Zitat von Noricus im Blog1. Und sie bewegt sich immer noch.
Stimmt. Aber das wird sie auch nach einem massiven Atom- und Chemiebombenkrieg noch tun. Nur als Beispiel. Ich sag ja nicht, dergleichen sei zu erwarten. Sie dreht sich dann halt nur noch mit den Kakerlaken , die dergeichen angeblich überleben (keine Ahnung, ob das stimmt), aber ohne uns .
Zitat von Noricus im Blog2. Trump ist lupenreines weißes Establishment. Aber eben nicht lupenreines weißes Polit-Establishment. Würde die veröffentlichte Meinung in Deutschland Kohl, Schröder oder gar Strauß und Wehner heute noch (er)tragen?
Okay, das Trampistische is aber schon 'n bissle dicker aufgetragen. So primitiv bzw. - ich sach mal - volksnah waren die genannten Herren nu auch wieder nich. Bemerkenswert ist auch, dass bürgerliche Kreise neuerdings Fäkal- und Primitivsprech so richtig gut finden. Die Benimmbelehrungen, auf die man früher mal in bürgerlichen Haushalten Wert legte, gibt's anscheinend nicht mehr. "Das sagt man nicht" und dgl. ist offenbar aus der Welt, auf Konventionen wird geschissen, sach ich mal so (sic!). Dergleichen war übrigens früher mal links .
Zitat von Noricus im Blog3. Die Käßmannisierung des politischen Diskurses gebiert Rechtspopulisten.
Sehr war und ganz kongruent mit Micheal Moore: In der Wahlkabine mal so eben 'nen Molotowcocktail zünden ist zweifelsohne geiler, als irgendwelchen komischen Tanten, die einen an das Fräulein seinerzeit im Kindergarten erinnern, die Füße zu küssen und legitim allemal. So 'n bissle was Anarchistisches hat datt schon, aber darüber braucht sich die Linke ja nicht aufzuregen - dergleichen fanden die doch sonst immer so toll.
Zitat von Noricus im Blog4. Trumps Nachfolger ist zu beneiden. Er darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Ex-ante-Friedensnobelpreis machen.
Nun ja, vielleicht bekommt den ja auch vorher schon Trump. Kissinger hat 'n ja auch. An Arafat kann man auch denken. Frieden bleibt halt ein weiter Begriff mit diversen interpretatorischen Möglichkeiten.
Zitat von Noricus im Blog5. Wer adjustiert die Kristallkugeln der Meinungsforscher?
Das ginge schon. Sorgfältiger und aufwändiger arbeiten, was dann allerdings wesentlich teurer wäre. Ist alles 'ne Preisfrage, wie so oft im Leben. Bentley gibt's auch nicht zum Polopreis.
Zitat von Noricus im Blog6. Trump hat es leicht. Er muss sich nur mit einem extrem schwachen Vorgänger messen.
Das ist jetzt eine Aussage von der Sorte: Kartoffelsalat schmeckt besser als Nudelsalat. Reine Ansichtssache. Es handelt sich nur scheinbar um einen Aussagesatz, tatsächlich um eine Sollenaussage, also um einen Imperativsatz (verdreht). Dergleichen ist nicht wahrheitsfähig. Wahrheit? Fakten? postfaktisch? - hat mit Politik alles nicht viel zu schaffen. Gegen Trump hieß es immer: Alles so schrecklich unwahr, watt der so sagt. Die Wahrheit () ist jedoch, dass man die politisch üblichen Aussagen i. d. R. gar nicht in die Kriteriumkiste Wahrheit/Unwahrheit reinpressen kann, und das ist auch ganz in Ordnung und kein Mangel.
Zitat von Noricus im Blog7. Trump wird die USA nicht in den Ruin führen. Er wird das Land aber auch nicht wieder groß machen.
