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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 1.184 mal aufgerufen
 Gesellschaft und Medien
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2007 20:02
Marginalie: Der Fall Harald Schmidt, Harald Schmidts Fall - eine wilde Vermutung Antworten

Schmidt & Pocher zum Letzten.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

19.11.2007 20:07
#2 RE: Marginalie: Der Fall Harald Schmidt, Harald Schmidts Fall - eine wilde Vermutung Antworten

In Antwort auf:
Was immer Tuma uns damit sagen will - ich habe den Sinn dieses Satzes auch nach längerem Klären nicht verstanden - , es ist jedenfalls offenkundig als vernichtendes Urteil gemeint.


Versuch einer Erklärung: Pocher kennt nur Fernsehen und Fußball. Von Politik hat er keine Ahnung.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Marian Wirth Offline



Beiträge: 60

19.11.2007 21:07
#3 RE: Marginalie: Der Fall Harald Schmidt, Harald Schmidts Fall - eine wilde Vermutung Antworten

In Antwort auf:
Pocher kennt nur Fernsehen und Fußball.


Der Satz kommt mir bekannt vor. Mich deucht, ich hätte ihn gestern in der Zeitung gelesen

Und, lieber Zettel, dass Schmidt den Pocher als seinen Nachfolger installieren und sich möglichst bald vom Acker machen will, ist ein ziemlich offenes Geheimnis.

Das einzige, was ich auch unter Inbetrachtziehung aller Intendanten-IQs nicht verstehe: Warum hat die ARD dieses Auslaufmodell Schmidt überhaupt eingekauft?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2007 23:29
#4 RE: Marginalie: Der Fall Harald Schmidt, Harald Schmidts Fall - eine wilde Vermutung Antworten

Zitat von Rayson
Versuch einer Erklärung: Pocher kennt nur Fernsehen und Fußball. Von Politik hat er keine Ahnung.

Vielleicht ist es das, lieber Rayson. Aber dann ist Tumas Formulierung ""Wenn Pocher über Menschen wie Gregor Gysi sprechen muß, redet ein Blinder über Farbe" zumindest eigenartig. Was an dem Menschen Gysi übersteigt denn wohl den Horizont Pochers?



Vielleicht hat ja Pocher, ebenso wie Schmidt, das ganze Unternehmen von vornherein als Totgeburt angesehen.

Schmidt wollte - denke ich - auf diese Weise unbeschädigt aus der Nummer herauskommen. Und Pocher könnte sich gesagt haben: Auch ein Verriß, auch eine Absetzung der Show schafft Publicity.

Jedenfalls ist er jetzt aus der Schar der "Comedians" herausgehoben, die das deutsche TV bevölkern. Das ist doch schon was.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2007 23:38
#5 Auslaufmodelle Antworten

Lieber Marian Wirth,

Zitat von Marian Wirth
Das einzige, was ich auch unter Inbetrachtziehung aller Intendanten-IQs nicht verstehe: Warum hat die ARD dieses Auslaufmodell Schmidt überhaupt eingekauft?

Weil es im Wesen des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks liegt, Auslaufmodelle einzukaufen.

Daß diese Bürokraten selbst ein Format entwickeln, ist die absolute Ausnahme. Es könnte ja schief gehen, und dann wären sie nicht "abgesichert".

Sie springen auf den bandwagon, wenn alle anderen schon draufsitzen.

Oder anders gesagt: Sie springen auf den bandwagon, wenn der kurz davor ist, in die Endstation einzulaufen, schwenken dazu ihre Mützen und rufen: "Westward Ho!"

Herzlich, Zettel

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

20.11.2007 00:24
#6 RE: Marginalie: Der Fall Harald Schmidt, Harald Schmidts Fall - eine wilde Vermutung Antworten

Der Folgesatz "Von Politik hat er keine Ahnung" war ja nur einer von vielen möglichen. Vielleicht könnte man auch sagen: Von Menschen hat er keine Ahnung

In der Einschätzung der Motivation der Protagonisten stimme ich dir zum Teil zu. Für Pocher war es einfach die Chance, seine Zielgruppe auf Leute eines vielfachen Alters seiner bisherigen Klientel auszudehnen. Außerdem ist er die Verkörperung des einfachen Zuschauers, der alles tun würde, um "ins Fernsehen" zu kommen. So hat er angefangen, so macht er weiter. Und wenn es schiefgeht, kann er sich wenigstens darüber lustig machen, die "alten Säcke" in der ARD geschockt zu haben, was wieder Bonuspunkte beim Stammpublikum brächte.

