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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 23 Antworten
und wurde 2.782 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Llarian Offline



Beiträge: 7.120

16.08.2015 15:44
Dosenpfand Antworten

Eine kurze Anmerkung in der Reihe Umweltschutz reloaded. Heute: Dosenpfand.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

16.08.2015 18:53
#2 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat
Und was bedeutet das nun? Das man ein sinnloses, teures, absolut nichts bringendes Gesetz dann vielleicht endlich mal aufhebt? Nein. Warum auch?



Ja, warum auch. "Rühre ja nichts an, was zum Selbstläufer geworden ist, man könnte darauf ja noch aufbauen". Irgendwann ist es sicherlich noch nützlich.

Ich empfehle daher ein horrendes Flaschenpfand für Wodka, vom billigsten "Flachmann" an angefangen. Jeder Park und Kinderspielplatz, jedes Stück Natur ist damit zugemüllt und aufgrund der weit verstreuten Scherben zur gefährlichen Zone geworden.

Was einmal - auch ohne Gesetze - selbstverständlich war und vom Bewußtsein großer und schlimmster Verletzungsgefahr ausgehend im Kopf der Bürger fest verankert schien, ist heute dahin. Jeder See und jeder frei zugängliche Kiesteich ist für Mensch und Tier zum Spießrutenlauf der übelsten Verletzungen geworden, also unbrauchbar. Aber Hauptsache wir haben die Cola-Dosen mit Pfand belegt. (die sich aber eh keiner mehr erlauben kann und dann lieber zur Billigmarke (allerdings in Plastikflaschen) der Discounter greift) Diese wiederum werden brav von armen innländischen Rentnern aufgesammelt und dem erneuten Kreislauf zugeführt. Diese kostenlosen Reinigungsdrohnen erwirtschaften sich ein Zubrot, zum kärglichen Einkommen, äh müssen die darauf eigentlich Steuern zahlen? Da war doch mal was ....

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

16.08.2015 19:40
#3 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #2
Ich empfehle daher ein horrendes Flaschenpfand für Wodka, vom billigsten "Flachmann" an angefangen. Jeder Park und Kinderspielplatz, jedes Stück Natur ist damit zugemüllt und aufgrund der weit verstreuten Scherben zur gefährlichen Zone geworden.
Das ist nicht notwendig, liebe Nola. Da Wodkaglasflaschen über die Altglascontainer wieder zurück in den Wertstoffkreislauf (Wir wissen: Abfälle sind Wertstoffe . Nur Atommüll darf nicht Kernkraftwertstoff genannt werden, weil die mögliche Wiederverwertung durch die Grünen verboten wurde.) geführt werden können, sind sie schon umweltfreundliche Mehrwegverpackungen. Sie zeigen ihre Freundlichkeit nur auf etwas stachelige Art und Weise.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

16.08.2015 19:51
#4 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #2

Ich empfehle daher ein horrendes Flaschenpfand für Wodka, vom billigsten "Flachmann" an angefangen. Jeder Park und Kinderspielplatz, jedes Stück Natur ist damit zugemüllt und aufgrund der weit verstreuten Scherben zur gefährlichen Zone geworden.



Wie? Das Flaschenpfand soll nicht für Bundestagsabgeordnete gelten?

AldiOn Offline




Beiträge: 983

16.08.2015 21:07
#5 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #3
Nur Atommüll darf nicht Kernkraftwertstoff genannt werden, weil die mögliche Wiederverwertung durch die Grünen verboten wurde.
Irgendwie ist es mir nicht gelungen das nachzuvollziehen. Gibt es da ein Gesetz für oder wie ist das festgelegt?
Vielleicht können Sie mir da helfen?

Und zum Pfand.
Ist das tatsächlich so, daß die Plastikfalschen (Cola), die ich zum Automaten bringe dann eingeschmolzen werden?
Ich hatte immer die Vorstellung, daß es da ein besonders tolle Technik zur Reinigng geben muß, da mir immer klar war, daß es recht schwierig ist Plastik zu säubern. Bin ich da jahrelang einer Illusion aufgesessen, die hier und heute zerstört wurde?

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Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

16.08.2015 21:31
#6 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #5
Zitat von Emulgator im Beitrag #3
Nur Atommüll darf nicht Kernkraftwertstoff genannt werden, weil die mögliche Wiederverwertung durch die Grünen verboten wurde.
Irgendwie ist es mir nicht gelungen das nachzuvollziehen. Gibt es da ein Gesetz für oder wie ist das festgelegt?
Vielleicht können Sie mir da helfen?

Ja, das Atomgesetz.

