Die Wege der Justitia sind unerforschlich und erschliessen sich mitunter nur durch jahrelanges Meditieren im monadischen Paralleluniversum Paragraphistan. Da der Gattungsbenennung des "Epicuri de grege porcum" die pejorative Wirkung mangelt & allein die Positionierung die Last trägt, darf man im Umkehrschluß vermuten, daß sich "linkes Schwein" in dieser Optik als doppelplusgutes Kompliment ausnimmt?
PS: Auf einer wahrscheinlich nicht zitierwürdigen Seite von (offensichtlich) Justizvergnatzten finde ich das Geburtsjahr des Richters mit 1981 angegeben. Tut nichts zur Sache, weil es mit dem Anwendungs- & Auslegungsrahmen des Gesetzkanons nichts zu schaffen hat; aber es bestätigt die chronographische Mutung. Noch ein altes Ondit, diesmal von Johannes Gross: "Wann ist man alt? Wenn einem die Verkehrspolizisten unverantwortlich jung erscheinen."
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Die Wege der Justitia sind unerforschlich und erschliessen sich mitunter nur durch jahrelanges Meditieren im monadischen Paralleluniversum Paragraphistan.
Wie gesagt, in dem Fall folgt die Justitia lediglich dem Sprachgebrauch und dem eigenen in der PISA-Hochburg erlernten Politikverständnis. Nix unerforschliches und rätselhaftes dabei.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Da der Gattungsbenennung des "Epicuri de grege porcum" die pejorative Wirkung mangelt & allein die Positionierung die Last trägt, darf man im Umkehrschluß vermuten, daß sich "linkes Schwein" in dieser Optik als doppelplusgutes Kompliment ausnimmt?
Jetzt wo Du es sagst, versuche ich mal, mich meines einzigen Besuches in Bremen zu erinnern. Hat mich nicht selbst der Taxifahrer erst mal mit einem knackigen Horaz-Zitat begrüßt, bevor er meine Destination erfrug, oder spielt mir die Erinnerung einen gar zu frechen Schabernack?
Oder aber es hat etwas mit Tierrechten zu tun. Schon in Michael Endes einzigem tatsächlich lesbaren Buch bemängelt der Rabe Jakob Krakel, dass es im Grunde völlig falsch sei, von einer "Schweinerei" zu sprechen, da Schweine niemandem etwas Böses tun, und schlägt den akkurateren Begriff der "Menscherei" vor. Also hätten wir die Gegensatzpaare "linkes Schwein" vs "rechter Mensch".
Zitat von Meister Petz im Beitrag #3Schon in Michael Endes einzigem tatsächlich lesbaren Buch bemängelt der Rabe Jakob Krakel
Moooooment. Das einzig wahre Michael-Ende-Buch ist selbstverständlich "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" - und ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn dort ein Rabe eine Rolle spielt. Ein König. Der Meereskönig. Drachen. Halbdrachen. Der Kaiser von China. Ein Scheinriese. Ein Lokomotivführer. Piraten. Aber an einen Rabe erinnere ich mich nicht. Ergo liegen Sie meilenweit daneben, lieber Meister Petz.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #3Schon in Michael Endes einzigem tatsächlich lesbaren Buch bemängelt der Rabe Jakob Krakel
Moooooment. Das einzig wahre Michael-Ende-Buch ist selbstverständlich "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" - und ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn dort ein Rabe eine Rolle spielt. Ein König. Der Meereskönig. Drachen. Halbdrachen. Der Kaiser von China. Ein Scheinriese. Ein Lokomotivführer. Piraten. Aber an einen Rabe erinnere ich mich nicht. Ergo liegen Sie meilenweit daneben, lieber Meister Petz.
Donnerkeil, Sie haben Recht, Jim Knopf ist auch wirklich großartig (warum muss ich bei Ende immer nur an Momo und die Unendliche Geschichte denken? Bin wohl kein Goldener Drache der Weisheit). Also dem neben Jim Knopf einzig lesbaren Buch, nämlich dem satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch.
