Zitat wo der gemeine Tortenwurf noch Diskussionen berufsbetroffener Kreise auslöste, ob man so mit Lebensmitteln umgehen dürfe (wo sind die eigentlich heute ?).
Tja. In sehr vielen tropischen Ländern herrschen derzeit wegen des El-Nino-Ereignisses Dürren oder ungewöhnliche Wetterlagen, die die Ernten verderben. So gibt es derzeit auch sehr schwere Hungersnöte. Derweil wird in einem der wenigen Länder, die nicht von den Wetterunbilden betroffen sind, Mais und Raps verstromt (wenngleich es sich natürlich im Vorhinein um Sorten handelt, die nicht für die Nahrungsproduktion sondern für die Bioenergieerzeugung optimiert sind.) Wie berufsbetroffenen Kreise haben eben auch einen Beruf in der Klimarettung. Bedenken Sie: Das schlimme am Klimawandel ist ja, daß Dürren entstehen können.
Zitat Unterhaltsam war es zweifelsohne. Ich fand auch die Gates Torte vor ein paar Jahren recht unterhaltsam. Aber eine Auseinandersetzung ist es ebensowenig wie der Beleg ob jemand jetzt besonders humorvoll ist oder nicht.
Wobei ich mich frage, ob den Knallchargen mit dem sprechenden Namen überhaupt bewußt ist, an welches Happening aus der bundesrepublikanischen Historie sie da direkt anschließen.
Zitat von NZZ, 23.3.2007Am 6. April 1967 berichtete die deutsche Presse von einem verhinderten Bombenanschlag auf den Vizepräsidenten der USA, Hubert Humphrey. Bald stellte sich heraus, dass dieser bei einem Besuch in Berlin nur mit Pudding hätte beworfen werden sollen.
Die Kommunarden schwatzten in Vorfreude auf die Aktion herum, probten das «Attentat» auch real im Grunewald, mit einem Baum als Humphrey. Der Berliner Verfassungsschutz bekam Wind von der Geschichte, allerdings nicht vom entscheidenden Teil. Die Polizei verhaftete die verdutzten «Attentäter», sperrte sie ein, und die «Bild-Zeitung» titelte am folgenden Tag auf der Frontseite: «Geplant: Berlin - Bombenanschlag auf US-Vizepräsidenten». Im Innern war zu lesen, man werde mit den Bombenlegern schon fertig. Die «Berliner Morgenpost» berichtete, dass die Bomben mit Sprengstoff aus China angefertigt worden seien.
Nur: Bomben waren nicht auffindbar. Alles angestrengte Suchen war zwecklos, ausser angerührtem Puddingpulver fand man nichts. ... Ulrike Meinhof, damals Journalistin, konnte schreiben, kriminell sei es offenbar nicht, Napalmbomben auf Frauen, Greise und Kinder zu werfen, sondern nur, dagegen zu protestieren.
Zitat von Die Tageseitung, 4.7.2011Der Plan flog auf und am 5. 4.1967 nahm die Polizei elf Leute, darunter Fritz Teufel, fest.
Zuvor findet sich in Teufels Protokoll am 21. 3. 1967 ein Rezept für eine Rauchbombe. Eine Idee, die später als zu gefährlich eingestuft wurde. Sie denken über Alternativen nach. "Ist Schlagsahne besser als Pudding? Wie wäre es mit Plaka-Farbe? Experimentierkommando."
Weitere Vorschläge für Wurfgeschosse sind "Mehl, Eier, Mohrenköpfe, Dynamit". Lakonisch notiert Teufel die Frage eines Kommunarden: "Kann ich nach den Aktionen noch studieren? Plong hui dum zing räbah bang".
Nur führt von da eine bedenklich direkte Linie zu den "Mollies", die Teufel zusammen mit Bommi Baumann für die Osterdemonstrationen im April 1968 vorbereitete, den "Tupamaros Westberlin", die im Jüdischen Gemeindezentrum Brandsätze deponierten (Teufel war neben Kunzelmann Leithammel dieser Gruppe) & den Aufenthalten in den jordanischen Ausbildungslagern der Fatah, wo Kunzelmann dann in den beiden "Briefen aus Amman" seine Obsession mit dem "Judenknax" ausführte, mit folgendem Blick auf Israel: "Hier ist alles ganz einfach. Der Feind ist deutlich. Seine Waffen sind sichtbar. Solidarität braucht nicht gefordert zu werden. Sie entsteht von selbst.".
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Llarian im Beitrag #1Hier gehts um eine Torte.
Interessant auch, wie es danach weiterging.
Storch hat das Attentat mit Bild und Namen des Attentäters auf ihre Homepage gestellt.
Was ich für völlig ok halte, schließlich hat er öffentlich agiert.
Wie zu erwarten haben dann diverse Dummbratzen mit Haßkommentaren bis hin zur Morddrohung reagiert. Und dies wird nun der Storch zur Last gelegt, weil sie den armen Attentäter unzulässig "an den Pranger gestellt" hätte.
Ich würde eher mal sagen: Sie sollte wohl besser darauf aufpassen, daß in ihrem Kommentarbereich keine strafbaren Sachen veröffentlicht werden. Aber für etwaige Morddrohungen sind nur die Urheber verantwortlich.
