Zitat von astronews, 10.05.2016Die Zahl der bekannten extrasolaren Planeten ist heute mit einen Schlag um 1.284 Planeten gewachsen. Auf einer Pressekonferenz stellten Astronomen der Kepler-Mission heute diese neuen Welten vor.
Weil das gerade in der Abteilung "Der Weltraum: Unendliche Weiten..." durchs Sommerloch schwappt:
Zitat von SPON, 25.08."Das bringt diesen Planeten sogar in die Reichweite von Raumsonden", betonte Reiners.
Kappes.
Zum einen kann man die Spekulationen "über mögliches Leben" ("liegt id bewohnbaren Zone", d.h. wo der 1. Rechenüberschlag das Vorhandensein von H²O in flüssigem Aggregatzustand nahelegt) in der Pfeife rauchen. Der Planet muss, wg. Sonnennähe, gravitatonell gebunden sein: eine Hälfte in ewiger Nacht, die andere im harten Strahlungbad des Sterns. Dagegen ist der Primärkreislauf eines AKWs Pillepalle. Minimale Masse 1,3 Erdmassen; das kann, je nachdem, wie gekippt die Umlaufbahn zu unserer Sichtlinie liegt, auch das Mehrfache betragen. Der Stern ist ein Flare-Stern: der erhöht gerne mal, plötzlich & über Stunden/Tage, seinen Strahlungsausstoß um mehrere Potenzen.
"Raumsonden". Die schnellste ist bislang New Horizons mit 58 Km/Sek. Bräuchte bis zum 3-fach-System Rigil Kentaurus schlappe 81.000 Jahre. Von den "Nano-Sonden", von denen Prof. Reiners im Spon-Bericht rumzuspinnen beliebt (sorry, aber kein anderes Wort passt): das sind, wie bei allem in diesem Metier seit dem Projekt Orion, nicht mal halbgare Wolkenschiebereien, nicht mal ordentlich angedacht, geschweige denn mal auf einem Bierfilz durchgerechnet, aber durch alle Kanäle weitergereicht. Selbst wenn das möglich sein sollte, Sonden mit einer Masse von einem Gramm (!!) per ausgefaltetem Folien-Sonnensegel (etliche, will sagen: mindestens hunderte, Quadratmeter messend; viel Spaß beim Ausfalten) durch erdgestützte Laserbatterien auf ein Fünftel c zu beschleunigen, wie im "Project Breakthrough Starshot" fabuliert (sobald das auch nur minimal trudelt, ist da sowieso Essig, neben allem andern): das hat keine Energieversorgung; keine Steuerung, keine Lagekontrolle, keine Teleoptik (an den Gesetzen der Optik beißt kein Spinner 1 Faden ab: da braucht es Linsen & lange-lange Brennweiten). Das hat vor allem keinerlei Reaktionsmasse zum Bremsen. Haut also mit mehr als zweihundert Millionen Stundenkilometern am Ziel vorbei (wenn das unterwegs einem Staubkorn begegnet, ist das Resultat in mittleren Amateurteleskopen zu besichtigen). Viel Glück bei der Datengewinnung (obwohl: die ist ja überflüssig: Das Ding kann ja nicht nach Hause telefonieren).
Früher wußten Physikstudenten im 1. Semester oder nerdige Nerds was von Newtons 1. Gesetz. Kleines Betriebsgeheimnis: solche "Durchbruchsprojekte" haben keinen ernsten Hintergrund. Das sind Präsentationen, mit denen 3-4 Jahre lang von Konferenz zu Tagung gezogen wird, 30 Min. vorgestellt, manchmal eine Folie ausgetauscht. Dafür gibts Drittelmittel, Nachweis der eigenen Betriebsamkeit; & jedesmal ein halbes Dutzend Referenzerwähnungen in etwaigen Publikationen. (Mit dem Vorteil, das das "Projekt" nicht in Gefahr ist, im nächsten Semester wg. Kokolores eingestampft zu werden.)
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2(an den Gesetzen der Optik beißt kein Spinner 1 Faden ab: da braucht es Linsen & lange-lange Brennweiten)
Deshalb reibt man sich ja auch verwundert die Augen, wenn die Handykamera mit fixer Linse und einem optischen Weg im kleinen einstelligen Millimeterbereich etliche Megapixel hochaufgelösten gestochen scharfen Bildmaterials liefert: da hilft 1 Haufen Mathematik, die Gesetze der Optik zu übertreten. Aber das funktioniert natürlich nur, weil der Computer vorab mit den Charakteristika der Sehenswürdigkeiten und Selfiefratzen gefüttert wurde und das Bild schon zum größten Teil kennt, bevor auch nur auf den Auslöser gedrückt wird, und ist deshalb für wissenschaftliche Zwecke nur bedingt geeignet. Andererseits ist hochintelligente Bildverarbeitung durchaus Teil des astronomischen Werkzeugkastens.
Zitat von Eric Korpela, SETI@home, 29 Aug 2016, 17:50:30 UTCI was one of the many people who received the the email with the subject "Candidate SETI SIGNAL DETECTED by Russians from star HD 164595 by virtue of RATAN-600 radio telescope." Since the email did come from known SETI researchers, I looked over the presentation. I was unimpressed. In one out of 39 scans that passed over star showed a signal at about 4.5 times the mean noise power with a profile somewhat like the beam profile. Of course SETI@home has seen millions of potential signals with similar characteristics, but it takes more than that to make a good candidate. Multiple detections are a minimum criterion.
Because the receivers used were making broad band measurements, there's really nothing about this "signal" that would distinguish it from a natural radio transient (stellar flare, active galactic nucleus, microlensing of a background source, etc.) There's also nothing that could distinguish it from a satellite passing through the telescope field of view. All in all, it's relatively uninteresting from a SETI standpoint.
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Neue Methode des Planetennachweises: Variationen in regelmäßigem Pulsieren. Spektralklasse A. (Klassischer Astronomen-Merksatz für die Skala von heiß => kalt: O-B-A-F-G-K-M [bevor dann die Erweiterungen für Braune Zwerge & Co. dazukamen]: "oh, be a fine girl: kiss me" . War der 1. Lehrsatz der harten Naturwisssenschaften, der gegendert wurde, in den 70ern: girl durch guy ersetzt.)