Zitat von AldiOn im Beitrag #5
Ist das tatsächlich so, daß die Plastikfalschen (Cola), die ich zum Automaten bringe dann eingeschmolzen werden?
Ich hatte immer die Vorstellung, daß es da ein besonders tolle Technik zur Reinigng geben muß, da mir immer klar war, daß es recht schwierig ist Plastik zu säubern. Bin ich da jahrelang einer Illusion aufgesessen, die hier und heute zerstört wurde?
Die meisten werden eingeschmolzen bzw. einer "thermischen Verwertung" zugeführt, also in der Müllverbrennungsanlage verbrannt. Damit kann man ein bißchen witterungsunabhängigen Strom erzeugen, was ja auch inzwischen dank Energiewende eine willkommene Seltenheit ist.
Aber es gibt wohl auch bestimmte Flaschen (ich glaube, die 0,33l Colaflaschen) die Abnutzungsspuren haben, was für eine tatsächliche Wiederverwendung spricht.
Ich habe allerdings wenig Anschauungsmaterial zur Hand, weil ich sparsamer Mensch bevorzuge, frisch gezapftes Leitungswasser zu trinken.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.545

16.08.2015 21:34
#7 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #3
Gibt es da ein Gesetz für oder wie ist das festgelegt?


Weil dafür bräuchte es ja AKWs. Dem Reaktor im eigenen Keller dürfte hierzulande kein grosses Marktsegment beschieden sein.

Zitat
If Joseph Zawodny, a senior scientist at NASA’s Langley Research Center, is correct, the future of energy may lie in a nuclear reactor small enough and safe enough to be installed where the home water heater once sat. Using weak nuclear forces that turn nickel and hydrogen into a new source of atomic energy, the process offers a light, portable means of producing tremendous amounts of energy for the amount of fuel used.



GizMag, "NASA's basement nuclear reactor"

Freilich haben sich die Grünen da von hinten durch die Brust geschossen. Indem sie durch die prinzipielle Torpedierung der Endlagersuche dafür gesorgt haben, daß sämtlicher Kernbrennstoff über der Erdoberfläche gebunkert wird, vereinfacht das die Verbrennung in Reaktoren der 4. Generation doch sehr, wenn in einigen Generationen die Technikfeindlichkeit nicht mehr Staatsreligion ist. Durchaus möglich, dass auch dann die Kernkraft keine preiswertere Alternative darstellt, weil Schiefergas günstiger kommt (weniger technischer Overhead): aber das spielt dann im Ökonomischen statt im Heilsgeschichtlichen. Das setzt allerdings einen Paradigmenwechsel vom Fühlminismus zum kalkulierenden Pragmatismus voraus, der in den nächsten 30 Jahren nicht vorgesehen ist.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

vivendi Offline



Beiträge: 663

16.08.2015 22:56
#8 RE: Dosenpfand Antworten

Aus politischer Sicht gibt es für Politiker absolut keinen Anreiz, einmal erlassene Gesetze zu widerrufen; damit kann man keinen Blumenstrauss gewinnen, man setzt sich aber möglicherweise der Kritik politischer oder parteilicher Kollegen aus.
Grundsätzlich wäre für die Legislation von "Mode-Erscheinungen", die mit grosser Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang von der Realität überholt wird, das Sunset-Prinzip (Auslaufklausel) eine sinnvolle Lösung; siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Auslaufklausel_(Recht). Seit es Politiker gibt, werden immer neue Gesetze erlassen aber kaum bestehende Gesetze auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft und eventuell "entsorgt". Unsere Gesetzessammlungen gleichen riesigen Müllablagen.
Eine eher humoristische Art, unsinnigen Gesetzesvorlagen den Garaus zu machen oder zumindest die Politiker blosszustellen wird in der Schweiz mit der Vergabe des rostigen Paragraphen praktiziert: http://www.freiheit-liberte.ch/rostiger-paragraph.html

AldiOn Offline




Beiträge: 983

16.08.2015 23:51
#9 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #6
Zitat von AldiOn im Beitrag #5
Zitat von Emulgator im Beitrag #3
Nur Atommüll darf nicht Kernkraftwertstoff genannt werden, weil die mögliche Wiederverwertung durch die Grünen verboten wurde.
Irgendwie ist es mir nicht gelungen das nachzuvollziehen. Gibt es da ein Gesetz für oder wie ist das festgelegt?
Vielleicht können Sie mir da helfen?

Ja, das Atomgesetz.


Ist die dort angesprochene Vorschrift

Zitat
Die Entsorgung bestrahlter Brennelemente wurde auf die direkte Endlagerung beschränkt, das heißt, die Abgabe bestrahlter Brennelemente aus Atomkraftwerken an Wiederaufarbeitungsanlagen (WAA) war ab dem 1. Juli 2005 verboten. Seit diesem Datum waren Transporte deutschen Atommülls in die Wiederaufbereitungsanlagen La Hague (Frankreich) und Sellafield (England) nicht mehr genehmigungsfähig.

als das von Ihnen angesprochene Verbot der Wiederverwertung und als Verbot von Wiederaufarbeitungsanlagen ("nicht genenhmigungsfähig") zu verstehen?

