Im Nachgang zur Diskussion über meinen letzten Beitrag, welcher versuchte den aktuellen Erfolg der AfD zu begreifen, kamen mir einige Gedanken über die Gleichheit des Ungleichen in den Sinn.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat Diejenigen, welche die Freiheit als Abwehrrecht des Individuums gegen das Kollektiv begreifen, werden in der AfD den Feind ihres Feindes sehen.
Und unter denen gibt es wiederum zwei Fraktionen. Die einen folgen der Devise "Der Feind meines Feindes ist mein Freund". die anderen (zu denen ich mich zähle) sehen es eher als Mexican standoff. https://en.wikipedia.org/wiki/Mexican_standoff
Zitat Diejenigen, welche die Freiheit als Abwehrrecht des Individuums gegen das Kollektiv begreifen, werden in der AfD den Feind ihres Feindes sehen.
Eigentlich wollte ich in meinem Beitrag schreiben: Diejenigen, welche die Freiheit als Abwehrrecht des Individuums gegen das Kollektiv begreifen, werden in der AfD einen Feind sehen, der gleichzeitig auch Feind ihres Feindes ist.
Mit dieser Korrektur wird vielleicht auch erst deutlich, was ich mir meinem Schlußsatz sagen wollte, der so eher unverständlich bleibt.
Zitat von Was AfD und Grüne gemeinsam haben Ob zwei mächtige Feinde, die sich unerbittlich bekämpfen, besser oder schlechter sind als nur einer, der unangefochten herrscht, ist dabei eine mitunter hitzig geführte Debatte innerhalb dieses kleinen Häufleins.
Ich nehme also weniger wahr, dass die Frage ist, ob der Feind des Feindes als Freund betrachtet werden sollte. Ein Feind bleibt ein Feind, gleich wen er bekämpft.
Die Frage, die die Gemüter in meiner Wahrnehmung erhitzt, scheint vielmehr zu sein, ob das Auftreten des zweiten Feindes in vorliegendem Falle eher als gut oder als schlecht zu bewerten ist. Dies hängt wohl im Wesentlichen davon ab, wie man die gemeinsamen Interessen und Divergenzen gewichtet und das erscheint mir alles, nur keine einfache Frage zu sein.
Zumindest war dies was ich eigentlich schreiben wollte und unbedacht falsch fomuleirt habe.
Herzlich
nachdenken_schmerzt nicht
Edit: In Bezug auf den Hinweis von Emulgator in der letzten Diskussion zur Bedeutung des Wortes Feindes, muß ich natürlich feststellen, dass ich eigentlich hätte "Gegner" und nicht "Feind" schreiben sollen. Ich lehnte mich aber an die "geflügelte Formulierung" "Der Feind meines Feindes ist ..." an und bin daher wieder bei diesem Wort, diesmal im übertragenen politischen Sinne gelandet. War vielleicht ungeschickt, jetzt steht es aber leider so da.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Im Gegensatz zum ersten AfD-Artikel ist dieser bemerkenswert schwach. Dass es erst einmal eines gewissen Leidensdrucks bedarf, um die Mühsal einer Parteineugründung auf sich zu nehmen, ist nicht wirklich überraschend und natürlich trifft beides darum für die Grünen in den 80ern und für die AfD heute zu. Für die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit brauchte man aber garantiert nicht die Grünen, das war seit den 70ern Zeitgeist und wurde nur von einigen Parteien eher aufgenommen als von anderen. Die Gründungsthemen der Grünen waren dagegen in der Tat die Atomkraft und zum anderen der im Artikel nicht erwähnte NATO-Doppelbeschluss. Die Kernthemen der AfD sind Euro, Asyl, Islam, Genderismus und GEZ, vielleicht muss man auch die Energiewende dazurechnen. Das einzige, was die Grünen damals und die AfD heute wirklich gemeinsam haben, ist ihr Status als Anti-Parteien-Partei. Nicht umsonst findet sich in den AfD-Programmen an ganz prominenter Stelle der Hinweis auf Volksabstimmungen und mehr Demokratie.
