Zitat Alle haben die Frage: Wie können wir unsere freiheitliche Lebensweise erhalten, wenn uns die Furcht vor dem IS schon so tief erfasst hat?
Es ist nicht der IS, der Furcht verbreitet. Es ist, daß wir keine Einflußmöglichkeit haben gegenüber dem, was ein paar Politiker verzapfen. Es ist, daß man sich schlecht wehren kann. Will man sich wehren, wird man dazu gezwungen, Menschen mit seinem Auto zu überfahren. Die Polizei kann einen nicht schützen. Selbst die Spezialeinheiten sind schlecht ausgerüstet (Eigenschutz, Bewaffnung). Man ist gezwungen, darüber nachzudenken, die Bundeswehr im Inneren zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit einzusetzen. Vor Jahren ein völlig abewegiger Gedanke. Die Polizisten machen aus nichts Gold. Aber sie haben fertig. Was noch viel schlimmer ist, daß Ehre und Stärke schlechte Eigenschaften geworden sind.
Man weiß das : https://www.youtube.com/watch?v=Sj7iKHf1U-w Untergang des christlichen Libanons und preist es nicht mal ein. Will man das, was diese Frau erlebte und was Teil der dortigen und auch schon unserer niederen Jugendkultur ist: https://www.amazon.de/Durch-H%C3%B6lle-G...s=samira+bellil ? Offenbar. Das macht mir Angst. Ich fürchte mich mehr vor den eigenen Leuten als vor den IS - Heinis. Das Problem wäre in einer Woche erledigt!
Beruflich komme ich etwas herum, meine Klientel ist z.T. etwas einfacher. Dort und beim Sport wird die Gangart härter. Letztlich, wenn die Entwicklung so weitergeht, wird es diese Leute wieder dahin führen, wo sie mal weggegangen sind. Das ist schlimm. Frau Merkel lebt auf ihre Kosten und ist für die Toten heute verantwortlich, genauso ihre Entourage. Sie leben auf Kosten unserer Kinder. Das wir die Erde von ihnen geliehen haben, trifft hier zu.
Und alle 3 Sekunden stirbt ein Kind unter 5 Jahren an Hunger oder dessen Folgen. Diese empathiefreien Politiker machen Furcht.
Zitat von Reisender im Beitrag #2Man ist gezwungen, darüber nachzudenken, die Bundeswehr im Inneren zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit einzusetzen.
Ist man gezwungen, oder ist eher "Man nutzt die Gelegenheit, darüber nachzudenken..." der Fall? Der Gedanke hat sich ja nicht erst jetzt aus dem Notfall oder der Herausforderung heraus ergeben, sondern wurde durchaus schon früher ventiliert, ohne den konkreteren Anlaß. Abwegig ist er natürlich nach wie vor, nicht nur aus Verfassungsbedenken, sondern weil die Soldaten nicht zur Verbrechensbekämpfung ausgebildet sind.
Zitat von Reisender im Beitrag #2Und alle 3 Sekunden stirbt ein Kind unter 5 Jahren an Hunger oder dessen Folgen. Diese empathiefreien Politiker machen Furcht.
Erstens hat das in diesem Fall wirklich NIX mit NIX zu tun - dergleichen nebeneinander zu setzen impliziert einen Konnex, der schlicht nicht gegeben ist, oder höchstens in den tendenziösesten Phantasien der Alle-Schuld-dem-Weißen-Mann-Fraktionäre: à la "die III. Welt hungert und unsere Ausbeutung ist schuld". 40 Jahre Betrachtung über Entwicklung, Wirkung von westlicher Hilfe und der desaströsen Selbstfesselung der Teile der 3. Welt, auf die das zutrifft, sollten diesen billigen Vorwurf eigentlich erledigt haben.
Und zweitens trifft der Satz schlicht nicht zu. Übrigens ein doppelter Kategorienfehler: verfälschte Statistiken plus falsche Kausation. Und in diesem Fall noch die stille Post, die der UN-Kampagne mal eben den Faktor 3 draufgeschlagen hat.
