Wer, wie ich, eine Schwäche a) für Bücher und b) für neue technische Erfindungen hat, der kann angesichts dessen, was dieser "Kindle" verspricht, schon schwach werden.
ob die Namenswahl "Kindle" (=anzünden, anfachen) nach den Erfahrungen mit den explodierenden Handyakkus so glücklich ist? Mir kommen die Versuche, eBooks zu lancieren, langsam so vor wie die Versuche, Bildtelefonie einzuführen. Alle Jahre wieder, aber ohne Erfolg!
Ich bin ein Mensch der praktisch überall liest und deshalb müßte so ein "Kindle" für die Badewanne wasserdicht, für das Sofa klein und handlich und für draußen superkontraststark sein.
Natürlich würden sich bei der Beantwortung der Einsame-Insel-Frage immense Vorteile ergeben, aber was, wenn der Akku leer ist? Oder das gute Stück einen Virus kriegt?
Bisher konnte ich die drohende Kaufsperre noch jedesmal durch Anschaffung einer größeren Wohnung abwenden ... Nein, so ein "Bookman" reizt mich garnicht, schon weil er kaum so riechen wird, wie ein Buch riechen muß - nach Papier und Druckerschwärze ...
Zitat von FAB.Bisher konnte ich die drohende Kaufsperre noch jedesmal durch Anschaffung einer größeren Wohnung abwenden ...
Das ist bei uns ausgereizt, lieber FAB. Es bliebe nur, ein "Bücherhaus" zu bauen, wie Arno Schmidt das getan hat; aber das geht bei uns nicht. Oder anzufangen, einen Teil der Bücher zu verkaufen, wozu sich weder meine Frau noch ich entschließen kann. Denn auch Bücher aus anderen Lebensabschnitten, die man vermutlich nicht noch einmal lesen wird, sind ja sozusagen papiergewordene Erinnerungen.
Zitat von FAB.Nein, so ein "Bookman" reizt mich garnicht, schon weil er kaum so riechen wird, wie ein Buch riechen muß - nach Papier und Druckerschwärze ...
Ja, das kenne ich, dieses Bündel an Empfindungen, wenn man ein Buch aufschlägt. Am Schönsten war es früher bei den französischen Büchern, die ja oft "unaufgeschnitten" verkauft wurden. Da konnte man also sicher sein, der allererste zu sein, der dieses Buch liest. Und das Papier war meist sehr weich und grob, so daß es beim Aufschneiden etwas faserte.
Aber man muß halt Abstriche machen, wenn es technisch vorangeht. Auch das "Einlaufen" eines von einer Dampflok gezogenen Zugs war ja so ein Bündel von Empfindungen - das Geräusch, der Geruch aus Dampf, Rauch, Schmieröl, der Anblick dieses Ungetüms, wie ein Relikt aus dem Holozän.
Gone with the wind. Während, lieber FAB, die papiernen Bücher uns ja erhalten bleiben. Nur würde sie halt der Kindle hier und da ergänzen.
Herzlich,
Zettel
Feynman
(
gelöscht
)
Beiträge:
20.11.2007 17:05
#5 RE: Randbemerkung: Amazons "Kindle" - besser als gedruckte Bücher?
Zitat von Thomas Pauliob die Namenswahl "Kindle" (=anzünden, anfachen) nach den Erfahrungen mit den explodierenden Handyakkus so glücklich ist?
Allerdings klingt, glaube ich, "kindle" in angelsächsischen Ohren nicht ganz so explosiv wie im Deutschen "enzünden". "Kindling" ist zB auch ein Ausdruck für das Gebären von Tieren ("Werfen").
Zitat von Thomas PauliIch bin ein Mensch der praktisch überall liest und deshalb müßte so ein "Kindle" für die Badewanne wasserdicht, für das Sofa klein und handlich und für draußen superkontraststark sein.
Nummer zwei und drei scheint der Kindle ja zu erfüllen. Amazon spricht sogar davon, daß er kleiner und leichter als "a typical paperback" sei. Und was die Badewanne angeht - da würde ich die "Schule der Atheisten" auch nicht mit reinnehmen.
Wenn Strandurlaub in Aussicht steht, besorge ich mir immer Taschenbücher, von denen ich von vornherein damit rechne, daß sie ramponiert aus dem Urlaub hervorgehen. Sie tragen dann halt stolz die Spuren einer schönen Zeit. So würde ich es auch machen, wenn ich im Bad lesen täte. Aber erstens tue ich das nicht, und zweitens sitze ich ohnehin selten in der Badewanne.
