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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 16 Antworten
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 Gesellschaft und Medien
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2007 02:16
Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Ist die Polizei in diesem Fall in "Erklärungsnot"? Nein, argumentiere ich hier.

Feynman ( gelöscht )
Beiträge:

20.11.2007 09:09
#2 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten
In der Krone waren heute Bilder der "Mordwerkzeuge": 2 Softairpistolen und eine Armbrust, die angeblich nicht funktionsfähig ist.

Die Gratis-Ubahnzeitung "Heute" in Wien, hat vorige Woche einen Kreuzzug gegen einen 13-Jährigen gemacht, weil er angeblich einen Amoklauf machen wollte. Sicher ist nur, dass der Bub schon gejagt hat, und damit geprahlt hat. (Ich rede auch gerne über Waffen, sehr zur "Freude" meiner Mitmenschen.) Sein Vater ist Waffenbesitzer, was Manchen schon als verdächtig gilt, dazu ist er beim IWÖ(Interessensgemeinschaft liberales Waffenrecht), was bei Manchen schon als sehr verdächtig gilt. Politikum halt, ekelhaft.
Prsseaussendung des IWÖ dazu: http://www.iwoe.at/inc/nav.php3?id=909&c...rner&cat3=&mehr=
Robin Offline



Beiträge: 317

20.11.2007 11:38
#3 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Lieber Feynman,

betreffend den Fall an der Kölner Schule glaube ich nicht, dass es Ihnen lieber ist, zukünftig Stellungnahmen der Polizei zu finden, die sich etwa so lesen:

"Die Polizeidirektion X-Stadt bedauert die tödlichen Schüsse an der x-städter Schule sehr und spricht allen Opfern und ihren Angehörigen ihr Bedauern aus. Die Attentatspläne waren der Polizei zwar bereits im Voraus bekannt geworden, allerdings konnte die Polizei aus den vorliegenden Information nur darauf schließen, dass die Attentäter im Besitz einer funktionsuntüchtigen Armbrust und von Softairpistolen waren, mit denen man gar keinen richtigen Amoklaufen machen kann. Deswegen hat sie sich zum Schutze der verdächtigten Minderjährigen gegen ein Eingreifen entschieden. Also noch einmal ein aufrichtiges: Sorry, Leute. Shit happens!"

Am besten hat mir aber ehrlich gesagt die GEW gefallen, die verlautbaren ließ: "Leistungsdruck ist Ursache für Amokläufe an Schulen". Der GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne sagte, es handele sich um "Hilferufe, die uns nachdenklich machen müssen". Ich denke mal, wenn das nächste Mal ein Schüler, der nach einem geeignet Weg sucht, nach Hilfe zu rufen, sich die Statements der GEW zu Herzen genommen hat, bevor es den Kultusministerien gelungen ist, den Leistungsdruck an den Schulen abzuschaffen, wird sich auch die Polizei wieder "Versagen" vorwerfen lassen müssen.

Viele Grüße
Robin

Feynman ( gelöscht )
Beiträge:

20.11.2007 12:14
#4 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten
Hallo Robin

Ich richte mich nicht gegen die Polizei, sondern die Presse, die soetwas ausschlachtet, teilweise Kinder als Phsychopaten darstellt, usw. Ich finde das zum kotzen. Ich glaube keiner Pressemeldung mehr die lautet: "Amoklauf verhindert", und dann stellt sich heraus die "Täter" hatten nur Spielzeug (was die Polizei erst nach einer Hausdurchsucheng wissen kann). Und warum hat sich einer der angeblichen "Täter" selbst umgebracht? Da ist man ja sensibel mit ihm umgegangen.
Und gegen die Antiwaffenmentalität vieler Bürger, als ob Waffenbesitzer gleichbedeutend mit Amokläufer wär. Z.B an Wiener Schulen gibt es genug Probleme mit gewalttätigen Jugendlichen, oft mit Migrationshintergrund, kaum Reaktion, aber kaum redet ein 13-Jähriger davon dass er schon selbst auf der Jagd war, schreien alle.
Appros: Ein Mitschüler in der Haupschule (~ 13, 14 Jahren), hat öfters das Wörtchen Glock fallen lassen, wahrscheinlich hatte er damals auch schon damit geschossen (Schießstand unter Aufsicht), aber niemand wäre wegen dieser möglichen Freiszeitbetätigung auf die Idee gekommen, ihn für einen potentiellen Amokläufer zu halten.
Leistungsdruck, blabla, red mal mit Lehrern, die meisten beklagen sich wegen stetig fallender Leistung. Den Druck den Amokläufer bekommen, geht größtenteils von Mitschülern aus, als ich in der Schule gemobbt wurde, wäre mir mehr Druck von Seiten der Lehrer lieber gewesen.

