich hier loswerden. Bono ist kein Antikapitalist, sondern mittlerweile ein Befürworter von Unternehmergeist und Kapitalismus.
“Aid is just a stop-gap. Commerce [and] entrepreneurial capitalism takes more people out of poverty than aid. “In dealing with poverty here and around the world, welfare and foreign aid are a Band-Aid. Free enterprise is a cure. “Entrepreneurship is the most sure way of development.”
Hilfe ist nur eine Notlösung . Handel und unternehmerischen Kapitalismus bringt mehr Menschen aus der Armut als Hilfe. Im Umgang mit der Armut hier und auf der ganzen Welt , sind Wohlfahrt und Entwicklungshilfe nur ein Pflaster . Freies Unternehmertum ist ein Heilmittel. Unternehmertum ist der sichere Weg zur Entwicklung.
Roger Waters , Kind überzeugter Trotzkisten, ist und bleibt ein antisemitischer Champagnersozialist. Gott sei Dank hat er bei vielen bekannteren Kollegen (z.B. Rolling Stones, Alan Parsons), die er zum Israel-Boykott aufrief, auf Granit gebissen.
Zitat von Elmar im Beitrag #13Einen kleinen Einwand muss ich hier loswerden. Bono ist kein Antikapitalist, sondern mittlerweile ein Befürworter von Unternehmergeist und Kapitalismus.
“Aid is just a stop-gap. Commerce [and] entrepreneurial capitalism takes more people out of poverty than aid. “In dealing with poverty here and around the world, welfare and foreign aid are a Band-Aid. Free enterprise is a cure. “Entrepreneurship is the most sure way of development.”
Hilfe ist nur eine Notlösung . Handel und unternehmerischen Kapitalismus bringt mehr Menschen aus der Armut als Hilfe. Im Umgang mit der Armut hier und auf der ganzen Welt , sind Wohlfahrt und Entwicklungshilfe nur ein Pflaster . Freies Unternehmertum ist ein Heilmittel. Unternehmertum ist der sichere Weg zur Entwicklung.
Ups, Einwand akzeptiert, lieber Elmar.Die enge Kooperation von U2 mit Apple spricht ja die gleiche Sprache. Habe Bono im Text durch Zappa ersetzt; da dürfte es wieder passen
Vorweg möchte ich allen Autoren für Zettels Raum ein Lob aussprechen. Als bereits lange Zeit stiller Mitleser hatte ich mich vor einer Weile auch im kleinen Zimmer registriert um auf einen Beitrag Zettels zu antworten. Nicht ganz zufrieden mit meinem ursprünglichen Beitrag habe ich diese Antwort aufgeschoben bis es leider zu spät war. Dank der Art und Weise wie das Blog weitergeführt wird ist es nach wie vor Teil meiner täglichen Internetlektüre und ganz allgemein eine Bereicherung deutschsprachigen Medienwelt.
Zitat von Elmar im Beitrag #13Einen kleinen Einwand muss ich hier loswerden. Bono ist kein Antikapitalist, sondern mittlerweile ein Befürworter von Unternehmergeist und Kapitalismus.