Also, schaumama. Erst muß der Kindle ja mal für Deutschland eingerichtet werden, und Amazon muß einen Provider finden, der mitmacht.
Und dann muß er auch noch einen deutschen Namen kriegen. Ideen?
Ich warte ja seit Jahren darauf, daß endlich mal ein ordentlicher e-Book-Reader erhältlich wird.
Natürlich kann und soll der nicht alles ersetzen - ich bin auch ein Bibliophiler, die Schränke quellen über, und viele wichtige Bücher sind nicht durch Elektronik zu ersetzen (alleine schon die Groß- und Bildbände).
Aber es gibt eben auch so viel "Gebrauchsliteratur", der entspannenden Roman oder Krimi zwischendurch, diverse Fachbücher, Zeitschriften etc., die kann und muß man nicht gedruckt im Schrank haben. Alleine schon, weil man irgendwann die gewünschten Inhalte nicht mehr findet (vor allem bei Zeitschriften).
Leider ist auch der Kindle noch lange nicht geeignet, meine Wünsche zu erfüllen. Obwohl die Technik längst so weit ist - es fehlt nur noch die richtige konzeptionelle Umsetzung. Bei den Firmen sind da offenbar nur EDV-Freaks am Werke, keine Leser.
Hauptfehler beim Kindle ist das Mißverhältnis zwischen Lesefläche und Gesamtgröße. Man will ja ein möglichst großes Display haben (alleine schon, weil zu kleine Schrift nicht mehr entspannt zu lesen ist, vor allem von Bücherfreaks wie mich mit nachlassender Sehschärfe). Und andererseits soll das Gerät möglichst klein und leicht sein, damit es wie ein Taschenbuch mitgenommen und verwendet werden kann.
D.h. eigentlich sollte die Oberfläche fast nur aus Display bestehen, mit einem Minimum an Rand und einigen wenigen Tasten. Für die Bedienung ist ein Touchscreen ohnehin besser. Eine Tastatur ist auch ok - aber maximal zum Ausklappen, oder extra mit Bluetooth-Verbindung - aber bestimmt nicht so die Größe aufblähend.
Und wenn man eine Tastatur dabeihat - wieso fehlen dann sinnvolle und problemlos und kostenfrei machbare Zusätze wie einfache Textverarbeitung, Mailprogramm und Browser?
Dann muß das Gerät natürlich ALLE Formate lesen können (der Verzicht ausgerechnet auf PDFs ist absurd). Und es muß ordentlich Speicherplatz haben.
Wie kann man nur auf die bescheuerte Idee kommen, lächerliche 256 MB einzubauen? Wo Flash-Speicher preiswert und winzig ist und man auf 8 GB ganze Bibliotheken speichern kann? Alleine dies ist ein schier ohrfeigenwürdiger Fehler.
Zum Schluß ist die Preisgestaltung ein schlechter Witz. Der "100-Dollar-Laptop" kostet zwar real für den Endkunden eher 200 Dollar, ist aber technisch aufwendiger. Hier also 400 Dollar zu verlangen ist üppig.
Vor allem weil das Teil ja in erster Linie die Amazon-Umsätze ankurbeln soll. Und auch da fühle ich mich preislich über den Tisch gezogen. Da soll ein Buch elektronisch mehr kosten als ein mit viel mehr Aufwand produziertes Papier-Taschenbuch? So kann das nichts werden.
Zitat von R.A.Aber es gibt eben auch so viel "Gebrauchsliteratur", der entspannenden Roman oder Krimi zwischendurch, diverse Fachbücher, Zeitschriften etc., die kann und muß man nicht gedruckt im Schrank haben. Alleine schon, weil man irgendwann die gewünschten Inhalte nicht mehr findet (vor allem bei Zeitschriften).
So sehe ich das auch. Und wenn die downloads billiger werden (s.u.), dann kann man ja zB auch ein Buch, das man physisch besitzt, auf den Kindle laden und überall lesen, wo man gerade ist.
Jetzt ein paar Anmerkungen zu den Kritikpunkten. Ich habe dazu nochmal nachgelesen, was Amazon auf seiner Site schreibt:
Zitat von R.A.Hauptfehler beim Kindle ist das Mißverhältnis zwischen Lesefläche und Gesamtgröße.
