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Dieses Thema hat 30 Antworten
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Ulrich Elkmann Offline




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08.06.2016 20:09
Giölgeda padiśhanün Antworten

Wie alte Nahost-Experten (vulgo: Karl-May-Leser) aus dessen Orient-Zyklus wissen, steht dieser nicht-100%-korrekt-türkische Ausdruck für "Im Schatten des Großherrn".

Zitat von Karl-May-Wiki
Der Beginn „Giölgeda padiśhanün“. Reise=Erinnerungen aus dem Türkenreiche von Karl May. erschien im 7. Jahrgang der Zeitschrift Deutscher Hausschatz (Nrn. 16–52, Januar bis September 1881).

Jürgen Pinnow schreibt:

Der Ausdruck wird übersetzt mit ›Im Schatten des Padisha‹, später auch ›Im Schatten des Großherrn‹ In der Buchausgabe, Karl May: Gesammelte Reiseromane Bd. 1: Durch Wüste und Harem. Freiburg 1892, S. 32, lautet der Passus Giölgeda padiśahün; hier sind wenigstens a und h nicht vertauscht. Auf alle Fälle ist der Ausdruck frei nach dem Muster der deutschen, nicht der türkischen Sprache zusammengestellt worden; er verstößt hart gegen die Regeln der türkischen Vokalharmonie, Morphologie und Syntax. Korrekt müßte er – in moderner Orthographie – lauten: Padişahın gölgesinde, wörtlich ›Großherrn des Schatten seinem in‹, zu Padişah ›Großherr‹; =ın Genitivsuffix; gölge ›Schatten‹, =si ›sein(e/es)‹; =n= Bindelaut; =de ›in‹ (Lokativsuffix); ı, d. i. i ohne Punkt, spricht man ungefähr wie e in Gabe, genauer wie polnisches y.



Auskoppelung aus dem Wahnsinns-Thread. Dieser Großherr verdient samt der Verfinsterung, die er & sein Gesinde zu verbreiten belieben, einen eigenen Strang ... ... eine eigene Bude im Panoptikum.

07.06. SpOn. Erdogan unterzeichnet Gesetz zur Aufhebung von Immunität

Zitat
Die Türkei hebt die Immunität von mehr als einem Viertel aller Abgeordneten auf. Mit seiner Unterschrift unter ein entsprechendes Gesetz zementiert Präsident Erdogan seine Macht. ... Damit haben Staatsanwälte künftig die Macht, darüber zu entscheiden, welche Abgeordneten ihr Mandat ausüben können und welche nicht.



08.06. FAZ. Türkei bereitet „Aktionsplan“ gegen Deutschland vor

08.06. Welt. Türkische Zeitung gibt Deutschland Schuld an Anschlag

Zitat
Die Bundesregierung soll den jüngsten Anschlag in Istanbul mit elf Toten in Auftrag gegeben haben, behauptet die Erdogan-nahe Zeitung "Güneş".



Und als Pointe aus dem Vorhergehenden:

Wed, June 8, 2016, Reuters UK. Turkey expects positive outcome in coming days in EU visa talks

Zitat
Turkey expects a positive outcome in coming days in talks with the European Union about visa-free travel for Turks, a spokesman for President Tayyip Erdogan said on Wednesday.



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Ulrich Elkmann Offline




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09.06.2016 22:59
#2 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

SPON.

Zitat
Niemand kann ernsthaft an einen Wandel der türkischen Politik unter Erdogan glauben - Deutschland und die EU können nur auf seine Nachfolger hoffen. Mit den Flüchtlingen müssen sie allein zurechtkommen.



http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1096718.html

Erdogan ist 62. Robert Mugabe, gleicher Phänotyp an brachialem Schmalspurdespot mit heftiger Lust am Staatsschiffversenken, ist mittlerweile 92 & still going strong. Bitte den Wecker auf 2046 stellen. Als possierliche Vögelchen zum Wecken empfehlen sich statt Kuckucken etwa Raben.

Letztlich auch nur wieder Beweis #584, daß KEINER im medial-politischen Komplex zur klaren, unübersehbaren Aussage: Deal 100% tot, Politik und Medien KOMPLETT impotent, in der Lage ist. War im Herbst 89 bei deren voriger Inkarnation ja auch so.



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Ulrich Elkmann Offline




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03.07.2016 15:27
#3 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Tja. Da werden weder Bundestagsabgeordnete noch Staatssekretäre des BMVg zu den eigenen Soldaten gelassen. Also kommt unsere Truppenmutti als Bittstellerin zum Verantwortlichen. Und? Der läßt sie erwartungsgemäß ebenso im Regen stehen.

