"....Wer zum zweiten Mal denselben Fehler begeht, macht die Sache viel schlimmer - sagte ein Zeuge der Ausschreitungen dieser Tage..." Mit dem Fehler meint der Autor die Polizei.
"...Über die Fragen, alle Zweifel und über den Argwohn der Stadtbewohner wurde zunächst diskussionslos hinweggegangen..." mit den Stadtbewohnern sind die Randalierer gemeint.
"...selbst die Bekundung des Verständnisses für die Probleme der Jugendlichen scheint diskreter geworden zu sein...."
endlich!!
"...aber er zögerte auch nicht, die Taten „Krimineller“ zu verurteilen." Übrigens die Anführungszeichen bei dem Wort Krimineller sind von Herrn Hanimann.
Wie sollte man denn Menschen bezeichnen die u.a. Autos, Geschäfte, Bücherereien niederbrennen und andere Menschen schwer verletzen?
Einen solchen Arikel hätte ich in der TAZ erwartet aber nicht in FAZ.
volle Zustimmung! Es handelt sich um Taten krimineller Banden, die überwiegend straff organisiert sind und vor allem den Drogenhandel kontrollieren.
Der eigentliche Skandal ist nicht, daß die Polizei gegen diese Kriminellen vorgeht, sondern daß eine französische Regierung nach der anderen es zugelassen hat, daß diese Banden sich überhaupt bilden und halten konnten; daß sie in den Wohngebieten von Schwarz- und Nordafrikanern teilweise soviel Macht haben, daß sich einzelne Polizeistreifen dort gar nicht mehr hineintrauen.
Die Kriminellen haben dort teilweise regelrechte Milizen eingerichtet, die die Bevölkerung terrorisieren, Streitigkeiten schlichten usw. Das ist schlimmer als die "National befreiten Zonen", in denen die Nazis bei uns Ähnliches versuchen.
Ich werde, lieber Frankfurter, wenn ich die Zeit dazu habe, das noch a bisserl zu recherchieren, darüber in ZR einen Beitrag bringen.
"....Wer zum zweiten Mal denselben Fehler begeht, macht die Sache viel schlimmer - sagte ein Zeuge der Ausschreitungen dieser Tage..." Mit dem Fehler meint der Autor die Polizei.
Im neuen "Nouvel Observateur", der in Opposition zur Regierung steht, schreibt Claude Weill das genaue Gegenteil:
Je note en tout cas que les autorités, au départ, n'ont pas renouvelé les erreurs commises lors des événements de Clichy-sous-Bois.
Ich halte auf jeden Fall fest, daß die Behörden zunächst nicht die Fehler wiederholt haben, die bei den Geschehnissen von Clichy-sous-Bois begangen worden waren.
Man habe nicht vorschnell eine bestimmte Version des Vorgangs bekanntgegeben, der zuständige Präfekt sei schnell vor Ort gewesen und habe sich besonnen geäußert, man habe auf Gewalttaten maßvoll reagiert.
Tja, lieber Frankfurter - so verschieden kann man dasselbe Geschehen beurteilen.
nach Jahrzehnten des "Laissez Faire", kommen nach und nach die Folgen zum tragen. Nicht nur in Frankreich, sondern bald auch in Deutschland, und in allen westlichen Ländern, die diese uneingeschränkte Einwanderung von Menschen zugelassen haben, die nicht der westlichen Kulturgemeinschaft angehören, und wo alle Kritiker dieses Vorganges als Rassisten und Nazis dämonisiert wurden und werden. Dies mit der Kombination des Sozialstaates, der Leute für das Nichtstun bezahlt, wird früher oder später dramatische Auswirkungen haben.
Eine schnelle Lösung habe ich auch nicht. Aber was Frankreich angeht hilft kurzfristig vermutlich nur eine massive Repression der Gewalttäter. Damit meine ich nicht den vermehrten Einsatz von Sozialarbeitern.