Zitat von Astronmy, Oct 04, 2016KIC 7917485b is the first exoplanet identified around a main sequence A-type star from its orbital motion, and the first found near an A -typestar’s habitable zone. ... The star pulses because of helium changes in its lower layers. It puffs up, cools and dims, shrinks, heats and brightens, and then repeats the process multiple times in a day. In a Kepler light curve, this shows up as a periodic dimming and brightening, like clockwork. But this clock shows a delay.
The delays in KIC 7917485’s pulsations revealed a planet about 12 Jupiter masses with a period of 840 days, which is close to the habitable zone of such a hot star. While 12 Jupiter masses makes this planet nearly a brown dwarf, and certainly a gas giant, the study’s authors point out that potential moons keep the question of habitability an intriguing one.
Das Paper: Simon J. Murphy, Timothy R. Bedding, Hiromoto Shibahashi, "A PLANET IN AN 840 DAY ORBIT AROUND A KEPLER MAIN-SEQUENCE A STAR FOUND FROM PHASE MODULATION OF ITS PULSATIONS," Astrophysical Journal vol. 827, no. 1 (2016) http://iopscience.iop.org/article/10.384...nce.cld.iop.org
"Habitabilität" muß, wie üblich, cum grano salis genommen werden. Sterne der Klasse A sind typisch ziemlich junge Sterne, einige hundert Mio. Jahre alt, mit Massen zwischen 1,4 - 2,1 Sonnenmassen & Oberflächentemperaturen zwischen 7800 & 11.000°K. Deneb, Wega, Fomalhaut etwa; erscheinen auf Fotos mit Blaustich. Bei vielen läßt der breit gestreute Infrarotanteil auf protoplanetare Scheiben schließen.
Gesamtzahl der nachgewiesenen Exoplaneten (Stand 02.10.): 3533.
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Bilden die Schmalseite des spitzwinkligen Sommerdreiecks, das in klaren Sommernächten den ganzen Himmel in ein treffliches Zifferblatt zum Zeitablesen verwandelt (die Nabe bildet selbstredend Polaris). Untere Spitze ist Altair. Gehören alle 3 der A-Klasse an (Deneb A2, Wega A0, Altair A7). Die Wega wird im Dt. bis Anfang des 19. Jds. in aller Regel, wie in Engl. & Frz. mit dem lateinischen "V" buchstabiert. Erinnert sich noch jemand an "Invasion von der Wega" (im Original "The Invaders")? (Das wären also die Veganer.) Das waren die, die sich immer in Luft auflösten, wenn sie geplättet worden waren. Vor einiger Zeit ein paar Folgen ertragen & a) schaudernd festgestellt, von welch primitivem Spannungsbau das amerikanische TV der 60er in aller Regel war. Das unterbietet locker jeden Tatort. Und b) die haben als extraterrestrische Vehikel 1 zu 1 das genommen, mit dem George Adamski, bekanntester "Kontaktler" Anfang der 50er, seine Bücher illustriert hat. Womit er diesen Türken gebaut hat, war auch schon vor 60 Jahren umstritten. Die einen haben darin den Trommeldeckel einer Waschmaschine erkannt, die anderen eine Radkappe: http://forgetomori.com/wp-content/upload.../07/adamski.jpg
Taucht komischerweise bis heute als ikonische Bebilderung dieses Phantasmas auf. Etwa vor zwei Wochen im Blogeintrag für "A View from the Bridge" der Zeitschrift Nature. (ich wußte gar nicht, daß die sich so was wie ein Netztagebuch leisten) http://blogs.nature.com/aviewfromthebrid...all-of-the-ufo/
Bei dem besprochenen Band handelt es sich um eine Präsentation der Paraphernalia, die Jack Womack (recht wenig bekannter, aber von Kritikern sehr geschätzter SF-Autor) über die Jahrzehnte zusammengetragen hat. Erfreulich sein Urteil:
Zitat They range from what Womack calls the “finest science fiction cover to ever appear on a non-science fiction book” (The Flying Saucers Are Real by Donald Keyhoe)
Zitat Womack describes another book, Flying Saucer from Mars (1954), as written by “Cedric Allingham” — a hoax said to have been perpetrated by a now-deceased British astronomer and his friend. This friend apparently admitted pretending to be Allingham to give a talk to a flying saucer club, during which he wore a false moustache.
Bei dem Astronom handelt es sich um Patrick Moore, durch Jahrzehnte wg. seiner Sendung "The Sky at Night" auf BBC DAS englische Gesicht in Sachen "unendliche Weiten".
Zitat Womack’s collection is heading to Georgetown University Library in Washington DC, to be preserved among its special collections. It may stand as a monument to collective lunacy, a testament to how easily people can be led down the garden path.
Kollektivwahn. Kann uns heute nicht mehr passieren.
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Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #5"oh, be a fine girl: kiss me" . War der 1. Lehrsatz der harten Naturwissenschaften, der gegendert wurde, in den 70ern: girl durch guy ersetzt.)
Der Merksatz wurde nicht gegendert. Im Gegenteil ist beim ordnungsgemäßen Kuß die weibliche Rolle ganz passiv. Sie läßt sich küssen. Siehe Eheberatung. Ach was!
Zitat von Emulgator im Beitrag #7Sie läßt sich küssen.
Nicht in dem Metier. Das sind (auch im RL) Physik-Nerds. Potenzierte (falls das hier le mot juste ist); & würden nie auf so eine Idee kommen . Das Klischee läuft seit Thales' thrakischer Magd um & verdient Bestandsschutz. (Die die Ausnahme bestätigende Regel ist Jan Hendrik Oort.) Ist der gar nicht tiefere, sondern gleich unter der Oberfläche liegende Subtext, wenn in "richtiger" Literatur mal "1 Astronom" auftaucht, von Christopher Frys Drama "Venus Observed" von 1950 bis Andrew Sean Greers "The Path of Minor Planets" von 2003. (Bei "mehreren Astronomen" wirds natürlich sofort ein Campusroman; kann man an den Erzählungen, knapp 1 Dutzend, die einer der wenigen in-echten Astronomen im Nebenberuf geschrieben hat & in diesem speziellen Biotop spielen, Robert S. Richardson, 1902-80, im RL-RL die meiste Zeit am Mount Palomar, unter dem Ps. "Philip Latham": da geht es nur um Fachbereichsnickeligkeiten & Futterneid.)