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Krischan Offline




Beiträge: 642

17.08.2015 09:48
#10 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #6

Zitat von AldiOn im Beitrag #5
Ist das tatsächlich so, daß die Plastikfalschen (Cola), die ich zum Automaten bringe dann eingeschmolzen werden?
Ich hatte immer die Vorstellung, daß es da ein besonders tolle Technik zur Reinigng geben muß, da mir immer klar war, daß es recht schwierig ist Plastik zu säubern. Bin ich da jahrelang einer Illusion aufgesessen, die hier und heute zerstört wurde?
Die meisten werden eingeschmolzen bzw. einer "thermischen Verwertung" zugeführt, also in der Müllverbrennungsanlage verbrannt. Damit kann man ein bißchen witterungsunabhängigen Strom erzeugen, was ja auch inzwischen dank Energiewende eine willkommene Seltenheit ist.
Aber es gibt wohl auch bestimmte Flaschen (ich glaube, die 0,33l Colaflaschen) die Abnutzungsspuren haben, was für eine tatsächliche Wiederverwendung spricht.
Ich habe allerdings wenig Anschauungsmaterial zur Hand, weil ich sparsamer Mensch bevorzuge, frisch gezapftes Leitungswasser zu trinken.


Lieber Emulgator, lieber AldiOn,

Einwegflaschen werden, wie der Name schon sagt, nur einmal verwendet. Das mit der thermischen Verwertung stimmt partiell, je nach Marktlage kann es sich aber auch lohnen, die Einwegflaschen nach Asien zu verschippern, wo die Flaschen dann mechanisch zerkleinert und aufgespalten werden, um dann so schöne Dinge wie Fleecepullover oder Kunststoffplatten draus zu machen. Downcycling eben. Es gibt auch seit Jahren schon großtechnische Versuche, Einwegflaschen echt zu recyclen, also klein zu machen und zusammen mit "neuem" PET in entsprechende Preforms zu gießen. Die daraus dann entstehenden Plasteflaschen sehen allerdings leicht gelblich aus, was natürlich der Kunde nicht will. Allerdings setzt das eine recht genaue Sortierung der Einwegflaschen nach Farben voraus, die aufwändig und teuer ist. Und über den Energieeinsatz bei dieser stofflichen Verwertung wollen wir mal gar nicht reden. Da steht in der Nähe von Rostock so eine Anlage, da dreht sich der Stromzähler schon sehr schnell

Plaste-Mehrwegflaschen (die erkennt man daran, dass das Plastik dicker ist und nicht eingedrückt werden kann) wiederum sind nach dem 4.-5. Mal säubern (spülen und mechanisch auskratzen) am Ende des Lebenszyklus angekommen. Der Aufwand mit Rücktransport und Aufarbeiten lohnt nicht wirklich. Glasflaschen kann man theoretisch bis zu 40-50 mal wiederbenutzen (diese Zahl liegt übrigens auch den üblichen Kalkulationen zur Ökobilanz eines Mehwegsystems zu Grunde), aber in der Regel werden hier auch nur 5-10 Umläufe erreicht. Früher war das mehr, da war die Glasflasche aber auch dicker und stabiler (und schwerer). Bei den eher leichten Glasflaschen heute splittert da viel schneller was ab, sodass die Flaschen dann auch wieder eingeschmolzen werden (bei Glas ist das ja kein Problem).

Grundsätzlich kann man sagen: Glas-Mehrweg ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll bei regionalen Produkten, mit Wegen von bis zu 50km von Abfüllort zu Kunde. Also das Wasser und der Saft aus der Region oder das Bier von hier. Ein Becks in München in der 0,33-Glasflasche ist dagegen ökologisch Overkill (da wiegen alleine die Flaschen elend viel beim Transport von Bremen nach München). Einweg-Plastik ist gut für große Behälter und lange Transportdistanzen (also das 1.5-Liter Wasser vom Discounter, wenn man nicht wie ich das Leitungsheimer Urquell aus der Villeroy&Boch-Quelle vorzieht).

Ein weiteres Schmankerl: Durch das Dosenpfand ist die Entsorgung der Gelben Säcke / Gelben Tonnen wesentlich teurer geworden, d.h. die Lizenzentgelte für den Grünen Punkt sind stark gestiegen. Das zahlen wir alles im Produktpreis mit. Der Hintergrund: Cola-Dosen (Aluminium!) und Einwegflaschen waren vor Einwegpfandzeiten ein wesentlicher Anteil am Grünen Punkt und sind nach Sortierung gut vermarktbar, generieren also Erlöse für die Recyclingfirmen. Fällt diese Fraktion weg, bleiben nur noch die Tetrapacks, Milchdöschen und Plastiktüten übrig, und damit lässt sich kein Geld verdienen. Ergo: Recycling wird teurer, das Zeug wird verbrannt, wir bezahlen sowohl die Kosten für das Einweg-Rücknahmesystem als auch die Kosten für die Gelbe-Sack-Entsorgung.

Was lernt man daraus: Bier vom Fass in der Kneipe oder aus der Region, Wasser aus der Leitung, Saft von hier, der Rest ist imperialistisches Blendwerk.

Sowas lernt man alles, wenn man in seinem früheren Leben mal Leergutautomaten verkümmelt hat.