Herzlich, Feynman
Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

20.11.2007 12:14
#5 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Lieber Zettel,

das verlockt mich, eine journalistische Gesetzmäßigkeit zu formulieren: "Die Entschiedenheit der Aussage ist reziprok proportional zum Abstand von den Ereignissen". Das geht weit über das amerikanische "monday quarterbacking" hinaus, denn da kann man wenigstens noch annehmen, daß der Besserwisser das Spiel gesehen hat.
Ich habe den Eindruck, daß wir, die wir ja in sehr geordneten Verhältnissen leben, jedes Gefühl dafür verloren haben, wie es ist, unter dem Druck von (potentiell tödlichen) Ereignissen Entscheidungen zu treffen.
Aber wir nehmen nicht nur an, die im Strudel der Ereignisse Entscheidenden in der Rückschau mit unserem Informationsvorsprung kritisieren zu dürfen, sondern wir tun's auch schon, wenn wir erheblich weniger Informationen haben als diejenigen direkt vor Ort!
Zwar behauptete die Boulevardglotze gestern Nachmittag, "Alles" über die Geschehnisse berichten zu können, nur stellte sich dann mal wieder heraus, daß die Medien zu diesem Zeitpunkt fast nichts wußten.
Nichts Neues aus dem Medienschleim!

Herzlich, Thomas

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2007 12:17
#6 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Lieber Feynman,

auch ich bin nicht überzeugt davon, daß die Verfügbarkeit von Waffen für sich genommen für diesen neuen Typ des Amoklaufs, den "Schul-Amok", nicht verantwortlich ist. Man kann auch mit einem Messer zahlreiche Menschen töten.

Das Hauptproblem scheint mir zu sein, daß die ersten dieser Amokläufe, vor allem der in Columbine, ein solch großes publizistisches Echo gefunden haben. Michael Moore hat das ja zum Hauptthema seines Agitations-Films "Bowling for Columbine" gemacht.

Vermutlich haben Schüler, seit es überhaupt Schulen gibt, manchmal solche Phantasien, bestimmte Lehrer, bestimmte Mitschüler ins Jenseits zu befördern.

Nur blieb es bei der Phantasie. Seit "Bowling for Columbine" weiß jeder, daß man es auch real machen kann. Von daher die Nachahmungstaten, die Nachahmungsversuche.

Herzlich,

Zettel

Robin Offline



Beiträge: 317

20.11.2007 12:26
#7 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Lieber Feynman,

Zitat von Feynman
Ich richte mich nicht gegen die Polizei, sondern die Presse, die soetwas ausschlachtet, teilweise Kinder als Phsychopaten darstellt, usw. Ich finde das zum kotzen. Ich glaube keiner Pressemeldung mehr die lautet: "Amoklauf verhindert", und dann stellt sich heraus die "Täter" hatten nur Spielzeug (was die Polizei erst nach einer Hausdurchsucheng wissen kann). Und warum hat sich einer der angeblichen "Täter" selbst umgebracht? Da ist man ja sensibel mit ihm umgegangen.

Möglicherweise habe ich das missverstanden. Ich denke allerdings, dass jemand der ernsthaft einen Amoklauf plant bzw. ankündigt - auch wenn er später von diesen Plänen wieder abrückt - in diesem Fall eher Täter ist als Opfer einer Presse, die es sich natürlich nicht nehmen lässt, reißerisch und möglicherweise auch unrichtig darüber zu "berichten".
Von dem Fall in Wien weiß ich dagegen nichts, so dass ich mich nur auf die Vorkommnisse in Köln beziehe, soweit ich diese in den Nachrichten verfolgen konnte/musste.
Zitat von Feynman

Leistungsdruck, blabla, red mal mit Lehrern, die meisten beklagen sich wegen stetig fallender Leistung. Den Druck den Amokläufer bekommen, geht größtenteils von Mitschülern aus, als ich in der Schule gemobbt wurde, wäre mir mehr Druck von Seiten der Lehrer lieber gewesen.
Herzlich, Feynman

Da stimme ich allerdings völlig mit Ihnen überein.