Einem hartnäckigen Ondit zufolge wurden im 19. Jhdt. bei den bestehenden Sternwarten als Assistenten (die also wirklich nachts an den Fernrohren saßen) prinzipiell nur Junggesellen angeheuert, damit die zur Arbeitszeit nicht anderweitig festgelegt waren & so due Fluktuation niedrig zu halten.
Miroslav Holub: "Noc u hvézdárny"
Tálo. Jako by Avaři útocili pod zemí.
Opřeni o stín stáli, prstem objevil dva centimetry neznámé něžné země pod jejím levým remanem,
Atlantida říkal si, Atlantida.
Dráty syčely nad polem jako leguáni. Zatroubení auta bloudilo jako las z antické tragédie. Za hradbou přecházela hlídka. Zajíci čichali k městu v dálce. Dřevo tlelo. Avaři vítězili. Stromy praskali v kloubech. Šel vítr a vygnul se. Líbali se.
Odněkud padal kámen druhý tisíc let.
A hvězdy sály vzůru signály ba frekvenci deset megahertzům určené civilizaci, která vymřela těsně před vznikem věčnosti.
"Nacht beim Observatorium"
Es taute. Als ob die Awaren unter der Erde angriffen.
Sie standen im Dunkel, aneinandergeschmiegt. Sein Finger entdeckte zwei Zentimeter süßes Neuland unterhalb ihrer linken Schulter.
Atlantis, sagte er: Atlantis.
Über den Feldern zischten die Drähte wie Leguane. Eine Autohupe verklang wie eine Stimme in einer antiken Tragödie. Hinter den Zäunen patroullierte die Wache. Kaninchen witterten die ferne Stadt. Im Boden vermoderte das Holz. Die Awaren gewannen. Die Bäume zerbrachen an den Astgabeln. Der Wind kam und ging. Sie küßten sich.
Von irgendwoher fiel ein Stein, sein zweites Jahrtausend lang. Und die Sterne empfingen auf einer Frequenz von zehn Megahertz die Signale einer Zivilisation die schon gestorben war noch bevor die Ewigkeit anbrach. (1963)
(aus: Jdi a otevři dveře [Das sogenannte Herz], zit. nach M.H., Básně, 2003, S.333) (Daß ich mal aus dem Tschechischen übersetzen würde, hat mir auch keiner gewiegt .)
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Zitat A newly unearthed article by the great politician reveals that he reasoned like a scientist about the likelihood of extraterrestrials, writes Mario Livio.
Zitat von NYT Feb 17, 2017In a newly unearthed essay sent to his publisher on Oct. 16, 1939 — just weeks after Britain entered World War II and Churchill became part of the wartime cabinet — and later revised, he was pondering the likelihood of life on other planets.
In an 11-page essay titled “Are We Alone in the Universe?” the statesman showed powers of reason “like a scientist,” said Mario Livio, an astrophysicist who read the rarely seen draft and wrote about it in an article published on Wednesday in Nature magazine.
Although the article was sent to Mr. Reves in 1939, it was not published. Churchill had revised it a number of times in the 1950s.
In his article, Churchill wrote: “I am not sufficiently conceited to think that my sun is the only one with a family of planets.”
“I, for one, am not so immensely impressed by the success we are making of our civilization here that I am prepared to think we are the only spot in this immense universe which contains living, thinking creatures,” he wrote, “or that we are the highest type of mental and physical development which has ever appeared in the vast compass of space and time.”
PS. Der Zähler steht bei 3580.
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Zitat Ein internationales Forscherteam hat in etwa 40 Lichtjahren Entfernung von der Erde sieben erdähnliche Planeten entdeckt und ist nun davon überzeugt, die bislang vielversprechendste Fährte zu außerirdischem Leben verfolgen zu können. Auf drei der Planeten rund um den Zwergstern namens Trappist-1 könnte es womöglich Wasser geben und damit die Voraussetzung für Leben, erklärten die Forscher am Mittwoch im Fachmagazin „Nature“.
Laut „Nature“ sind alle sieben Planeten von Größe und Masse her der Erde vergleichbar.
Die Lichteinstrahlung dürfte jedoch wesentlich geringer sein als auf der Erde, wenn sie der Sonne zugewandt ist. „Die Helligkeit wird wohl 200 Mal geringer sein als mittags auf der Erde“, sagte Triaud. Nach seiner Einschätzung dürfte das „einem Sonnenuntergang ähneln“.
Aus der "Nature"-Meldung:
Zitat von Nautre, “To have this system of seven is really incredible,” says Elisa Quintana, an astrophysicist at NASA’s Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland. “You can imagine how many nearby stars might harbour lots and lots of planets.” Some of the planets were announced last year, but the authors debuted five newfound ones in a paper published on 22 February in Nature1. Because the system is so close to Earth, astronomers can study the planets’ atmospheres relatively easily. That could reveal an astonishing diversity of worlds, ranging in composition from rocky to icy.
It’s also vindication for astronomers who hunt for planets around the cool, dim stars known as M dwarfs. These are the most common type of star in the Milky Way, but many exoplanet searches have focused instead on bigger and brighter stars that more closely resemble the Sun. Even NASA’s Kepler space telescope, which found most of the more than 4,700 planetary candidates known so far, turned to M dwarfs only recently. “These small stars had been completely overlooked,” says Michaël Gillon, an astronomer at the University of Liège in Belgium.
Zitat The resulting data revealed that what the scientists thought was a single planet was actually four that orbit their star roughly every 4, 6, 9 and 12 days.
Those four joined the two innermost planets, which whirl around the star once every 1.5 days and 2.4 days. The team also caught a hint of a seventh, more distant planet. Gillon says that the six inner planets probably formed farther away from their star and then migrated inward. Now, they are so close to each other that their gravitational fields interact, nudging one another in ways that enabled the team to estimate each planet's mass. They range from around 0.4 to 1.4 times the mass of the Earth.