Zitat von Deutschlandfunk, 03.07.
Die Türkei will weiterhin keine Besuche von Bundestagsabgeordneten in der Militärbasis Incirlik zulassen.
Bundesverteidigungsministerin von der Leyen sagte in Ankara nach einem Treffen mit ihrem türkischen Kollegen Isik, es habe keine Einigung in dieser Frage gegeben. Man wolle jedoch miteinander im Gespräch bleiben.

Die Ministerin war zuvor in Incirlik mit dort stationierten deutschen Soldaten zusammengetroffen. Sie hatte die Reise kurzfristig angesetzt, nachdem die Türkei mehreren deutschen Politikern den Zugang zu dem Stützpunkt verwehrt hatte.



http://www.deutschlandfunk.de/militaer-b...:news_id=630394



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Ulrich Elkmann Offline




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04.07.2016 11:30
#4 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Nur so fürs Protokoll festgehalten:

Zitat von FOCUS, 30.06.
Es kommt wieder Schwung in die Gespräche über einen möglichen Beitritt der Türkei in die EU - trotz massiver Kritik an der türkischen Regierung.

Ungeachtet anhaltender Spannungen setzt die Europäische Union ein Zeichen der Annäherung an die Türkei. Am Donnerstag eröffneten beide Seiten einen neuen Verhandlungsbereich in den EU-Beitrittsgesprächen. Dabei geht es um Finanz- und Haushaltsbestimmungen. Damit werde der Erweiterungsprozess vorangebracht, sagte der zuständige EU-Kommissar Johannes Hahn in Brüssel.



http://www.focus.de/politik/ausland/brue...id_5686242.html



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Ulrich Elkmann Offline




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09.07.2016 22:12
#5 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von FOCUS, 09.07.
Besuch der Basis Incirlik. Besuchsverbot für Abgeordnete bleibt: Erdogan lässt Merkel abblitzen



http://m.focus.de/politik/ausland/besuch...id_5713695.html

Nur noch mal nur so zum Mitschreiben: Er kommandiert den Staatschef eines anderen Staates herum, was dem mit seinen Truppen erlaubt ist. Kann er machen. In einem souveränen Staat mit den Folgen des sofortigem Truppenabzugs & Kappen der Beziehungen. In Vielemenschistan mit dem Signal an den Rest der Welt: mit uns kann man sowas machen; wir bitten um Nachahmer.



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Ulrich Elkmann Offline




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15.07.2016 23:50
#6 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

WAS!?!

Militärputsch in der Türkei.

http://www.welt.de/politik/article157086...srecht-aus.html

Zitat
"Frieden im Land" übernimmt Staatsfernsehen, ruft Kriegsrecht aus - In der Türkei ist ein Militär-Putsch im Gang von einer Gruppe, die sich "Frieden im Land" nennt. Im Militär-Hauptquartier wurden Geiseln genommen. Der Sender TRT wurde besetzt.



SPON-Blog: http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1102987.html

"Ausgangssperre in der gesamten Türkei"

PS: Daß in der Türkei in Militärputsch mißlingt, wäre seit 1908 (noch-nicht-Atatürk & die Jungtürken) ein absolutes Novum.



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Nola Offline



Beiträge: 1.719

16.07.2016 08:25
#7 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6
WAS!?!

Militärputsch in der Türkei.

http://www.welt.de/politik/article157086...srecht-aus.html

Zitat
"Frieden im Land" übernimmt Staatsfernsehen, ruft Kriegsrecht aus - In der Türkei ist ein Militär-Putsch im Gang von einer Gruppe, die sich "Frieden im Land" nennt. Im Militär-Hauptquartier wurden Geiseln genommen. Der Sender TRT wurde besetzt.


SPON-Blog: http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1102987.html

"Ausgangssperre in der gesamten Türkei"

PS: Daß in der Türkei in Militärputsch mißlingt, wäre seit 1908 (noch-nicht-Atatürk & die Jungtürken) ein absolutes Novum.



ja, aber diesmal isses so gut wie unmöglich. 1. weil Erdogan seit Jahren erfolgreich alle Opposition im Bereich Militär, Medien und Gerichten inhaftieren lies und 2. schon erste Versuche der USA eine Erdogan-freundliche Einflußnahme (gewählter Präsident ... et all) gestartet wurden.