Ein herzliches Wilkommen im kleinen Zimmer, lieber Wirtschaftswurm.
Zitat von Wirtschaftswurm im Beitrag #4Dass es erst einmal eines gewissen Leidensdrucks bedarf, um die Mühsal einer Parteineugründung auf sich zu nehmen, ist nicht wirklich überraschend
Mir ging es nicht um den Punkt der Parteigründung, sondern darum, warum die Parteigründung so erfolgreich ist. Die Grünen kamen um zu bleiben und ich vermute, dass dies auch für die AfD zutrifft. Andere Parteien in der Geschichte der Bundesrepublik wurden gegründet, zogen in die Parlamente ein und verschwanden wieder. Hierfür vermute ich Gründe.
Zitat von Wirtschaftswurm im Beitrag #4Für die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit brauchte man aber garantiert nicht die Grünen
Laut Fischer, wie er im verlinkten Interview betonte, war das etwas, was die Grünen antrieb. Es ging mir darum, das Bild des gesellschaftlichen Ideals nachzuzeichnen, das diesen Menschen damals vorschwebte und die Bewältigung der Nazivergangenheit, erscheint mir, nicht nur aufgrund des Interviews mit Fischer, ein wesentlicher Bestandteil des grünen Weltbildes zu sein. Das habe ich auch aus eigener Anschaueung mehrfach erfahren und es scheint mir evident. Es ging mir in keiner Weise darum das zu benennen, was die Grünen besonders gut können. Was die Bewältigung der Nazivergangenheit betrifft, haben die Grünen meiner persönlichen Meinung nach so ziemlich gar nichts begriffen. - Auch wenn sie sich selbst hier für besonders kompetent halten, sorgen sie dafür, dass im wesentlichen die falschen Schlüsse aus der deutschen Vergangenheit gezogen werden.
Zitat von Wirtschaftswurm im Beitrag #4und zum anderen der im Artikel nicht erwähnte NATO-Doppelbeschluss.
Diesen kann man nach meiner persönlichen Meinung durchaus unter der deutschen Angst vor dem Atomtod verbuchen. Er war in meinen Augen nichts anderes als ein spezifischer Ableger der anti Atom (anti Kernkraft) Bewegung.
Zitat von Wirtschaftswurm im Beitrag #4Die Kernthemen der AfD sind Euro, Asyl, Islam, Genderismus und GEZ, vielleicht muss man auch die Energiewende dazurechnen.
Da stimme ich Ihnen absolut zu. Man könnte wohl auch noch mehr nennen, wie zum Beispiel das klassische Familienbild. Der Punkt ist, dass es so etwas wie einen Triggerpunkt brauchte, um diesen Themen politisches Gewicht zu verschafen. Dieser Triggerpunkt war die Migrationskrise und mit ihr erhielten die anderen (von Ihnen genannten Themen) mehr Gewicht und werden es behalten.
Auch die Grünen hatten ja mehr Themen als nur die Kernkraft. Umweltschutz, Kommunismus, Pazifismus, freie Liebe, etc. Aber der Triggerpunkt war die Anti Atombewegung, die auch allen anderen Themen, über den politischen Erfolg der Grünen, mit der Zeit gewisse gesellschaftliche Geltung verschaffte.
Zitat von Wirtschaftswurm im Beitrag #4Das einzige, was die Grünen damals und die AfD heute wirklich gemeinsam haben, ist ihr Status als Anti-Parteien-Partei.
