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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 1.793 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Llarian Offline



Beiträge: 7.120

09.07.2016 23:35
Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Eine kurze Anmerkung zum Rassimus.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

10.07.2016 02:05
#2 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat
Denn Rassismus hat weiß zu sein, es hat ein weißes Problem zu sein, ein Problem von weißen, alten Männern. Wer käme auch schon auf die Idee, dass jemand, der möglichst viele weiße Polizisten erschiessen wollte, ein Rassist sein könnte. Allenfalls ein Rassist vielleicht.


Ja, und der Grund ist so banal wie schwurbelig: Die in den Sozialwissenschaften (und damit zwangsläufig in den Medien) vertretene Auffassung von Rassismus ist ja nicht die, die jeder normale Mensch verwenden würde, nämlich die eines Ressentiments. Sondern Rassismus ist definiert als ein Machtverhältnis. Deshalb kann Rassismus nur von der Ethnie ausgeübt werden, der in einem Land die Macht zugeschrieben wird (Analysiert man das weiter, kommen noch ein paar Stufen, bis sich endlich die erlösende Tatsache offenbart, dass natürlich der Kapitalismus schuld ist).

Am besten sieht man das an der Tatsache, dass Antirassisten sehr wohl bereit sind, die Behandlung der Gastarbeiter in den Golfstaaten als rassistische Diskriminierung zu bezeichnen (z. B. hier: http://www.welt.de/politik/ausland/artic...ht-bessern.html ), allerdings den Rassismus von hier lebenden Zuwanderern nicht beim Namen nennen.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

10.07.2016 09:36
#3 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1
Eine kurze Anmerkung zum Rassimus.


Nun, Präsident Obama hat inzwischen die Sprachregelung gefunden, die solche Formulierungseiertänze obsolet machen dürfte: es handelte sich um die Tat eines verrückten Einzeltäters. Eine pathologische Einzelerscheinung also; Schicksal halt; Schuldunfähigkeit vermutlich im Preis inbegriffen. Wirklich zu klären ist eigentlich nur noch, ob der Roboter hätte schießen dürfen; der Mann hätte schließlich Hilfe gebraucht. Großer Gott, meine Erleichterung könnte kaum größer sein; ich bin da ganz beim sicherlich ebenso erleichterten amerikanischen Volk. Kein Hinweis auf rassistische Gräben in der amerikanischen Gesellschaft; nirgends (abgesehen natürlich von den üblichen Verdächtigen). Obama, der Brückenbauer, der Friedensnobelpreisträger, der erste afroamerikanische Präsident, der angetreten ist, das Land zu einen...

...sorgt nach Kräften dafür, daß der nächste Präsident Donald Trump heißt. Noch so ein Brückenbauer.

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

Pingris Offline




Beiträge: 14

10.07.2016 19:13
#4 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Lieber Llarian,

ich empfehle als Lektüre Heather MacDonald The War on Cops.

Hier wird durch Heranziehung von Statistiken nachgewiesen, dass die Tötungen von Cops durch schwarze Täter überproportional häufiger stattfinden als die von Black Lives Matter beklagten Tötungen von Schwarzen, die sich in der Regel gegen eine Untersuchung oder Festnahme gewaltsam zur Wehr setzen. Das Bild von rassistischen weißen Cops, das auch in der deutschen Presse so gerne herangezogen wird, ist völlig falsch. Statistisch ist eher das Gegenteil der Fall: schwarzer Rassismus gegenüber weißen Polizisten! Gerne werden Videoaufnahmen von Erschießungen von Schwarzen so sehr ins Zentrum der medialen Wirklichkeit gesetzt, dass die wahren Verhältnisse keine Beachtung finden, weil sie nur statistisch erfassbar sind. Inzwischen werden weniger von Schwarzen verübte Straftaten aufgedeckt und geahndet, weil die weißen Polizisten sich nicht mehr in den innerstädtischen Hochburgen schwarzer Kriminalität hineinwagen, da sie in genau die Situationen hineinmanövriert werden können, die dann im Internet viral werden.