Die Türkei (Erdogan) wird also immer noch als "unersetzlicher Brückenfeiler" gegen die üblichen Verdächtigen angesehen, sonst hätte er schon längst ausgespielt, zumal er bei einigen "Anschlägen" oftmals "ausländische Kräfte" verantwortlich machte, genau die, welche ihm immer noch bescheinigen wollen, das ein EU-praktikabler Islam in der Türkei durch Erdogan umgesetzt wird und wurde, komplett entgegen den sich täglich zeigenden schweren Verstößen gegen Menschenrechte und Demokratie, die aber jetzt als Basis für sein Verbleiben genannt werden. Wann werden westliche Politik und deren Vertreter endlich begreifen, daß sie einem fatalen Erdogan-Irrtum aufgesessen sind, der als Partner absolut untragbar ist.

Außerdem ist Erdogan in seinen Reaktionen schon längst voll und ganz unberechenbar, was wiederum dazu führt, daß er den Vertragspartnern und nicht zuletzt der Nato ernste Kopfzerbrechen bereitet. Da hat man sich komplett (wie ich meine ohne Not) erpressbar gemacht und kein Ende ist abzusehen.




Zitat
http://www.ksta.de/politik/-newsticker-zum-putschversuch-in-der-tuerkei-24404156
Am Freitagabend ist in der Türkei ein Kampf um die Macht entbrannt, Teile des Militärs haben einen Putschversuch unternommen.
Bei Zusammenstößen und Gefechten sind in der Nacht in Istanbul und Ankara sind etwa 60 Menschen getötet worden.
Am frühen Samstagmorgen haben sich Soldaten auf der Bosporus-Brücke in Istanbul ergeben, die Regierung erklärte den Putschversuch für gescheitert.



♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

17.07.2016 15:18
#8 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat
Der Staatsstreich in der Türkei läuft: Jeder fünfte Richter des Landes – insgesamt knapp 3000 – wurde binnen Stunden seines Amtes enthoben. Zwei Verfassungsrichter – nach Angaben des Senders CNN Türk handelt es sich um Alparslan Altan und seinen Kollegen Erdal Tezcan – sind, wie auch 140 andere Richter und Staatsanwälte, nicht nur aus dem Amt gejagt, sondern sogar festgenommen worden. Zuvor traf es zehn Mitglieder des türkischen Staatsrats und fünf Mitglieder des Hohen Rats der Richter und Staatsanwälte.

Wenn sogar die obersten Hüter der Verfassung wie Freiwild einer willkürlichen Verfolgung durch den Präsidenten ausgesetzt sind, dann ist er der Putschist und Diktator. Kein ernstzunehmender Mensch kann doch jetzt noch erklären, hier werde die verfassungsmäßige Ordnung oder gar die Demokratie gegen Putschisten verteidigt, während alle staatlichen Institutionen, die bislang noch ihre Unabhängigkeit vom Möchtegern-Sultan verteidigen konnten, zielgerichtet ausgeschaltet werden.



http://sichtplatz.de/?p=6345

Zitat
Erdogan selbst brachte in einer Rede vor Anhängern zudem die Wiedereinführung der Todesstrafe ins Gespräch und sagte gleich unumwunden: “Es ist auch nicht nötig, sich dafür von irgendwoher eine Erlaubnis einzuholen.”



http://www.rp-online.de/politik/ausland/...i-aid-1.6124718



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Frank2000 Offline




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17.07.2016 21:36
#9 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Über die Rolle des türkischen Militärs als Wächter der Demokratie habe ich in Internetforen schon vor 25 Jahren gelesen.
Interessant ist, dass fundierte Analysen dazu immer nur in Foren zu bekommen waren. Die deutsche mediale Öffentlichkeit (Journalisten, Politiker, Künstler...) war immer auf Seiten der muslimischen Djihadisten. Militärs = böse. Islamische Fundamentalisten = gut, demokratisch, friedfertig, innovativ, sozial. Eben die besseren Menschen.

Und auch diesmal hat die westliche Politik sich ja beeilt, Erdogan den Rücken zu stärken.

Wer jetzt noch nicht sieht, dass die Türkei zu einer islamisch-faschistischen Gesellschaft umgebaut wird, der will es nicht sehen.

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Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

18.07.2016 09:32
#10 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Kommentar im General-Anzeiger Bonn:

"
Türkisches Dilemma

Die Türkei hat den Versuch eines neuerlichen Staatsstreichs der Militärs abgewehrt. Das ist gut so, denn die entschiedene Reaktion der Öffentlichkeit und von Teilen der Armee auf den Umsturzversuch zeigt, dass die Türken bereit sind, ihre Demokratie zu verteidigen, selbst wenn Panzer auf den Straßen rollen und Kampfflugzeuge im Tiefflug über die Dächer von Istanbul und Ankara rasen."

