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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 798 mal aufgerufen
 Dies und Jenes
Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

07.09.2015 12:14
Veganes Schweinefleisch Antworten

Ich geb' das jetzt nur 'mal weiter...

http://www.science-skeptical.de/artikel/...eganer/0014469/

Zitat von Peter Heller, science skeptical
Ich habe meine Ernährung umgestellt. Auf Salat. Auf den Salat, den man zwischen zwei Brötchenhälften steckt. Mit einem Fleischklops in der Mitte. Sie finden diesen Witz albern? Ich auch. Aber irgendeiner lacht immer, wenn ich mich mit diesen Sätzen in die Mittagspause verabschiede.

Schließlich gibt es ein Vorbild. Auch unser Schwimmweltmeister Marco Koch folgt diesem Konzept. Nur meint er es tatsächlich ernst. „Vegan plus Fleisch“ heißt sein Erfolgsrezept. Sie fragen sich, was das für eine Ernährung sein soll? Ich auch. Die Erklärung lieferte er nach dem Gewinn der Goldmedaille mit den Worten: „Ich will gleich noch zu Burger King“.

Sie meinen, bescheuerter geht es nicht mehr? Dachte ich auch. Aber „vegan plus Fleisch“ ist bei weitem noch nicht perfekt. Wer es richtig machen und die Umwelt ebenso wie seine Gesundheit ruinieren möchte, der darf doch kein Fleisch essen! Der hat mindestens auf vegetarisches, wenn nicht gar veganes Fleisch umzusteigen.

Sie denken, das wäre Unsinn? Da kennen Sie Landwirt Ansgar Meydorf aus Schüttorf noch nicht. Er bietet „vegetarisches Schweinefleisch“ an. Nein, es handelt sich nicht um eine besonders raffinierte Tofu- oder Sojasimulation, sondern um das Fleisch von echten Schweinen. In dieser Publikation finden Sie auf Seite 34 seine Geschichte:

Die Wohlstandswelt lechzt nach Alternativen zu tierischen Produkten. Und während längst auch abseits vom Prenzlauer Berg die Supermärkte ihre Regalflächen für Tofu und andere Pflanzenfaserprodukte erweitern, bahnt sich die wirkliche Revolution in der Grafschaft Bentheim an: Das Fleisch der alten Rasse „Bunte Bentheimer“ war immer bekannt, weil es fettarm ist. Jetzt gelang erstmals eine komplett vegetarische Züchtung: Ein Schwein ganz aus Pflanzenfleisch, sozusagen

.
Diese Publikation ist das IHK-Magazin, Juli/Aug. 2015. Jetzt müsste man nur noch wissen, ob das auch als halal gilt.

In der angrenzenden holländischen Provincie Gelderland gelten die Bentheimer übrigens traditionellerweise als das, was man hierorts als Schildbürger & auf der Insel als the wise men of Gotham kennt.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

dirk Offline



Beiträge: 1.538

07.09.2015 23:23
#2 RE: Veganes Schweinefleisch Antworten

ICh bin doch wohl Vegetarier wenn meine Nahrung nur Pflanzen isst!

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

07.09.2015 23:53
#3 RE: Veganes Schweinefleisch Antworten

Nicht bei Krebsen & Schillerlocken. Und Schweine sind bekanntlich Omnivoren.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

adder Offline




Beiträge: 1.073

08.09.2015 05:59
#4 RE: Veganes Schweinefleisch Antworten

Eigentlich ist dann jeder Veganer. Immerhin isst irgendwo in der Nahrungskette immer ein Lebewesen nur Pflanzen, bzw. anorganische Materie.

Ich bin ja sowieso sauer auf diese ganzen Veganer und Veget-arier, die meinem Essen und dem Essen meiner Katzen das Essen wegessen.