Damit haben Sie ganz sicher Recht. Wenn eine Partei antritt, den bisherigen gesellschaftlichen Konsens (der eliten) in wesentlichen Teilen anzugreifen, ist sie automatisch eine Anti Partei zur etablierten Parteienlandschaft.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #5Laut Fischer, wie er im verlinkten Interview betonte, war das etwas, was die Grünen antrieb. Es ging mir darum, das Bild des gesellschaftlichen Ideals nachzuzeichnen, das diesen Menschen damals vorschwebte und die Bewältigung der Nazivergangenheit, erscheint mir, nicht nur aufgrund des Interviews mit Fischer, ein wesentlicher Bestandteil des grünen Weltbildes zu sein. Das habe ich auch aus eigener Anschaueung mehrfach erfahren und es scheint mir evident.
Für die virulente Gärungs- & Gründungsphase der Ökopartei galt das eher nicht. Bei Fischer dürfte, wie bei vielen Gründervätern im Kielsog von Nach-68, die Sozialisation über die APO-Zeit, die aufgeladene Atmosphäre der späten Sechziger, eine nicht unwichtige Rolle spielen. Für diese Generation waren die Auschwitzprozesse ab Mitte 1964 das politische Erweckungserlebnis: auf diesen Nexus wurde dann für den Rest des Jahrzehnts alles, was man am "Establishment", an den Eltern, den Lehrern, an allen, die älter waren als man selbst, verabscheute, umstandslos fokussiert. Es überrascht immer wieder, wie sehr die Kernerlebnisse dieser Generation, zwischen Benno Ohnesorg & dem Attenrtat auf Dutschke zu Ostern, aus der Optik der "Rebellen" als direkter Kampf gegen "die Nazis" wahrgenommen wurde - und wenn die es nicht direkt waren, dann verkörperten diese "Autoritäten" in deren Augen ganz ungebrochen eben das, was "dahintersteckte", was das erst ermöglicht hatte. Lafontaines Satz von den Sekundärtugenden zeigt diese Optik ganz unverstellt. Der "harte Kern" des Gründungspersonals, von Fischer, Trittin, Kretschmann pp. kam ja aus dem Bereich der K-Gruppen (soviel zum "Antiautoritären" dieser Leute; nur reichten deren Gurus eben von Marx bis Che; Reich übrigens inbegriffen), die die Anti-Atom-Bewegung zwischen 1975 und 1979, zwischen Wyhl & Gorleben gekapert haben & aus lokalem Nimbytum zu einer übergreifenden Anti-Front (gegen den "Atomstaat") umfunktioniert haben. In Gorleben 1979 war das dann eingespielt; das hat den Boden für die erfolgreiche Projekt "Parteigründung" bereitet. Das Große Event davor war im Januar 1978 der TUNIX-Kongress in Berlin gewesen, der eine traurige Selbstpersiflage dieses ausgehöhlten "Aktivistentums" darstellte.
Bis heute sind die Grünen ja wohl die Partei, neben den Piraten, die in Sachen des historischen Herkommens - nicht allein in Sachen unmittelbarer Parteihistorie, sondern der Herkunft ihrer Gründungsideen, ihrer Sicht auf die Welt, am blindesten ist. Die Sozen dürften zumeist noch einen vagen Schimmer von Marx, Lassalle bis zu Noske haben; für die C*DU haben wahrscheinlich noch einige einen Verdacht, wofür das [x]* steht; sogar bei den Liberalen ist es nicht auszuschließen, daß ein paar mal was vom Liberalismus gehört haben. Die Grünen haben diese zeitliche Tiefendimension nie gehabt. Trotz diverser Publikationen ist denen (und dem Großen Publikum dazu) nie auch nur ansatzweise bewußt geworden, wieviel "Öko" in den zahlreichen Ansätzen gleich nach 33 steckte (da wäre ja nicht nur Walter Darré zu nennen). Für den englischen Sprachraum ist das in den 90er Jahren zuerst gründlich von Anna Bramwell ausgeleuchtet worden.