Gruß

Pingris

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

11.07.2016 00:18
#5 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #3
Nun, Präsident Obama hat inzwischen die Sprachregelung gefunden, die solche Formulierungseiertänze obsolet machen dürfte: es handelte sich um die Tat eines verrückten Einzeltäters.

So blöde ich Obama auch finde, er hat hier nicht Unrecht. Ich nannte ihn ja auch einen durchgeknallten (!) Rassisten. Und in der Tat dürften rassistische Verbrechen von Schwarzen an Weissen in den USA noch eher ein seltenes Phänomen sein, insofern ist auch der Begriff des Einzeltäters nicht falsch. Ich wollte hier auch keinen Finger in eine größere Wunde legen, die amerikanische Gesellschaft hat kein reales Problem mit schwarzem Rassismus, es ging mir eher darum, dass schon der Begriff nicht fallen darf, um den allgeliebten Begriff auf weiße Männer beschränken zu können.
Stichwort durchgeknallte Rassisten, respektive Einzeltäter: Hatten wir in Deutschland auch gerade. Nannte sich NSU. Ist aber im Unterschied ein Anlass riesige Kampagnen zu fahren und strukturelle Probleme im ganzen Land zu verorten.

Zitat
Obama, der Brückenbauer, der Friedensnobelpreisträger, der erste afroamerikanische Präsident, der angetreten ist, das Land zu einen...


Ich glaube das Obama der größte Spalter der vergangenen 50 Jahre gewesen ist. Am Ende seiner Amtszeit muss man vielleicht zugeben, dass das auch das einzige ist, was er hinbekommen hat.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

11.07.2016 00:38
#6 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Pingris im Beitrag #4
Hier wird durch Heranziehung von Statistiken nachgewiesen, dass die Tötungen von Cops durch schwarze Täter überproportional häufiger stattfinden als die von Black Lives Matter beklagten Tötungen von Schwarzen, die sich in der Regel gegen eine Untersuchung oder Festnahme gewaltsam zur Wehr setzen.

Entschuldigung, lieber Pingris, aber was hat die eine Statistik mit der anderen zu tun ? Glauben Sie das irgendein von der Polizei erschossener Unschuldiger irgend etwas davon hat, dass wo anders ein Polizist von einem anderen Menschen erschossen worden ist ? Das macht den irgendwie nicht weniger tot. Das erscheint mir doch eine völlig absurde Gegenüberstellung zu sein.

Zitat
Das Bild von rassistischen weißen Cops, das auch in der deutschen Presse so gerne herangezogen wird, ist völlig falsch.


Das glaube ich nicht. Das wäre auch sehr unwahrscheinlich. Zum einen gibt es in den USA hunderttausende von Polizisten, da finden sich alleine statistisch genügend Rassisten. Zum zweiten ist es nun auch tatsächlich so, dass schwarze Amerikaner überdurchschnittlich häufig in Straftaten verwickelt sind (die Ursachen muss man hier nicht diskutieren). Das macht schnell aus einem Vorurteil ein Urteil. Alles verständlich. Das Bild, dass alle Polizisten so sind oder auch nur ein großer Teil (Sudel-Pitzke lässt grüssen) ist natürlich absurd. Aber ebenso unwahrscheinlich ist es, dass das Problem nicht existiert. Und wenn von 100.000 Polizisten auch nur 5% Rassisten sind (und ich denke es sind deutlich mehr), reicht das für haufenweise Vorfälle wie die, die Black live matters beklagt.

Zitat
Statistisch ist eher das Gegenteil der Fall: schwarzer Rassismus gegenüber weißen Polizisten!