Dennis the Menace Offline




Beiträge: 459

08.09.2015 10:19
#5 RE: Veganes Schweinefleisch Antworten

Der Schlüssel zum Veganerfleisch und ähnlichen Scherzen (z.B. auch zur Maultasche, damit der Herrgott freitags das Fleisch, weil im Teig versteckt, nicht sieht; okay, die Story ist nicht historisch verifiziert, aber allein, dass sie erfunden wurde, sagt schon was), der Schlüssel also ist wohl darin zu sehen, dass Essen und Trinken mitnichten rein empirische Angelegenheiten sind, sondern ein hochgradig kulturelles, religiöses, spirituelles, ja mythisches Gepräge haben - alles Zeugs, was gemeinhin unter "irrational" verbucht wird, was wiederum mehr oder weniger mit "doof" übersetzt wird.

So richtig überzeugend wird das Letztere aber erst, wenn die Schlauen mal locker Hundefleisch essen sowie z.B. direkt aus dem Kochtopf futtern, also auf die bekloppte Tischkultur (warum sein Geld für teures Geschirr aus dem Fenster schmeißen?) und ähnlichen zeremoniellen Quatsch rund ums Essen und Trinken verzichten, also wirklich "vernünftig" werden.

Die Veranstaltung ist also doch offenbar wesentlich mehr, als lediglich Nährwerte in sich reinstopfen. Aber zugegeben, Veganerfleisch ist schon arg irre; aber indem beim Fleischverzicht spirituelle Erwägungen maßgeblich sind, macht es ja nix, wenn man rein empirisch dagegen verstößt . Auch der traditionelle Fleischverzicht freitags ist ja nur "symbolisch" - die allerfeinsten, teuren Fischgerichte verletzen die Regel nicht. Darum geht's ja auch im von Herrn Elkmann dankenswerterweise verlinkten Artikel: Um das zeremoniell-spirituelle Abhandeln von "Öko", praktisch-vernünftige Überlegungen mal locker beiseite legend. Aber es heißt ja, der Mythos ist keine Lüge - sondern eine höhere Form der Wahrheit - gilt womöglich auch für die berüchtigten Öko-Mythen

Krischan Offline




Beiträge: 609

08.09.2015 11:14
#6 RE: Veganes Schweinefleisch Antworten

Vegan plus Fleisch, damit kann ich mich auch anfreunden. Das liegt in meinen Genen

Im Übrigen halte ich es mit Udo Pollmer: Essen soll nicht schön machen, nicht schlank und nicht gesund - Essen soll schmecken und satt machen.

Seit ich dieses Paradigma lebe und mir um den Gesundheits- oder Schädlichkeitsfaktor von einzelnen Komponenten des Essens keinen Kopf mehr mache, lebe ich wesentlich entspannter. Ich persönlich würde oben genanntes Paradigma noch um einen Punkt ergänzen: Kaufe kein Produkt, bei dem mehr als 3 kryptische Zutaten auf dem Beipackzettel stehen.

Freundlichst (und hungrig),
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

08.09.2015 12:30
#7 RE: Veganes Schweinefleisch Antworten

"Fisch darf man essen, da nicht ex coitu gezeugt." (Arno Schmidt, Julia oder Die Gemälde, 36)

Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #5
Auch der traditionelle Fleischverzicht freitags ist ja nur "symbolisch" - die allerfeinsten, teuren Fischgerichte verletzen die Regel nicht.


Zitat von Martin Freytag, DIE Zeit N° 11/2011
Deshalb suchten findige Gläubige immer wieder nach Schlupflöchern in den strengen Fastenregeln. Für schwäbische Maultaschen etwa wird die Fleischfüllung klein gehackt und im Nudelteig versteckt – nicht umsonst wird diese Spezialität auch "Herrgottsb’scheißerle" genannt.

Welche Tiere man essen durfte und welche nicht, war eigentlich immer klar: Das Fleisch "warmblütiger Tiere" hatte Papst Gregor I. im Jahr 590 verboten. Fisch war demnach erlaubt, im Lauf der Jahrhunderte wurden aber auch einige Säugetiere und Vögel zu Fischen ehrenhalber erklärt.