Zitat von BBC, 18 June 2013The WFP itself once used to claim that a child died of hunger every six seconds, but stopped using this slogan around 2008. ... Well, if, to you, the claim that one child is dying every 10 seconds because of hunger conjures up images of starving children, you might be surprised. In most cases, that's not what's happening. "There are certainly extreme circumstances where children starve to death - and I'm thinking of the recent famine in parts of Somalia," Howard says. "But the truth is that the vast majority of those numbers that we're talking about, are children who, because they haven't had the right nutrition in the very earliest parts of their lives, are really very susceptible to infectious diseases, like measles. ... Most of the nutrition-related deaths are in countries that are not suffering from famine or conflict, according to Professor Robert Black of the Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in the United States, who calculated the three million figure that the 10-seconds statistic is based on. A quarter of the deaths can be attributed to inadequate breast-feeding, Professor Black estimates, -with many families not realising that, up to six months of age, babies need to be exclusively fed on breast milk for the nutrients it provides, but also because it protects them from exposure to contaminated food.
das war 1. Zynismus über die falsch Prioritätensetzung, obwohl man mit dem Hunger sich schon gut beschäftigen kann. 2. wird es handfester, wenn den über Mittel verfügenden Ländern finanziell die Luft ausgeht wegen 4 Miollionen vor dem Hunger geretteten und nun in Europa wohnenden. Das sind 3. https://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger o,5 % der Hungernden und wären einmalig 50 % der Verhungerten.
"Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen leiden rund 795 Millionen Menschen weltweit an Hunger (Stand 2015), also etwa jeder neunte (11 %). Nach Angaben der FAO ist die Zahl der Hungernden seit 1990 um 216 Millionen zurückgegangen. Damals litten also sogar über eine Milliarde Menschen an Hunger (18,6 % der Weltbevölkerung 1990).[3] An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben mehr Menschen als an HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen an Hunger, was einem Todesfall rund alle drei Sekunden entspricht (Stand 2007).[4] Häufig sind Kinder unter fünf Jahren betroffen. Jedes siebte ist weltweit untergewichtig (Stand 2014) und jedes vierte ist chronisch unterernährt (Stand 2012). Unterernährung trägt jährlich und weltweit zum Tod von 3,1 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei, was mehr als 45 % aller Sterbefälle von Kindern unter fünf Jahren entspricht (Stand 2013).[5]"
4. das ist richtig, stürbe nach obiger Quelle nur alle 10 Sekunden ein Kind unter 5 Jahren an Hunger oder dessen Folgen bzw. einer Fehlernährung bzw. an einer Krankheit, an der es bei passender Versorgung nicht gestorben wäre. Von mir aus kann man die Zahlen noch Vierteln und hätte genug zu tun. Lohnen würde es sich, da dann 6. die Leute nicht mehr hierher wollten. Nicht wegen des besiegten Hungers, sondern deshalb, weil die Lebensumstände allgemein danneine Flucht als Unnötig erschienen ließen.
600 Mrd. US-Dollar Entwicklungshilfe der westlichen Welt seit dem 2. Weltkrieg haben den Hunger in Afrika nicht ausmerzen können. Auch hier bedarf es anderer Lösungen.
Im Thread von L. Weimer steht aber, dass wir im Umgang mit dem islamischen Terror von den Israelis lernen können. Lernen, ihn zu bekämpfen und lernen, wie man damit leben kann und muss. Wir sollten hier beim Thema bleiben.
Bis zur letzten Intifada waren in meinem Umfeld fast alle auf Seite der Palästinenser im Gasastreifen und die Israelis zu 100% die schuldigen Bösen. Die Hamas wurde dabei in der Wahrnehmung einfach ausgeblendet. Seit Paris im Januar 2015 hat sich hier die Wahrnehmung geändert, weil der Terror jetzt bei uns angekommen ist.
Zitat von Erich Henkel im Beitrag #6Im Thread von L. Weimer steht aber, dass wir im Umgang mit dem islamischen Terror von den Israelis lernen können. Lernen, ihn zu bekämpfen und lernen, wie man damit leben kann und muss. Wir sollten hier beim Thema bleiben.
Bis zur letzten Intifada waren in meinem Umfeld fast alle auf Seite der Palästinenser im Gasastreifen und die Israelis zu 100% die schuldigen Bösen. Die Hamas wurde dabei in der Wahrnehmung einfach ausgeblendet. Seit Paris im Januar 2015 hat sich hier die Wahrnehmung geändert, weil der Terror jetzt bei uns angekommen ist.
beides kann ich nur unterstreichen.