Das halte ich für falsch und war auch ganz sicher nicht die Intention des Postings. Die Intention war zu sagen: Ja, es gibt auch schwarzen Rassismus. Ihr traut Euch nur nicht auch nur das Wort zu sagen. Die Intention war aber sicher nicht zu sagen, dass es sich dabei im ein grassierendes Phänomen handelt.
Man sollte schon generell, und das gilt unabhängig von der genauen Zielrichtung in diesem Beitrag, vorsichtig mit dem Vorwurf des Rassismus sein. Denn in bestimmt 8 von 10 Fällen geht das daneben. Die Polizei zu kritisieren, auch weiße Polizisten zu kritisieren, auch unflätig zu beschimpfen, im falschen Licht darzustellen, oder auch zu lügen, ist alles kein Rassismus. Und wenn jemand die Polizei beschimpft, sei es, weil diese bei kriminellen Geschäften stören, oder weil sie einen zu Unrecht verfolgt, ist auch das kein Rassismus. Rassismus ist es eine bestimmte Wertigkeit, insbesondere Minderwertigkeit, an der Hautfarbe, respektive bestimmten genetischen Merkmalen, festzumachen. Der Täter von Dallas hat genau das getan. Aber die meisten anderen, die auf die Polizei schimpfen, tun das nicht. Sie schimpfen auf die Polizei, wegen dem was sie tut, aber nicht weil sie eine menschlichen Minderwertigkeit aufgrund ihrer Hautfarbe unterstellen.

Zitat
Inzwischen werden weniger von Schwarzen verübte Straftaten aufgedeckt und geahndet, weil die weißen Polizisten sich nicht mehr in den innerstädtischen Hochburgen schwarzer Kriminalität hineinwagen, da sie in genau die Situationen hineinmanövriert werden können, die dann im Internet viral werden.


Kühne These. Können Sie das belegen ? Das die Polizei bestimmte Viertel ungern betritt ist sicher nicht neu (und gilt in Marxloh oder Neukölln mindestens ebenso). Aber das sie Angst vor viralen Videos auf Youtube hat, das halte ich doch für eine sehr kühne These.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

11.07.2016 08:46
#7 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #6
Zitat von Pingris im Beitrag #4

Zitat: Inzwischen werden weniger von Schwarzen verübte Straftaten aufgedeckt und geahndet, weil die weißen Polizisten sich nicht mehr in den innerstädtischen Hochburgen schwarzer Kriminalität hineinwagen, da sie in genau die Situationen hineinmanövriert werden können, die dann im Internet viral werden.

Kühne These. Können Sie das belegen ? Das die Polizei bestimmte Viertel ungern betritt ist sicher nicht neu (und gilt in Marxloh oder Neukölln mindestens ebenso). Aber das sie Angst vor viralen Videos auf Youtube hat, das halte ich doch für eine sehr kühne These.


Belegen kann ich es nicht, lieber Llarian, aber ich halte es für hochplausibel. Das Thema wird weltweit diskutiert; die USA stehen am medialen Pranger; dauernd schaltet sich der Präsident -tendenziell gegen seine eigenen Behörden- ein. Daraus resultiert m. E. ein gigantischer Druck auf die lokalen Polizeibehörden, der sich erwartbar auf konkrete Handlungen und Unterlassungen einzelner Polizisten auswirken wird. Die wollen, im doppelten Sinne, raus aus der Schußlinie, und das von Pingris skizzierte Vorgehen erscheint mir da rational und, aus Sicht der Polizisten, wohl auch vernünftig.

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

11.07.2016 09:40
#8 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Beitrag wegen Verstosses gegen die Forenrichtlinien gelöscht.

Hier ist KEIN Platz für rassistische Wortwahl. Das ist die einzige Warnung.

-- Llarian (als Moderator)

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

11.07.2016 09:47
#9 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Reisender im Beitrag #8
In der Hausbesetzerszene war es in Potsdam nicht unüblich, an der Eingangstür Fußmatten aus Metall zu haben. An diese wurden anläßlich der Besuche der Polizei schonmal 380 V angelegt.

Was soll das bringen? Ich denke, Polizeistiefel verfügen über eine Gummisohle.

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

11.07.2016 10:27
#10 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Beitrag gelöscht. Lieber Reisender, liebe Foristen, über Moderationsentscheidungen wird im Kleinen Zimmer nicht diskutiert. Wenn Sie Rückfragen haben oder Kritik äußern möchten, wenden Sie sich bitte per PM am besten an den jeweiligen Moderator, oder notfalls, wenn Ihnen das aus irgendeinem Grund nicht tunlich erscheint, an den diensthabenden Admin, d.h. an mich. (@Straub)

Pingris Offline




Beiträge: 14

11.07.2016 16:14
#11 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #6
was hat die eine Statistik mit der anderen zu tun ? Glauben Sie das irgendein von der Polizei erschossener Unschuldiger irgend etwas davon hat, dass wo anders ein Polizist von einem anderen Menschen erschossen worden ist ? Das macht den irgendwie nicht weniger tot. Das erscheint mir doch eine völlig absurde Gegenüberstellung zu sein.