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

17.08.2015 18:10
#11 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #2
JJeder Park und Kinderspielplatz, jedes Stück Natur ist damit zugemüllt und aufgrund der weit verstreuten Scherben zur gefährlichen Zone geworden. [...] Jeder See und jeder frei zugängliche Kiesteich ist für Mensch und Tier zum Spießrutenlauf der übelsten Verletzungen geworden, also unbrauchbar.

Ich kann mich erinnern, liebe Nola, dass auch vor dem Dosenpfand genau so argumentiert wurde, von Wäldern als Mülldeponien, Seen als Mülltonnen und ganzen LKW-Ladungen in einer kleineren Innenstadt. Ich habe mich damals schon gefragt und frage mich auch heute: Wo leben die Leute eigentlich ? Oder lebe ich auf einer einsamen Insel ? Weder habe ich in den neunziger Jahren grosse Mengen an Einweggebinden in den Wäldern vorgefunden, noch sind mir heute Parks oder Spielplätze bekannt (und ich kenne durchaus einige), die mit Glasmüll zugeworfen werden. Die üblichen Tretminen in Innenstädten (Hundekot) begegnen mir dagegen auch und gerade in der Nähe von Spielplätzen vielleicht einen Faktor 100 mal öfter (da wäre das Wort Spießrutenlauf ein wenig passender). Und auch wenn ich nicht so oft in öffentlichen Tümpeln die Abkühlung suche, so bin ich bis heute dort noch in keine Scherbe einer Vodkaflasche getreten.

Irgendwie muss ich wo anders leben.

Florian Offline



Beiträge: 3.179

17.08.2015 19:19
#12 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #11
Ich habe mich damals schon gefragt und frage mich auch heute: Wo leben die Leute eigentlich ? Oder lebe ich auf einer einsamen Insel ?



Ja, so geht es mir auch oft.

Aktuelles Beispiel:
Derzeit wird für ein EU-weites Plastiktüten-Verbot geworben.
Wichtiges Argument ist die Vermüllung der Landschaft mit Plastiktüten.
Ganz besonders hervorgehoben wird dabei v.a. das Problem von Plastiktüten in den Ozeanen (siehe z.B. in diesem Bericht: http://www.welt.de/wirtschaft/article140...en-ab-2018.html).

Nun kenne ich mich nicht aus mit der Meeres-Ökologie und mag daher das Problem der Meeres-Verschmutzung auch nicht kleinreden.

Aber ganz offensichtlich ist die unterstellte Kausalkette Blödsinn:
Wieviele der in Deutschland benutzten Plastiktüten landet wohl im Meer?
Sicher deutlich weniger als 1 Promille. (Erstens einmal lebt nur ein kleiner Teil der deutschen Bevölkerung am Meer und nur dieser kleine Anteil hätte überhaupt die Chance, seine Tüten ins Meer zu werfen. Im übrigen ist nicht klar, warum man das jemand tun sollte. Plastiktüten können problemlos im Hausmüll entsorgt werden. Geschweige denn, warum das ein Massenphänomen sein sollte).

Aber dieser vollkommen konstruierte Problemzusammenhang zwischen Plastiktüten und Meeres-Schutz dient als Vehikel für ein weiteres EU-weites Verbot.
(Und wird auch von den Bürgern geglaubt. Ich arbeite in einem Einzelhandelsunternehmen in Bayern, weit entfernt von jedem Ozean. Ständig fordern unsere Kunden Papier- statt Plastiktüten. Jedes Mal mit dem Argument "wegen der Fische". Wie blöd ist das denn? Solange der einzelne Kunde nicht ans Meer fährt und seine Tüte höchstselbst hineinwirft, wie soll dann bitteschön seine Tüte im Meer landen?
Aber nun gut: Aufgrund der neuen Gesetzeslage steigen wir nun also auch auf Papiertüten um. Trotz der - im Vergleich zu Plastik - sehr zweifelhaften Ökobilanz).

Krischan Offline




Beiträge: 642

17.08.2015 19:58
#13 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #12
Solange der einzelne Kunde nicht ans Meer fährt und seine Tüte höchstselbst hineinwirft, wie soll dann bitteschön seine Tüte im Meer landen?



Nunja, Bäche und Flüsse führen bekanntlich ins Meer. So mag auch aus den bayrischen Voralpen via Rhein / Donau die eine oder andere Mülltüte ins Meer kommen. Aber: Ursächlich sind nicht Mülltüten, sondern Plastikmüll aller Art, der entweder illegal im Meer verklappt wird (da hilft dann auch kein Verbot dagegen) oder einfach von den Küstenbewohnern ins Meer geschmissen wird, vorzugsweise arme afrikanische oder pazifische Staaten. Da sind dann auch viele Plasteflaschen mit bei.

Aber Meer hin oder her: Ich verstehe eh nicht, wieso da Greenpeace nicht mit ihrer Flotte rausfährt und den Plastemüll an den bekannten ozeanischen Sammelstellen einfach abfischt. Schwimmt doch oben, sollte technisch nicht schwer sein.