Die Aktionskünstler/innen des Leipziger Peng! Collective gründen gemeinsam mit dem Schauspielhaus Dortmund die fiktive PR-Agentur DIE POPULISTEN. In sechs Eskalationsstufen erforschen DIE POPULISTEN die Möglichkeiten politischer Aktionskunst im Stadtraum sowie im Netz, im Fernsehen und im Theater. Themen sind der Rechtsradikalismus in Dortmund sowie die nordrhein-westfälische Waffenproduktion für den internationalen Markt.
Zitat von patzer im Beitrag #5Es sind unsere Steuergelder.
Sehen wirs, eingedenk Bastiats, als Konjunkturprogramm für abgebrochene Kunststudenten, Kanzleien & Konditoreibetriebe. "Zeitgeschehen als Gesamtkunstwerk" oder so...
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Wobei die radikalen, bis zur Androhung von Gewalt reichenden Reaktionen auf den Angriff mich daran erinnern, warum ich aus der AfD ausgetreten bin. Ich werde wohl aus Notwehr die AfD wählen, aber das ändert nichts daran, dass mich solche Gestalten abstoßen. Morddrohungen auf einen solchen Angriff sind völlig radikal und sollten strafrechtlich verfolgt werden. Nur so nebenbei haben AfD-Politiker auch Morddrohungen erhalten. Das wiederum hat die Presse nicht interessiert.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Acta diurna, 29. Mai 2016Eigentlich wollte ich ja, nachdem ich hörte, ein Antifa-Fatzke habe der Linken Sahra Wagenknecht eine Torte ins Gesicht geworfen, unseren Welttag beklagen, der keine Jünglinge mehr hervorbringt, die dergleichen Obszönitäten gegenüber einer Dame am Morgen des Folgetags im Beisein von Sekundanten bereinigen. Doch heute erklärte die Holde, "schlimmer als die ganze Torte" finde sie "die Beleidigung", mit der vor kurzem ebenfalls mit Naschwerk beworfenen Beatrix von Storch "auf eine Ebene gestellt worden zu sein". Das sei eine Unverschämtheit und zeige, dass da "völlige politische Analphabeten am Werk" gewesen seien. Wenn ich's recht verstehe, kommt es also einzig und immer darauf an, wen es trifft.
In diesem Fall hat es also die Richtige in vollkommen angemessener Weise erwischt. Immerhin schön, daß die Zeitläufte so beschaffen sind, daß Parteigänger abgetretener Schnauzbärte mit solchen Salven aus dem Hal-Roach-Register zu rechnen haben, statt wie zu deren Ägide blaue Bohnen in Hartmantelumhüllung zum Frühstück serviert zu bekommen. Der, durchaus begrüßenswerte, Wunsch nach Rückbesinnung auf solche Dissenzbeilegungskultur wurde hierzulande zuerst von Karl Markus Michel geäußert, im "Kursbuch" (das sich zu der Zeit längst vom Agitprop der Ursprungszeit zu einer zumeist lesenswerten Lektüre gewandelt hatte) angelegentlich der bedauerlichen Zwistigkeiten des Waterkantgates. Allerdings dürfte man, angesichts beispielsweise einer Julie d'Aubigny oder einer Marie-Louise Girardin von der Roten Zora erwarten, die Verteidigung "ihrer Ehre" selbst zu in die Hand zu nehmen; zumal in Zeiten, in denen die Rolle des Politischen im Allgemeinen & die ihrer Partheyung im Particulairen auf das Bedienen billiger Showeffekte ohne realweltliche Konsequenzen eingeschränkt worden ist.
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Man kann schon fast sagen, daß es die Richtige getroffen hat. Wenn die "Linke" schon - im Gegensatz zu demokratischen Parteien - Gewalt gegen Andersdenkende akzeptabel findet und sogar mitfinanziert, dann ist ihre Chefin auch das richtige Objekt eines solchen Politikansatzes.
Inhaltlich paßt das auch recht gut zum Storch-Tortenwurf. Gerade im Osten ist die AfD ja inzwischen fast Nachfolgepartei der "Linken" und erntet dort, wo diese gesät hat. Als alleinige Protestpartei konnte die "Linke" bisher alle Ressentiments gegen den Westen, den Kapitalismus und die Moderne in Wählerstimmen ummünzen, und ein bißchen Ausländerfeindlichkeit ("Fremdarbeiter") konnte man ja auch bedienen. Aber alles nur in gewissen Grenzen, weil man ja andere Wählergruppen (insbesondere im Westen) nicht verprellen wollte. Und jetzt kommt die AfD und bedient alle diese Vorurteile noch ein bißchen schärfer - und nimmt der "Linken" massiv Wähler ab.
Daß Wagenknecht sich dieser Entwicklung entgegenstellen wollte, indem sie plötzlich für "Grenzen dicht" plädierte - das machte sie natürlich für die Antifas zum logischen Ziel.
"Kaum jemand, schon gar niemand aus dem politischen Bereich der BRD, hat sich vor Frau von Storch gestellt."
Echt nicht? Revision 1: gelöscht - weil falsch Lieber Nobster, laut Forumsregeln (s.u.) dürfen Sie Ihre Beiträge nicht löschen. Wenn Sie sich vom Inhalt eines Ihrer Beiträge distanzieren wollen, dann geht das nur, indem Sie einen Zusatz anfügen. ("Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden.")
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