Die beiden Statistiken haben sehr wohl miteinander zu tun. Den Polizisten sind die Zahlen bekannt und deshalb ist klar, dass sie sich in eine extreme Gefahrensituation begeben, wenn sie eine Festnahme oder Identitätsfeststellung vornehmen müssen. Sie wissen, dass die extrem hohe Kriminalität in Schwarzenvierteln nicht nur von Respektlosigkeit gegenüber der Ordnungsmacht begleitet ist, sondern dass die Zielpersonen im Normalfall bewaffnet sind und bereit sind, von der Waffe Gebrauch zu machen. Die sogenannten unschuldigen Personen sind entweder die Ausnahme oder es stellt sich nach genaueren Untersuchungen heraus, dass es einen Grund zu einer Festnahme gab. Ich will damit nicht grundsätzlich leugnen, dass es zu Erschießungen von Unschuldigen kommen kann oder das einzelne weiße Polizisten rassistische Denkmuster haben könnten. Im Übrigen werden mehr Schwarze von schwarzen Polizisten bei Festnahmen getötet als von weißen. Heather MacDonald: 4. Black and Hispanic police officers are more likely to fire a gun at blacks than white officers. This is according to a Department of Justice report in 2015 about the Philadelphia Police Department, and is further confirmed that by a study conducted University of Pennsylvania criminologist Greg Ridgeway in 2015 that determined black cops were 3.3 times more likely to fire a gun than other cops at a crime scene.

Zitat
Zum einen gibt es in den USA hunderttausende von Polizisten, da finden sich alleine statistisch genügend Rassisten. Zum zweiten ist es nun auch tatsächlich so, dass schwarze Amerikaner überdurchschnittlich häufig in Straftaten verwickelt sind (die Ursachen muss man hier nicht diskutieren). Das macht schnell aus einem Vorurteil ein Urteil. Alles verständlich. Das Bild, dass alle Polizisten so sind oder auch nur ein großer Teil (Sudel-Pitzke lässt grüssen) ist natürlich absurd. Aber ebenso unwahrscheinlich ist es, dass das Problem nicht existiert. Und wenn von 100.000 Polizisten auch nur 5% Rassisten sind (und ich denke es sind deutlich mehr), reicht das für haufenweise Vorfälle wie die, die Black live matters beklagt.



Das alles bestreite ich nicht. Natürlich gibt es rassistische Polizisten (überall). Es geht darum, dass Black Lives Matter einseitig weißen Polizisten Rassismus unterstellt, während die Ursachen für die Überreaktion von einzelnen Polizisten ignoriert werden. Die Ursachen liegen im Verhalten und vielleicht im Lebensstil eines großen Teils der schwarzen Bevölkerung begründet. Ob man hier immer den gerne zitierten historischen Hintergrund verantwortlich machen kann, möchte ich in Frage stellen.

Zitat
Kühne These. Können Sie das belegen ? Das die Polizei bestimmte Viertel ungern betritt ist sicher nicht neu (und gilt in Marxloh oder Neukölln mindestens ebenso). Aber das sie Angst vor viralen Videos auf Youtube hat, das halte ich doch für eine sehr kühne These



Ich beziehe mich auf diese Aussage nach Heather MacDonald (Ferguson Effekt): Despite the facts, the anti-police rhetoric of Black Lives Matter and their leftist sympathizers have resulted in what MacDonald calls the "Ferguson Effect," as murders have spiked by 17 percent among the 50 biggest cities in the U.S. as a result of cops being more reluctant to police neighborhoods out of fear of being labeled as racists. Additionally, there have been over twice as many cops victimized by fatal shootings in the first three months of 2016.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

11.07.2016 18:26
#12 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Pingris im Beitrag #11
Die beiden Statistiken haben sehr wohl miteinander zu tun. Den Polizisten sind die Zahlen bekannt und deshalb ist klar, dass sie sich in eine extreme Gefahrensituation begeben, wenn sie eine Festnahme oder Identitätsfeststellung vornehmen müssen. Sie wissen, dass die extrem hohe Kriminalität in Schwarzenvierteln nicht nur von Respektlosigkeit gegenüber der Ordnungsmacht begleitet ist, sondern dass die Zielpersonen im Normalfall bewaffnet sind und bereit sind, von der Waffe Gebrauch zu machen.