Zitat von FrankfurterNicht nur in Frankreich, sondern bald auch in Deutschland, und in allen westlichen Ländern, die diese uneingeschränkte Einwanderung von Menschen zugelassen haben, die nicht der westlichen Kulturgemeinschaft angehören,
Ich weiß nicht, ob man das viel anders hätte machen können. Ich habe das schon oft geschrieben: Daß es angesichts des Wohlstandsgefälles und des demographischen Gefälles eine Wanderungsbewegung von Süden nach Norden gibt, ist meines Erachtens genauso unausweichlich, wie es sie in der Spätantike unter sehr ähnlichen Bedingungen von Norden und Osten nach Süden und Westen gegeben hat.
Die meisten dieser damaligen Einwanderer in das Römische Reich sind assimiliert worden. Man sieht das schon an den Sprachen: Trotz der massiven Einwanderung von Germanen nach Italien, nach Spanien, ja nach Nordafrika hat sich nirgends dort die germanische Kultur durchgesetzt. Die römische war weit überlegen und blieb deshalb dominant, auch wenn die Germanen vitaler gewesen sein mögen als die damaligen Römer.
So wird es, dessen bin ich ziemlich sicher, auch mit der jetzigen Einwanderungsbewegung nach Europa und nach Nordamerika sein. Nur sollten wir das a bisserl befördern, statt, wie die Multikultis, die Nicht-Assimilation von Einwanderern auch noch als Ziel zu formulieren.
Zitat von FrankfurterDies mit der Kombination des Sozialstaates, der Leute für das Nichtstun bezahlt, wird früher oder später dramatische Auswirkungen haben.
Das Problem ist überall ähnlich: Die Einwanderer der zweiten und dritten Generation sind oft schlecht ausgebildet und finden folglich keine Arbeit.
In Frankreich ist das besonders schlimm, weil es dort schon lange einen gesetzlichen Mindestlohn gibt, den sogenannten SMIC. Und hinzu ist vor etlichen Jahren die von den Sozialisten eingeführte, staatlich festgelegte 35-Stunden-Woche gekommen.
Die Folge ist, daß vor allem Ungelernte keine Arbeit finden, weil diese sich unter solchen Bedingungen für Arbeitgeber einfach nicht rechnet.
Zitat von FrankfurterEine schnelle Lösung habe ich auch nicht. Aber was Frankreich angeht hilft kurzfristig vermutlich nur eine massive Repression der Gewalttäter.
Ja, das sehe ich auch so. Wobei es weniger darum geht, die Leute zu fassen, die jetzt Autos anzünden und sogar auf Polizisten geschossen haben. Es geht darum, die Drogenbanden zu zerschlagen, die, das habe ich ja schon geschrieben, ganze Stadtviertel unter ihrer Kontrolle haben.
Das ist zum Teil wie im Chicago der Prohibitionszeit. Und keine französische Regierung hat es bisher gewagt, da wirklich durchzugreifen. Sarkozy wird es vielleicht tun.
Sie schreiben: "Daß es angesichts des Wohlstandsgefälles und des demographischen Gefälles eine Wanderungsbewegung von Süden nach Norden gibt, ist meines Erachtens genauso unausweichlich, wie es sie in der Spätantike unter sehr ähnlichen Bedingungen von Norden und Osten nach Süden und Westen gegeben hat."
Ich wehre mich gegen Ihre Annahme, ja man muss schon fast sagen defätistische Annahme, dass es sich bei dieser neuen Völkerwanderung um eine schicksalhafte Entwicklung handelt gegenüber der man machtlos ist, und die man einfach ertragen muss.
Es trifft natürlich zu, dass die Römer die Völkerwanderung nicht aufhalten konnten bzw. wollten. Irgendwie hat wohl auch die Assimilation geklappt, schließlich spricht man im heutigen Italien eine Variante des Lateins und nicht Ostgothisch. Aber um welchen Preis: Die totale Zerstörung der antiken Kultur. Es hat mehrere Jahrhunderte gedauerte bis man wieder auf dem Niveau war, bevor die Barbaren kamen.
