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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 944 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Noricus Offline



Beiträge: 2.362

20.05.2016 19:55
Nimbus und Nimby – Heilige und ihre Prinzipien Antworten

Leichtmusische Reflexionen zu Prinzipiellem.

Da fällt mir noch der Folgende ein:

Frage an Radio Eriwan: Was ist der Unterschied zwischen dem Kapitalismus und dem Kommunismus? – [Formal atypische] Antwort: Im Kapitalismus werden Menschen von Menschen ausgebeutet. Im Kommunismus ist es umgekehrt.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

21.05.2016 00:25
#2 RE: Nimbus und Nimby – Heilige und ihre Prinzipien Antworten

Dann natürlich noch das Peter-Prinzip (jeder wird so lange befördert, bis er eine Position bekleidet, die ihn überfordert). Dem Namen nach müsste es ja vor allem für Päpste gelten, nicht wahr? Und eng verwandt sein mit dem Pauli-Prinzip - das wäre mal eine Versöhnung von Theologie und Naturwissenschaft.

Jedenfalls bin ich sicher, dass man mit dem Befolgen von 20% seiner Prinzipien 80% richtige Entscheidungen trifft. Sagt jedenfalls das Paretoprinzip.

Gruß Petz.

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Dennis the Menace Offline




Beiträge: 459

21.05.2016 10:45
#3 RE: Nimbus und Nimby – Heilige und ihre Prinzipien Antworten

Zitat von Noricus im Blog
Oder stellt das Diktum der kanonisierten Spanierin nicht vielmehr darauf ab, dass Dienst Dienst und Schnaps Schnaps ist. Was würde unser Nationalheiliger Kant dazu sagen?



Ich vermute mal, er würde zustimmen, lieber Noricus, also liken - vorausgesetzt an dieser Stelle obwaltet nicht das typisch katholische Es-auch-mal-nicht-so-gaaanz-genau-nehmen mit gewissen "Kompromissen" zwischen Pflicht und Neigung sondern die KRITIK (im eigentlichen Wortsinn) und protestantischer Rigorismus im Sinne einer penibelen Trennung. Aber was die Theres' betrifft, so war sie ja auch der Meinung, man (in diesem Fall war's ihr Bruder) darf - und soll sogar - den Bußgürtel auch mal abnehmen, gerade in der Fastenzeit, "wenn Sie merken, dass er Ihnen Unwohlsein bereitet". Auf diese Logik, das Büßen zu unterlassen, "wenn es Unwohlsein bereitet" können indessen nur Katholiken kommen . Und heutzutage kommt hinzu, dass so manch einer fastet, weil sich das irgendwie so unheimlich gut anfühlt. Fasten ist geil.

Mit diesem die Logik quälenden Gewürge räumt Gevatter Kant natürlich auf; die ganze Philosophie dreht sich eigentlich um das penible Entfalten genau der o.g. volkstümlichen Sentenz, sach ich mal - okay, 'n bissle vereinfacht ausgedrückt.

In "Was ist Aufklärung" (allgemein bekannt und gerne zitiert ist leider ist nur der erste Satz davon, die Kautelen danach hat man nicht so gern), also da heißt's u.a.:

Zitat von I.K.
So würde es sehr verderblich sein, wenn ein Offizier, dem von seinen Oberen etwas anbefohlen wird, im Dienste über die Zweckmäßigkeit oder Nützlichkeit dieses Befehls laut vernünfteln wollte; er muß gehorchen.

Es kann ihm aber billigermaßen nicht verwehrt werden, als Gelehrter, über die Fehler im Kriegesdienste Anmerkungen zu machen, und diese seinem Publikum zur Beurteilung vorzulegen.

Der Bürger kann sich nicht weigern, die ihm auferlegten Abgaben zu leisten; sogar kann ein vorwitziger Tadel solcher Auflagen, wenn sie von ihm geleistet werden sollen, als ein Skandal (das allgemeine Widersetzlichkeiten veranlassen könnte) bestraft werden.

Eben derselbe handelt demohngeachtet der Pflicht eines Bürgers nicht entgegen, wenn er, als Gelehrter, wider die Unschicklichkeit oder auch Ungerechtigkeit solcher Ausschreibungen öffentlich seine Gedanken äußert.



Puhhhh, klingt schon nicht mehr so nett wie der berühmte erste Satz, den man als Bildungsbürger ja so kennt. Aber es geht halt darum, den Schnaps abzutrennen, der aber auch seine Berechtigung hat. Er hat's halt mit der KRITIK, was ja UNTERSCHEIDEN heißt und nicht rummosern - und schon gar nicht alles durcheinander schmeißen.

Und NIMBY hat ja 'n Geschmäckle deswegen, weil hier nicht unterschieden wird; das GUTE (Verschonung) und das SINNLICH ANGENEHME (Kostenabwälzung) werden zu einem Cocktail verrührt. PFLICHT und EUDÄMONIE passen indessen nicht zusammen, kantianisch . Verkannt wird der olle Kant allerdings insofern, als er keineswegs der Auffassung war, dass es das Letztere nicht geben darf - nur halt im "Dienst" nicht.


lich
Dennis

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

23.05.2016 21:57
#4 RE: Nimbus und Nimby – Heilige und ihre Prinzipien Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #2
Dann natürlich noch das Peter-Prinzip (jeder wird so lange befördert, bis er eine Position bekleidet, die ihn überfordert). Dem Namen nach müsste es ja vor allem für Päpste gelten, nicht wahr? Und eng verwandt sein mit dem Pauli-Prinzip - das wäre mal eine Versöhnung von Theologie und Naturwissenschaft.


Nicht zu vergessen auch das Peter-und-Paul-Prinzip (ein Loch mit einem anderen stopfen, robbing Peter to pay Paul).

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