Das ergibt sich aus der Tastatur. Ausklappbar? Wo läge der Vorteil? Das Kindle hat das Format eines Paperbacks. Die Tasten zum Blättern sind rechts und links angebracht, so daß man es fast beliebig halten kann. Und nebenbei: Beim Lesen wird nur ein Bereich von ungefähr 5 Buchstaben links und vielleicht 10 Buchstaben rechts vom Fixationspunkt scharf abgebildet. Mehr sieht man eh nicht wirklich, auch wenn man diese Illusion hat. Ein größeres Display würde also das Lesen nicht erleichtern.
Zitat von R.A.Und wenn man eine Tastatur dabeihat - wieso fehlen dann sinnvolle und problemlos und kostenfrei machbare Zusätze wie einfache Textverarbeitung, Mailprogramm und Browser?
Es soll ja keinen Organizer ersetzen.
Zitat von R.A.Dann muß das Gerät natürlich ALLE Formate lesen können (der Verzicht ausgerechnet auf PDFs ist absurd).
Laut Amazon wird auch PDF konvertiert, allerdings scheint es in bestimmten Fällen technische Probleme zu geben. Es wird konvertiert, nicht im jeweiligen Format dargestellt - das geht technisch offenbar nicht. Liegt vielleicht (ich weiß es nicht) an diesem neuen Paper Display.
Zitat von R.A.Und es muß ordentlich Speicherplatz haben. Wie kann man nur auf die bescheuerte Idee kommen, lächerliche 256 MB einzubauen?
Da ist bei mir eine Wissenslücke. Einerseits sollen 200 Bücher gespeichert werden können, andererseits wird die Kapazität mit 256 MB angegeben.
Zitat von R.A. Wo Flash-Speicher preiswert und winzig ist und man auf 8 GB ganze Bibliotheken speichern kann? Alleine dies ist ein schier ohrfeigenwürdiger Fehler.
Man wird sich ja was dabei gedacht haben.
Offenbar reicht die Speicherkapazität für das aus, was der Kindle kann. Mehr als 200 Bücher würde ich gewiß nicht parat haben wollen. Und dann kann man ja noch eine SD-Karte einschieben; da hat man dann die Gigabyte.
Zitat von R.A.Zum Schluß ist die Preisgestaltung ein schlechter Witz.
Solange ein Produkt a) neu auf den Markt kommt und b) keine Konkurrenz hat (der Sony eBook Reader ist wohl keine), kann man im Grunde nicht sagen, was sein angemessener Preis ist.
Der Markt wird entscheiden, wieviel der Kindle in ein paar Monaten kosten wird. Und was er kosten wird, wenn die anderen nachziehen und ähnliche Produkte anbieten.
Lieber R.A., unseren ersten Videorekorder haben wir kurz nach Einführung des Videorekorders für den privaten Gebrauch gekauft; ich glaube, 1978. Er kostete ungefähr 2500 Mark. Und es hieß damals in den Testzeitschriften, für unter 2000 Mark würde man niemals einen Videorekorder bekommen können, weil die Technik so aufwendig sei. (Es war ein Hitachi. Mit allen Funktionen, die es auch heute gibt - diese Technik hat im Grunde seit ihrer Einführung keinen großen Fortschritt gemacht.) Heute bekommt man einen Videorekorder für ungefähr 70 Euro.
ist schon interessant zu diskutieren, wie so ein Gerät eigentlich aus Nutzersicht aussehen sollte.
In Antwort auf:Das ergibt sich aus der Tastatur. Ausklappbar? Wo läge der Vorteil?
Dann bräuchte die Tastatur nur dann Platz, wenn sie auch gebraucht wird. So habe ich den halben Kindle mit Tastenplatz verschwendet, obwohl ich die zu 90% der Zeit nicht brauche.
In Antwort auf:Ein größeres Display würde also das Lesen nicht erleichtern.
Das eigentliche Lesen vielleicht nicht, aber die Orientierung im Text. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das allen Leute so geht - aber auf meinem kleinen Palm T/X-Display kann ich keine längeren Texte lesen. Man muß dauernd nur scrollen, das ist überaus mühsam und man verliert dauernd den Faden. Ich habe dort diverse eBooks gespeichert, das Display kann mit 5*8 Zentimetern durchaus einen gewissen Textabschnitt abbilden - aber ich habe es bis heute nicht geschafft, auch nur ein Kapitel zu lesen.
Und da der T/X oder vergleichbare PDA's eigentlich schon länger auf dem Markt sind, als eBook-Reader aber bisher wenig Erfolg hatten, scheint die Display-Größe wohl noch mehr Leute zu stören.