Wir haben heute ganz andere Möglichkeiten, als die Römer damals. Mit der Hilfe der Technik und der IT lässt sich ganz genau steuern, wer einreisen darf und wer nicht. Um ein extremes Beispiel zu nennen, sogar die DDR mit den damals noch recht primitiven Mitteln war in der Lage zu kontrollieren und festzulegen, wer einreist bzw. ausreist. Das könnte man heute viel eleganter lösen.
Zitat von FrankfurterUm ein extremes Beispiel zu nennen, sogar die DDR mit den damals noch recht primitiven Mitteln war in der Lage zu kontrollieren und festzulegen, wer einreist bzw. ausreist. Das könnte man heute viel eleganter lösen.
Ich halte das für weder machbar noch auch nur wünschenswert.
Die DDR zeigt ja, wozu es führt, wenn ein Staat sich abschottet. Daß dort jetzt die Nazis ein solches Problem sind, hat auch etwas damit zu tun, daß die Kommunisten ja nicht internationalistisch waren, sondern die schlimmsten Nationalisten, die die "Vertragsarbeiter" kaum besser behandelt haben als die Nazis ihre "Fremdarbeiter".
Aber betrachten wir es, lieber Frankfurter, mal ein bißchen allgemeiner.
Kulturen haben sich niemals in Isolation entwickelt. Im Gegenteil - alle großen Kulturen sind sozusagen Mischlinge, entstanden aus dem mal friedlichen, mal kriegerischen Aufeinandertreffen der Kulturen, aus denen sie hervorgegangen sind.
Die römische Kultur ist zum Beispiel aus der italischen und der griechischen Kultur entstanden, die ihrerseits aus verschiedenen Kulturen hervorgegangen ist. Mit Einflüssen aus Kleinasien, von den Etruskern, aus Ägypten. Die meisten der vorsokratischen Philosophen lebten in Kleinasien; Empedokles auf Sizilien. Platon war stark von der ägyptischen Kultur beeinflußt.
Unsere abendländische Kultur ist bekanntlich aus der griechisch-römischen, aus keltischen, aus germanischen Wurzeln hervorgegangen. Es ist spannend zu sehen, wie im siebten, achten Jahrhundert sich römisches Beamtentum und fränkischer Adel mischten, wie germanisches und römisches Recht aufeinandertrafen und so fort. Dasselbe bei der arabischen Kultur, die eigentlich viel eher eine spätbyzantinische gewesen ist; so, wie andererseits Byzanz - das ja auch nur eine Verzweigung der römischen Kultur gewesen ist - nach Norden hin auf die russische Kultur einwirkte.
Das alles war immer auch mit Völkerwanderungen verbunden, nicht nur "der" Völkerwanderung. Der Mensch ist nun einmal ein Wanderer. Wäre er es nicht, dann säßen wir noch in der westafrikanischen Savanne.
Also, Abschottung - das geht nicht, lieber Frankfurter, und es wäre auch gar nicht wünschenswert. Jedenfalls aus meiner Sicht.
Nur ist unsere Kultur, sind unsere Werte ja so, daß es sich lohnt, für sie einzutreten. Nicht, indem man sie sozusagen in eine Vitrine stellt. Sondern, indem wir sie in die sich in unserer Zeit bildende Weltkultur einbringen.
Und natürlich, indem wir sie bei uns zu Hause bewahren. Wenn sich Kulturen gegenseitig beeinflussen, sich vielleicht gar durchdringen, dann ist das ja das Gegenteil von dem, was die Multikultis wollen.
Es ist Assimilation, nicht ein Nebeneinander. Und ich bin überzeugt, daß unsere westliche Kultur in jeder Hinsicht allen anderen so überlegen ist, daß wir uns um sie keine Sorgen zu machen brauchen.
Natürlich wird sie sich wandeln, Elemente anderer Kulturen aufnehmen. Aber viel mehr beeinflußt sie andere Kulturen; ja schon seit Jahrhunderten.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.