Klar, is immer so - also, jedenfalls meistens. Auch aus dem fulminanten "Rot-grünen Projekt" wurde klein-klein -- und die Agenda zwanzig zehn .
Huuuuuuuch, ein Politiker, der sich von Argumenten beeindrucken lässt und ggf. bereit ist, alten Kram, der gestern noch heilig war, über Bord zu kippen? Hat man sich das nicht schon immer gewünscht? Sieht doch gar nicht sooo schlecht aus: Möglicherweise wird's bei diversen rechten und linken Betonköpfen die eine oder andere Schnappatmung geben. Im Übrigen wird Trump nicht vergessen, dass er wesentlich (nicht nur) von "kleinen Leuten" gewählt wurde. Und die wollen nun mal eine Politik mit sozialdemokratischen Einschlag, auch wenn das drüben offiziell nicht so heißt.
Zitat von NZZEr wolle zudem sehr schnell die Themen Einwanderung, Grenzsicherheit und Deregulierung im Finanzwesen angehen, sagte Trump weiter. Ausserdem werde er einen versöhnlicheren Ton als im Wahlkampf anschlagen, versprach er. «Es ist jetzt anders.»
Na also. Klingt doch schon sehr politisch. Gerade linkerseits sollte man doch wissen, dass Wahlkampftäterä post festum üblicherweise gewissen Anpassungen unterworfen zu werden pflegt. Im Übrigen sollte man immer an das only-Nxon-could-go-to-China Syndrom denken.
Zitat von Noricus im Blog8. Der Marsch durch die Institutionen verändert im Allgemeinen eher die Marschierenden als die Institutionen.
Auch klar, allerdings scheint mir ein gewisses Aber angebracht. In den Augen sehr vieler Amis sind die alt-ehrwürdigen Institutionen von denen da oben in D.C. verrottet und abbruchreif und alles andere als irgendwie heilig. Diese Sicht der Dinge hat Trump nicht erfunden.
Zitat von Noricus im Blog9. Weshalb hat man vor einem Mann, der im Wahlkampf den Mund recht voll genommen hat, mehr Angst als vor einer Frau, welche die Energieversorgung und die Sicherheit des von ihr regierten Landes nachweislich aufs Spiel setzt?
Das "nachweislich" ist nicht mehr als 'ne Meinung, aber insoweit natürlich okay. Und dass in der Politik Dinge "aufs Spiel gesetzt" werden ist eigentlich der Sinn der Sache.
Zitat von Noricus im Blog10. Was hat das alles mit mir zu tun?
Nu ja, gewisse Interdependenzen gibt's schon. Alle wesentlichen Schuldentürme dieser Welt snd miteinander verschnürt. Wenn einer kippt, bleiben die anderen nicht gerade. Und eine wenig beachtete herzliche Gemeinsamkeit Trump/Clinton gibt es ja: Man glaubt an die Möglichkeit unendlich wachsender Schuldentürme. Dieses Spielchen wird weitergehen und datt is nich ohne Risiko und damit hat auch Otto Normalverbraucher in Eckernförde was zu tun.
Zitat von Noricus im Blog9. Weshalb hat man vor einem Mann, der im Wahlkampf den Mund recht voll genommen hat, mehr Angst als vor einer Frau, welche die Energieversorgung und die Sicherheit des von ihr regierten Landes nachweislich aufs Spiel setzt?
Das "nachweislich" ist nicht mehr als 'ne Meinung
Das ist richtig lieber Dennis,
allerdings hat diese Meinung, welche auch meine ist, in unserem Parlament keine Vertretung und man kann ihr parteipolitisch keine Stimme geben.