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.545

17.08.2015 20:11
#14 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #12
Ganz besonders hervorgehoben wird dabei v.a. das Problem von Plastiktüten in den Ozeanen (siehe z.B. in diesem Bericht: http://www.welt.de/wirtschaft/article140...en-ab-2018.html).


Dieser spezifische, man muss wohl sagen, Öko-Popanz wird seit Mitte der 90er Jahre aufgebaut & zeigt noch Fehlzündungen. Eine brauchbare historische Überschau steht soweit ich sehe noch aus; die Urzündung stammt von Thor Heyerdahl, der schon 1947 auf dem Trip mit der Kon-Tiki diverse Male störendes Zivilisations-Treibgut vermerkt; in den beiden Reisen mit dem Papyrusboot "Ra" '70/71 (schließlich haben ja die ollen Ägypter Amerika entdeckt - ätsch, Herr Erdogan) - zwei, denn das erste zerlegte sich ja unterwegs wg. Aufweichung - kommt das als basso ostinato in der Buchfassung vor.

https://de.wikipedia.org/wiki/Plastikm%C..._in_den_Ozeanen

Zitat
"Every little piece of plastic manufactured in the past 50 years that made it into the ocean is still out there somewhere."

„Jedes kleine Stück Kunststoff, das in den letzten 50 Jahren hergestellt wurde und ins Meer gelangte, ist dort immer noch irgendwo.“

– Tony Andrady, Chemiker des amerikanischen Research Triangle Institute



Natürlich beruht das alles auf weitgehend ungeprüften Prämissen & Computermodellen, und nicht umsonst kam das auf, nachdem sich das vorherige Schreckbild "Korallensterben" als Windei entpuppte (die "Übersäuerung der Ozeane" überdeckt die beiden andern Phantome zeitlich). Phänomenologisch wird hier das "Sargassomeer" beerbt: die alte Vorstellung von meterdicken Tang- & Seegraswiesen, in denen Windjammer hängen bleiben, der Faktor "böse Schemie" leitet sich aus den vorigen Schlagern "Weichmacher in der Nahrung" & natürlich Rachel Carsons Superhit "Anreicherung in der Nahrungskette" her (was ursprünglich mal auf das Strontium 90 der Atombombentests gemünzt war); die Schiene ist dann nicht mehr die Chemie-allein, sondern die angesagten "Nanopartikel".

Fiktional hat sich das bislang erst an einer Stelle niedergeschlagen: in Stephen Baxters Roman "Flood" von 2008:

Zitat
...a huge floating continent of plastic rubbish, two thousand kilometers across, shepherded by currents in what used to be the Pacific: „a mess of plastic netting, soda bottles, six-pack rings, bin liners, supermarket bags, bits of polystyrene packing. In the waters sunlight the colours were bright, red and orange and electric blue, artificial colours characteristic of a vanished world. Lifted gently on the ocean's swells, the rubbish stretched all the way to the horizon, where a small ragged fleet of boats prowled." (S. 423)




PS: Also was ich nu nich verstehn tu...

Zitat von Wikipedia, loc.cit.
Eine weitere große Quelle von Müll im Nordpazifik war der Tsunami infolge des Tōhoku-Erdbebens im Jahr 2011, der große Mengen von Gegenständen aller Art ins Meer spülte, die seitdem im Nordpazifik umhertreiben. Die Größe des dadurch entstandenen „Müllteppichs“ wird mit einer Fläche größer als die Bundesrepublik Deutschland angegeben.[39]



Also wenn das nicht nach sofortiger Alternativlosigkeit schreit. #Plastikwende. Kein Kunststoff mehr in unsern Autos, Wasser(!)leitungen, Rechnern, Tupperboxen, Bobbycars, Fensterrahmen, Fernbedienungen, Smartföns & Tastaturen/Schreibutensilien. Gänsekiele sind dagegen voll bio.



P.P.S.: io9 (um mal eine Quelle zu nehmen, die eher weniger zum perfiden Ökooptimismus von Neoliberalen tendiert):
"Lies You've Been Told About the Pacific Garbage Patch"

Zitat von io9, 21 May 2012
You've probably heard of the "Pacific garbage patch," also called the "trash vortex." It's a region of the North Pacific ocean where the northern jet stream and the southern trade winds, moving opposite directions, create a vast, gently circling region of water called the North Pacific Gyre — and at its center, there are tons of plastic garbage. You may even have seen this picture of the garbage patch, above — right? Wrong.

That image, widely mislabeled as a shot of the Pacific garbage patch, is actually from Manila harbor. And it's just one of many misconceptions the public has about what's really happening to plastics in the ocean.