Da werden wir noch ein paar hübsche Computerbilliard-Simulationen sehen. Was id Nature-Meldung fehlt (& im Rest des Presserauschens mithin auch): rote Zwergsterne, Spektralklasse M, haben eine Lebenserwartung von hunderten von Milliarden Jahren - anders als unser Zentralgestirn, das sich in ~3 bis 4^9 Jahren zu einem roten Riesen aufblähen wird. 2. "Nudging one another" erhöht die Chance ganz signifikant, daß sich da einige im Lauf der Äonen gegenseitig aus dem System in die interstellare Leere katapultieren. (Solche Simulationen gibt's ein paar, angefangen Mitte der 90er; brauchts einen Cray fürs number crunching; nur waren die Daten für die Ausgangssituation bislang notwendigerweise frei erfunden) 3. Bei der Nähe zum Stern dürften die alle tidally locked, gezeitengebunden sein (wie bei uns der Mond) - so wie man sich das früher für den Merkur vorstellte.
Gibt für SF-Autoren eine gute Gelegenheit, den alten Tropos zu reaktivieren: ewige Nacht auf der einen Seite (mit Temperaturen um den absoluten Nullpunkt); die ewige Gluthölle auf der anderen Hemisphäre; dazwischen ein bewohnbarer Dämmerungsgürtel, in dem die Sonne ebenso ewig den Horizont tangiert. Brian Stableford hat das in einem seiner ganz-frühen Romane, The Realms of Tartaros (1970) mit leider zuviel Anleihen bei bei Styx & Hades gebracht; Paul McAuleys erster Roman, Four Hundred Billion Suns (1988) hat das als Schaubühne. Das letzte Mal gesichtet in Indrapramit Das' Story "Weep for Day" von 2012.
Und: "7 'bewohnbare' Planeten" in einem System, alle direkt beieinander: DAS ergibt für die SF-Imagination: viele besiedelte Welten, ganz kurze Reisezeiten, Handelssraumschiffahrt (am besten nach dem Modell der alten Tramp Steamer). Erinnert sich jemand an "Firefly/Serenity"? Nur wohl nicht mit ganz so viel Hottehüs. Und alles in einem glosend-roten Zwielicht, daß dem Zuschauer ganz marsmäßig zumute wird.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat Ein internationales Forscherteam hat in etwa 40 Lichtjahren Entfernung von der Erde sieben erdähnliche Planeten entdeckt und ist nun davon überzeugt, die bislang vielversprechendste Fährte zu außerirdischem Leben verfolgen zu können. Auf drei der Planeten rund um den Zwergstern namens Trappist-1 könnte es womöglich Wasser geben und damit die Voraussetzung für Leben, erklärten die Forscher am Mittwoch im Fachmagazin „Nature“.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #113. Bei der Nähe zum Stern dürften die alle tidally locked, gezeitengebunden sein (wie bei uns der Mond) - so wie man sich das früher für den Merkur vorstellte.
Moment? Wissen Sie mehr als ich (wäre denkbar denkbar) und als Wikipedia?
Zitat von Wikipedia zu MerkurMercury is tidally or gravitationally locked with the Sun in a 3:2 resonance
Da wird allerdings zugegebenermassen auf eine Publikation von 2006 verwiesen.
-- Non delectent verba nostra, sed prosint. - Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, 75, 3
Zitat von Gorgasal im Beitrag #12Moment? Wissen Sie mehr als ich (wäre denkbar denkbar) und als Wikipedia?
Zitat von Wikipedia zu MerkurMercury is tidally or gravitationally locked with the Sun in a 3:2 resonance
Da wird allerdings zugegebenermassen auf eine Publikation von 2006 verwiesen.
Ja . Die 2:3 Resonanz ist übrigens (wenn auch nicht für Merkur) älter; ist id 50er Jahren für die äußeren Gasplaneten, also ab Saturn, in Drehverhältnis zueinander, aufgetaucht. Bis zu dem ersten Radarmessungen, ich meine ganz zu Anfang der 60er, findet sich ziemlich geschlossen die Vorstellung "Zwielichtgürtel". (*) Nb: 1965, seh ich gerade:
Zitat Mercury was believed at first to be tidally locked to the Sun, orbiting with one face permanently turned toward it and another face turned away, allowing for extremes of heat and cold on the same planet and possibly a narrow belt of habitable land between the two. This concept of Mercury was disproven in 1965, when radio astronomers discovered that Mercury rotates three times for every two revolutions, exposing all of its surface to the Sun.
An Beobachtungsdaten gab es kaum Brauchbares vor dem ersten Sonden-Vorbeiflug 1974; der Planet hockt zu nahe ad Sonne & ist deswegen bei Sichtbarkeit noch fast im vollem Sonnenlicht - mit entsprechend ganz-mieser Kontrastwirkung. Bei den Bahndaten sahs umso besser aus; die schneller-als-erlaubte Präzession des Periheliums war ja einer der Anstöße für die Relativitätstheorie.
War einer der "Verluste", die die Raumsonden dem "alten Sonnensystem" beschert haben: Mars als bewohnte Wüstenwelt, Stichwort John Carter & Ray Bradbury; Venus als ultimative Dschungelprüfung & der Merkur. Von 1953: http://www.philsp.com/data/images/n/new_..._195306_n21.jpg
DIE klassische SF-Story ist Alan E. Nourse, "Brightside Crossing" (1956), wo es um die erste Querung der höllischen Sonnenseite durch Kerle-von-richtigem-Schrot-&-Korn geht.
Zitat We didn’t feel the heat so much those first days out. We saw it. The refrig units kept our skins at a nice comfortable seventy-five degrees Fahrenheit inside our suits, but our eyes watched that glaring Sun and the baked yellow rocks going past, and some nerve pathways got twisted up, somehow. We poured sweat as if we were in a superheated furnace.
We’d fought absolute cold before and won. We’d never fought heat like this and won. The only worse heat in the Solar System was the surface of the Sun itself.
* Etwa hier: S.C.Chandler, "Historical note on the rotation of Venus and Mercury"
Zitat von Popular Astronomy, vol. 4, no 2, 1897, 393-97So much space has been given to Venus in this note that the corresponding question with regard to the rotation of Mercury cannot be gone into here at length. As is well known, Schiaparelli has also in the case of this planet announced as the decisive result of his investigations that the rotation is accomplished in 88 days, thus similarly corresponding to its sidereal revolution. (396-97)
Die 1. Erwähnung der 2/3-Resonanz findet sich in der Bekanntgabe der Radarmessungen von 1965: Colombo, G. & Shapiro, I. I., "The Rotation of the Planet Mercury," Astrophysical Journal, v. 145 (1966), 396-307, gleich im Abstract: "Reliable radar observations and some of the generally unrealiable optical observations of Mercury are consistent with its rotating in a direct fashion with a period just two-thirds of its orbital period." Und ich sehe, eine Seite weiter, daß ich mich etwas korrigieren muss: der Floh mit der ewigen Dämmerzone stammt von Schiaparelli.