Desweiteren kann man auch Meinungen anhand der Begründungen werten, mit denen sie vertreten werden. Meinungen stehen nicht per definitionem gleichberechtigt nebeneinander, nur weil sie Meinungen sind. Es sind die Argumente, welche standhalten müssen. Was Energiewende und Klimawandel betrifft, kann man nun Empirie und wissenschaftlichen Verfahren oder einem statischen, technikfeindlichen Naturbild als Argument den Vorzug geben. Die Aufklärung, wird erstem, der Aberglaube letztem Argument den Vorzug geben. Und genau anhand Wertung dieser Argumente ist deutsche Meinungselite und Wahlvolk zu beurteilen.
Zugegeben ist bei der merkelschen Grenzöffnung die Einwertung der Argumente nicht so einfach wie bei Energiewende und Klima, allerdings verstehe ich persönlich das Einziehen der Argumente durch die Macht des faktischen durchaus als Hinweis, dass die Argumente für die merkelschen Politik einem Empirietest nur bedingt standhalten.
Nein lieber Dennis, für mich ist der neunte Gedanke Noricus' der zentrale. Er ist für mich Hinweis auf die deutsche, moralische Selbstüberschätzung, welche Churchill zu der Einschätzung trieb, man habe die Deutschen entweder an der Kehle oder zu den Füßen.
Ich persönlich weiß nicht, ob es mich amüsiert oder wütend macht, dass ein Journalismus, der noch heute die merkelsche Alternativlosigkeitstyrannis wie eine Monstranz vor sich herschreibt, den Amerikanern glaubt Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie geben zu müssen. Ich persönlich weiß nicht, ob es mich amüsiert oder wütend macht, dass ein Volk, welches in der Mehrheit immer noch die aktuelle Regierung trägt über die "tumben Amerikaner" die Nase rümpft.
Der deutsche, intellektuelle Meinungsführer ist seit jeher Anhänger der elitären Diktatur und der deutsche Michel ist seit jeher anfällig fürs "regiert werden". Unter Demokratie verstehen beide nur, dass der eine dem anderen seine Stimme gibt. Das sieht der "tumbe Amerikaner" naturgemäß anders, daher wird man da nicht zusammen kommen.
Nein ich sehe das wie Noricus: Ein Volk, eine Regierung und eine Presse, welche Merkel weiterhin trägt, ist nicht in der Position anderen politische Ratschläge erteilen zu wollen. Das ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Nur merken tut es kaum einer.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von Noricus im Blog2. Trump ist lupenreines weißes Establishment. Aber eben nicht lupenreines weißes Polit-Establishment. Würde die veröffentlichte Meinung in Deutschland Kohl, Schröder oder gar Strauß und Wehner heute noch (er)tragen?
Okay, das Trampistische is aber schon 'n bissle dicker aufgetragen. So primitiv bzw. - ich sach mal - volksnah waren die genannten Herren nu auch wieder nich.
Wohl wahr, lieber Dennis. Aber die genannten Herren waren eben in gewisser Weise volksnah. Das galt sogar für den hanseatischen Musterintellektuellen Helmut Schmidt, den wenigstens seine Nikotinliebe dem gemeinen Wähler menschlich nahebrachte.
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #2Bemerkenswert ist auch, dass bürgerliche Kreise neuerdings Fäkal- und Primitivsprech so richtig gut finden. Die Benimmbelehrungen, auf die man früher mal in bürgerlichen Haushalten Wert legte, gibt's anscheinend nicht mehr. "Das sagt man nicht" und dgl. ist offenbar aus der Welt, auf Konventionen wird geschissen, sach ich mal so (sic!). Dergleichen war übrigens früher mal links .
Danke für den Hinweis. Das ist wohl eine weitere Folge der kulturellen Hegemonie der Grünen. Im verlinkten Beitrag habe ich ja argumentiert, dass die grüne Ideologie so erfolgreich ist, weil sie an Bekanntes anknüpft und alten Wein in neuen Schläuchen serviert. "Das sagt man nicht" gilt heute für Mikro-Aggressionen und sonstige böse rechte Rede. Wenn sich Konservative zu Fäkal- und Primitivsprache ermutigt fühlen, missbillige ich als zunehmend Wertkonservativer das in höchstem Maße.