Ich muss kotzen.

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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

18.07.2016 09:36
#11 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

À propos Militär: die Sache mit der Türkei hat noch einen anderen Aspekt.

Zitat von The New Yorker
The Incirlik Airbase, in southeast Turkey, houses NATO’s largest nuclear-weapons storage facility. On Saturday morning, the American Embassy in Ankara issued an “Emergency Message for U.S. Citizens,” warning that power had been cut to Incirlik and that “local authorities are denying movements on to and off of” the base. Incirlik was forced to rely on backup generators...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

18.07.2016 11:38
#12 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #9
Über die Rolle des türkischen Militärs als Wächter der Demokratie habe ich in Internetforen schon vor 25 Jahren gelesen.
Interessant ist, dass fundierte Analysen dazu immer nur in Foren zu bekommen waren. Die deutsche mediale Öffentlichkeit (Journalisten, Politiker, Künstler...) war immer auf Seiten der muslimischen Djihadisten.


Das war allerdings nicht immer so. Bei den Putschen von 1960 & 1971 wurde das durchaus ambivalent gesehen; nicht zuletzt, weil das "hinten weit in der Türkei" war. Zumindest, was die politischen Meinungsforen betraf. Das Hauptaugenmerk lag auf der NATO-Mitgliedschaft & den damit verbundenen Aspekten. Das war "3. Welt", in der es politisch "eben etwas rauher zugeht," in der Militärputsche als relativer Normalfall verbucht wurden. Die Atatürkschen Reformen wurden nicht besonders gewichtet; als Staaten-auf-dem-Weg-in-die-Moderne wurden bis in die 70er zumeist das Ägypten Nassers oder der Iran unter dem Schah gesehen.

Die türkische Minderheit in DE wurde nicht als Faktor wahrgenommen (1960 war sie ja nicht vorhanden). Das änderte sich mit der Besetzung Nordzyperns 1974 - und mit dem Putsch von 1980. In der generell veränderten Bewertung dürften 2 Vergleichsfälle entscheidend gewesen sein: Zum zweiten der Fall Griechenland 67-74, der das Thema "Solidaritätserklärungen", "Podiumsdiskussionen mit Dissidenten", "Unterschriftenaktionen" (bei denen dann alle üblichen Verdächtigen alle paar Monate mitmachten; Enzensberger hat sich darüber schon 1975 lustiggemacht; die letzte war dann, quelle ironie, das 1992er ik ben woedend) die mediale Präsenz "gegen die Uniformen", wie das seitdem Usus ist, aufs Tapet brachte (das hatte mit der Episode Schahbesuch 1967; Bahman Nirumand, Jubelperser einen ersten Vorlauf). Zum Ersten, wohl gewichtiger, die Brasilianische Militärherrschaft ab 1964 & besonders seit 1968. Der radikal-militante Flügel der APO hat sich ja seine Referenzen aus dem terroristischen Widerstand dagegen entlehnt. Die Tupamaros West-Berlin haben sich diesen Namen aus diesem Grund zugelegt; das Konzept der "Stadtguerilla" von Carlos Marighella ist dort entlehnt. Wenn man die Diskussionen von 1967-69 (müßte man, um dem damaligen Tonfall gerecht zu werden, eigentlich in "-" setzen), stellt man fest, daß andere Referenzpunkte, die man eigentlich erwarten sollte, wie die Maobibel oder Gramsci, da praktisch keine Rolle spielen. Das hat in der Praxis keine große Änderung bewirkt; aber es hat die Sicht auf die Herrschaft von Militärs nachhaltig verändert. Das hat u.a. dazu geführt, daß die Machtübernahme der Mullahs nach dem Sturz des Schahs von vielen Linken zunächst enthusiastisch begrüßt wurde; das wurde auch 1980 im Fall Südkorea sichtbar.



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

18.07.2016 13:05
#13 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Ach du Schreck. Obama reloaded.

Bundesregierung erklärt Todesstrafe in Türkei zur roten Linie

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Martin Offline



Beiträge: 4.129

18.07.2016 13:31
#14 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #13
Ach du Schreck. Obama reloaded.