Apropos Fischer & "totalitäre Gewalt": Fischer hat ja wiederholt, beinahe mit einer gewissen Penetranz, betont, daß sein "Damaskuserlebnis", das dann zur expliziten Distanzierung zur terroristischen Gewalt führte, die Selektion der Passagiere in er entführten Lufthansamaschine "Landshut" gewesen sei. "'Unsere Genossen' machen ja genau das gleiche wie die..." Angesichts der Blutspur der PLO & der Fatah von München bis Stockholm, angesichts der propagierten Vernichtungswut der deutschen extremen Linken gegen Israel zeigt das entweder eine moralische Hornhaut oder eine ideologische Verblendung, die man auch mit "ö" buchstabieren könnte. Daß eine solche Gestalt überhaupt je ministrabel war, beweist, daß die Verrottung der politischen Kaste nicht erst mit der Ägide Merkel eingesetzt hat.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6 Bis heute sind die Grünen ja wohl die Partei, neben den Piraten, die in Sachen des historischen Herkommens - nicht allein in Sachen unmittelbarer Parteihistorie, sondern der Herkunft ihrer Gründungsideen, ihrer Sicht auf die Welt, am blindesten ist. Die Sozen dürften zumeist noch einen vagen Schimmer von Marx, Lassalle bis zu Noske haben; für die C*DU haben wahrscheinlich noch einige einen Verdacht, wofür das [x]* steht; sogar bei den Liberalen ist es nicht auszuschließen, daß ein paar mal was vom Liberalismus gehört haben. Die Grünen haben diese zeitliche Tiefendimension nie gehabt. Trotz diverser Publikationen ist denen (und dem Großen Publikum dazu) nie auch nur ansatzweise bewußt geworden, wieviel "Öko" in den zahlreichen Ansätzen gleich nach 33 steckte (da wäre ja nicht nur Walter Darré zu nennen). Für den englischen Sprachraum ist das in den 90er Jahren zuerst gründlich von Anna Bramwell ausgeleuchtet worden.
Wobei man, lieber Ulrich, fairerweise sagen muß, daß auch die Nazis den esoterischen Ökologismus nicht erfunden haben, da er tief ins 19. Jh. zurückzuverfolgen ist (vermutlich noch weiter). Ich glaube, die verschiedentlich polemisch behauptete Kontinuität der Grünen zu den Nazis mit Blick auf Bio/Ökoflausen ist eben zuvorderst das: polemisch. Sonst müßte man selbige Blindheit auch den Sozialdemokraten vorhalten, da sich die Nazis ja verschiedentlich als "sozialistisch" etikettiert haben (ohne es, definiert an der Gretchenfrage "Wie hältst du es mit dem Privateigentum an Produktionsmitteln" wirklich gewesen zu sein). Im Grunde ist das das "Autobahnargument", nur mit umgekehrten Vorzeichen, scheint mir.
Herzliche Grüße, Andreas
"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)
Den Thymos der Grünen mit dem der AfD zu vergleichen ist schon legitim, nur wird man fest stellen, dass es erhebliche Unterschiede in der Art gibt. Ulrich Elkmann hat es sehr am Beispiel „Wyhl & Gorleben“ angedeutet. Vor allem in Wyhl war es ja die Heimatschutzbewegung die in Erscheinung trat. Die linke APO ist auf diesen Zug aufgesprungen. Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Buch von Andreas Pettenkofer »Die Entstehung der grünen Politik«. http://www.sehepunkte.de/2015/11/21019.html Gerade die chronologische Ordnung in der Beschreibung, was geschah, macht im Nachhinein vieles deutlicher. Die Vermischung von Heimatschutz und linken Gesellschaftsutopien ist ja nicht geräuschlos abgegangen. Die neue Ideologie die daraus hervor gegangen ist, lässt sich vielleicht am ehesten als »Nachhaltigkeitspostulat« umschreiben und hat alle Parteien erfasst.