Zudem ist in Endes JKuLdL ein Schwarzafrikaner, der ist einem kaum hochseetauglich zu nennenden Vehikel übers Meer kommt, ja die Identifikationsfigur für den Leser.
Nicht nur ist HB ein PISA-Leuchtturm, man legt dort Wert auf eine zukunftsfähige Famlienienpolitik, zumal im Hinblick auf Großfamilien. Man weiß dort, daß der Schlüssel zu einem gedeihlichen Miteinander im lebenslangen Lernen liegt. So hat man sich in fiskalischer Hinsicht nicht nur die alten, sondern auch die neuen Griechen zum Vorbild genommen.
Da wir in unserer Institutsbibliothek den erwähnten Titel als Fachliteratur (Signatur EC 8629) führen, hier die Stelle im Wortlaut:
Zitat "Ich weiß noch nicht, was die vorhaben, aber ich wette meine letzten Federn, es is' eine ungeheuere Menscherei!" "Eine was?" "Naja, Schweinerei kann man doch nicht sagen, weil die Schweine, die tun ja nix Böses." (Ende 1989, S. 63)
Ende, M. (1989). Der satanarchöololügenialkohöllische Wunschpunsch. Stuttgart u. Wien: Thienemann.
Die Physiognomie des Büchernörgelis auf S. 194 kommt mir doch irgendwie bekannt vor?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6Die Physiognomie des Büchernörgelis auf S. 194 kommt mir doch irgendwie bekannt vor?
In der Tat:
Zitat Ein von Irrwitzer gefangenes Wesen ist das sogenannte Büchernörgele, „ein besonders scheußliches kleines Monster, […] im Volksmund auch Klugscheißerchen oder Korinthenkackerli genannt. Diese kleinen Geister verbringen normalerweise ihr Dasein damit, dass sie an Büchern herumnörgeln.“ In einer Abbildung im Buch trägt es die unverkennbaren Züge des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki. 1995 brachte der Eichborn Verlag eine quietschende Figur aus Gummi mit dem Namen „Büchernörgeli“ heraus, die Reich-Ranicki karikierte – an dieser Darstellung sind antisemitische Stereotype kritisiert worden, u. a. 2008 im Rahmen einer Sonderausstellung des Jüdischen Museums Berlin.
Sieh mal an, ich bin glücklicher Besitzer dieser Quietschfigur und wäre im Traum nie darauf gekommen, dass die große Nase nicht ein Stilmittel einer Karikatur, sondern ein antisemitisches Stereotyp ist. Schon wieder wäre ich beinahe in die Hölle gekommen...
Da auch in diesem Thread ein Jugendbuch erwähnt wurde erlaube ich mir auf die www.jungenleseliste.de hinzuweisen. Sie ist mir wichtig, weil es ein gutes Nachschlagewerk für Geschenke ist. Das was die Buchhändlerinnen den Omis empfehlen sind oft Bücher die Jungs vom Lesen abhalten und sie nicht dazu bringen. Ich kann das ganz gut beurteilen, wir haben unserem Kerle lang und viel vorgelesen.
In der Leseliste findet man alle Arten von Büchern, Klassiker, wie zum Beispiel ein Buch über einen gewissen Jim Knopf, Bücher über Sport und Technik, aber auch moderne Kinderbücher. Schön nach Altersstufen gegliedert.
Was ich dort wieder entdeckt habe war eines meiner Lieblingsbücher: Robbi Tobbi und das FlieWaTüt. Schon wenn es am Anfang (sinngemäß) heißt: Sie war eine Frau und verstand deshalb nichts von Technik!