Bundesregierung erklärt Todesstrafe in Türkei zur roten Linie

_______________




Die Latte liegt aber doch damit sehr niedrig. Wenn ich die Aufregung um Orban als Maßstab nehme, dann dürfte die EU das Wort 'EU-Aufnahmeverhandlung' nicht mal in den Mund nehmen, geschweige denn Merkel. Oder hat diese die Gelegenheit benutzt, diese Latte schnell mal tiefer zu legen?

Gruß, Martin

Nola Offline



Beiträge: 1.719

18.07.2016 14:59
#15 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

[quote="Martin"|p134861
Wenn ich die Aufregung um Orban als Maßstab nehme, dann dürfte die EU das Wort 'EU-Aufnahmeverhandlung' nicht mal in den Mund nehmen, geschweige denn Merkel.
Gruß, Martin[/quote]

Gestern Abend bei "Anne Will" wurden ungewöhnlich deutliche Worte über die Person Erdogan und erst recht über den Putsch ausgesprochen. Es lohnt sich diese Sendung anzuschauen, weil auch das Thema um die Militärbasis Incirlik sehr kontrovers behandelt wurde, sowohl Harald Kujat und auch Cem Özdemir fanden hier ganz überdeutliche Worte. Wirklich interessant, nach all der bundespolitischen Schwafelei.

https://daserste.ndr.de/annewill/videos/...newill4806.html

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

18.07.2016 15:32
#16 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #14
Die Latte liegt aber doch damit sehr niedrig.


Ebent. Das bezieht sich express auf, Zitat Welt:

Zitat
Die Bundesregierung schließt eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union bei Wiedereinführung der Todesstrafe aus.



Merkeldeal, Visafreiheit pp. ist da sehr deutlich nicht angesprochen. Da ist ja überhaupt keine Klarheit mehr. "EU-Membership": Das ist eh' ein "Zukunftsprojekt", dessen Umsetzung zu jedem beliebigen Zeitpunkt 15 Jahre in der Zukunft liegt & von dem mal beide Seiten (eigentlich: 3, weil EU & DE hier nicht am gleichen Strang ziehen) wußten, daß es illusorisch war. Die dt. Hoffnung war immer, daß sich im FalldesFalles der Rest der EU-Staaten querstellen wird. Der spezielle Punkt "Todesstrafe" ist da schon im Vorfeld von der EU mit ins Paket geschnürt worden. Das sieht dann mitunter so aus:

https://de.wikipedia.org/wiki/Beitrittsv...%A4ischen_Union

Zitat
Auf dem Gipfel von Kopenhagen 2002 beschloss die EU, im Dezember 2004 über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zu entscheiden, sobald die Türkei die politischen Bedingungen der Kopenhagener Kriterien erfülle. ... Im September 2004 stellte eine Expertengruppe der Europäischen Union fest, dass es in der Türkei heute keine staatlich geduldete systematische Folter mehr gebe, da nur einzelne Personen oder Personengruppen die Folter ausübten.



Diese "Beitrittsverhandlungen" sind allein ein deutsches Interesse, von niemandem sonst betrieben. Daß das ab 2002 zum Thema wurde, ist kein Zufall. Das hat mit der Stationierung deutscher Soldaten "am Hindukusch" zu tun. Der gesamte Nachschub läuft über die türkischen Airbasen. Erinnerlich ist vllt. die Farce um das Vorauskommando der BW für den Afghanistaneinsatz im Febr. 2002, als angeblich das Wetter für Flüge zu schlecht war. Tatsächlich haben die Türkischen Behörden den Holländern* drei Wochen lang schlicht die Überfluggenehmigung verwehrt - mit den nachgezogenen Querelen bis auf NATO-Kommandoebene. Der Kuhhandel für Nichtobstruktionen war die Fürsprecherrolle. Solche Ewigkeitsprojekte können alle 10 Jahre mal umetikettiert werden; dann kann sich Elter 1 zuschreiben, "den Prozess neu belebt zu haben", & Elter 2 hat noch Bedenken & "begleitet kritisch". Die evt. ausgehandelten Sonderbedingungen bewegen sich im Rahmen dessen, was ohne die Umrankung auch ausgehandelt worden wäre, sind dann aber "ein wichtiger Schritt auf dem Weg". Abzulegen unter "Einbindung", "Vertiefung", "erweiterte Kooperation".

(* Wieso die Holländer: weil die BW ihr schweres Gerödel, in dem Fall speziell 1 Berge- & 1 Brückenlegepanzer, nicht per Luftpost verschicken konnte. Die Niederländer haben mit einer Transall ausgeholfen, die, schöne Ironie, die BW an sie vertickt hatte, nachdem sie 6 Maschinen aus dem Fundus der NVA geerbt hatte. Die sie nicht behalten wollte, um sich nicht von russischen Ersatzteilen abhängig zu machen.)