Zitat von ApJ, 145 (1966), 297Although some astronomers remained skeptical, many found it especially apppealing aesthetically to think of Mercury, like Mars, as having approximately the same length of day as the Earth. This "fact" was not finally discredited until the 1880's when Schiaparelli's (1889) extended series of observations convinced almost everyone that Mercury was rotating slowly. He himself actually concluded that the rotation was uniform with a period equal to the orbital perid of 88 days. From that time until the spring of 1965 all observations were interpreted as being consistent with the 88-day rotational period. Danjon (1924) concluded unequivocally, but illogically, that Mercury's rotation period was 88 days; and Antoniadi (1932) stated even more positively that this period was beyond question.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #11tidally locked, gezeitengebunden sein
Yep. Wiki fasst das mal kurz zusammen.
Zitat von "TRAPPIST-1"Die beiden innersten Planeten haben Umlaufperioden von etwa 1,5 und 2,4 Tagen, die des siebten Planeten liegt im Bereich von 20 Tagen. Die Entfernung zu ihrem Stern liegt zwischen einem Zwanzigstel und einem Hundertstel des Abstands der Erde zur Sonne. Der Aufbau dieses Planetensystems ähnelt somit eher dem System der Jupitermonde als unserem Sonnensystem. Die Planeten umkreisen TRAPPIST-1 vermutlich in einer gebundenen Rotation.
Zitat TRAPPIST-1b Mit einer Schwarzkörpertemperatur von etwa 400 Kelvin (127 °C) ist der sonnennächste Planet zu heiß für flüssiges Wasser.
TRAPPIST-1c Seine Dichte ist höher als die der Erde, was auf einen großen Eisenkern hindeutet. Auf seiner sonnenabgewandten Seite kann flüssiges Wasser vorkommen. Das kombinierte Transmissionsspektrum von TRAPPIST-1b und 1c ergab eine wolkenfreie, wasserstoffbasierte Atmosphäre für diese beiden Planeten. [8]
TRAPPIST-1d Der Planet ist der kleinste bisher bekannte Planet des Systems und liegt knapp außerhalb der sonnennahen Grenze der habitablen Zone. Seine sonnenabgewandte Seite könnte möglicherweise dennoch Leben beherbergen.
TRAPPIST-1e Der Planet liegt in der habitablen Zone. Auffällig ist die geringe Masse bei etwa erdähnlichem Radius, was auf eine im Vergleich zur Erde geringe Dichte und somit auch auf einen möglichen hohen Wassergehalt des Planeten deutet. Der Planet ist wahrscheinlich gänzlich von einem Ozean bedeckt. Die geringe Dichte kann aber auch auf das Fehlen eines Eisenkerns in seinem Inneren hindeuten.
TRAPPIST-1f Der Planet liegt innerhalb der habitablen Zone. Genau wie Trappist 1e hat er eine geringe Dichte und ist wahrscheinlich eine Ozeanwelt, deren sonnenabgewandte Seite von einer Eiskruste überzogen ist.
"Ozean-/Wasserwelten" haben id SF-Imagination ihren eigenen Reiz, kommen aber nicht oft vor (die action muss sich bei so einem Aufsetzen auf die lokale Umgebung konzentrieren; und außer Planschen ist da nichts zu machen): Jack Vance, The Blue World (1964) oder Alan Dean Foster, Cachalot (1980). Bei ST:Voyager kommt id Episode "Thirty Days" (5. Staffel) sogar einer vor, der aus überhaupt nichts als H²O besteht: ohne steinernen/metallischen Kern. Peter Ward & Donald Brownlee vermuten in Rare Earth: Why Complex Life is Uncommon in the Universe (2000), daß solche Welten a) uninteressant & b) leblos sein sollten. Kein Wetter: da verdunstet nur Wasser, fällt aber nicht als Regen/schwebt als Wolken, weil es keinerlei Kondensationskerne gibt (kein Staub; Hauptkondensationskerne über den Ozeanen sind hier auf Sol III das von den Kieselalgen erzeugte Dimethylsulfit); keine seichten Tümpel als Schutz von vororganischen Membranvorstufen (viele Theorien über die Entstehung des Lebens betonen die Rolle der Mineralbasis als festen Untergrund & Lieferant für alle möglichen Bausteine); mangels Leben kein nennenswert freier Sauerstoff = keine Ozonschicht. Solchen Spekulatius frühstückt der Große Galaktische Ghoul dann gern per Ätsch!-Evidenz; wie eben hier bei "7 (potentiell) bewohnbare Welten, ganz dicht beieinander", was bis vorige Woche auch unter "SF-Autor macht seine Hausaufgaben nicht" fiel.
Der Zähler steht übrigens bei 3583.
Grrrr. Die Amis haben dafür heute sogar eine Gugel-Dudel-Animation gekriegt.
Zitat von CNET, Feb 22, 2017Intrigued by Wednesday's announcement of Trappist-1, a star system only 39 light-years away that hosts at least seven Earth-like planets? You might enjoy getting lost in a short science fiction story on it. Yep, one already exists.
"The Terminator," by Swiss science fiction novelist Laurence Suhner, takes place four centuries in the future on Trappist-1e, renamed Nuwa (*) by colonists from Earth who still await peaceful contact with the natives of the Trappist-1 system. The journal Nature quietly shared the story on Wednesday, the same day it published a much-cited paper on the newly discovered, potentially habitable planets in the intriguing Trappist-1 system. Astronomers call them our best bet to find life beyond the pull of our sun.
Zitat von 'The Terminator' (d.h. nicht Der, an den wir bei dem Wort denken)I look up and see TRAPPIST-1f, renamed Pangu, another planet in the system, so close that it would look like a half-moon in the skies of our cradle, Earth. Occasionally, from the island where I settled 20 years ago, I enjoy observing it through my telescope. On the dayside, I can make out the cities: Mélania, Béhor, Altaïra. The TRAPPIST-1 system, with its short interplanetary distances, makes space opera possible. Travelling from Nuwa to Pangu takes a week. A lilliputian system where worlds are like neighbouring countries.