Zitat von Meister PetzSchulbesuch Mitte der 90er Jahre hin, als vor dem Hintergrund der fremdenfeindlichen Anschläge damit begonnen wurde, den Begriff "rechts" mit "Neonazi" gleichzusetzen
Es ging wohl schon früher los:
Zitat von WikipediaDas erste Rock-gegen-Rechts-Festival fand am 16. Juni 1979 in Frankfurt am Main auf dem Rebstockgelände statt.
Dem vorausgegangen ist die Gleichsetzung von "links" mit "revolutionär" durch die Linksradikalen. Man konnte seinerzeit leicht ausgelacht werden, wenn man etwa die SPD oder (in den 80er-Jahren) den Realoflügel der Grünen als "links" bezeichnet hat.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Die Wege der Justitia sind unerforschlich und erschliessen sich mitunter nur durch jahrelanges Meditieren im monadischen Paralleluniversum Paragraphistan.
Natürlich ist das Urteil ein sehr bedenkliches, aber nicht weil es realitätsfern wäre, sondern m.M.n. gerade wegen seiner Nähe an eine eben bedenklich stimmende Realität.
Der juristische oder auch politische Elfenbeinturm, der nicht die heutige politische Wirklichkeit im Blick hat sondern sich einzig in weihevollem Studium von Verfassung und Gesetzen ergeht, wird in der bloßen Bezeichnung "rechts" nichts schlimmes finden können.
Diese Qualität ergibt sich erst, wenn man ins ach so grundgesetzferne Land blickt, in der jede Art von "rechts" jenseits die Wand der Erlaubten verschoben wurde.
Oder warum kämpft AfD-Lucke so beharrlich dagegen, als "rechte Partei" wahrgenommen zu werden?
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!" Und nimm den Staat weg, dann bleiben unorganisierte Räuber zurück!
Zitat von Meister PetzSchulbesuch Mitte der 90er Jahre hin, als vor dem Hintergrund der fremdenfeindlichen Anschläge damit begonnen wurde, den Begriff "rechts" mit "Neonazi" gleichzusetzen
Es ging wohl schon früher los:
Zitat von WikipediaDas erste Rock-gegen-Rechts-Festival fand am 16. Juni 1979 in Frankfurt am Main auf dem Rebstockgelände statt.
Zitat von Nicolaus FestWer auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung nach Initiativen sucht, die den Rechtsradikalismus bekämpfen, ist so erfreut wie erstaunt über die schiere Zahl. Es gibt ‚Fußball gegen rechts’, ‚Oberstufen gegen rechts’, ‚Klicks gegen rechts’, ‚Schöner Leben ohne Nazis’, ‚Störungsmelder’, ‚Laut gegen Nazis’, ‚der braune mob’, usw, usw. Dazu kommen auf lokaler Ebene dutzende Aktionsbündnisse ‚gegen Vergessen’ sowie zahllose Netzaktivitäten wie die satirische ‚Front deutscher Äpfel’. Geradezu eugenisch will die DGB-Jugend den Nationalsozialismus bekämpfen: ‚Kein Sex mit Nazis’! Eine Gruppe bayrischer Kneipiers verweigert Nazis die Bewirtung, selbst für besser Situierte gibt es Angebote: ‚Golf gegen rechts’. Wie bei vielem Gutgemeinten irgendwann der Eindruck: Kinderkram. Aber vermutlich lässt sich mit solchen Aktivitäten die eine oder andere Subvention abgreifen. Welcher Politiker würde es wagen, solchen Initiativen die Förderung zu versagen?
Es gab schon Politiker, die sich für eine realistischere, sachlichere und vor allem tolerantere Politik eingesetzt haben. Die -obwohl oder gerade weil- aus dem links-sozialen Arbeitermillieu stammen und 40 Jahre lang sozialliberale Politik gemacht haben, aber denen die Verzerrung der öffentlichen Diskussion merkwürdig vorkam. Allerdings muss man akzeptieren, wenn man in Deutschland sich so aus der Deckung wagt, dass man dann nur noch mit Polizeischutz leben kann.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
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