Und wenn ich hier aus dem Thread "Die Schutzlosigkeit" von Llarian noch etwas hinzufügen darf, dann erhält der Gedanke von Erich Henkel noch etwas Fleisch und Knochen. Bei Llarian hieß es quasi zusammenfassend:
Zitat: "Nehmen wir das alles zusammen kommt man zur simplen Antwort auf die Frage (wer oder was uns schützt): Man schützt sich gar nicht. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, als uns Angela Merkel im letzten Jahr die ganze Suppe eingebrockt hat. Seitdem war nie irgendetwas was man großflächig tun konnte. Und auch nicht wird tun können. Wer sich so doll auf die Flüchtlinge gefreut hat, muss eben auch hinnehmen, dass er den Terrorismus nach Deutschland gebracht hat. Zu meinen die Verantwortung liege bei versagenden Geheimdiensten oder Polizeibehörden ist einfach nur dreist: Die Verantwortung dürfen Bosbach und Künast bei sich suchen. Da werden sie dann auch fündig. Wie schon an anderer Stelle betont: Das ist keine Flüchtlingsschelte. Es ist nur einfach die Konsequenz. Alles im Leben hat einen Preis. Und ein Teil des Preises für die offenen Grenzen und das warme Gefühl im letzten Jahr ist eben, dass wir für die nächsten Jahrzehnte eben auch Terror erleben werden."
Llarian erwähnt den Terror, der unübersehbar im Westen, weil auch in Deutschland, angekommen ist. Und er spricht zugleich von einem Preis, den "wir ... für die nächsten Jahrzehnte ... (erleben) sprich: zahlen werden. In beidem wird er recht haben. In der Frage der Schuldzuweisung für den "Preis", den es zu erleiden gilt, wird man allerdings vorsichtiger werden. Und die Frage, was man denn noch "tun oder nicht tun könne", sollte man m. E. überdenken.
Die Israelis, ich meine die Bewohner des Staates Israel, die über Jahrzehnte dem Terror ausgeliefert sind, sind da pragmatischer. Auch sie kritisieren die Gestalter ihres Landes auf das Heftigste. Aber sie wissen eines: dass sie jenseits von jeder Schuldfrage stets Mit-"Schuldige" sind - weil zur Mitgestaltung aufgerufen, ja verpflichtet.
Woher kommt diese grundsätzliche Einstellung? So sollte man fragen. - Grundsätzlich weiß sich dieser demokratische Staat, in dem neben Juden auch andere Ethnien und Glaubensrichtungen Platz gefunden haben (und finden), neben seiner parlamentarischen Verfassung (seinen Satzungen und "Werten") den "Weisungen" (so nannte es Martin Buber und Franz Rosenzweig) des jüdischen Geschichtsbuches, das wir unter dem Namen "Bibel, 1. Teil" kennen, verpflichtet.
Ich erwähne diese beachtenswerte Vorgabe bzw. Ergänzung (als Quelle einer möglichen anderen Grund-Einstellung), weil in den vorangehenden Diskussionsbeiträgen durchgehend auf einer "politischen" Ebene argumentiert wird, die anscheinend so etwas wie eine andere Ebene nicht (mehr) kennt oder kennen will, aber - und das ist vielleicht eine Folge daraus - sich in der Argumentationsweise als argumentierendes Subjekt über der Sache erhaben weiß, nach vielleicht auch noch möglichen "Aus-Wegen" erst garnicht (mehr) sucht.
In der Zeitschrift "Israel heute" konnte ich heute beinahe belustigt wahrnehmen, wie sich z.B. christliche Juden (das sind die Herausgeber) den europäischen Terror als Werbemittel für ihren Tourismus zunutze machen:
Zitat: "Kommt nach Israel und erholt euch in diesem Sommer bei uns! Schalom Chaverim, Europa wird riskanter. Zählt man die letzten Terroranschläge in den europäischen und amerikanischen Großstädten, erscheint Israel um einiges terrorsicherer als der Westen."