Ups, Einwand akzeptiert, lieber Elmar.Die enge Kooperation von U2 mit Apple spricht ja die gleiche Sprache. Habe Bono im Text durch Zappa ersetzt; da dürfte es wieder passen
Herzliche Grüße, Andreas
Lieber Herr Doeding,
Als jahrzentelanger Zappa-Fan muss ich an dieser Stelle dann trozdem gleich in meinem ersten Beitrag Widerspruch einlegen, obwohl ich dem gelungenen Blogbeitrag inhaltlich vollkommen zustimme (). Zappa in einer Kategorie zuzuordnen ist kaum möglich. Ihn als antikapitalistischen Salonlinken einzuordnen ist aber, wie bei Bono, schlichtweg falsch, meine ich. Linke Jugendbewegungen haben in der Vergangenheit durchaus versucht ihn für sich zu vereinnahmen, wohl nicht zuletzt wegen seiner harschen Kritik an Reagan. Dabei wird dann gerne übersehen, dass auch die linke Seite ihr Fett wegbekommen hat. In seiner Autobiographie bezeichnet er sich als "practical conservative", spricht sich für weniger Steuern sowie einen auf das nötigste reduzierten Staat aus und bedauert den zu großen Einfluss der Gewerkschaften auf den Musikbetrieb. Dass Zappa trotz dieser Gemeinsamkeiten nicht gut auf Reagan zu sprechen war, dürfte wohl nicht zuletzt an seinem durchaus teilweise plumpen und reflexhaftem Atheismus liegen, den er tatsächlich mit vielen Linken gemeinsam hat. An anderer Stelle äußerte er sich auch durchaus pro-kapitalistisch ("I'm interested in the capitalistic way of life, and the reason I like it better than anything else I've seen so far is because competition produces results" - "Ich bin an der kapitalistischen Lebensweise interessiert und der Grund, sie besser zu finden als alle anderen, die ich bisher kennengelernt habe, ist dass Wettbewerb Ergebnisse erzielt.") während Kommunismus bereits in den Grundansätzen falsch läge ("People want to own stuff" - "Menschen wollen Dinge besitzen."). Heute würde Frank Zappa vielleicht als Libertärer gelten.
Mein alternativer Vorschlag wäre ja der Namensvetter unseres Popministers AD, Peter Gabriel von Genesis. Gabriel ist lautstarker Unterstützer der englischen Labour Party und nahm kürzlich an einem Gaza-Benefiz-Album teil (http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Confli...ef-album-381382). [quote=JPost] Musician says he is “not and has never been anti-Israeli or anti-Semitic,” but rather “anti-Israeli government policy, anti-injustice, anti-oppression and anti-occupation.”
Der Musiker sagt er ist "nicht und war niemals anti-israelisch oder antisemitisch", sondern "gegen die Politik der israelischen Regierung, gegen Ungerechtigkeit, gegen Unterdrückung und gegen Besatzung" [/quote]
Zitat von Hieronymus im Beitrag #17Vorweg möchte ich allen Autoren für Zettels Raum ein Lob aussprechen. Als bereits lange Zeit stiller Mitleser hatte ich mich vor einer Weile auch im kleinen Zimmer registriert um auf einen Beitrag Zettels zu antworten. Nicht ganz zufrieden mit meinem ursprünglichen Beitrag habe ich diese Antwort aufgeschoben bis es leider zu spät war. Dank der Art und Weise wie das Blog weitergeführt wird ist es nach wie vor Teil meiner täglichen Internetlektüre und ganz allgemein eine Bereicherung deutschsprachigen Medienwelt.
Zitat von Elmar im Beitrag #13Einen kleinen Einwand muss ich hier loswerden. Bono ist kein Antikapitalist, sondern mittlerweile ein Befürworter von Unternehmergeist und Kapitalismus.
Ups, Einwand akzeptiert, lieber Elmar.Die enge Kooperation von U2 mit Apple spricht ja die gleiche Sprache. Habe Bono im Text durch Zappa ersetzt; da dürfte es wieder passen
Herzliche Grüße, Andreas
Lieber Herr Doeding,
Als jahrzentelanger Zappa-Fan muss ich an dieser Stelle dann trozdem gleich in meinem ersten Beitrag Widerspruch einlegen, obwohl ich dem gelungenen Blogbeitrag inhaltlich vollkommen zustimme (). Zappa in einer Kategorie zuzuordnen ist kaum möglich. Ihn als antikapitalistischen Salonlinken einzuordnen ist aber, wie bei Bono, schlichtweg falsch, meine ich. Linke Jugendbewegungen haben in der Vergangenheit durchaus versucht ihn für sich zu vereinnahmen, wohl nicht zuletzt wegen seiner harschen Kritik an Reagan. Dabei wird dann gerne übersehen, dass auch die linke Seite ihr Fett wegbekommen hat. In seiner Autobiographie bezeichnet er sich als "practical conservative", spricht sich für weniger Steuern sowie einen auf das nötigste reduzierten Staat aus und bedauert den zu großen Einfluss der Gewerkschaften auf den Musikbetrieb. Dass Zappa trotz dieser Gemeinsamkeiten nicht gut auf Reagan zu sprechen war, dürfte wohl nicht zuletzt an seinem durchaus teilweise plumpen und reflexhaftem Atheismus liegen, den er tatsächlich mit vielen Linken gemeinsam hat. An anderer Stelle äußerte er sich auch durchaus pro-kapitalistisch ("I'm interested in the capitalistic way of life, and the reason I like it better than anything else I've seen so far is because competition produces results" - "Ich bin an der kapitalistischen Lebensweise interessiert und der Grund, sie besser zu finden als alle anderen, die ich bisher kennengelernt habe, ist dass Wettbewerb Ergebnisse erzielt.") während Kommunismus bereits in den Grundansätzen falsch läge ("People want to own stuff" - "Menschen wollen Dinge besitzen."). Heute würde Frank Zappa vielleicht als Libertärer gelten.