Behind TRAPPIST-1f, farther still, TRAPPIST-1g, now called Shennong, floats. Its atmosphere, as dense as that of Venus, but less toxic, hides the surface of the planet. But, on very rare occasions, the gales that race over the globe grow so violent that they rip through the cloudy cover for a few seconds, unveiling a gigantic structure. The artefact. An aerial construction several kilometres tall. Perhaps a space elevator or an atmospheric processor?
Zitat Nüwa (chinesisch 女媧 / 女娲, Pinyin Nǚwā), auch Nü Wa oder Nü Gua, ist in der frühchinesischen Mythologie nach der Erschaffung der Welt die Schöpfergöttin des Menschengeschlechtes. Ihr Ehemann oder Bruder ist Fu Xi. Beide werden mit einem menschlichen Oberkörper und Schlangenleib oder Fischschwanz als Unterkörper dargestellt.
Zitat Pangu (chin. 盤古 / 盘古 Pinyin Pángǔ, auch: 盤古氏 / 盘古氏 Pinyin Pángǔshì, „Ehrwürdiger Pangu“, veraltet: 柈古 bzw. 柈古氏) ist in der chinesischen Mythologie das erste Lebewesen auf der Erde.
Zitat Shennong (chinesisch 神農 / 神农 Pinyin Shénnóng, kor. 신농, Sinnong, viet. Thần Nông)[1], formal auch Ehrwürdiger Shennong bzw. Meister Shennong (chin. 神農氏 / 神农氏 Pinyin Shénnóng Shi) genannt, ist auch bekannt als der legendäre Urkaiser Shennong (chin. 神農大帝 / 神农大帝 Pinyin Shénnóng Dàdì) oder Yan Kaiser (chinesisch 炎帝, Pinyin yándì, kor. 염제, Yeomje, viet. Viêm Đế), der in der chinesischen Mythologie als ein Kulturheld gilt. Der Überlieferung zufolge lebte er vor etwa 5000 Jahren und lehrte die Menschen Ackerbau zu betreiben und untersuchte die Pflanzen auf ihre medizinische Eigenschaften. Auch die Entdeckung des Tees wird ihm zugeschrieben. Die wörtliche Übersetzung von Shennong ist „Göttlicher Landmann“.
Ach ja: und eine Stadt namens Mélania... (Altaira ist übrigens der Name der Tochter des einsamen Wissenschaftlers, der die Hinterlassenschaften der außerirdischen Superaliens Krel in "Forbidden Planet", 1956, erforscht.)
Zitat Laurence Suhner, née le 1er mai 1968 à Genève, est une romancière et dessinatrice suisse romande, auteure de science-fiction. Pour son premier roman, Vestiges, elle obtient le prix Bob Morane et le prix Futuriales en 2013. Ses deux premiers romans de la série Quan Tika se vendent à plus de 8 000 exemplaires. Elle a travaillé notamment avec des astrophysiciens de l'observatoire de Genève ainsi que des physiciens pour pouvoir rendre sa trilogie plus crédible. - Vestiges, L'Atalante, coll. La Dentelle du cygne, 2012 - L'Ouvreur des chemins, L'Atalante, coll. La Dentelle du cygne, 2013 - Origines, L'Atalante, coll. La Dentelle du cygne, 2015 Nouvelle: "GeneV 2106," Publiée dans La Tribune de Genève, Numéro spécial science-fiction suisse, 2006
"Science-fiction suisse"... watt nich all't gifft.
Aber: Moment mal: Genève. "...travaillé notamment avec des astrophysiciens de l'observatoire de Genève ainsi que des physiciens..." Und was befindet sich in Genf an Physikkram? Yupp: die Probabilitätsverbiegungsweltmaschine CERN. Mein Verdacht, daß da gerade an der der Wirklichkeit rumgeschraubt wird, kriegt jetzt fröhlich Junge. Und "geboren am 1. Mai 1968" ? Die Wahrscheinlichkeit macht gerade ersichtlich Jahresurlaub.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
"Voici la version française de ma nouvelle Le Terminateur, écrite en collaboration avec les astrophysiciens de l’équipe de Michaël Gillon."
Zitat Je reste un moment immobile sur le pont, fascinée par l’océan qui s’obscurcit devant moi à mesure qu’il s’enfonce dans la nuit. Des myriades d’étoiles en criblent les flots : des bioluminescences. L’océan de Nuwa regorge de formes de vie qui transitent en permanence entre les hémisphères en suivant les courants et le mouvement des vents violents générés par le contraste des températures près de la surface. Ce sont ces vents, associés notamment au pouvoir modérateur de l’océan, qui garantissent l’existence de zones habitables de part et d’autre du terminateur, en tempérant la face exposée de Nuwa et en réchauffant sa face sombre.
Zitat University of Bern, lecture, talk and reading about the TRAPPIST-1 system with Laurence Suhner, author of The Terminator - Thursday, 9 March 2017, 18.30 h University of Bern, Aula, Room 210, Main Building H4 Hochschulstrasse 4, 3012 Bern Short talks and a panel discussion about the latest discoveries with Prof. Kevin Heng, Prof. Brice-Olivier Demory, Prof. Yann Alibert, Dr. Zoë Lehmann and Laurence Suhner, science fiction author. Lecture about the TRAPPIST-1 system followed by a panel of discussion
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat Laurence Suhner ... Nouvelle: "GeneV 2106," Publiée dans La Tribune de Genève, Numéro spécial science-fiction suisse, 2006
Gibt es hier: http://www.suhner.net/Nouvelle_Suhner.pdf - Tribune de Genéve, 13.7.2006 - die Aufgabe an 5 Autoren reihum, sich mal kurz "Genf in 100 Jahren" vorzustellen: "Imaginons. On est à Genéve, dans cent ans exactment. A quoi ressemble la vie urbaine en ce juillet 2016? Nous l'avons demandé à cinq auteurs d'ici".
Zitat von Laurencfe Shuner, GeneV 2106J'habite au 201e étage de la Ville-Haute: la presqu'île e la GeneV du 22e siècle. La PresK, comme on a coutume de l'appeler.
Ethérée, elle s'éleve en plein lac jusqu'aux cieux en face de l'ancienne VesNaz. Une vingtaine d'immeubles aux lignes effilées et aux miroitements célestes. Du moins, lorsqu'ils émergent du brouillard.
