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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 405 mal aufgerufen
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Semni Offline



Beiträge: 35

13.12.2016 22:55
Über Kinderehen und Propheten Antworten

Hat der Prophet Kinderehen wirklich erlaubt?
Ein Artikel mit dieser Schlagzeile erschien heute in der Welt-Online.
https://www.welt.de/regionales/nrw/artic...ch-erlaubt.html

Ich fand den Artikel interessant genug, um hier im Forum auf ihn zu verweisen. Sowohl die Wortwahl als auch der Inhalt sind spannend. So lässt der Artikel beispielsweise Aisha, Mohammeds Lieblingsfrau, zu Wort kommen, so wie in einem Bericht des Überlieferers Al-Bukhari geschildert:

Zitat
Demnach erzählte Aisha Folgendes: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, nahm seine Eheschließung mit mir vor, als ich sechs Jahre alt war, und unterhielt eheliche Beziehungen erst mit mir, als ich neun Jahre alt war.“


Nun klärt Welt-Online dankenswerter Weise über die Brisanz dieser Aussage auf, die Begründung scheint allerdings fragwürdig.

Zitat
Das ist brisant, weil ein Mann, der sexuelle Beziehungen zu einer Neunjährigen unterhält, in Deutschland heutzutage zu einer Haftstrafe verurteilt würde.



Im weiteren Verlauf verweist der Artikel auf einen Islamkenner und katholischen Theologen, der dazu rät, derartige Überlieferungen für unhistorisch zu erklären. Mitunter aus diesem Grund:

Zitat
man könne keinen Bericht und keinen Ausspruch des Propheten für authentisch halten, der der koranischen Substanz, nämlich der Lehre vom barmherzigen Gott, widerspreche.


Ich will ja nicht unken, aber dieses Argument überzeugt nicht einmal mich. Wie will er das Muslimen beibringen? Womöglich ist dem ein oder anderen der Umgang mit Aisha ein Beispiel für Barmherzigkeit, immerhin geduldete sich Mohammed ganze drei Jahre, ehe er das geehelichte Kind mit in sein Bett nahm. Barmherzigkeit ist relativ. Dies scheint dem Artikelschreiber durchaus bewusst, denn in diesem Zusammenhang wird noch erwähnt, dass der Prophet gemäß den Überlieferungen 700 Juden hingerichtet haben soll und ihre Familien verkaufte, weil sie illoyal waren. Allerdings wehrt sich der zu Wort kommende Theologe gegen derlei Überlieferungen.

Zitat
Der muslimische Glaube an Mohammed „als Propheten der Barmherzigkeit“ sei mit „derartigen Bestrafungsaktionen schlechterdings nicht in Übereinstimmung zu bringen“.


So, so. Problem gelöst? Frei nach Morgensterns „Unmöglicher Tatsache“? (Oder ist das etwa postfaktisch? )

Nein, ganz so einfach wird es wohl nicht. Deshalb wird noch eine weitere Lösung angeboten, wie mit unliebsamen und eher unbarmherzig klingenden Überlieferungen umgegangen werden könnte.

Zitat
Um die entsprechenden Überlieferungen zu entschärfen, betonte er aber nicht deren mangelnde Echtheit, sondern des Propheten Einzigartigkeit. Tenor: Nur der Prophet war so integer und anständig, dass er nicht nur insgesamt 13 Frauen heiraten, sondern auch ohne Gefahr für deren Wohlergehen eine Neunjährige ehelichen konnte.


Hier widerspricht sich der Artikel dann auch noch. Zuvor hieß es, Aisha wurde mit sechs geehelicht und als sie neun Jahre zählte, wurde diese Ehe „vollzogen“ , aber vermutlich schien „ehelichen“ weniger anstößig als die Wörter, die mir in den Sinn kämen.

Ist das also Schland 2016?
Aus Missbrauch wird Ehe, aus dem Opfer die Braut und das Kind zur Frau?
Und glaubt jemand ernsthaft, dass wir hier in Deutschland den Islam reformieren, sei es nun mit dem Argument der Barmherzigkeit oder der Einzigartigkeit Mohammeds?

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.560

14.12.2016 16:10
#2 RE: Über Kinderehen und Propheten Antworten

Zitat von Semni im Beitrag #1

Zitat
man könne keinen Bericht und keinen Ausspruch des Propheten für authentisch halten, der der koranischen Substanz, nämlich der Lehre vom barmherzigen Gott, widerspreche.





Uff. Dann können wir 3/4 des Qurans einstampfen. Natürlich ist die Praxis der Kinderehen nicht durchgängig im Islam; aber wo sie praktiziert wird, wird sie immer mit dem Beispiel des Propheten legitimiert. Weil der, als letzter & einzig gültiger Verkünder des göttlichen Worts als Mensch & in seiner Lebensführung untadelig, perfekt, ein anzustrebendes Vorbild ist. Die maßgeblichen Quellen sind der Koran selbst, die Hadithe, die die Aussagen des Propheten sammeln, die nicht in den Koran eingegangen sind, hauptsächlich Bukhari, & die Lebensbeschreibung von Ibn Ishaq. In der Lebenspraxis gibt es ja durchaus die Verweltlichung, die Bändigung der barbarischen Aspekte - aber ihr Anspruch, ihre Gültigkeit ist instrinsisch aus den Quellen ableitbar & kann in Anspruch genommen werden. Weswegen es den islamischen Autoritäten ja auch so unendlich schwer fällt, sich von den Bestialitäten des IS & der Terroristen zu distantizieren - weil die eben direkt aus den Schriften her legitimiert werden, mit Sure & Vers. Außer in dem ganz-vagen Sinn: "das sind keine richtigen Moslems" (& damit ist das "unislamisch", haben "das gekapert, mißbraucht") - ohne je 1 Detail zu nenne, was genau denn daran nun nichtglaubenskonform ist.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

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