Im Thymos der AfD sehe ich als Grundtendenz eine Ablehnung des universalistischen Liberalismus, was sich nun ebenfalls im Heimatschutz artikuliert. Der Liberalismus selbst ist nicht so der Hauptangriffspunkt, nur dort wo er sich überwiegend universalistisch gibt, oder wo es Vermischungen mit ökologistischen Vorstellungen gibt. Insofern ist die emotionale Position der AfD schon als Gegenpol zu den Grünen (so wie sie durch Vermischungen der Ideologien entstanden sind) zu verstehen.
Was wir aber im Focus auf Deutschland gerne ein wenig ausblenden, ist ein weitere Vermischung aus der Gründungszeit der Grünen. Ohne den Mobilisierungsfaktor Vietnam, der lange nachwirkte, wäre es den linken Gesellschaftsutopisten ebenfalls kaum gelungen, ihre Infitration von bürgerlichen Protestbewegungen hin zu bekommen. Es sind immer einzelne Themen, die wenn sie nicht nur von einer bestimmten Protestgruppe getragen werden, zur Vermischung des Ganzen führen.
Die größte emotionale Nähe der AfD sehe ich zum klassischen Heimatschutz, also ohne die ökologistische und gesellschaftsutopistische Unterwanderung.
Mir sind auf AfD-Veranstaltungen Menschen begegnet, nicht wenige, die sagten, während des Vietnamkrieges seinen sie gegen die Springerpresse auf die Straße gegangen, und heute tun sie das gewissermaßen wieder.
Apropos Fischer & "totalitäre Gewalt": Fischer hat ja wiederholt, beinahe mit einer gewissen Penetranz, betont, daß sein "Damaskuserlebnis", das dann zur expliziten Distanzierung zur terroristischen Gewalt führte, die Selektion der Passagiere in er entführten Lufthansamaschine "Landshut" gewesen sei. "'Unsere Genossen' machen ja genau das gleiche wie die..."
Bei der Gelegenheit fällt einem natürlich auch ein gewisser Herr Broder ein, der - nach eigener Aussage - durch die "Operation Entebbe" anno 1976, respektive das vorhergegangene Herausfischen jüdischer Passagiere durch die "linken" Entführer, gegen Linksens, denen er sich bis dahin verbunden wähnte, ich sach mal, zunehmend den einen oder anderen Vorbehalt entwickelte und nunmehr gerne auch mal ein Tänzchen rechtsherum wagt.
Zitat von aus WikipediaDer Publizist Henryk M. Broder bezeichnete die Operation Entebbe später als sein „privates Erweckungserlebnis,“ das zu seinem Bruch mit der radikalen Linken geführt habe. Auch Joschka Fischer bezeichnete die „Selektion“ von Entebbe als entscheidenden Faktor seiner Abkehr von Gewalt und Militanz
Das mit "Landshut" war ein Jahr später, aber das ist ja auch nicht so wichtig.
Ja, ja; links und rechts. Is halt so ne Sache, namentlich bei Fischer, der sich vorzüglich auf taktische Spielchen versteht und dessen Bio dementsprechend reich an Windungen und diversen Kurven, die gekratzt wurden, ist; denn dass er sich mal mit Erzkapitalisten wie den Quandts/BMW verbandelt und deren neuem "Standort" in perfekter Kapitalistensprech Erfolg wünscht, tss…tss. Aber gut, man muss den Begriff SPONTI halt konsequent und die gesamte Semantik auslotend zu Ende denken, so wie Frau Merkel das ja auch macht, die aus nicht ganz unähnlichem Holz geschnitzt ist, obschon man sich beim Kurve kratzen zuweilen auch verrechnen kann.
Und Schnittmengen AfD/Grün? Nu ja, obwohl nationalistisch ist die AfD ein auffällig internationales Phänomen,
Zitat von n_s_n im BlogIn diesem Sinne sind sowohl die AfD, wie auch die Grünen, Fleisch vom Fleische des "deutschen Wesens".
weswegen mir das eher nicht so zuzutreffen scheint. Zwar für Grünens, für die AfDler eher weniger. Grünens sind schon eine "deutsche Affäre", um den Safranski-Begriff die Romantik betreffend mal zu übernehmen. Gibt's anderwärts zwar auch, aber deutlich verwässert und ideale Modell ist allemal deutsch.