In Antwort auf:Es soll ja keinen Organizer ersetzen.
Das ist aber eine recht unnötige Einschränkung. Denn die komplette Technik dafür ist da und bezahlt - und es gibt beim "Lesekonsum" keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen Zeitschriftenartikeln, Blogtexten, sonstigen Internet-Inhalten. Die Grenzen verschwimmen, da will ich nicht auf extra geladene Contents beschränkt bleiben.
In Antwort auf:Man wird sich ja was dabei gedacht haben.
Da bin ich mir nicht sicher. Bzw. man wird in erster Linie das Falsche gedacht haben: Die Leute sollen bei Amazon kaufen, dafür reicht der Speicherplatz, alles andere interessiert nicht.
In Antwort auf:Offenbar reicht die Speicherkapazität für das aus, was der Kindle kann. Mehr als 200 Bücher würde ich gewiß nicht parat haben wollen.
Der Appetit kommt beim Essen ;-) Ich habe schon mal auf dem T/X die komplette Wikipedia dabei (800 MB, also die vierfache Kindle-Größe). Überhaupt sind Nachschlagewerke ideal, wenn man sie so mobil dabei hat. Auch bei Fachbüchern, Zeitschriftenartikeln etc. kann man einige GB schnell brauchen.
Und warum soll ich nicht meine komplette Agatha-Christie-Sammlung dabei haben und unterwegs entscheiden, welchen Roman ich lesen will?
In Antwort auf:Solange ein Produkt a) neu auf den Markt kommt und b) keine Konkurrenz hat (der Sony eBook Reader ist wohl keine), kann man im Grunde nicht sagen, was sein angemessener Preis ist.
Der Sony Reader ist durchaus eine Konkurrenz. Ansonsten kann man sagen, was ein möglicher Preis ist (nämlich die Hälfte). Und dann ist halt die Frage, was Amazon geschäftstechnisch erreichen will. Wollen sie mit hohen Preisen die "early-adopter" maximal abkassieren? Oder wollen sie möglichst schnell eine Verbreitung erreichen, die dieser neuen Technik den Durchbruch ermöglicht?
Da es schon diverse Flops bei eBooks gegeben hat, ist es recht riskant, beim Preis zu maximieren. Weil diese Reader eben keine Videorekorder sind, die manche Leute unbedingt haben wollen.
Ich bin mir recht sicher, daß der Kindle genauso eine Pleite wird wie alle Versuche vorher - weil wieder einmal viel zu eng gedacht wurde.
Tja, lieber Thomas, wenn es ihn hier gäbe, hätte ich mir auch einen zu krallen versucht, wie man heute wohl sagt (oder ist das schon wieder die Jugendsprache von vorgestern?)
Warum? Es gibt Produkte, bei denen ich denke: Ja, genau das habe ich immer schon haben wollen.
Das war so, als die ersten Videorekorder für den Privatgebrauch auf den Markt kamen; ich habe das ja gerade erwähnt. Oder die Digitalkameras (also habe ich jetzt noch eine nach heutigen Maßstäben vorsintflutlich-klobige Sony DSC-P30).
Oder der Walkman. Der erste von Sony, teuer und solide. Ein Stück neue Lebensqualität, überalle Musik hören zu können. Oder zuvor aufgezeichnete Radio-Sendungen. (Die Walkmen, die UKW-Radio eingebaut haben, kamen erst viel später).
Oder der erste "Home Computer", der Sinclair ZX 81, den mußte ich auch - Impulskauf! - sofort haben. (Meine erste Tat an einem Computer war, daß ich den ans TV anschloß und eingab: "Print at 1,1 ...).
Und dann der erste richtige PC, der Amstrad PCW 8256, in Deutschland als "Schneider Joyce" verkauft! Was war das für ein Impulskauf.
War es das Motiv, als einer der ersten so etwas zu haben? Nein, das glaube ich auch nach strenger Selbstprüfung nicht.
Sondern es war - jedenfalls bei mir - eben diese Reaktion: Das ist genau das, was ich immer schon haben wollte.
Wie auch das Internet. Ich habe mein Leben lang davon geträumt, schnellen Zugriff auf alles Wissen der Welt zu haben. Vermutlich haben davon alle geträumt, die wißbegierig sind. Daß ich das jetzt im Web zur Verfügung habe - welch ein Glück! Im doppelten Sinn des Worts.
Rechner, in welcher Form auch immer, konnten bei mir nie Impulskäufe sein, weil ich beruflich immer etwas viel Besseres und Teureres zur Verfügung hatte als ich mir hätte leisten können.