Bei Schmidt habe ich schon lange den Eindruck, dass er einfach nur noch versucht herauszufinden, wie weit er gehen kann. Ansonsten scheint ihm lediglich wichtig zu sein, dass er Spaß bei der Produktion der Sendung hat.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Luc Offline



Beiträge: 21

20.11.2007 00:25
#7 RE: Auslaufmodelle Antworten
Heißt das denn Komödijens? Oder heißt das Schotenreißer? Bei mir heißt es gerade mal wieder Clowns, aber ich komm bei dem Neumodischem Zeug ja auch nie mit. Kleiner Abstecher nach Luclog gefällig, da kam auch noch was zu S&P hinterher. Im Übrigen war gerade wieder etwas Lustiges: Heute Morgen noch dachte ich in Anbetracht, des mir Merkwürdig vorkommenden Versuches eines Massenmordes mit einer Pfeilpistole. Da stimmt doch etwas nicht. Das wäre ja selbst ein Messer besser. Und dann hat sich der erste vermeintliche Massenmörder, direkt nach einem Gespräch mit dem Rektor vor eine Bahn geworfen. Ich vermutete eher Schultragik als echtes Mordpotential, und wollte daraufhin schon etwas schreiben, dann war mir der Fall aber doch zu heikel, denn alle Medien und die Polizei schilderten den Fall ja als recht eindeutig. Ich ließ es also. Und jetzt wird auf einmal alles dementiert, der zweite Täter wurde aber zum Selbstschutz in die Klinik verwiesen. Aber die Presse überschlägt sich immer noch und einige Medien wie die Zeit haben bis jetzt noch nicht mitbekommen das sich der Fall gewandelt hat. Wäre auch mal wieder alles zu schön gewesen, das Täterprofil hat so schön gestimmt. Weiß, männlich, Verlierer.
Marian Wirth Offline



Beiträge: 60

20.11.2007 05:01
#8 RE: Auslaufmodelle Antworten

Lieber Zettel,

In Antwort auf:
Daß diese Bürokraten selbst ein Format entwickeln, ist die absolute Ausnahme. Es könnte ja schief gehen, und dann wären sie nicht "abgesichert".

Stimmt. Oder so:

Sie kupfern bei den privaten Sendern jedwedes Unterhaltungsformat ab, das auch nur ein paar Promille mehr jüngere Zuschauer anlocken könnte, und verpflichten das entsprechende Personal. Sie tun buchstäblich, was sie wollen, und behaupten auch noch, allein sie seien in der Lage, ein Medienangebot mit „Public value“, soll heißen: mit Gemeinwohlwert, zu schaffen, ganz so, als gebe es die freie, unabhängige Presse nicht.

Ich denke, meine Frage war letztlich doch eher rhetorischer Art.

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

20.11.2007 06:30
#9 RE: Auslaufmodelle Antworten

"als gebe es die freie, unabhängige Presse nicht."

Die gibts ja auch nicht... die Presse ist derzeit weitestgehend frei von Seriosität und Objektivität, und unabhängig mag sievielleicht vom Staat sein, von ihrer Klientel ist sie es hingegen nicht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2007 11:47
#10 Freie Presse, herrschende Meinungen, Kapitalismus Antworten

Zitat von Sparrowhawk
"als gebe es die freie, unabhängige Presse nicht."
Die gibts ja auch nicht... die Presse ist derzeit weitestgehend frei von Seriosität und Objektivität, und unabhängig mag sievielleicht vom Staat sein, von ihrer Klientel ist sie es hingegen nicht.

Ja, natürlich ist kein Unternehmer unabhängig davon, daß sein Produkt auch gekauft wird, daß er - wenn er eine Zeitung, TV, ein Internatangebot verkauft - Werbeeinnahmen hat. Die er wiederum nur bekommt, wenn sein Produkt gekauft oder genutzt wird.