Viele Grüße
Robin

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2007 15:09
#8 Besserwisserei; Beispiel Irak-Krieg Antworten

Zitat von Thomas Pauli
das verlockt mich, eine journalistische Gesetzmäßigkeit zu formulieren: "Die Entschiedenheit der Aussage ist reziprok proportional zum Abstand von den Ereignissen". Das geht weit über das amerikanische "monday quarterbacking" hinaus, ...

Ja, es geht sogar weit über den Journalismus hinaus.

Wer in der Komplexität der realen Situation handeln muß, der wird selten zu einer einfachen, entschiedenen Bewertung kommen.

Erstens, weil er vor lauter Handeln gar keine Zeit zum Bewerten hat. Zweitens, weil er soviele Aspekte sieht, daß ihm die Einfachheit und Entschiedenheit flöten geht.

Und drittens und hauptsächlich, weil derjenige, der handeln muß, sich in der Regel dessen sehr bewußt ist, daß er falsch handeln kann - und zwar auf allen Entscheidungs- und Steuerungsebenen; von der strategischen Entscheidung, die irrig sein kann, bis hin zu Einzelheiten der Ausführung, bei denen immer ein Lapsus passieren kann.

Wenn es dann nicht so läuft wie erwartet, dann stellen sich die Besserwisser hin und bringen ihre wohlfeile Kritik zu Papier, zu Gehör, zu Tastatur, wie man heute wohl sagen müßte.



Zitat von Thomas Pauli
Ich habe den Eindruck, daß wir, die wir ja in sehr geordneten Verhältnissen leben, jedes Gefühl dafür verloren haben, wie es ist, unter dem Druck von (potentiell tödlichen) Ereignissen Entscheidungen zu treffen.

Der Irak-Krieg ist ein instruktives Beispiel. Die große Mehrheit des US-Kongresses hat ihn anfangs unterstützt; Hillary Clinton zum Beispiel hat für ihn gestimmt.

Als es dann schlecht lief, wollte man nicht beteiligt gewesen sein. Und erfand das Märchen von den "Lügen" von Bush. Um sagen zu können: Wir waren damals nur dafür, weil wir belogen worden sind. Die armen, naiven Senatoren, die ja auch gar keinen Zugang zu Geheimdienst-Material haben!

Die Wahrheit ist, daß damals alle dachten, Saddam hätte WMDs - der BND dachte es, Chirac dachte es und hat es sogar in der Rede erwähnt, in der er die Nichtbeteiligung Frankreichs begründete. Und auch Schröder hat in den Monaten vor dem Krieg mit keinem Wort Zweifel an der Existenz der MWDs geäußert.

Wenn die Dinge im Irak sich jetzt zum Positiven wenden, wird Hillary Clinton wieder nach dem Prinzip "Was schert mich mein Geschwätz von gestern" handeln. Sie ist ja schon dabei, von der Ankündigung eines umgehenden Abzugs, wenn sie Präsidentin wird, abzurücken.



Zitat von Thomas Pauli
Aber wir nehmen nicht nur an, die im Strudel der Ereignisse Entscheidenden in der Rückschau mit unserem Informationsvorsprung kritisieren zu dürfen, sondern wir tun's auch schon, wenn wir erheblich weniger Informationen haben als diejenigen direkt vor Ort!

Das "wir" paßt schon, lieber Thomas. Denn auch wir Disktuierende, auch wir Blogger müssen uns natürlich diese Kritik gefallen lassen.

In gewissem Umfang geht es nicht anders. Und wir können uns dabei auf Größere berufen. Die - nach meinem bescheidenen Urteil - beiden größten deutschen Publizisten des 20. Jahrhunderts, Sebastian Haffner und Rudolf Augstein, waren Meister der, sagen wir, analytischen Vereinfachung. Vulgo Besserwisserei.