Incirlik: http://www.spiegel.de/politik/ausland/tu...-a-1103403.html

Zitat
Jetzt ist auch der Kommandeur der Luftwaffenbasis Incirlik festgesetzt worden - jenes Stützpunktes, den auch die Bundeswehr nutzt. Mehrere Medien berichten am Sonntag unter Berufung auf türkische Regierungskreise über die Inhaftierung von General Bekir Ercan Van. Aus Kreisen der Bundeswehr wurde SPIEGEL ONLINE bestätigt, dass der General festgesetzt wurde



Apropos Incirlik. Rechtlich ist die Sache mit dem Zugang für Mitarbeiter der Hardthöhe & Bundestagsabgeordnete eindeutig: das sind Vorgesetzte, denen jederzeit Zugang gewährt werden muss bzw. die die Zustände als Kontrollorgan in Augenschein nehmen dürfen (für Sicherheitsbereiche brauchen die dann entsprechenden Freigaben; dafür wird in den BT-Ausschüssen vorgesorgt): gesetzlich wird das unter "parlamentarische Kontrolle" gefaßt. Das ist exterritoriales Gebiet; wie eine Botschaft oder ein Schiff; kenntlich daran, daß am Zugangsbereich die dt. Flagge weht. Da gilt deutsches Recht (wieder afghanistanerinnerlich: die Knöllchenverteiler nach dt. Verkehrsrecht, aus dem Camp in Kundus, die in vielen Medienberichten auftauchten). Wenn die da erst Um Erlaubnis Bitten müssen, bedeutet das im Endeffekt, daß sich hier der Türkische Staat das Kommando über Bundeswehrtruppen anmaßt. Und wenn man da nicht umgehend mit dem Abzug reagiert, sondern erst noch antichambriert, könnte ein Zyniker meinen, daß die sich nur nehmen, was man ihnen zugesteht.



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Fluminist Offline




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18.07.2016 15:53
#17 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
"EU-Membership": Das ist eh' ein "Zukunftsprojekt", dessen Umsetzung zu jedem beliebigen Zeitpunkt 15 Jahre in der Zukunft liegt & von dem mal beide Seiten (eigentlich: 3, weil EU & DE hier nicht am gleichen Strang ziehen) wußten, daß es illusorisch war.

Gleichwohl wurde diese Aussicht (nebst anderen bei genauerem Hinsehen recht dünnen Panikvorlagen) erst vor kurzem durch die britische "Leave"-Kampagne erfolgreich instrumentalisiert.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

19.07.2016 07:47
#18 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Ein interessantes Detail:

Zitat
Coup F-16s searched for President Recep Tayyip Erdogan’s plane, TC-ATA around Istanbul to shoot it down. According to some media reports rebel TuAF F-16s had the plane in their sights: it’s unclear whether they had a real lock-on, rather that they probably were searching the sky for the Gulfstream IV.


https://theaviationist.com/2016/07/18/ex...-military-coup/

Nola Offline



Beiträge: 1.719

20.07.2016 21:35
#19 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat
Incirlik: http://www.spiegel.de/politik/ausland/tu...-a-1103403.html

Zitat Ulrich Elkmann
Jetzt ist auch der Kommandeur der Luftwaffenbasis Incirlik festgesetzt worden - jenes Stützpunktes, den auch die Bundeswehr nutzt. Mehrere Medien berichten am Sonntag unter Berufung auf türkische Regierungskreise über die Inhaftierung von General Bekir Ercan Van. Aus Kreisen der Bundeswehr wurde SPIEGEL ONLINE bestätigt, dass der General festgesetzt wurde


http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-...ncirlik102.html

Angeblich ist der Strom, den Erdogan auf der Militärbasis seit Freitag Nacht abschalten lies immer noch nicht in Betrieb. Die Amis sollen wohl den Betrieb mit Generatoren aufrechterhalten. Und ausgerechnet dort lagern begehrliche Schätzchen ...

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Offline




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20.07.2016 22:32
#20 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #19
Die Amis sollen wohl den Betrieb mit Generatoren aufrechterhalten.