Zitat von Noricus im Blog9. Weshalb hat man vor einem Mann, der im Wahlkampf den Mund recht voll genommen hat, mehr Angst als vor einer Frau, welche die Energieversorgung und die Sicherheit des von ihr regierten Landes nachweislich aufs Spiel setzt?
Das "nachweislich" ist nicht mehr als 'ne Meinung
Keineswegs. Dass die Energieversorgungssicherheit durch die Energiewende gefährt wurde (was macht man, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst? Atomstrom aus Tschechien und Frankreich kaufen), liegt ebenso auf der Hand wie die Gefährdung der inneren Sicherheit durch die zeitweilige Öffnung der Tür für jedermann, der eintreten wollte. Es geht hier ja nur um das Risiko. Ob es sich verwirklicht, ist eine andere Frage. Und im Falle der Gefährdung der inneren Sicherheit würde die Aufzählung der Namen einiger deutscher Städte genügen, um zu belegen, dass sich dieses Risiko jedenfalls ansatzweise bereits verwirklicht hat.
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #2Und dass in der Politik Dinge "aufs Spiel gesetzt" werden ist eigentlich der Sinn der Sache.
Da würden Ihnen wohl alle Altkonservativen widersprechen. Es ist sinnvoll, ein Risiko einzugehen, wenn das Wagnis, das man auf sich nimmt, in einem vernünftigen Verhältnis zu dem möglichen Gewinn steht. Ein Risiko um seiner selbst willen einzugehen ist eher töricht. (Der vielzitierte Spruch no risk, no fun wird denn auch allenthalben missverstanden. Es ist nicht so, dass Risiko automatisch für Spaß sorgen würde. Vielmehr ist Spaß oft mit Risiko verbunden. Dabei gilt es abzuwägen, ob der mögliche Spaßgewinn in einem vernünftigen Verhältnis zum Risiko steht.)
Zitat von Noricus im Beitrag #4Keineswegs. Dass die Energieversorgungssicherheit durch die Energiewende gefährt wurde (was macht man, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst?
Et tu, Norice..
Ich habe es ja langsam aufgegeben, erfolglos darauf hinzuweisen, dass a) die Energiewende kein Merkelwerk ist und b) die Blackoutproblematik nicht bei zuwenig, sondern bei zu viel EE-Einspisung besteht. Aber Du schaust ja selten rein, also nochmal.
Die Energiewende wird mit Merkel verknüpft wegen des Atomausstieges. Aber der ist nur ein minimaler Teil davon, und auch kein Kostentreiber. Der Kostentreiber ist die Förderung des Wind- und PV-Ausbaus aus dem EEG von 2000, das die bis heute bestehende und nach wie vor steigende installierte Leistung zur Folge hat. Wenn man sich die erste dena-Netzstudie (das ist die Bibel der Netzplaner) von 2005 (zu Rotgrünzeiten) anschaut, sieht man, dass die damaligen Prognosen anhand der Fördersätze ziemlich genau eingetroffen sind. http://www.energiewende-naturvertraeglic...fedownloads_pi2[download]=2611 (die Abbildungen 2.2 und 2.4 sind hier interessant.
Und was das Thema "Atomstrom aus Tschechien" angeht - die ganze Strommarktliberalisierung beruht darauf, dass internationaler Handel den Strom billiger macht. Also ist es zunächst mal super, wenn der Strom von billig nach teuer fließt, und sowohl bei der Versorgungssicherheit als auch bei den Preisen besteht dann ein Problem, wenn wir zu viel EE im Netz haben.
Zitat von Noricus im Beitrag #4Keineswegs. Dass die Energieversorgungssicherheit durch die Energiewende gefährt wurde (was macht man, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst?
Et tu, Norice..