Herzlich, Zettel

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

20.11.2007 16:28
#9 RE: Besserwisserei; Beispiel Irak-Krieg Antworten

Ja, lieber Zettel,

die Demokraten im Kongreß sind ja ein ganz trauriger Haufen! Auch als sie lauthals für einen sofortigen Abzug aus dem Irak waren, haben sie ja alles darangesetzt, jede Abstimmung knapp zu verlieren! Es hätte ihnen ja sonst jemand den Vorwurf machen können, an einer der größten Niederlagen der Militärmacht und der Glaubwürdigkeit des amerikanischen Volkes Schuld gewesen zu sein. So waren sie eben 'beinahe' dagegen. Irgendwie erscheint mir dieses Politikgewurstel dort wie hier dem der untergehenden Donaumonarchie zu ähneln! (nichts gegen Ösis, bin selber ein halber! )
Über die Probleme der taktischen Entscheidungsfindung gibt es ein wunderbares Buch von John Keegan "The Price of Admiralty", in dem er versucht, die Entscheidungen der Kommandeure verschiedener großer Seeschlachten nachzuvollziehen. Grandios!

Herzlich, Thomas

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

20.11.2007 21:25
#10 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Genau das, lieber Zettel, ging mir auch durch den Kopf, als ich das heute in der FAZ und einem Lokalblatt las.

Insbesondere hat mich aber verärgert, daß manche die Polizei für den Tod des Siebzehnjährigen verantwortlich machen, wo er doch einzig und allein selbst für seine Taten verantwortlich ist.

Luc Offline



Beiträge: 21

20.11.2007 22:39
#11 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten
Schau mal bei mir (Link) Zettel. Ich hab den Fall nachrecherchiert, und vieles was in Deinem Artikel steht ist dem Durcheinander in den Medien geschuldet. Der Fall war eigentlich schon von Anfang an ganz anders und wurde durch die sensationsheischende Pressekonferenz der Polizei erst aufgebauscht.
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2007 23:54
#12 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Lieber str1977,

Zitat von str1977
Insbesondere hat mich aber verärgert, daß manche die Polizei für den Tod des Siebzehnjährigen verantwortlich machen, wo er doch einzig und allein selbst für seine Taten verantwortlich ist.

Inzwischen scheint sich ja herausgestellt zu haben, daß es anders gewesen ist, als zunächst berichtet worden war: Der 17jährige Rolf B. war gar nicht in Polizeigewahrsam genommen worden, sondern es hatte lediglich in der Schule ein sogenanntes "Gefährdegespräch" mit ihm gegeben, an dem zunächst Polizisten und Lehrer, dann anscheinend nur Polizisten teilnahmen. Rolf B. sagte dann - so der "Kölner Stadtanzeiger" - er wolle auf die Toilette gehen, verließ aber die Schule und warf sich vor die Straßenbahn.

Die Darstellungen der Polizei und der Schule gehen in einem Punkt auseinander. Die Polizei sagt, das Gefährdegespräch sei zu diesem Zeitpunkt beendet gewesen. Die Schule sagt, die Polizisten hätten angekündigt, den Jungen nach Hause zu fahren.

Wer nun Recht hat - jedenfalls ist der Polizei nach dem jetzigen Erkenntnisstand erst recht kein Vorwurf zu machen, denn Rolf B. hatte sich ja gar nicht in ihrem Gewahrsam befunden. Er war ein freier Mann, als er sagte, er wolle auf die Toilette gehen. Niemand konnte auch nur ahnen, daß er einen Selbstmord plante.

Aber geradezu reflexhaft wird auf die Polizei eingeprügelt. Sie sei "massiv in der Kritik", titelt dpa

Herzlich, Zettel

Luc Offline



Beiträge: 21

21.11.2007 02:27
#13 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Hallo Zettel,

sag mal, ignorierst Du mich bewußt?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

21.11.2007 03:11
#14 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Zitat von Luc
sag mal, ignorierst Du mich bewußt?