Das ist doch durchaus nicht zynisch gemeint. Es ist m.E. ein Beispiel für eine Haltung, wie man auch mit dem Terror umgehen kann. Und der Terror blüht uns und wird uns umso mehr blühen, wenn wir nicht lernen, auf der einen Seite z.B. dem Islam politisch zu begegnen, auf der anderen biblisch inspiriert. Politisch mit aller Konsequenz und allen nur möglichen politischen Mitteln, wie man einer faschistoiden Bewegung (Hamed Abdel-Samad) begegnen muss! "Biblisch inspiriert" ebenfalls mit aller Konsequenz! D.h. zu wissen, dass es jenseits der Wege z.B. eines ehemaligen Münchner Oberbürgermeisters und eines ev. Ratsvorsitzenden, die beide irrwitziger Weise mit im Verein sitzen, der mitten in München eine Groß-Moschee vorantreibt ..., einen Eigen-Weg gibt und geben muss (wenn der biblische Gott sich nicht über den Eigen-Weg Israel/Jesus Christus hätte bekannt machen wollen), und zwar einen radikal religions-kritischen. Und zwar in der Form, wie ihn Herr Weimer in seinem Thread in wenigen Punkten plakativ benennt. Durch den Show-Effekt einer solchen Realität (falls sie gegeben wäre!), von dem er spricht, müsste es auch möglich sein - z.B. ganz real gesprochen - das in der BRD geltende Recht auf Religions-Freiheit daraufhin zu überprüfen, was denn diese Freiheit in einem demokratischen Staat als hohes und zugleich riskantes Gut rechtfertigt. Solange es aber das entsprechende Maß nicht gibt, kann und darf z.B. sowohl der "friedliche" als auch der weniger friedliche ISLAM seine Rechte auf dieser Schiene einfordern. Er tut es über die Vereine "friedlich" und er wird es weiter tun, "friedlich" in aller zynischen Zweideutigkeit, wie uns Hamed Abdel-Samad in seinen Büchern und Reden - von den meisten unverstanden, wie es scheint - unbeirrt aufzuklären versucht.
In der Hoffnung, dass ich mich verständlich machen konnte, Simon
Zitat aus: israel heute, Sonntag 24. Juli 2016 Dov Eilon, Israel Heute Morgen:
"... Ob es sich bei dem Anschlag nun um einen Terroranschlag oder einen Amoklauf gehhandelt hat, ist meines Erachtens völlig egal. Dennoch bekam ich den Eindruck, dass die deutschen Behörden "erleichtert" waren, als sie mitteilten, dass es sich bei dem Vorfall nicht um einen Terroranschlag mit islamistischen Hintergrund gehandelt hätte, sondern um die Tat eines Einzelnen. So kann man sich in Deutschland, trotz des Anschlags im Zug bei Würzburg, vielleicht immer noch zu den Ländern zählen, die nicht vom Terror im Namen Allahs betroffen sind. Jedenfalls habe ich den Eindruck, als würde man das gerne. Bei uns in Israel sind die Eingänge zu Einkaufszentren, Supermärkten und Banken bewacht. Es ist hier ganz natürlich, dass man beim Betreten eines Einkaufszentrums dem Wächter seine Tasche zeigt. Auch in Deutschland habe ich in Einkaufszentren Wachmänner gesehen, allerdings nur innerhalb des Zentrums. Vielleicht ist es an der Zeit, umzudenken, um den nächsten Anschlag zu verhindern, ob Terror oder Amoklauf, das ist völlig egal. Ich wünsche den Verletzten von München eine schnelle Genesung und Ihnen einen ruhigen Sonntag, machen Sie es gut, Dov "
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #8 Ein Beispiel zum Lernen von Israelis:
Zitat aus: israel heute, Sonntag 24. Juli 2016 Dov Eilon, Israel Heute Morgen:
"... Ob es sich bei dem Anschlag nun um einen Terroranschlag oder einen Amoklauf gehhandelt hat, ist meines Erachtens völlig egal. Dennoch bekam ich den Eindruck, dass die deutschen Behörden "erleichtert" waren, als sie mitteilten, dass es sich bei dem Vorfall nicht um einen Terroranschlag mit islamistischen Hintergrund gehandelt hätte, sondern um die Tat eines Einzelnen."