Wie, lieber Sparrowhawk, stellst du dir denn einen Kapitalismus vor, in dem das nicht mehr so wäre? Oder stellst du dir einen freiheitlichen, demokratischen Rechtsstaat ohne Kapitalismus vor?

Nur gibt's den nicht. Denn wenn man das freie Spiel der Kräfte beseitigt, dann hebt man damit jede Freiheit auf.



Natürlich gibt es auch in einer freien Presse, gibt es bei freien sonstigen Medien Meinungsdominanz. Sie gibt es in jeder Gesellschaft, in der überhaupt kommuniziert wird, in der sich also gemeinsame Meinungen bilden.

Wenn jemand mit der "herrschenden Meinung" nicht einverstanden ist, dann muß er eben für seine eigene Meinung werben in der Hoffnung, daß sie irgendwann dominant wird.

So haben es die Grünen getan. Ihre antiamerikanische Haltung, ihre Multikulti-Ideologie, ihre Feindschaft gegen die Nutzung der Atomkraft - das waren ja alles in den achtziger Jahren Minderheitspositionen. Heute sind das weitgehend "herrschende Meinungen".

Seit Ende der neunziger Jahre bemühen wir Neoliberale uns darum, unsere Überzeugungen anderen plausible zu machen. Das ist mühsam. Vielleicht gelingt es auch nicht. Aber man sollte es versuchen.

So ist Demokratie, so ist Freiheit, so funktioniert die Offene Gesellschaft. Darüber zu klagen, daß die Meinungsdominanz bei den Falschen liegt, ist aus meiner Sicht unproduktiv.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2007 12:05
#11 Rundfunk- "Anstalten" und der Niedergang der "Dritten" Antworten

Lieber Marian Wirth,

mit der FAZ übereinzustimmen freut mich allemal.

Freilich ist es in diesem Fall nicht schwer. Denn jeder, der nicht mit Blindheit geschlagen ist, sieht ja, daß die Öffentlich-Rechlichen eine riesige Geldvernichtungsmaschine sind. In den rot regierten Ländern außerdem ein mit unseren Beiträgen geölter Transmissionsriemen für die Verbreitung rotgrüner Botschaften.

Ich bin deshalb seit langem dafür, die gebührenfinanzierten Rundfunkanstalten (Anstalten! Das Wort paßt schon ) zu privatisieren.

Bleiben sollte nach meiner Vorstellung ein öffentlich-rechtliches Kernangebot von Kultur- und Informationssendern wie Deutschlandfunk, Deutschlandradio Berlin, Arte, Phoenix, Bayern Alpha.

So waren ja die "Dritten" ursprünglich konzipiert gewesen. Einer der wenigen, die das wirklich umzusetzen versucht haben, war Werner Höfer beim WDR, der ein, in seinen Worten, "kleines, aber feines" Programm wollte. Teils haben es andere auch versucht, es aber schnell bleiben lassen.

Heute kommt allenfalls der SWR diesem Programm- Auftrag noch nach. Überwiegend aber sind die Dritten stinknormale "Vollversorgungs"- Programme, auf demselben Niveau wie ARD und ZDF.

Mit individuellen Merkmalen: Der HR ist ein Heimatsender, dessen Hauotthema es ist, wie schön es in Hessen ist. RBB und MDR sind überwiegend mit DDR-Nostalgie zugange, teils auch mit Aufarbeitung der DDR, und lieben ansonsten - vor allem der MDR - das Volkstümliche. Der BR ist eine Mischung aus Heimat- und Kultursender; nach dem SWR das insgesamt anspruchsvollste Programm. Der NDR sendet ein gesichtsloses Sammelsurium; bei einem Vier-Länder-Sender kein Wunder.

Und dem WDR hat man in der langen Zeit der roten oder rotgrünen Herrschaft den liberalen Geist Werner Höfers gründlich ausgetrieben. Kein anderer Sender wird so sehr von rotgrünen Seilschaften dominiert, keiner ist politisch so einseitig wie der WDR.

Herzlich, Zettel











Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2007 20:33
#12 Aktuelle Ergänzung: Jetzt auch im Web Antworten

Der Artikel von Thomas Tuma ist jetzt auch bei "Spiegel Online" zu lesen.

 Sprung  



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