Die "Zielperson" ist in diesem Fall jedwede schwarze Person, die in irgeneiner Form kontrolliert wird. Hier von einem Normalfall der Bewaffnung auszugehen wäre schon absurd. Aber darum geht es nicht einmal: Die Polizei kann nicht Unschuldige erschiessen. Punkt, aus. Da gibt es keine Diskussion. Vollkommen egal wie bedroht sich ein Polizist fühlt. Insofern ist es auch tatsächlich nicht von Relevanz ob jedes Jahr einer, zehn oder hundert Polizisten von schwarzen Verbrechern ermordet werden. Das rechtfertigt nicht einen einzigen unschuldig Erschossenen. Egal wie man es dreht. Das darf nicht passieren. Oder die Polizei macht ihren Job nicht richtig.

Zitat
Die sogenannten unschuldigen Personen sind entweder die Ausnahme oder es stellt sich nach genaueren Untersuchungen heraus, dass es einen Grund zu einer Festnahme gab.


Ein Grund zur Festnahme ist kein Grund zum Erschiessen und eine Ausnahme, wie hier beschrieben, darf nicht passieren.

Zitat
Im Übrigen werden mehr Schwarze von schwarzen Polizisten bei Festnahmen getötet als von weißen.


Und warum ist das wichtig ? Es hat keine Relevanz, denn das ist wieder die selbe Argumentation von "wir gegen die". Das Aufrechnen von Opfern vor allem deshalb schief, weil die Unschuldigen mit den Schuldigen nichts zu tun haben. Als unschuldig Erschossener habe ich nicht das Geringste davon, dass von Menschen, die meine Hautfarbe teilen, 100 Morde begangen werden. Ich habe damit nix zu schaffen. Und ein unschuldig Erschossener Schwarzer auch nicht.

Zitat
Das alles bestreite ich nicht. Natürlich gibt es rassistische Polizisten (überall). Es geht darum, dass Black Lives Matter einseitig weißen Polizisten Rassismus unterstellt, während die Ursachen für die Überreaktion von einzelnen Polizisten ignoriert werden.


Das wiederum würde ich nicht bestreiten. Es liegt in der Natur der Sache, dass viele Gruppierungen wie eben wohl auch Black live matters, auch eine politische Agenda verfolgen in der die Tatsache, dass Schwarze bei vielen Verbrechen überrepräsentiert sind, gerne ausgeblendet wird. Deswegen kann das Problem trotzdem existieren.

Zitat
Die Ursachen liegen im Verhalten und vielleicht im Lebensstil eines großen Teils der schwarzen Bevölkerung begründet. Ob man hier immer den gerne zitierten historischen Hintergrund verantwortlich machen kann, möchte ich in Frage stellen.


Ich würde erst einmal den sozialen und kulturellen Hintergrund verantwortlich machen. Denn alles andere würde früher oder später immer in rassistischer Argumentation enden. Aber wie gesagt, da wir nicht über das Faktum streiten, ist die Ursache hier auch nicht kriegsentscheidend.

Zitat
Ich beziehe mich auf diese Aussage nach Heather MacDonald (Ferguson Effekt): Despite the facts, the anti-police rhetoric of Black Lives Matter and their leftist sympathizers have resulted in what MacDonald calls the "Ferguson Effect," as murders have spiked by 17 percent among the 50 biggest cities in the U.S. as a result of cops being more reluctant to police neighborhoods out of fear of being labeled as racists. Additionally, there have been over twice as many cops victimized by fatal shootings in the first three months of 2016.