Ich habe es ja langsam aufgegeben, erfolglos darauf hinzuweisen, dass a) die Energiewende kein Merkelwerk ist und b) die Blackoutproblematik nicht bei zuwenig, sondern bei zu viel EE-Einspisung besteht. Aber Du schaust ja selten rein, also nochmal.
Die Energiewende wird mit Merkel verknüpft wegen des Atomausstieges. Aber der ist nur ein minimaler Teil davon, und auch kein Kostentreiber. Der Kostentreiber ist die Förderung des Wind- und PV-Ausbaus aus dem EEG von 2000, das die bis heute bestehende und nach wie vor steigende installierte Leistung zur Folge hat. Wenn man sich die erste dena-Netzstudie (das ist die Bibel der Netzplaner) von 2005 (zu Rotgrünzeiten) anschaut, sieht man, dass die damaligen Prognosen anhand der Fördersätze ziemlich genau eingetroffen sind. http://www.energiewende-naturvertraeglic...fedownloads_pi2[download]=2611 (die Abbildungen 2.2 und 2.4 sind hier interessant.
Das habe ich schon mitbekommen, lieber Petz. Ich spreche ja eigentlich auch lieber von der Atomvolte. Und in casu sprach ich nicht von den Kosten, sondern von der Versorgungssicherheit. Für die ist es - wie Du ja selber einräumst, wenn ich Dich recht verstehe - erforderlich, dass neben der EE die Atomkraft bzw. eine - ich nenne es mal so - nichtvolatile Energiequelle fortbesteht. Und die Rücknahme der Laufzeitverlängerung ist sehr wohl Merkelwerk.
Das Problem an der EE ist doch, dass sie nicht nachfrageorientiert produziert werden kann, weil sich die Sonne und der Wind um den Markt nicht scheren. Und da das Blackout-Problem bei zu viel Einspeisung besteht, wie Du schreibst, muss man dann den überschüssigen, teuren Strom wie sauer Bier feilbietn.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #5Und was das Thema "Atomstrom aus Tschechien" angeht - die ganze Strommarktliberalisierung beruht darauf, dass internationaler Handel den Strom billiger macht. Also ist es zunächst mal super, wenn der Strom von billig nach teuer fließt, und sowohl bei der Versorgungssicherheit als auch bei den Preisen besteht dann ein Problem, wenn wir zu viel EE im Netz haben.
OK, aber dann wäre es doch sehr sinnvoll, wenn man die Energieunternehmen auch hierzulande Atomstrom weiterproduzieren ließe.
Zitat von Noricus im Beitrag #6Das habe ich schon mitbekommen, lieber Petz. Ich spreche ja eigentlich auch lieber von der Atomvolte. Und in casu sprach ich nicht von den Kosten, sondern von der Versorgungssicherheit. Für die ist es - wie Du ja selber einräumst, wenn ich Dich recht verstehe - erforderlich, dass neben der EE die Atomkraft bzw. eine - ich nenne es mal so - nichtvolatile Energiequelle fortbesteht. Und die Rücknahme der Laufzeitverlängerung ist sehr wohl Merkelwerk.
Das Problem an der EE ist doch, dass sie nicht nachfrageorientiert produziert werden kann, weil sich die Sonne und der Wind um den Markt nicht scheren. Und da das Blackout-Problem bei zu viel Einspeisung besteht, wie Du schreibst, muss man dann den überschüssigen, teuren Strom wie sauer Bier feilbietn.
Das könnte man lösen, indem man den Einspeisevorrang (Rotgrün) abschafft. Dann kriegen die EE-Produzenten nur noch Geld, wenn ihnen auch jemand den Strom abnimmt.
Im Grunde genommen ist die Versorgungssicherheit auch ein Kostenproblem - oder wie oft ist bei Dir der Strom ausgefallen? Es braucht halt entweder massig Regelleistung und Redispatch (aktuell) oder neue Leitungen (werden erst in ein paar Jahren gebaut). Beides kostet Geld - aktuell geben die Netzbetreiber (und damit die Stromkunden) im Jahr eine Milliarde für Redispatch aus.