Indessen zwicken Globalisierung, Netzrevolution und jede Menge bisher nicht gesehene Konkurrenz, also der AfD-Treibstoff, überall, aber besonders in den prekären Gegenden, zum Beispiel im praktisch bankrotten Frankreich. Da, im Mutterland des modernen Nationalismus (der war übrigen auch mal links ) werden die nationalistischen Heilsversprechungen dementsprechend auch am robustesten vorgetragen und erscheinen wesentlich attraktiver als im (noch) verhältnismäßig konkurrenzfähigen D (Schröder sei Dank, insoweit). Was sind die matten AfDler schon gegen Le Pen?
Das bürgerliche grüne Publikum, das wesentlich zur Spezies Besserverdienende gehört, ist diesbezüglich natürlich weniger ansprechbar, dafür umso mehr auf den romantisch-verklärten Blick auf die "Natur" und so abonniert - man kann es sich ja leisten. Natürlich wabert da die Deutsche Romantik im Hintergrund kräftig, gerne ist man auch irgendwie gegen vermeintliche Schacherer und überhaupt gegen rechenhaftes Denken (obschon man selbst stickum selbst so denkt) eingestellt und von da ist es zur Kapitalismuskritik ja nicht mehr weit, die aber eher luftig und dünn daherkommt, da man mit der richtigen, knackigen, echten Linken, also der Arbeiterbewegung, nie auch nur das Geringste zu tun hatte. Diesen Schmerz wollten Cohn-Bendit und andere Bürgerjüngelchen weiland zwar mal lindern, indem man bei Opel zum Arbeitergucken (so ähnlich wie Tigergucken im Zoo) auf Maloche ging, jedoch wurde man entgegen der heißen Sehnsucht mit der Arbeiterbewegung erwartungsgemäß nitt so richtig intim. Bei Opel am Band war übrigens auch Fischer dabei, wurde rausgeschmissen, wegen Agitation, die nunmehr für das Hochpreissegment (BMW) 'n bissl angepasst wurde. Geht doch. Das nennt man vermutlich Emanzipation.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #2Die einen folgen der Devise "Der Feind meines Feindes ist mein Freund". die anderen (zu denen ich mich zähle) sehen es eher als Mexican standoff.
Da ist viel dran. Ich würde es mal so sehen: Derzeit ist noch kein Mexican standoff, weil das auf einem Gleichgewicht beruht.
Wir haben derzeit eine sehr starke Dominanz der Grünen, liberale Positionen sind auf dem Rückzug und teilweise schon komplett geräumt. Da wäre die anti-grüne Schlagrichtung der AfD erst einmal "der Feind meines Feindes". Daß die AfD genauso anti-liberal ist wirkt sich derzeit noch nicht aus. Ein Mexican standoff wäre erst gegeben, wenn die Grünen deutlich geschwächt sind. Und dann wäre natürlich immer noch die Frage, ob die Liberalen überhaupt noch in der Lage wären, da den dritten Mann abzugeben.
Zitat von R.A. im Beitrag #10Derzeit ist noch kein Mexican standoff, weil das auf einem Gleichgewicht beruht.
Nicht immer. In den zwei wahrscheinlich berühmtesten der Filmgeschichte ist es einmal der Fall und einmal nicht. Bei Reservoir Dogs erschießen sich alle drei gegenseitig. Aber nimm mal the Good, the Bad and the Ugly- Tuco, Sentenza und der "Blonde" (Eastwood) sind keineswegs gleich stark. Weil nämlich der Blonde Tuco die Kugeln rausgenommen hat und die anderen das beide nicht wussten
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