Na das sind ja mal Belege.....
Ich halte das deshalb für eher abwegig, weil Polizisten in entsprechenden Nachbarschaften mit oftmals tödlicher Gewalt bedroht sind. In diesem Kontext kann ich mir nicht vorstellen, dass noch viel Angst vor einer Kamera da einen grossen Unterschied machen würde. Wenn die vorher da rein gegangen sind, in vollem Bewusstsein, dass das lebensgefährlich ist, dann lassen die sich von einer Kamera nicht erschrecken. Und die Statistik ist absurd. Bei kleinen Fallzahlen (und es sind kleine Fallzahlen) ist eine solche Steigerung kaum sinnvoll auszudrücken. Das wäre ungefähr genauso als würde man eine neue Welle rechter Gewalt am NSU festmachen, weil fremdenfeindliche Morde in diesem Jahr um hunderte Prozent zugelegt haben.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

11.07.2016 19:50
#13 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #12
Die Polizei kann nicht Unschuldige erschiessen. Punkt, aus. Da gibt es keine Diskussion. Vollkommen egal wie bedroht sich ein Polizist fühlt. Insofern ist es auch tatsächlich nicht von Relevanz ob jedes Jahr einer, zehn oder hundert Polizisten von schwarzen Verbrechern ermordet werden. Das rechtfertigt nicht einen einzigen unschuldig Erschossenen. Egal wie man es dreht. Das darf nicht passieren. Oder die Polizei macht ihren Job nicht richtig.


Vielleicht hilft es, sich die Situation - die alltägliche Situation - vor Ort vorzustellen. Kennt jeder, der schon mal in den Staaten am Steuer in eine Verkehrskontrolle geraten ist. Da wird, eben aus den genannten Gründen, ein eisenharter Ton angeschlagen; übrigens egal um wen es sich handelt: "Put your hands where I can see them!!!" "Stay in the car!" Wenn er die driving license sehen will, sagt er einem gleich, ob man ins Handschuhfach fassen darf (langsam!), oder ob man mit gespreizten Beinen & Händen auf dem Dach dem Streifenkollegen dabei zusieht. Jeder weiß auch, daß Erstarren wie die Maus vor der Schlange die exakt angesagte Strategie ist. Das ist der Deal. Und wer sich dran hält, läuft keine Gefahr.

Die mörderisch aufgeladene Aggression gegen die Polizei - früher, d.h. beim Aufkommen vor 50 Jahren, hatte die eine eindeutig rassistische Färbung, weil es fast keine Schwarzen in den Polizeikräften gab; der Impetus ist aber gleichgeblieben - war von Anfang an eine starke Komponente in der militant ausgerichteten "black power"-Bewegung. Das grundiert sich etwa zu gleichen Teilen aus "der Unterdrückung", also dem eigenen, wie verzerrt auch immer aufgeladenen, Herkommen & dem Aufbegehren gegen JEDE Autorität, in der der Verbrecher immer mit dem "Rebellen" deckungsgleich ist. Kennen wir z.B. von Jean Genet & Co. Mit Malcolm X. hat das zum ersten Mal für die amerikanische Öffentlichkeit Gesicht gewonnen. Bei den Black Panthern & den Weathermen, die für die Staaten die (dort schnell unschädlich gemachte) Entsprechung zum "Weg in der Untergrund" der RAF, Brigate Rosse usw. darstellten, spricht das aus jeder Zeile ihrer Äußerungen, Flugblätter, Presseerklärungen. Das ging im Wilden Schaltjahr 68 los, als nach den Tränengaseinsätzen beim Demokratenpräsidentschaftskandidatennominierungskongress in Chicago (richtig: da wo Abbie Hoffman ein in-echtes Schwein als Kandidaten vorstellte) umstandslos Mottos wie dies auftauchten. Das war bluternst gemeint: der ostenative Gewaltkult, den die gepflegt haben, ist, auf beiden Seiten des Atlantiks, ziemlich in den Haschischnebelwolken, die die Vokabel "68" evoziert, verloren gegangen. Daß die Panther bei ihren Straßenveranstaltungen so aufgetreten sind (und nein, das waren keine Attrappen). Aus der Ecke kommt auch der Hang zum Islam, zu dem, sls Gegentwurf zu allem, wofür "white America" stand (inklusive eben Gewalt), so viele radikale Schwarze besonders zu der Zeit tendierten (weiland-Cassius Clay als Prominentester). Von daher auch die FB-Likes des Polizistenmörders von Dallas.