P.P.P.S.: Was der alte Wikinger erzählt:

Zitat von An Interview with Famed Explorer Thor Heyerdahl, April 1972
On Kon-Tiki, for 101 days, we saw no sign of man until we saw a wreck on the beach of one of the atolls near our destination. But on Ra I, we had hardly been to sea three days before we discovered that we were in something like a city sewer—and yet we were 100 miles or more from land. Our first thought was that a tanker had just passed. But it kept happening again and again. So on the Ra II voyage, I decided to make a day-by-day survey, dipping down with a dipper and taking samples of the oil clots. We found oil clots on 43 days of the 57. Apart from this we saw plastic containers, nylon bags, empty bottles, all sorts of refuse.



https://www.lds.org/new-era/1972/04/an-i...erdahl?lang=eng
LDS - Church of the Latter-day Saints? Au Mann...



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Nola Offline



Beiträge: 1.719

17.08.2015 22:35
#15 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #11
Zitat von Nola im Beitrag #2
JJeder Park und Kinderspielplatz, jedes Stück Natur ist damit zugemüllt und aufgrund der weit verstreuten Scherben zur gefährlichen Zone geworden. [...] Jeder See und jeder frei zugängliche Kiesteich ist für Mensch und Tier zum Spießrutenlauf der übelsten Verletzungen geworden, also unbrauchbar.

Ich kann mich erinnern, liebe Nola, dass auch vor dem Dosenpfand genau so argumentiert wurde, von Wäldern als Mülldeponien, Seen als Mülltonnen und ganzen LKW-Ladungen in einer kleineren Innenstadt. Ich habe mich damals schon gefragt und frage mich auch heute: Wo leben die Leute eigentlich ? Oder lebe ich auf einer einsamen Insel ? Weder habe ich in den neunziger Jahren grosse Mengen an Einweggebinden in den Wäldern vorgefunden, noch sind mir heute Parks oder Spielplätze bekannt (und ich kenne durchaus einige), die mit Glasmüll zugeworfen werden. Die üblichen Tretminen in Innenstädten (Hundekot) begegnen mir dagegen auch und gerade in der Nähe von Spielplätzen vielleicht einen Faktor 100 mal öfter (da wäre das Wort Spießrutenlauf ein wenig passender). Und auch wenn ich nicht so oft in öffentlichen Tümpeln die Abkühlung suche, so bin ich bis heute dort noch in keine Scherbe einer Vodkaflasche getreten.

Irgendwie muss ich wo anders leben.




Das scheint mir, lieber Llarian, auch so. Aber verraten Sie das ja nicht, es könnte sich zum Geheimtipp entwickeln und dann ist's auch damit vorbei.

Auch mir ist die Argumentation vor dem Dosenpfand noch in Erinnerung und ja, ich kann wirklich keine Parallele der Verschmutzung zu heute erkennen. Wohin und in welchen Wald oder Kiesteich der Familienausflug auch führte, es war zumeist OK.

Das Dosenpfandargument erinnert ein wenig an Politiker-Bilder mit Kindern. Was immer man politisch durchsetzen will geht am besten über die moralische Schiene. Diese Art der Manipulation/Argumentation weise ich aber weit von mir.

Nehmen wir einmal an man lebt in einer beschaulichen Kleinstadt, die zum einen Wald, Feldmark und zwei Parks aufweisen kann und nehmen wir weiter an, das XY mit seinem Hund (und selbstverständlich) den Hundebeutel in der Tasche hat (und auch benutzt) jeden Tag fast alle Strecken begeht, würden Sie XY glauben, das täglich, jawohl täglich die zerbrochenen Flaschen überall zu finden sind. Das führt sogar zum Ärger der Bauern, die Sorge um ihre Kornfelder haben, denen durch Sonneneinwirkung dieser Tage, auf den Feldern und den dorthin geworfenen Scherben einen Brand befürchteten. Na klar, hinterher wars ja immer die weggeworfene Kippe, zerbrochenes weggeworfenes Glas hört sich zu bescheuert an. Es fehlt auch nicht an überall aufgestellten "Müllkörben" - es fehlt an Hirn.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.545

17.08.2015 23:23
#16 RE: Dosenpfand Antworten

Jessesmaria:

Zitat
Ich sprang geschwind auf, denn es war schon heller Tag geworden. Der Herr Leonhard schien verdrießlich zu sein, er hatte zwei zornige Falten auf der Stirn und trieb hastig zum Aufbruch. Der andere Maler aber schüttelte seine Locken aus dem Gesicht und trällerte, während er sein Pferd aufzäumte, ruhig ein Liedchen vor sich hin, bis Leonhard zuletzt plötzlich laut auflachte, schnell eine Flasche ergriff, die noch auf dem Rasen stand, und den Rest in die Gläser einschenkte. «Auf eine glückliche Ankunft!» rief er aus, sie stießen mit den Gläsern zusammen, es gab einen schönen Klang. Darauf schleuderte Leonhard die leere Flasche hoch ins Morgenrot, daß es lustig in der Luft funkelte.



(Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts, 1826, Kap. 3)



Wie gut, dass dergleichen frevles Zeug heute vom Lehrplan entsorgt ist & sich die Kiddies lieber das Englisch pakistanischer ghetto kids aneignen sollen.



