Etwas für die Freunde antiker Geschichte: „Archaeologists claim to have proved that Julius Caesar set foot on what is now Dutch soil, destroying two Germanic tribes in a battle that left about 150,000 people dead.“
Zitat von Realist im Beitrag #1Etwas für die Freunde antiker Geschichte: „Archaeologists claim to have proved that Julius Caesar set foot on what is now Dutch soil, destroying two Germanic tribes in a battle that left about 150,000 people dead.“
Na ja, was in dem Fach eben so als "Beweis" gilt … die Überbleibsel eines Gemetzels wurden per Carbondating ins 1. Jhdt v. Chr. taxiert, ergo muß das einer Episode aus De Bello Gallico entsprechen. Immerhin:
Zitat The two tribes, the Tencteri and the Usipetes, came from an area east of the Rhine and had asked Caesar for asylum. But the Roman emperor refused and ordered his eight legions and cavalry to destroy them...
Die beiden Stämme der Tencteri und Usipetes kamen aus einem Gebiet östlich des Rheins und hatten Caesar um Asyl gebeten. Aber der römische Feldherr [hier korrigiere ich das mal, Gaius Julius war seinen Lebtag kein Kaiser im späteren Sinn - der Guardian schafft es wirklich nicht, auch nur 1 einzige kurze Meldung ohne inhaltlichen Fehler zu produzieren] lehnte ab und wies seine acht Legionen und Kavallerie an, sie zu vernichten.
Zitat von Fluminist im Beitrag #2der Guardian schafft es wirklich nicht, auch nur 1 einzige kurze Meldung ohne inhaltlichen Fehler zu produzieren
Führwar.
Zitat von Grauniad, op.cit.This article was amended on 12 December 2015. It originally used a photo of Julius Caesar’s great-nephew Julius Caesar Augustus. This has been corrected.
Hier wird auch klar, aus welchem Grund Prof. Nico Roymans auf die Verbindung mit Caesar kommt: zum einen das Eigeninteresse durch seine intensive Beschäftigung (die Neigung des Hammerbesitzers, überall Nägel auszumachen); zum andern der Umfang der Fundstücke über die letzten 40 Jahre: bei den beständigen Bekriegungen der Eingeborenen kam es nicht zu Metzeleien in derartigem Ausmaß. Das weitgehende Fehlen römischer Lagerspuren ist ein weiteres indirektes Indiz. (Der Artikel verweist darauf, daß Dauerlager wie in Nimwegen erst aus augusteischer Zeit datieren.)
Zitat von TrouwBovendien hadden historici en archeologen moeite met de aanduidingen van Caesar zelf. "Hij heeft het over een plaats, tachtig Romeinse mijlen oftewel 120 kilometer uit de kust, maar dat is geen afstand in vogelvlucht. En dan zegt hij dat de slag plaatsvond in het gebied waar Maas en Rijn samenvloeien. Maar die rivieren komen helemaal niet samen, dachten historici altijd. Caesar zou zich hebben vergist. Maar nee, hij bedoelde de zuidelijke tak van de Rijn, de Waal. En als je dat weet, kom je vanzelf bij de omgeving van Kessel uit."
Außerdem waren für Historiker & Archäologen Caesars Angaben unklar. "Er beschreibt einen Ort, der 80 römische Meilen oder 120 km von der Küste entfernt liegt; das ist hier aber nicht Luftlinie. Außerdem sagt er, daß die Schlacht beim Zusammenfluß von Maas & Rhein stattfand. Da die beiden Flüsse getrennt fließen, sind die Historiker immer von einem Irrtum ausgegangen. Aber er meinte den südlichen Rheinarm, die Waal. Wenn man das berücksichtigt, ergibt sich die Umgebung von Kessel."
Das ist genau die Art von Indizienpuzzle, die 6 oder 7 Verortungen von Hannibals Alpenübergang erbracht hat, diverse Locations für Troja (vor Schliemann & z.T. danach), 3-4 Landeplätze für Columbus 1492 (bis S. E. Morison das 1940 mit einem Segelboot per reenactment geklärt hat). In Sachen "Als die Römer frech geworden" sind die diversen Verortungen der Varusschlacht erinnerlich. "Geklärt" wird das in aller Regel durch Materialfunde (für die Wikinger in Nordamerika zB durch L'Anse-aux-Meadows) - & das in hinreichender Menge; das überzeugt trotzdem nie alle Parteien, & wenn, immer genau nach 15 Jahren, jemand noch 1x ein Faß für die "Verliererseite" aufmacht, gilt die neu-akzeptierte Version sofort wieder als "umstritten" (so geht Kalkriese momentan als umstritten durch; obwohl da nix Neues in Fundbefund oder Quellenlage vorliegt).
Es gibt in Holland eine gewisse Faszination, mal Teil des Imperium Romanum gewesen zu sein; wie in Germanien kapriziert sich das auf die Eroberung & die Legionen (Stichwort fürs 19. Jhdt. "Limesvereine"), nicht so sehr die paar Jahrhunderte Städtebau oder gar deren Umland. Das letzte Mal, daß da ein Rauschen aufkam, war der Fund von 3 Markierungsplaketten aus Ton der Legio IX Hispania in Nimwegen in den 90ern, was die Deutung beförderte, die "verlorene Legion" sei gar nicht AD 117 in den Sumpfnebeln nördlich des Hadrianswalls spurlos verschütt gegangen, sondern nach Osten verlegt & tauche aus diesem profanen Grund nicht mehr in den Legionslisten & Funerarien auf (BBC Magazine, 2011: "The Roman Ninth Legion's mysterious loss"). In der Anglosphäre hat die Legion nicht erst seit Rosemary Sutcliffes "Der Adler der neunten Legion" von 1954 eine aufgeladene Aura, nicht zu Unrecht: hier kommen die Aporien - Widerstand der Besetzten, die zivilisatorische Mission der römischen Legionen & der Verwaltung & die Unverantwortung der fernen ahnungslos-katastrophalen Zentralregierung - gleichermaßen zu ihrem Recht. (Den Hinweis, daß das Echo der "verlorenen Legion", im unwirtlichen Norden jenseits aller durch eine Mauer geschätzten Zivilisation einen der Hauptstränge einer nicht ganz unpopulären Fantasy-Fernsehserie bildet, schenke ich mir mal.)
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
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