Aber der erste Sony-CD-Player, Jessas!
Der Verkäufer wußte, ich würde nicht ohne so einen aus dem Laden gehen, denn in meiner Plastiktüte war deutlich der Umriß meiner ersten CD (Mozart, St-Martin-in-the-Fields, wunderbar!) zu sehen, und er benutzte die Gelegenheit, mir das teurere Modell zu verkaufen.
Zu Hause angekommen, schluckte der Player meine - einzige - CD und begann dann, einen dünnen Rauchfaden auszustoßen. Natürlich habe ich ihn sofort abgeschaltet, und durch kurzes Einschalten und Drücken des Open-Buttons konnte ich die CD-Lade so weit öffnen, daß ich wenigstens die CD wiederbekam!
Das Austauschgerät hat dann ein gutes Jahrzehnt makellos seinen Dienst getan und mir einen ungeheuren Hörgenuß beschert, wirklich eine höchst bemerkenswerte Technik!
Tja, da bin ich anders (und das hat nicht nur mit den Kosten für solche Impulskäufe zu tun).
Wenn ich mir "was ich schon immer haben wollte"-Wünsche erfülle, dann will ich auch halbwegs sicher sein, daß das mit der Erfüllung auch klappt.
Ich habe mir jahrelang den Kauf eines Computers verkniffen, weil die ersten Sinclairs, Commodores etc. deutlich nicht das konnten, was ich von so einem Gerät haben wollte. Als dann endlich der Atari ST kam, habe ich sofort zugeschlagen und war viele Jahre sehr zufrieden.
Ähnlich habe ich um die ganzen frühen PDAs einen Bogen gemacht (ok, nicht ganz, aber der Newton hat es eben NICHT gebracht). Erst der Palm T/X war ausreichend mehr als nur ein Kalender-Tamagotchi, der deckt alle meine Wünsche prima ab und der kann noch lange in Dienst bleiben (bis iPhone/iTouch eine echte Konkurrenz werden).
Dann der iPod: Erst der Nano war die Version, die zu meinen Vorstellungen paßte.
Und entsprechend habe ich eine klare Vorstellung von einem eReader, und werde mir keinen Kindle antun, Gründe siehe oben.
Jedes neue Produkt hat natürlich seine "early adopter", die zu hohen Preisen die erste Version kaufen, auch wenn sie es meistens dann schnell durch ein vernünftiges Nachfolgemodell ersetzen müssen. Insofern sagt es wenig, wenn Amazon jetzt werbewirksam Ausverkauf meldet - solche Tricks sind zu erwarten, wenn Hersteller und Verkäufer identisch sind.
Aber die meisten Produkte floppen halt trotz der early adopter, und ich wette weiterhin darauf, daß der Kindle sich nicht durchsetzt.
Kleiner Nachtrag: Wenn man schon als "early-adopter" bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, dann kann man natürlich auch gleich bei E-Ink kaufen. Im Grunde benutzen ja alle derzeit erhältlichen Reader dieselbe technische Basis und basteln nur das Gehäuse drumrum.
Dann kann man nämlich jetzt schon die wirklich vernünftigen 9,7-Zoll-Displays verwenden und ist nicht auf die mickrigen 6-Zoll-Vorläufer angewiesen.
So ist das halt - die einen sind glücklich mit einem Gerät und sehen gnädig über die Mängel hinweg, die allem Irdischen eigen sind. Die anderen fokussieren auf diese Mängel und raufen sich die Haare und, so vorhanden, den Bart, daß sie diese Kaufentscheidung getroffen haben.
Es sei denn, das Gerät ist wirklich perfekt, was ja vorkommt. Nur ist das selten.
Was ich genannt hatte - der Videorekorder, der Walkmann, die Digicam jeweils der ersten Generation, der ZX 81 und der/die Joyce - haben mich überhaupt nicht enttäuscht; ich habe sie alle lang und gerne benutzt. Allerdings gab es auch einen Flop: einen der ersten PDAs, den Amstrad PenPad. Den habe ich 1993 gleich gekauft, und auch noch einen für meine Frau. Pfiffig für damalige Verhältnisse, aber u.a. technisch unzuverlässig - beide Examplare gaben bald ihren Geist auf.
Und die Eingabe via Touchscreen war doch ungleich mühsamer als mit einer richtigen Tastatur. Ich weiß nicht, ob das besser geworden ist, denn ich habe heute keinen PDA mehr.
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