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Nola Offline



Beiträge: 1.719

18.08.2015 00:13
#17 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
Jessesmaria:

Zitat
Ich sprang geschwind auf, denn es war schon heller Tag geworden. Der Herr Leonhard schien verdrießlich zu sein, er hatte zwei zornige Falten auf der Stirn und trieb hastig zum Aufbruch. Der andere Maler aber schüttelte seine Locken aus dem Gesicht und trällerte, während er sein Pferd aufzäumte, ruhig ein Liedchen vor sich hin, bis Leonhard zuletzt plötzlich laut auflachte, schnell eine Flasche ergriff, die noch auf dem Rasen stand, und den Rest in die Gläser einschenkte. «Auf eine glückliche Ankunft!» rief er aus, sie stießen mit den Gläsern zusammen, es gab einen schönen Klang. Darauf schleuderte Leonhard die leere Flasche hoch ins Morgenrot, daß es lustig in der Luft funkelte.


(Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts, 1826, Kap. 3)



Wie gut, dass dergleichen frevles Zeug heute vom Lehrplan entsorgt ist & sich die Kiddies lieber das Englisch pakistanischer ghetto kids aneignen sollen.



♥lich Nola

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Zettel im August 2008

AldiOn Offline




Beiträge: 983

18.08.2015 00:54
#18 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #14
P.P.S.: io9 (um mal eine Quelle zu nehmen, die eher weniger zum perfiden Ökooptimismus von Neoliberalen tendiert):
"Lies You've Been Told About the Pacific Garbage Patch"
Danke!

Irre langer Artikel mit einer noch längeren Diskussion die aufschlußreich (und teilweise witzig/mit witzigen Bildern aufgewertet) ist.

Meine Vermutung, daß es diese Müllinsel gar nicht gibt und das wenn sie es gäbe sie gar kein Problem wäre wird da bestätigt (aus mehreren Quellen). Es ist das was man einen Mythos nennt.

Die entsprechenden Fotos stammen wohl aus dem Hafen von Manila ("Ah, Manila...the city where the 'nice areas' would still be considered slums in any other major city.") und selbst da sieht es heutzutage (wenn man den Diskussionsteilnehmern folgen will) so nicht mehr aus.

Diese ganze Plastiktaschenhysterie ist der übliche Ökofreakquatsch von Leuten denen ich eh nichts glaube. Und wieder hat sich ein Vorurteil bestätigt...Danke!

Und zu den mikroskopisch kleinen Plastikteilchen, die sich in den Meerestieren anreichern. Zunächst mal ist derartiger Plastikmüll heutzutage weltweit ein Wertstoff und würde auch ohne Verbote nicht mehr verklappt werden. Es gibt also keinen Nachschub mehr. Und das es genügend Bakterien gibt, die organische Stoffe dieser Größe auffressen (solche werden ja sogar an Ölteppiche angesetzt) wird das Zeug sich auch wieder zersetzen.

Es wäre natürlich auch äußerst unschön wenn in großem Umfang in der Nord- oder Ostsee Meerestiere aufgrund des Verzehrs von Plastikmülls sterben. Davon haben ich aber noch nichts gehört. Mein Vorurteil(!) geht in die Richtung das durch die eifelturmgroßen WKAs in der Nordsee (und deren Bau) mehr Meerestiere gestorben sind als durch Plastikverschmutzung.

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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

18.08.2015 08:53
#19 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #13
Nunja, Bäche und Flüsse führen bekanntlich ins Meer. So mag auch aus den bayrischen Voralpen via Rhein / Donau die eine oder andere Mülltüte ins Meer kommen.
Bekanntlich gibt es ein paar Donaukraftwerke, wo der Müll gerne hängenbleibt, zumindest der größere: http://ooe.orf.at/news/stories/2584845/

Krischan Offline




Beiträge: 642

18.08.2015 09:15
#20 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #19
Bekanntlich gibt es ein paar Donaukraftwerke, wo der Müll gerne hängenbleibt, zumindest der größere: http://ooe.orf.at/news/stories/2584845/



Perfide, diese Imperialisten! Zuerst zwingen sie uns, den Müll in den Bach zu werfen, nur um ihn dann wieder rauszufischen. Und verdienen damit noch Geld (Kraftwerk!). Das ist ja schon fast konsequentes Handeln.

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 355

18.08.2015 10:47
#21 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
Jessesmaria:

Zitat
Ich sprang geschwind auf, denn es war schon heller Tag geworden. Der Herr Leonhard schien verdrießlich zu sein, er hatte zwei zornige Falten auf der Stirn und trieb hastig zum Aufbruch. Der andere Maler aber schüttelte seine Locken aus dem Gesicht und trällerte, während er sein Pferd aufzäumte, ruhig ein Liedchen vor sich hin, bis Leonhard zuletzt plötzlich laut auflachte, schnell eine Flasche ergriff, die noch auf dem Rasen stand, und den Rest in die Gläser einschenkte. «Auf eine glückliche Ankunft!» rief er aus, sie stießen mit den Gläsern zusammen, es gab einen schönen Klang. Darauf schleuderte Leonhard die leere Flasche hoch ins Morgenrot, daß es lustig in der Luft funkelte.


(Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts, 1826, Kap. 3)



Wie gut, dass dergleichen frevles Zeug heute vom Lehrplan entsorgt ist & sich die Kiddies lieber das Englisch pakistanischer ghetto kids aneignen sollen.



Na, das ist dann wohl ein Kandidat für die Vorgehensweise, die hier angesprochen wird:
Siehe Beitrag #97 in diesem Thread: Zensur in Deutschland? (4)

Zitat
http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/buecher-brennen-wieder/

http://www.suedkurier.de/region/schwarzw...2507,8079226%20

Es geht darum wie die ersten öffentlichen Bibliotheken wohl "gesäubert" werden

Political Correctness ist nichts anderes als betreutes Denken.

Florian Offline



Beiträge: 3.179

18.08.2015 13:41
#22 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #13

Nunja, Bäche und Flüsse führen bekanntlich ins Meer. So mag auch aus den bayrischen Voralpen via Rhein / Donau die eine oder andere Mülltüte ins Meer kommen.



Nur eine Detail-Anmerkung:
Die bayerischen Voralpen liegen komplett im Einzugsgebiet der Donau.

In ganz Südbayern gibt es nur ein winziges Eck, das im Einzugsgebiet des Rheins liegt: ein paar Quadratkilometer um Lindau.
Allerdings liegt auch Lindau nicht in den "bayerischen Voralpen".

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

28.08.2015 21:47
#23 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1
Eine kurze Anmerkung in der Reihe Umweltschutz reloaded. Heute: Dosenpfand.


Als ich sehe das ganz anders als der Rest dieses Forums. Ich entsinne mich noch sehr gut, dass in meiner Jugend (80er), die Strassen und Parks voll von Müll waren - insbesondere in Dosen-, aber durchaus auch in Plastikflaschenform.

In Hamburg-Wilhelmsburg sind sie das auch heute noch - jedoch mit praktisch ausnahmslos nicht-pfand fähigen Flaschen/Dosen (oft Importe der hiesigen Ausländer).

Und Scherben sind auch kein Spass - gerade als Familienvater nicht. Der ganze andere Müll auf Spielplätzen turnt mich auch nicht gerade an.

Ich bin eher der Ansicht, dass das Pfand auf alle (oder zumindest auf sich nicht - wie beispielsweise Papier - selbstständig auflösende) Verpackungen und Zigarettenkippen ausgeweitet werden sollte. Wenn ich teilweise Punks sehe, die mit Riesenmüllbeuteln voll Dosen in den Supermarkt stiefeln (nachdem sie ausnahmsweise mal produktiv tätig waren, indem sie die Stadthygiene verbessert haben), bin ich froh, wenigstens diesem Müll nicht auf der Straße ausgesetzt zu sein.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde, die Einführung des Dosen- und Flaschenpfands war und ist durchaus eine Erfolgsgeschichte.

Edit:

Meines Ermessens liegt hier bei den geschätzten Mitforisten ein doppelter Bastiat vor:

Man sieht nicht, was man nicht sieht, nämlich den ganzen Flaschenmüll, der aufgrund der Pfandverordnung eben nicht die Umwelt verschandelt.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.545

31.12.2015 18:56
#24 RE: Dosenpfand Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #18
Meine Vermutung, daß es diese Müllinsel gar nicht gibt und das wenn sie es gäbe sie gar kein Problem wäre wird da bestätigt (aus mehreren Quellen). Es ist das was man einen Mythos nennt.


Dazu noch auf EIKE, "Ersticken wir wirklich den Ozean mit Plastik? Auf den Spuren der Schaffung eines Öko-Mythos"

Zitat von Larry Kummer, EIKE, 31.12.2015
Vor einigen Tagen entlarvte Kip Hansens "An Ocean of Plastic” gründlich die Mythen über den „Great Pacific Garbage Patch" [Große Müllansammlung im Pazifik *]. Aber wer hat diese Geschichte geschaffen?



Kip Hansens "An Ocean of Plastic" ist am 17.12. auf Watts Up With That eingestellt worden.

Mit einer kleinen Erweiterung des Blicks:

Zitat von An Ocean of Plastic
So, the Big Question about the Great Pacific Garbage Patch – all the Garbage Patches – is:
“Where is all that plastic?”
Here’s the headlines:
Science Magazine: “Ninety-nine percent of the ocean’s plastic is missing” (Juni 2014)
National Geographic: “Ocean Garbage Patch Not Growing—Where’s “Missing” Plastic?” (August 2010)

I’ll give you the quick and easy first: The plastic gets eaten.

So whatever plastic goes into these little fishes probably comes out somewhere. In the end (unintended pun), “fishes eating the tiny plastic bits” probably doesn’t account for the missing 99%.

What else could be going on?

Remember the Deepwater Horizon Gulf of Mexico Oil Spill? Scientific American magazine ran this piece: “Meet the Microbes Eating the Gulf Oil Spill”.

Well, meet the microbes eating the ocean’s plastic:



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

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