Natürlich braucht man, solange Speicherkapazität nicht vorhanden ist, eine nichtvolatile Stromquelle, aber das muss nicht zwingend die Kernkraft sein (die hat sogar manchmal das Problem, zu wenig volatil zu sein). So lange topmoderne Gaskraftwerke nicht in Betrieb sind, brauche ich nicht zwingend Kernkraft zum Ausgleichen der EE-Ausfälle. Die Kernkraftwerke, die wir noch haben, laufen zwar durch, aber allein deswegen, weil sie günstig Strom produzieren. Gleiches gilt für die Braunkohle.
Versteh mich nicht falsch, ich finde auch, dass die Energiewende in ihrer aktuellen Ausprägung ein reines Stromverteuerungskonzept ist. Aber deswegen muss sie nicht zwingend Merkel umgehängt werden. Die Entscheidungen waren längst getroffen. Das Interessante ist ja nebenbei, dass der Atomausstieg vor allem den Zielen der Klimaschützer geschadet hat...
Zitat von Meister Petz im Beitrag #5Und was das Thema "Atomstrom aus Tschechien" angeht - die ganze Strommarktliberalisierung beruht darauf, dass internationaler Handel den Strom billiger macht. Also ist es zunächst mal super, wenn der Strom von billig nach teuer fließt, und sowohl bei der Versorgungssicherheit als auch bei den Preisen besteht dann ein Problem, wenn wir zu viel EE im Netz haben.
OK, aber dann wäre es doch sehr sinnvoll, wenn man die Energieunternehmen auch hierzulande Atomstrom weiterproduzieren ließe.
Wäre es auch, aus verschiedenen Gründen. Dazu gehört übrigens weder die Versorgungssicherheit noch irgendeine "Importabhängigkeit" - ich habe mich immer gefragt, wieso keiner ein Problem hat, Sprit und Gas bei Putin zu kaufen, aber beim Strom selbst die größten Freihandelsfans fordern, dass er aus erhitztem doitschen Wasser (TM Harald Schmidt) kommen muss.
Aber Kernkraft ist in Deutschland politisch nicht mehr durchsetzbar - und alle, die sich über Merkels "Volksverrat" bei den Flüchtlingen beschweren, sollten sich mal die Umfragen bzgl. Zustimmung zum Atomausstieg ansehen.
Zitat von FOCUS, 15.11.Dabei bediente sich die Politikerin heimlich aus dem Repertoire von jemand anderem. Zu den vorangegangen medialen Fehleinschätzungen hinsichtlich der Siegchancen von Krawallmacher Trump lieferte von Storch dann folgende Erkenntnis: „Die ihn unterstützt haben, haben ihn nicht wörtlich genommen, aber ernst. Die anderen haben ihn nur wörtlich genommen, aber nicht ernst.“ Mit ihrer Einschätzung lag von Storch offenbar gar nicht so falsch. Doch was sie nicht erwähnte: Der Satz stammt eigentlich von jemand anderem: Peter Thiel – besser bekannt als Paypal-Mitgründer, Facebook-Investor und Trump-Unterstützer.
Und nb. Leiter von Trumps Transition Team. Stammt übrigens aus Frankfurt.
Zitat Bereits Ende Oktober, also vor der Wahl, stellte der deutschstämmige Geschäftsmann während eines Auftritts beim amerikanischen National Press Club fest: „Die Medien nehmen Trump immer wörtlich. Sie nehmen ihn nie ernst, aber immer wörtlich. Ich denke, die meisten Trump-Wähler nehmen ihn ernst und nicht wörtlich.“ Besser gut kopiert als schlecht selbst gemacht – offensichtlich das Motto von Beatrix von Storch.
