Stefan Raab muss man sicher nicht mögen; sein Humor befindet sich meist auf dem untersten Niveau, wie nicht zuletzt diverse Prozesse gezeigt haben. Aber andererseits muss man ihm zusprechen, dass er zumindest im musikalischen Bereich einiges bewegt hat. Nicht als Musiker, sondern als Produzent.
Ich erinnere mich gut daran, wie u.a. ein gewisser Herr Gabriel, damals Beauftragter für Popmusik in einer großen deutschen Partei, den geringen Anteil deutschsprachiger Musik moniert hat. Und dann ging das übliche Gezeter los, Sprachquoten nach französischem Vorbild sollten eingeführt werden, dem Markt wurde die Unterdrückung der deutschen Musikkultur unterstellt, und wie üblich waren die Amis an allem schuld. Kurz danach hatte Raab den "Bundesvision Song Contest" veranstaltet, also einen Musikwettbewerb der Bundesländer untereinander. Oder, um es deutlicher zu sagen: Während die Herren in Berlin - die von Jugendkultur ungefähr so viel Ahnung haben wie meine Großmutter - durch Zwangsreglungen ein staatlich verordnetes Musikprogramm geplant hatten, hat dieser Blödel-Barde von ProSieben einfach mal bewiesen, dass es sehr wohl eine lebendige deutsche (Pop-)Musikkultur gibt. Und dass er daran wahrscheinlich auch nicht übel verdient hat, zeigt doch nur, dass der Markt eben doch funktioniert. Dafür wurde er ja auch mehrfach ausgezeichnet, und er hat das auch verdient. Auf jeden Fall eher als ein Dieter Bohlen, der das Bundesverdienstkreuz für sich beanspruchte mit der Begründung, 'er würde ja seine Steuern in Deutschland zahlen'.
Wie gesagt, den Raab muss man nicht mögen. Aber man sollte ihn auch nicht einfach als 'Proll' unterschätzen.
Zitat von refardeonStefan Raab muss man sicher nicht mögen; sein Humor befindet sich meist auf dem untersten Niveau, wie nicht zuletzt diverse Prozesse gezeigt haben.
Ja, und das meinte ich mit "Proll".
Zitat von refardeonOder, um es deutlicher zu sagen: Während die Herren in Berlin - die von Jugendkultur ungefähr so viel Ahnung haben wie meine Großmutter - durch Zwangsreglungen ein staatlich verordnetes Musikprogramm geplant hatten, hat dieser Blödel-Barde von ProSieben einfach mal bewiesen, dass es sehr wohl eine lebendige deutsche (Pop-)Musikkultur gibt. Und dass er daran wahrscheinlich auch nicht übel verdient hat, zeigt doch nur, dass der Markt eben doch funktioniert. Dafür wurde er ja auch mehrfach ausgezeichnet, und er hat das auch verdient.
Interessant. Das wußte ich nicht.
Zitat von refardeonWie gesagt, den Raab muss man nicht mögen. Aber man sollte ihn auch nicht einfach als 'Proll' unterschätzen.
Ich spreche, lieber refardon, von "Stefan Raab" als der TV-Figur. Da ist er halt aus meiner Sicht ein Proll, und das gehört zu der Figur - denn es sollen ja Leute angesprochen werden, die das Prollige schätzen.
Wie der Mann außerhalb des Studios ist, das ist eine ganz andere Frage. Vielleicht ist ja Harald Schmidt als Privatmann ein dröger Miesepeter; keine Ahnung. Und vielleicht ist Raab als Privatmann ein blitzgescheiter, an klassischer Philologie und Liebeslyrik interessierter Mensch.
Vielleicht.
Herzlich, Zettel
PS: Ich habe mich gefreut, diesen zweiten Beitrag von Ihnen zu lesen. Mir gefallen Beiträge immer besonders, die Informationen aus Bereichen enthalten, über die ich nicht orientiert bin. Das ist für mich eine der schönen Seiten eines solchen Forums.
Zitat von ZettelIch spreche von "Stefan Raab" als der TV-Figur. Da ist er halt aus meiner Sicht ein Proll.
Wenn Sie von der Kunstfigur Raab sprechen, stimme ich dieser Einschätzung zu.
Zitat von ZettelMir gefallen Beiträge immer besonders, die Informationen aus Bereichen enthalten, über die ich nicht orientiert bin.
Ich kann das Lob nur zurückgeben - auf dieser Website findet man eigentlich immer etwas, das über unvertrautes informiert und zum weiterlesen motiviert ;)
Zitat von refardeon ... auf dieser Website findet man eigentlich immer etwas, das über unvertrautes informiert und zum weiterlesen motiviert ;)
Freut mich, daß Sie das so sehen. Es liegt, denke ich, daran, daß sich hier im Lauf der Zeit Menschen eingefunden haben, die etwas zu sagen haben, und die das auch formulieren können.
Zoff gibt es ja hier nicht. Manche werden finden, damit fehle dem Forum das Salz in der Suppe. Aber als alter Hobb-Koch weiß ich: Je besser die Zutaten, die Gewürze aufeinander abgestimmt sind, umso weniger braucht man zu salzen.
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