Das geht natürlich über 3, 4 Filter, bis das über den Ticker rausgeht. Aber "null problemo" sollte sich irgendwie anders anhören.

http://www.nbcnews.com/storyline/turkey-...ins-u-s-n613086

Zitat von nbc
A Turkish air base widely believed to house U.S. nuclear weapons continued to rely on backup generators Wednesday, five days after a failed coup plunged the country into crisis. ... Turkish commanders at the site were later arrested and led away after they were accused of allowing at least one tanker aircraft to refuel jets involved in the thwarted mutiny. Secretary of State John Kerry said Wednesday that he was confident that power would be restored, and it could happen within a day or so. ... Some U.S. flights have also resumed from the base, U.S. officials say. Air conditioners, food storage and preparation, and other daily living requirements on the base depend on power as much as the runway lighting and air operations systems do.

A senior State Department official told NBC News that the U.S. was "working through" these problems.



Alles paletti, Betty. "Food preparation"... wir haben die EPA noch überm Spiritusbrenner verkokeln lassen.

Zitat
After the power cut, some adjustments were made to launch strikes from locations other than Incirlik, Air Force Lt. Col Chris Karns told The Associated Press.

The location of aircraft around the region provide options so that the U.S. can "deliver air power where needed," said Karns, a spokesman at Air Force Central Command.



Das mit Aladdins Schatzkammer geht, wie in solchem Fall üblich, auf gewöhnlich-gut-unbeschwichtigte-Greise zurück. Die Sperrfrist für die offiziellen Angaben lag in den 80er/90er Jahren fürs Nukleararsenal bei 25 Jahren; das dürfte sich nicht geändert haben.

Zitat
...it is widely believed that NATO nuclear warheads are stored under the base. The U.S. has never admitted it houses such weapons at Incirlik.

According to Jeffrey Davis, of the James Martin Center for Nonproliferation Studies, references to "special weapons" kept at the facility was a way of saying "nuclear" warheads. The New Yorker magazine also quoted Hans Kristensen, the director of the Nuclear Information Project at the Federation of American Scientists, as saying that vaults beneath the base have about 50 B-61 hydrogen bombs — more than 25 percent of NATO's nuclear weapons stockpile.



Das letzte Update auf dem Netzfenster des Stützpunkts selbst datiert vom 17. Juli. http://www.incirlik.af.mil/News. Die FAS ist übrigens nichts Offiziöses, sondern eine privat organisierte Abrüstungslobbygruppe mit 100 Sponsoren. Macht die Informationen nicht falsch, sollte man aber im Hinterkopf behalten.



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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

20.07.2016 22:36
#21 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Aber mal ganz doof gefragt: im Grunde ist das ein agressiver von Erdogan gegen eine NATO-Einrichtung, oder?

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Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

20.07.2016 23:23
#22 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #21
Aber mal ganz doof gefragt: im Grunde ist das ein agressiver von Erdogan gegen eine NATO-Einrichtung, oder?


Ein aggressiver Akt, ja. Aber mehr als Protestnoten einlegen können die zunächst mal nicht. Schuh ausziehen & auf den Tisch bonzen. Mit Konsequenzen drohen. Alles andere geht hoch bis in die oberste Pentagonebene, braucht Plazet vom Weißen, tschulligung, Schwarzen..., vom Großen Vater in Washington, der hält Pow-Wow mit seinen Kriegshäuptlingen. Bis da eine erste Reaktion loszuckt: 2 Wochen. War in Korea so, war bei der Heißlaufphase der Kubakrise 62 so, war bei Tonkin 64 so, war bei der Botschaftsbesetzung Weihnachten 79 so, war 86 in Tripolis so. (Was den Guten Seelen dann immer das Zeitfenster sichert, um den Golden Oldie von "völlig unangemessen" aufzulegen.) Im Grunde können die ernsthaft nicht viel mehr tun als zu drohen "ich halt jetzt die Luft an bis mir was passiert" & die Verlegung der Operationsbasis etwa auf die Flugzeugträger vorzubereiten. Braucht seinerseits 4 Wochen, bis das von der Logistik her steht. Natürlich kann man dem Sultan drohen, ihn hochkant aus der NATO zu schmeißen; hätte keine praktischen Auswirkungen auf alles, was er so unternimmt & brauchte auch noch mal 6 Monate. Mindestens. Weil da ja der Große Rat der Häuptlinge - Chief LOLbama, Chief Große Raute &c. &c. - Kriegsrat hält: Brüssel, Washington, Munich, Brüssel II, und dann...