Mein alternativer Vorschlag wäre ja der Namensvetter unseres Popministers AD, Peter Gabriel von Genesis. Gabriel ist lautstarker Unterstützer der englischen Labour Party und nahm kürzlich an einem Gaza-Benefiz-Album teil (http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Confli...ef-album-381382). [quote=JPost] Musician says he is “not and has never been anti-Israeli or anti-Semitic,” but rather “anti-Israeli government policy, anti-injustice, anti-oppression and anti-occupation.”
Der Musiker sagt er ist "nicht und war niemals anti-israelisch oder antisemitisch", sondern "gegen die Politik der israelischen Regierung, gegen Ungerechtigkeit, gegen Unterdrückung und gegen Besatzung"
Lieber Hieronymus,
vielen Dank für Ihren lesenswerten Beitrag; ich bin ja direkt froh, daß ich Sie unbewußt mit dem Zappa provoziert habe .
Den Zappa des Bobby Brown hätte ich jedenfalls so eingeschätzt, und eine kurze Wikisuche schien meinen Eindruck zu bestätigen, aber Sie kennen sich da als langjähriger Fan zweifellos besser aus. Um jetzt nicht als nächstes die Genesis-Fans auf den Plan zu holen, habe ich die Namen in der betreffenden Passage jetzt ganz gestrichen; in jenem Pamphlet geht es um Waters, Eno und Ashcroft, der Rest war ohnehin als Einleitung gedacht. Aber getz wird nix mehr geändert .
Herzliche Grüße und auf Wiederschreiben im Kleinen Zimmer; herzlich willkommen, Andreas
Zitat von patzer im Beitrag #16In einem liberalen/libertären Blog sollte dies alles kein Thema sein. Sollen sie halt machen.Gibt Wichtigeres.
Och, lieber patzer, meiner Wahrnehmung nach war Zettels Raum nie genuin liberal und schon gar nicht libertär. ZR ist nicht mal ein durchgehend politisches Blog. Zettel hat über Freud geschrieben, über Kunst und Theater; viel über Philosophie und Literatur. Und über Frankreich. Diese Tradition ist leider etwas ins Hintertreffen geraten, da haben Sie recht. Insofern nehme ich Ihren Hinweis mal als Aufforderung, in der nächsten Zeit als Autor thematisch mehr im unpolitisch-feuilletonistischen zu suchen .
Zitat von DoedingÜbrigens hat eine Google-Suche keinerlei Hinweise auf eine irgendwie nennenswerte Popmusik-Szene in Gaza oder der Westbank ergeben; auch Benefiz-Konzerte von Roger Waters und Kollegen in den Palästinensergebieten sucht man vergeblich.
Für die Musikinteressierten, von denen sich in diesem Thread ja schon einige geoutet haben, möchte ich besonders auf Asaf Avidan hinweisen, ein unglaublich intensiver, vage an Janis Joplin erinnernder Sänger und Musiker, der mich regelmäßig wegfegt: https://www.youtube.com/watch?v=S1JKF4Md51Q
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