Zitat von CNBC, Nov 9In retrospect, Thiel nailed the Trump phenomenon:
"I think one thing that should be distinguished here is that the media is always taking Trump literally. It never takes him seriously, but it always takes him literally. ... I think a lot of voters who vote for Trump take Trump seriously but not literally, so when they hear things like the Muslim comment or the wall comment, their question is not, 'Are you going to build a wall like the Great Wall of China?' or, you know, 'How exactly are you going to enforce these tests?' What they hear is we're going to have a saner, more sensible immigration policy."
Nur stammt das gar nicht von Thiel. Ist auch 1 Zitat. Das Original findet sich in
Zitat von Salena Zito, The Atlantic, Sep 23, 2016The press takes him literally, but not seriously; his supporters take him seriously, but not literally.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zwei Sachen-in-1. 1. SO geht Journalismus, der erkenntnisfördernd ist & 2. Wenn id SPD nur noch für einen halben Groschen Verstand zu finden wäre, würde die sich das faustdick hinter die roten Ohren schreiben.
Nb. Gibts irgendwen in unserem polit-medialen Komplex, den bei solchen Sätzen nicht prompt ein allergischer Schub ereilt?
Zitat von Harvard Business Review, Nov 10, "What So Many People Don't Get About the U.S. Working Class"“The thing that really gets me is that Democrats try to offer policies (paid sick leave! minimum wage!) that would help the working class,” a friend just wrote me. A few days’ paid leave ain’t gonna support a family. Neither is minimum wage. WWC men aren’t interested in working at McDonald’s for $15 per hour instead of $9.50. What they want is what my father-in-law had: steady, stable, full-time jobs that deliver a solid middle-class life to the 75% of Americans who don’t have a college degree. Trump promises that. I doubt he’ll deliver, but at least he understands what they need.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #2Stimmt. Aber das wird sie auch nach einem massiven Atom- und Chemiebombenkrieg noch tun. Nur als Beispiel. Ich sag ja nicht, dergleichen sei zu erwarten. Sie dreht sich dann halt nur noch mit den Kakerlaken , die dergeichen angeblich überleben (keine Ahnung, ob das stimmt), aber ohne uns
Zugegeben, ich hielt und halte Clinton immernoch für das kleinere Übel im Vergleich zu Trump. Aber die obigen Passagen demonstrieren meines Erachtens doch eher die irrationale Weltuntergangsstimmung, die sich bei deutschen Medien und Politikern ausbreitet.
Wenn ich mich daran erinnere, was für Dinge über Bush gesagt wurden. Zettel hat sich gegen diese unrichtige Darstellung auch immer gewehrt.
Zitat Bemerkenswert ist auch, dass bürgerliche Kreise neuerdings Fäkal- und Primitivsprech so richtig gut finden.[...]So 'n bissle was Anarchistisches hat datt schon, aber darüber braucht sich die Linke ja nicht aufzuregen - dergleichen fanden die doch sonst immer so toll.
Man sehe sich mal die Simpsons, M. Moor und Co. zu den Konservativen an. An ihnen wird absolut kein gutes Haar gelassen. Wenn es eine Polarisierung der politischen Debatte in der westliche Hemisphäre gibt, dann ging sie in weiten Teilen von Links aus.
Zitat Und die wollen nun mal eine Politik mit sozialdemokratischen Einschlag, auch wenn das drüben offiziell nicht so heißt.
Ich bin vermutlich einer der wenigen hier im Forum, dem das nicht den Angstschweis auf die Stirn treibt. Dafür zu sorgen, dass auch die Armen eine neue Chance bekommen und nicht völlig aufgegeben werden, halte ich prinzipiell für wünschenswert. Nur die Umsetzung kann einen Angst machen. In Übrigen ist dieser leicht sozialdemokratische Einschlag wohl mehr auf Linie der intellektuellen NeoCons als die Politik, die in den letzten Jahren getrieben wurde.
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