Depuis un demi-siécle, Genève vit sous une brume de chaleur quasi permanente.
Hmmm. Dieses Szenario nun, exakt so, findet sich auch in Fritz Leibers Erzählung "Black Glass" von 1978: der Erzähler findet sich - er weiß nie, ob durch einen Zeitreiseunfall, oder ob das nur ein intensiver Tagtraum war - in der Zukunft: Über der Großstadt liegt seit Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten, ein alles verhüllender, erstickender Nebel. Nur ein paar der höchsten Wolkenkratzer ragen aus einem pechschwarzen Wolkenmeer hinaus. Und von dort aus wird von dem Erzähler unbekannten Parteien gnadenlos mit Zukunftswaffen Krieg gegeneinander geführt. Der Erzähler hat die traumverfangene Gewißheit, daß sein Zeitsprung Teil eines mißglückten Rettungseinsatzes ist, weil die Gegenseite eine völlig ungeahnte neue Waffe zum Einsatz bringen wird & sie mit ihm wohl die falsche Zielperson in die Zukunft entführt haben. Er schafft es gerade noch vorm Einsatz des Desintegrators, aus dem Turm zu fliehen. Hinter ihm bricht das Gebäude, wie vom Blitz oder Erdbeben getroffen, in sich zusammen. Genauer: es sind zwei Gebäude. Die Stadt ist New York - und bei dem doppelten Turm handelt es sich um die Twin Towers. (Zuerst erschienen in Peter Westons Anthologie "Andromeda 3", gesammelt in "The Ghost Light", 1984 & "Smoke Ghost and Other Apparitions", 2001.) Ist die einzige SF-Erzählung, in der sie je vorgekommen sind. Der Hauptteil der Erzählung spielt im 110. Stock.
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Gibt ein Unterregister: "Stories" - & da findet sich neben dem "Futures"-Eintrag aus Nature auch ein kleiner Comic. Nicht irreführen lassen durch die dürftig-infantile Darstellung; es finden sich da hübsche Informationen. Oben war ja von "Resonanz" die Rede:
Zitat You can find it in the constellation of Aquarius. ... Ultra-cool, what does that mean? - Well, more or less 2300°C on the surface. TRAPPIST-1 is barely bigger than Jupiter (which in comparison, is 10 times smaller than the Sun) ...two of the planets, TRAPPIST-1f and TRAPPIST-1g, are only separated by three times the earth-moon distance. Consequently, TRAPPIST-1f experiences a tide that is four times what the Moon creates on earth! Only one per orbit though, instead of every six hours.
There's more! All the planets have orbital periods that are integer fractions of one another! In fact, this is simple, it means that when 1f goes around the star four times, 1g goes around almost three times. They're like synchronised! All the pairs of planets are organised like that! We call this "being in resonance."
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Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag Noch mal zur GesinnungspresseMal Revue passieren lassen: Von 1800 bis, tja, gut 2000 (& man kann dem Terminus ante quem eigentlich schon bis 1660 vorverlegen), gibt es kein Jahrzehnt - keins -, in dem nicht auf irgendeinem Gebiet irgendein neues grundlegendes, richtig neues Fundament gelegt wird, seis als Weltmodell (Atommodell, Relativität von Raum & Zeit, Maxwellsche Feldgleichungen, Dinos, Viren, chemische Elemente, fängt schon mit Luftdruck & Blutkreislauf an; desrum "1660") seis als Instrumentarium zu deren Erfassung, von Thermometer über Photographie bis Rasterelektronenmikroskop & PCR. Das ist weg. Das letzte Jahr, in dem das galt, war 1998 (Entdeckung des Neutrinomasse, was die 3 Jahrzehnte Rätselraten um die zu wenigen Sonnenneutrinos ad acta legte & der beschleunigten Expansion des Alls). Seitdem Funkstille (der Nachweis des Higgs-Bosons war bekanntlich nur die Bestätigung einer theoretischen Annahme von 1964).
Das ist mir jetzt doch etwas zu kulturskeptisch.
Sicher ist richtig, dass sich das Tempo des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts verlangsamt hat. Der Höhepunkt war vermutlich in den 1940ern bis 1960ern. Ist wahrscheinlich auch logisch. Die "low hanging fruits" sind gepflückt. Weiterer Fortschritt findet zwangsläufig zunehmend in Nischen statt.
Aber: Selbstverständlich gab es auch nach 2000 noch wichtigen Fortschritt. Sowohl in der Grundlagenforschung als auch bei den technischen Anwendungen.
Greifen wir nur mal einen Bereich heraus: Astronomie/Raumfahrt
Beispiel Grundlagenforschung: 2004 gelang erstmals die direkte Beobachtung eines Exoplaneten. Mittlerweile kennt man rund 3.500 Exoplaneten. Es werden praktisch täglich neue entdeckt. Zunehmend auch Erdähnliche. ....
Das war am 4.2.2017. Ufff. Da gilt wohl wirklich: bestellt - geliefert bzw. widerlegt.
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Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #11rote Zwergsterne, Spektralklasse M, haben eine Lebenserwartung von hunderten von Milliarden Jahren - anders als unser Zentralgestirn, das sich in ~3 bis 4^9 Jahren zu einem roten Riesen aufblähen wird.
Sogar noch mehr: der Schätzwert für die Lebensdauer roter Zwerge liegt bei Billionen von Jahren: mehrere 1000 Milliarden. Es gibt Modellrechnungen, wonach manche - in den höheren Gewichtsklassen - am Ende ihres Zyklus zu blauen Sternen werden & sich (der Entwicklung massiverer Hauptreihensterne wie der Sonne analog) aufblähen. Anhand der Wirklichkeit überprüfen lässt sich das - anders als bei anderen Sternen - (noch) nicht: das Universum ist mit 13,7 Milliarden Jahren einfach noch zu jung dafür. (Bitte beachten: nach amerikanischer Notierung entspricht "billion" unserer "Milliarde" & "trillion" unserer "Billion".)