Aber nein, lieber Luc. Ich komme nur mit dem Lesen aller Postings nicht immer nach; zumal ich vorhin noch an dem Artikel über Schröder/Steinmeier zu werkeln hatte.

Jetzt haben ich den Beitrag in Lucloc gelesen und empfehle ihn der allgemeinen Aufmerksamkeit.

Übrigens wurde gestern Abend der Polizeipräsident Steffenhagen in der "Aktuellen Stunde" des WDR interviewt. Er kam gerade von einer längeren Besprechung mit seinen Mitarbeitern und teilte folgendes mit:

Zuerst habe ein Lehrer Verdacht geschöpft. Dieser habe den Rektor informiert, worauf der Schüler Rolf B. zu einem Gespräch mit Lehrer und Rektor gerufen wurde. Wie in Köln in solchen Fällen üblich, wurden zwei Polizisten hinzugezogen (die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Polizei funktioniere in Köln bestens, sagte Steffenhagen).

Danach gingen die beiden Polizisten mit Rolf B. noch für ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten in ein anderes Zimmer, um allein mit ihm zu sprechen. Am Ende des Gesprächs sagten sie ihm, es liege jetzt nichts mehr gegen ihn vor, und er könne gehen. Rolf B. hatte unter anderem zugesagt, die inkriminierten Bilder von seiner Homepage zu nehmen. Er hatte gesagt, er habe sie dort nur zur Abschreckung vor solchen Taten eingestellt.

Rolf B. - so Steffenhagen - verließ darauf das Zimmer, sagte, er wolle auf die Toilette und ging an Lehrern und Schülern vorbei, die auf dem Gang standen, in Richtung Toilette.

Die Reaktion der Presse ist also, wie Sie sehr zu Recht schreiben, äußerst überzogen und wird durch die Fakten überhaupt nicht gerechtfertigt.

Herzlich, und mit der Bitte, mir gelegentlich a bisserl Zeit für eine Reaktion zu lassen,

Zettel













Luc Offline



Beiträge: 21

21.11.2007 09:55
#15 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten
Hallo Zettel,

ich hatte schon echte Befürchtungen. Man weiß ja heutzutage nie welches Fettnäpfchen man gerade schon wieder betreten hat. Ich hatte schon mehrfach hier etwas hineingesetzt aber wahrscheinlich immer an Stellen nicht aktuell genug waren oder zu belanglos. Ich sehe aber nicht nur die Presse hier in Bedrängnis, da ist leider auch wohl bei der Polizei etwas schief gelaufen. Denn die haben die Meldung scheinbar mit einer höchst merkwürdigen Pressekonferenz lanciert.

Noch am Wochenende hatte die Polizei bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz berichtet, einen Amoklauf in letzter Minute verhindert zu haben. Dabei habe es sich um einen "Schnellschuss" gehandelt, räumte Willwacher nun ein.
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

21.11.2007 12:34
#16 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten

Zitat von Luc
Ich sehe aber nicht nur die Presse hier in Bedrängnis, da ist leider auch wohl bei der Polizei etwas schief gelaufen. Denn die haben die Meldung scheinbar mit einer höchst merkwürdigen Pressekonferenz lanciert.

Ja, das ist das, was der Polizei vorzuwerfen ist.

Zumal nach der Schilderung Steffenhagens kann ja keine Rede davon sein, daß ein "Amoklauf in letzter Minute verhindert" wurde.

Aber dafür dürfte die Pressestelle der Polizei verantwortlich sein, und nicht die Ermittler vor Ort.

Herzlich, Zettel

Luc Offline



Beiträge: 21

21.11.2007 15:46
#17 RE: Randbemerkung: Auf die Finger gesehen, auf die Finger geklopft - der Fall "Georg-Büchner-Schule" und die Medien Antworten
Wenn man da zur Verschwörung hin tendiert, würde ich vermuten, daß dieser Fall mit pädagogischem Kalkül so übertrieben reißerisch in die Medien gebracht wurde. Um den lieben Kleinen zu zeigen, da siehst Du was passieren kann wenn man sich auf einen solchen Weg begibt. Das wäre dann so gesehen ein pädagogischer Geniestreich der polizeilichen Pressearbeit gewesen, bei dem die Presse dann mitgemacht hat.
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