Der Biber ist ein Nagetier, aber weil er vorwiegend im Wasser lebt und sein schuppiger Schwanz an einen Fisch erinnert, beschloss das Konstanzer Konzil, das von 1414 bis 1418 tagte: "Biber, Dachs, Otter – alles genug". Der Jesuitenpater Charlevoix sagte noch 1754 über den Biber: "Bezüglich des Schwanzes ist er ganz Fisch, und er ist als solcher gerichtlich erklärt durch die Medizinische Fakultät in Paris, und im Verfolg dieser Erklärung hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch während der Fastenzeit gegessen werden darf."


http://www.zeit.de/2011/11/Stimmts-Katholiken-Fastenzeit

Aber natürlich hat die Eulen-Spiegelei, bei der ausgetestet qied, was das Publikum schluckt, solange es mit Pokerface serviert wird, Vorläufer.

https://en.wikipedia.org/wiki/Vegetable_Lamb_of_Tartary

Zitat

The Vegetable lamb of Tartary (Latin: Agnus scythicus or Planta Tartarica Barometz[1]) is a legendary zoophyte of Central Asia, once believed to grow sheep as its fruit.[2] The sheep were connected to the plant by an umbilical cord and grazed the land around the plant. When all accessible foliage was gone, both the plant and sheep died.

In his book, The Vegetable Lamb of Tartary (1887), Henry Lee describes the legendary lamb as believed to be both a true animal and a living plant. However, he states that some writers believed the lamb to be the fruit of a plant, sprouting forward from melon-like seeds.

The Minorite Friar Odoric of Pordenone, upon recalling first hearing of the vegetable lamb, told of trees on the shore of the Irish Sea with gourd-like fruits that fell into the water and became birds called Bernacles.[7] He is referring to the legendary plant-animal, the Barnacle Tree, which was believed to drop its ripened fruit into the sea near the Orkney Islands. The ripened fruit would then release “barnacle geese” that would live in the water, growing to mature geese. The alleged existence of this fellow plant-animal was accepted as an explanation for migrating geese from the North.[8]

In the mid 16th century, Sigismund, Baron von Herberstein, who in 1517 and 1526 was the Ambassador to the Emperors Maximilian I and Charles V, presented a much more detailed account of the Barometz in his "Notes on Russia." He claimed to have heard from too many credible sources to doubt the lamb’s existence and gave the location of the creature as being near the Caspian Sea, between the Jaick and Volga rivers. The creature grown from the melon-like seeds described was said to grow to two and half feet high (80 cm), resembling a lamb in most ways except a few. It was said to have blood, but not true flesh as it more closely resembled that of a crab. Unlike a normal lamb, its hooves were said to be made of parted hair. It was the favourite food of wolves and other animals



Wer ein Barometz in die Pfanne haut, wäre ein Barometzger.

Zitat
The natural history of the barnacle goose was long surrounded with a legend claiming that they were born of driftwood: ... The legend was widely repeated in, for example, Vincent of Beauvais's great encyclopedia. ... Based on these legends—indeed, the legends may have been invented for this purpose[9]—some Irish clerics considered barnacle goose flesh to be acceptable fast day food, a practice that was criticized by Giraldus Cambrensis, a Welsh author:

...Bishops and religious men (viri religiosi) in some parts of Ireland do not scruple to dine off these birds at the time of fasting, because they are not flesh nor born of flesh... But in so doing they are led into sin. For if anyone were to eat of the leg of our first parent (Adam) although he was not born of flesh, that person could not be adjudged innocent of eating meat.


https://en.wikipedia.org/wiki/Barnacle_goose

Daß die philosophische Reflexion über die Gourmandise zwanghaft ins Kannibalische lappt, ist also kein Prärogativ postmodernen Glaubenswahns.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

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