In Sachen BW-Tornados gestern im Gespräch der ahnungslose Vorschlag, die könnten ja subito von amerikanischen schwimmenden Basen aus operieren. (Momentan schippern da die USS Harry Truman & die USS Dwight D. Eisenhower rum.) Volldimensionierte Operationsüberlassung auf ausgebuchten, vollbelegten Pötten. Für die man dann den Einsatz einrichten muss; & das nicht nur für andere Sparten der Streitkräfte, sondern komplett fremdnationale. Deren Offiziere den Offizieren exakt gar nix anzuordnen haben. Heißt also, ALLE Kommandos, einschließlich "wegtreten zum Pieseln", durch eine fremde Armee (in dem Fall Yankees -> Jerries). Wow. Mein absolutes Erstaunen ob solcher abgrundtiefer Ahnungslosigkeit über das Funktionieren (Nicht) von Tarnfleck-Organisationen zeigte mir, mal wieder, die ewig unüberbrückbare Kluft zwischen Zivilunken & Altgedienten.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

21.07.2016 00:59
#23 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Wäre der Anlaß nicht so ernst zu nehmen, könnte man einem Aspekt der Causa sogar etwas Erheiterndes abgewinnen: das Geräusch, das unsere fassungslose Mediakratur beim Fall aus allen Wolken absondert. Darf der das eigentlich? Nö. Und der macht das trotzdem? Ja. Aber das geht doch nicht... . Und was kann da man machen? Erm... öh... Gar nix ("Demnach ist es kein echtes Druckmittel, mit dem Ende der Verhandlungen zu drohen"). Aber... aber...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/tu...-a-1103933.html

Wilkommen in der Wirklichkeit, liebe Irgendwas-mit-Medien.

PS: Scheint sich, irgendwie, zu häufen, rapide, irgendwie. Erst brext es unbeeindruckt von verweigerter deutscher Starterlaubnis, dann verweigern Muttis Partygäste die das Pack beschämende Moralvorbildrolle, und jetzt das.



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Nola Offline



Beiträge: 1.719

21.07.2016 13:05
#24 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #18
Ein interessantes Detail:

Zitat
Coup F-16s searched for President Recep Tayyip Erdogan’s plane, TC-ATA around Istanbul to shoot it down. According to some media reports rebel TuAF F-16s had the plane in their sights: it’s unclear whether they had a real lock-on, rather that they probably were searching the sky for the Gulfstream IV.

https://theaviationist.com/2016/07/18/ex...-military-coup/



http://haolam.de/artikel_25788.html

Einfach nur lesen und ja, möglich wärs. Dran gedacht habe ich auch, nachdem nun aber etliche Details ans Licht kommen, bin ich fast sicher. Und weil in der Türkei ein erheblicher Teil der Bürger dem Sultan schon längst auf die Schliche kamen, wird dieser Teil zu Tausenden eingelocht. Wenn nicht sogar schlimmeres.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

21.07.2016 16:41
#25 RE: Giölgeda padiśhanün Antworten

Zumindest ist man bei Erdolf ehrlich.

Türkei setzt Menschenrechtskonvention aus

Zitat von t-Online, 21.07.
Nach der Verhängung des Ausnahmezustands setzt die Regierung in Ankara nun die Europäische Menschenrechtskonvention aus ... In der Konvention, die für Mitglieder des Europarats und der Europäischen Union bindend ist, ist die Aussetzung bestimmter Grundrechte nicht möglich, etwa das Recht auf Leben.

Unter dem Ausnahmezustand kann Erdogan weitgehend per Dekret regieren. Seine Erlasse haben nun Gesetzeskraft und treten mit der Veröffentlichung im Amtsanzeiger in Kraft.



Als Umrahmung noch Broder auf der Achse:

Zitat von AchGut, 18.07.
Als Zuschauer der ARD-tagesschau haben Sie die Möglichkeit, die gesendeten Berichte zu kommentieren. ... Deswegen richtete das Moderatoren-Team am 16. Juli um 22.45 Uhr den folgenden Appell an die „lieben User“:

Bitte verzichten Sie bei Ihren Ausführungen auf Vergleiche zwischen dem Nationalsozialismus und der aktuellen Lage in der Türkei. Entsprechende Analogien werden von der Moderation nicht freigeschalten.
MfG
Die Moderation




Ist es nicht süß? Da haben sie ihre Zuschauer seit Jahrzehnten beguidoknoppt, auf 33/45 als einzigen & einzig gültigen historischen Referenzrahmen eingenordet, & wenn selbst der unbelichtetesten anzunehmenden Userin angesichts dessen, was gezeigt wird, diese Referenz mal zu Recht einfällt, heißt es prompt: Nein, das wird man nicht mal sagen dürfen.



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