Zitat von L.A. Times
[O]n Facebook, Johnson expressed an interest in black separatist groups such as the New Black Panther Party, the Nation of Islam and the Black Riders Liberation Party, according to the Southern Poverty Law Center, which describes the organizations as “hate groups.”



http://www.latimes.com/nation/la-na-dall...snap-story.html

Louis Farrakhan als Chef der N.o.I. dürfte auch hierzulande eine einzuordnende Größe sein.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

11.07.2016 22:28
#14 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Leicht OT, gehört aber zur Umrahmung des Themas. Ich lad' hier mal ein bißchen Statistik ab; auch als Gedächtnisstütze. Man kann solche Zahlen in jeder der allfälligen Diskussionen zum Thema brauchen & wüßte dann gern aus dem Lamäng, wo die zu finden sind. Oder auch nur die annähernde Größenordnung.

Wolfgang Röhl, Achse. http://www.achgut.com/artikel/no_farewell_to_arms

Zitat von 16.12.2015
Interessant wird es, wo es um die Frage geht, wer die Täter und wer die Opfer waren. Die Welt zitierte dazu die letzte verfügbare Aufschlüsselung aus einem US-Kongressbericht von 2012, der sich wiederum auf das Jahr 2009 bezieht. Damals starben im Amerika 31.347 Menschen durch Kugeln.

11.493 von ihnen fielen „Fremdtötungsdelikten“ zum Opfer. 333 kamen bei Polizeiaktionen ums Leben, 554 bei Unfällen, 232 in „unklaren Situationen“. Den Löwenanteil – fast zwei Drittel – der Schusswaffentoten stellten jedoch die Selbstmörder: 18.735.

Und wer bildete das letzte Drittel? „Die meisten Tötungsdelikte“, schrieb die Welt Ende Juni, Monate vor San Bernardino, „finden innerhalb krimineller Milieus statt, etwa bei Bandenkriegen um Drogen in sozial schwachen, oft schwarzen Stadtteilen amerikanischer Großstädte. Internationale Schlagzeilen erregen hingegen Massenmorde wie zuletzt in Charleston.



American Renaissance, Juli 2015: New DOJ Statistics on Race and Violent Crime (das zitiert die Angaben von Heather MacDonald, die die Angaben des Department of Justice nennt).

Zitat von Amren.com
First, we find that during the 2012/2013 period, blacks committed an average of 560,600 violent crimes against whites, whereas whites committed only 99,403 such crimes against blacks. This means blacks were the attackers in 84.9 percent of the violent crimes involving blacks and whites.
...
Using figures for the 2013 racial mix of the population–62.2 percent white, 17.1 percent Hispanic, 13.2 percent black–we can calculate the average likelihood of a person of each race attacking the other. A black is 27 times more likely to attack a white and 8 times more likely to attack a Hispanic than the other way around. A Hispanic is eight times more likely to attack a white than vice versa.
...
There is much media agonizing over black-on-black violence, but these figures show that only 40.1 percent of the victims of black violence are black, while people of other races account for nearly 60 percent of the victims of black violence.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Pingris Offline




Beiträge: 14

12.07.2016 01:18
#15 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Ich stimme Ihnen 100% zu. Meine nächste Lektüre ist Heather MacDonald "The War on Cops".

Siehe auch den Artikel auf Politico; http://www.politico.com/story/2016/07/ob...cy-group-225291

Pingris Offline




Beiträge: 14

12.07.2016 01:22
#16 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Hoppla. Mein letzter Beitrag war als Bemerkung zu den beiden Beiträgen von Ulrich Elkmann gedacht.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

12.07.2016 12:33
#17 RE: Marginalie: Die Angst vor einem Wort Antworten

Die rationalsten Überlegungen fand ich hier

 Sprung  



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