Dem kann ich mich voll anschließen (siehe benachbarte Threads). Für mich sieht es so aus, daß der Schrecken gar nicht so sehr angesichts der Tat besteht, sondern daß man vielmehr ob der Gedankenwelt der Täter entsetzt ist, zumindest im Nachhinein. Ich weiß, daß ich hiermit selbst entsetzen auslösen werde, aber ein bißchen erinnern mich die Terroristen insofern an Jesus Christus, über dessen Lehre man sich ebenfalls entsetzt gezeigt hat (Mk 1,22). Der Unterschied ist freilich, daß Jesus seine Vollmacht durch Heilungen ausweisen konnte, die Attentäter aber durch Morde lediglich ihre Arroganz. Übereinstimmend für mich ist, daß heute wie damals das Entsetzen durch eine gewisse Orientierungslosigkeit, durch ein Nichtverstehen der eigenen Existenzzusammenhänge im Sozialgefüge bedingt wird. So fand ich es gestern wieder höchst skurril, daß Präsident Hollande ob des Märtyrertodes eines Priesters von einem Krieg gesprochen hat, als seien hier tapfere Soldaten im Gefecht gewesen und nicht klägliche Versager, die ein völlig ungefährliches Ziel "angegriffen" haben und gerade dadurch gezeigt haben, daß sie "den Leib töten und danach nichts mehr tun können" (Lk 12,4), denn für den getöteten Priester gilt das, was Paul Gerhardt so in Worte goß:
Zitat Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod, und lass mich sehn dein Bilde in deiner Kreuzesnot. Da will ich nach dir blicken, da will ich glaubensvoll dich fest an mein Herz drücken. Wer so stirbt, der stirbt wohl.
Reisender
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.07.2016 15:37
#10 RE: Ein Mann kann eine Millionenstadt lahmlegen?
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #8 Ein Beispiel zum Lernen von Israelis:
Zitat aus: israel heute, Sonntag 24. Juli 2016 Dov Eilon, Israel Heute Morgen:
"... Ob es sich bei dem Anschlag nun um einen Terroranschlag oder einen Amoklauf gehhandelt hat, ist meines Erachtens völlig egal. Dennoch bekam ich den Eindruck, dass die deutschen Behörden "erleichtert" waren, als sie mitteilten, dass es sich bei dem Vorfall nicht um einen Terroranschlag mit islamistischen Hintergrund gehandelt hätte, sondern um die Tat eines Einzelnen."
Dem kann ich mich voll anschließen (siehe benachbarte Threads). Für mich sieht es so aus, daß der Schrecken gar nicht so sehr angesichts der Tat besteht, sondern daß man vielmehr ob der Gedankenwelt der Täter entsetzt ist, zumindest im Nachhinein. Ich weiß, daß ich hiermit selbst entsetzen auslösen werde, aber ein bißchen erinnern mich die Terroristen insofern an Jesus Christus, über dessen Lehre man sich ebenfalls entsetzt gezeigt hat (Mk 1,22). Der Unterschied ist freilich, daß Jesus seine Vollmacht durch Heilungen ausweisen konnte, die Attentäter aber durch Morde lediglich ihre Arroganz. Übereinstimmend für mich ist, daß heute wie damals das Entsetzen durch eine gewisse Orientierungslosigkeit, durch ein Nichtverstehen der eigenen Existenzzusammenhänge im Sozialgefüge bedingt wird. So fand ich es gestern wieder höchst skurril, daß Präsident Hollande ob des Märtyrertodes eines Priesters von einem Krieg gesprochen hat, als seien hier tapfere Soldaten im Gefecht gewesen und nicht klägliche Versager, die ein völlig ungefährliches Ziel "angegriffen" haben und gerade dadurch gezeigt haben, daß sie "den Leib töten und danach nichts mehr tun können" (Lk 12,4), denn für den getöteten Priester gilt das, was Paul Gerhardt so in Worte goß:
Zitat Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod, und lass mich sehn dein Bilde in deiner Kreuzesnot. Da will ich nach dir blicken, da will ich glaubensvoll dich fest an mein Herz drücken. Wer so stirbt, der stirbt wohl.
Zustimmung. Aber Präsident Hollande fährt wenigstens an den Tatort und hat etwas von "Auseinandersetzung" bemerkt. Frau Bundeskanzler Merkel kann nicht mal ihre Ansicht dazu in eigene Worte fassen und in einer freien Rede vortragen. Sie braucht einen Zettelm, auf dem ihr jemand etwas aufgeschrieben hat.
Hollande macht den Fehler, psychisch Kranke und religiösse Fanatiker als Krieger zu ehren, wenn er davon spricht, Frankreich sei im Krieg mit dem IS. Mehr Ehre kann man diesen brutalen Verbrechern nicht entgegenbringen. Merkel scheint das alles zu ignorieren, zumindest offensichtlich. Sie wird im Hintergrund voll aktiv sein. Die Mörder müssen verzweifeln, wenn die Taten und die Selbstmorde der Täter vor ihnen scheinbar ignoriert werden. Da handelt sie meiner Meinung nach klüger.