Zitat von Wikipedia, Art, 'Red Dwarf'The lower the mass of a red dwarf, the longer the lifespan. It is believed that the lifespan of these stars exceeds the expected 10 billion year lifespan of our Sun by the third or fourth power of the ratio of the solar mass to their masses; thus a 0.1 M☉ red dwarf may continue burning for 10 trillion years.[15][19] As the proportion of hydrogen in a red dwarf is consumed, the rate of fusion declines and the core starts to contract. The gravitational energy released by this size reduction is converted into heat, which is carried throughout the star by convection.[20]
Nur ist der Energiegewinn aus der Kelvin-Kontraktion (das ist das, was den Rest unserer Sonne nach dem Auslaufen des Roten-Riesen-Stadiums in ca. 4,5 Mrd. Jahren weiterhin am Glosen halten wird & weshalb der Jupiter mehr Energie abgibt, als er von der Sonne empfängt), eine quantité negligéable. Kelvin-Kontraktion nennt sich das nach William Kelvin, der das Ende des 19. Jhdts als Energiequelle für die Sonne ins Gespräch brachte (& dessen Kalkulation ihm ein maximales Alter der Sonne von ~50 Millionen Jahren nahelegte). https://en.wikipedia.org/wiki/Kelvin%E2%...holtz_mechanism
Zitat von 'Red Dwarf' ctd.According to computer simulations, the minimum mass a red dwarf must have in order to eventually evolve into a red giant is 0.25 M☉; less massive objects, as they age, would increase their surface temperatures and luminosities becoming blue dwarfs and finally white dwarfs.[18] The less massive the star, the longer this evolutionary process takes. It has been calculated that a 0.16 M☉ red dwarf (approximately the mass of the nearby Barnard's Star) would stay on the main sequence for 2.5 trillion years, followed by five billion years as a blue dwarf, during which the star would have one third of the Sun's luminosity (L☉) and a surface temperature of 6,500‒8,500 Kelvin.[18]
TRAPPIST-1 besitzt 0,08% der Sonnenmasse (mit einer Unsicherheitsmarge von 0,9 Promille); Lebenserwartung deshalb: 12-15 Billionen Jahre. Sollte ein SF-Autor ein Ausweichquartier für die Menschheit mit Beständigkeitsgarantie suchen: bitte.
Zur Entwicklung von Sternen mit niedriger Masse: Michael Richmond, "Late stages of evolution for low-mass stars"
Recapitulons. Nur zum Mitschreiben: auch & gerade aus der Perspektive eines passionierten SF-Lesers, dem diese Literatur deswegen wichtig ist, weil sie erlaubt, spielerisch über das Universum zu reflektieren.
"Ferne Welten", bewohnbare Planeten: das war immer, seit es die Gattung gab, das Symbol für das Behaustsein des Menschen im Universum, seit der Kopernkanischen Revolution, zunächst per Analogieschluß und seit zwei Jahrzehnten empirisch nachgewiesen, wenn auch nicht im Sinn des "Bewohnbaren".
- Am Mittwoch meldet die Wissenschaft: ein Sonnensystem, direkt vor unserer galaktischen Haustür, mit nicht einem, sondern sieben Planeten wie die Erde, mindestens drei, wenn nicht sechs davon in der bewohnbaren Zone, zwei mit weltweiten Ozeanen, mit vermessenen Atmosphären. Und mit einer Lebenserwartung von Billionen von Jahren.
Die bemannte Raumfahrt war das Emblem des Aufbruchs von der Erde, vom nächsten Schritt darüber hinaus. Und die Mondlandungen faßten das ins Bild. Abgebrochen, erledigt: been there, done that. Kommt nicht wieder, der "Schwung des Aufbruchs" ist vorbei, war eh' nur eine Renommiergeste, dem Kalten Krieg geschuldet.
- Fünf Tage später aus völlig blauem Himmel: ach ja - nächstes Jahr gibts einen bemannten Mondflug, mal eben so & von der freien Wirtschaft en passant geliefert.
(Und zuletzt, eigentlich nur emblematisch: "fliegende Autos" waren lange Zeit das visuelle Insignium der Technologie der Nahen Zukunft, von den Jetson bis Luc Besson. Im Jahr 2000, das als Zahl so lange als Erwartungshorizont für die Nahe Zukunft stand, war dann die Frage "wheer is my flying car?"
Zitat von Wikipedia, Art. 'Flying car'The flying car was and remains a common feature of conceptions of the future, including imagined near futures such as those of the 21st century. Complaints of the non-existence of flying cars have become nearly idiomatic as expressions of disappointment in the failure of the present to measure up to the glory of past predictions.
Und aus dem Off verlautet vorgestern: geht in diesem Sommer in Dubai in den Praxistest.)
Wenn am nächsten Wochenende tatsächlich die Klingonen landen sollten, würde mich das nicht mal ernstlich überraschen.
Leute: das war noch nie da. Das kommt auch nicht wieder.
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Zitat Vor kurzem dachten wir noch, dass es nur eine Erde gibt. Doch dann hat man sieben erdähnliche Planeten im System von Trappist-1 entdeckt. Die Schweizerin Laurence Suhner hat sich in ihrer Kurzgeschichte „Der Terminator – Träume von einer anderen Welt“ ausgedacht, wie die erste Besiedlung von Trappist-1e aussehen könnte.
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Zitat "Nasa announces alien life could be thriving on Saturn’s moon Enceladus
Nasa’s Cassini spacecraft has picked up the first evidence that chemical reactions are happening deep below the ice which could be creating an environment capable of supporting microbes.
Experts said the discovery was ‘the last piece’ in the puzzle which proved that life was possible on Enceladus, a finding all the more remarkable because the small moon is 887 million miles away from the Sun."
Hier das Abstract zum heute in "Science" veröffentlichten Paper, "Detecting molecular hydrogen on Enceladus," Jeffrey S. Seewald
Zitat Planetary bodies with global oceans are prime targets in the search for life beyond Earth owing to the essential role of liquid water in biochemical reactions that sustain living organisms. In addition to water, life requires energy and a source of essential chemical elements (C, H, N, O, P, and S). Although there is compelling evidence for liquid water and many of the essential elements on several ice-covered planetary bodies in our solar system and beyond, direct observation of energy sources capable of fueling life has, to this point, remained elusive. On page 155 of this issue, Waite et al. (1) report that recent flybys of the ice-covered saturnian moon Enceladus by the Cassini spacecraft reveal the presence of molecular hydrogen (H2) in jets of vapor and particles ejected from a liquid water ocean through cracks in the ice shell. The abundance of H2 along with previously observed carbonate species suggests a state of chemical disequilibria in the Enceladus ocean that represents a chemical energy source capable of supporting life.
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