Ich denke, die Fragen werden nicht in Richtung Politik gehen, sondern in Richtung der Psychiatrie. Hier in Deutschland waren alle Täter in psychiatrischer Behandlung, aber nicht ausreichend terapiert. Ein Grund neben der hohen Zahl psychisch gestörter Migranten mit Kriegstrauma und der vielen verwirrten Einwanderer der dritten Generation, die weder die deutsche noch die Heimatidentität angenommen haben und orientierungslos sind, ist die schon bestehende Überlastung unseres psychiatrischen Systems durch die vielen Deutschen, die im Kopf krank sind. "Wer nicht glaubt, muss alles glauben". So ist unsere Gesellschaft schon krank durch die von L. Weimer genannte Glaubenslosigkeit und nicht fähig, jetzt noch solche Massen neuer Patienten zu terapieren. Also werden wir weiterhin feststellen, dass Täter eine Spur von psychischen und kriminellen Auffälligkeiten hinterlassen, die oft 1-2 Jahre vor der Tat beginnt. Wir sind erschrocken und ängstlich und widmen uns dann wieder unserem Burn-out, unseren Depressionen und Suchtkrankheiten.
Dagegen ist in dieser kranken, orientierungslosen Gesellschaft kein Kraut gewachsen. Die Lösung hat Ludwig Weimer aufgezeigt, aber die Realität unserer Kirche zeigt in die genau gegensätzliche Richtung. Asyl im Pfarrhaus ja, der Glaube in der Pfarrei ist eh dahin. Tut der eigenen Seele gut, solche Hilfsbereitschaft. Hat nich schon Kant diese Form des selbstgefälligen Mitleids als unmoralisch bezeichnet? Da bin ich aber Laie.
Großen Dank, Ludwig Weimer, für die ungewöhnlich klaren und guten und bei genauem Hinhören auch tröstenden Worte, auf die mein Freund Günther mich aufmerksam gemacht hat! Herzlichen Gruß Bernhard Schumacher
Zitat von Emulgator im Beitrag #9[ Übereinstimmend für mich ist, daß heute wie damals das Entsetzen durch eine gewisse Orientierungslosigkeit, durch ein Nichtverstehen der eigenen Existenzzusammenhänge im Sozialgefüge bedingt wird. So fand ich es gestern wieder höchst skurril, daß Präsident Hollande ob des Märtyrertodes eines Priesters von einem Krieg gesprochen hat, als seien hier tapfere Soldaten im Gefecht gewesen und nicht klägliche Versager, die ein völlig ungefährliches Ziel "angegriffen" haben und gerade dadurch gezeigt haben, daß sie "den Leib töten und danach nichts mehr tun können" (Lk 12,4
In dem Zusammenhang sollte man die folgende Nachricht wahrnehmen. - Man kann sie ganz nüchtern sehen: So etwas kann vorkommen. Kann sie aber auch als "Wunder" deuten, wie es in der Zeit der Kirchenväter (Tertullian) bei der Vielzahl der christlichen Blut-Zeugen (Märtyrer) auf der einen Seite und dem sprunghaften Anwachsen der Zahl der Christen im Römischen Reich - ebenfalls in einem nüchternen Abwägen - geschah.
Zitat London (kath.net/rn) "Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche.“ Erneut hat sich das berühmte Wort des Kirchenvaters Tertullian nur wenige Stunden nach der Ermordung des franzöischen Priesters Jacques Hamel bewahrheitet. Auf Twitter hat Sohrab Ahmari (Foto), Journalist des Wallstreet Journals angekündigt, dass er zur katholischen Kirche konvertieren möchte und dass jetzt der richtige Augenblick dazu sei. "#IAmJacquesHamel: In fact, this is the right moment to announce that I’m converting to Roman Catholicism under instruction ...”, schrieb Ahmari. Ahmari wurde im Iran geboren, mit 13 Jahren wanderte er in die USA aus. Seit einigen Jahren ist er für die Europa-Ausgabe des Wallstreets Journals tätig. (27.07.2016)
Zitat von Erich Henkel im Beitrag #11Hollande macht den Fehler, psychisch Kranke und religiösse Fanatiker als Krieger zu ehren, wenn er davon spricht, Frankreich sei im Krieg mit dem IS.
Hollande stellt zu Recht fest, daß wir uns im Krieg gegen IS befinden. Das bedeutet überhaupt nicht, daß deswegen die IS-Leute ehrenhafte Krieger wären oder daß der IS ein Millimeter Ehre zugesprochen würde.
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