"Rauchen schadet Ihrer Gesundheit!", so steht's auf unseren Zigarettenpackungen. "Trinken schadet Ihrer Leber!", so wird es vielleicht bald auf den Flaschen mit Korn, Gin oder Calvados stehen. Ja, und was ist mit den Kerzen? Alles Wissenswerte dazu hier.
Und seien Sie beruhigt: Zur nahenden Adventszeit werde ich Ihnen doch keinen Schrecken einjagen!
Naja, daß Rauch nicht gesund ist, weiß nun jeder. Das Wort "Rauchgasvergiftung" sollte jedem bekannt sein. Und daß man in einer Bude mit zu vielen brennenden Kerzen entweder ein Fenster öffnet oder umfällt, weiß auch jeder, der wie ich auf Kerzen steht. :) Aber Blei? Die ganzen genannten Schadstoffe sind Verbrennungsrückstände. Ganz normal. Aber Blei? Ich habe nicht generell was gegen Blei. Das Zeug ist sehr nützlich. Blei in Bleistiften scheint verboten oder zu teuer zu sein (ich weiß es nicht). Jedenfalls sind sie heute eigentlich Graphitstifte. Ich hätte nichts gegen Bleiminen in Bleistiften. Die Dinger heißen Bleistifte. Das heißt ja deutlich genug "Nicht essen, kein Kinderlutscher!". Man trinkt ja auch keine Quecksilberthermometer aus. Aber wenn irgendwo Blei freigesetzt wird, möchte ich das schon wissen. Natürlich sind die Bleiwerte von Kerzen nicht direkt giftig, sonst wären die Hersteller und Händler bereits im Knast. Aber Blei ist eines der gemeinen Gifte, die sich im Körper ansammeln und schon in weit untertoxischen Dosen schleichend den Organismus schwächen. Das heißt, man sollte seinen Schwermetallkonsum möglichst gering halten. Wie gesagt, Bleistifte mit Bleiminen würde ich trotzdem benutzen. Da wüßte ich, was drin ist, und wie ich es aus meinem Körper raushalte. Aber was genau braucht man denn bitte für eine Kerze? Wachs, bzw. billiger ein wachsartiges Erdölprodukt, und einen Wollfaden. Blei? Bei konventionell angebauten Paprika aus Spanien weiß ich mittlerweile, daß sie mit krebserzeugenden Nervengiften belastet sind. Ich kann den Verbrauch begrenzen, ich kann die Paprika geschält zum Kochen benutzen, ich kann auch darauf vertrauen, daß die Grenzwerte und Kontrollen ausreichen. Ich habe die Wahl und kein Problem damit - im Gegenteil. Aber blöde Kerzen, die soviel Blei in meine Atemluft pusten, daß es erhöhte Werte zur Folge hat? Wie gesagt: Nix gegen Blei. Aber man muss schon die ehrliche Chance haben, die aufgenommene Dosis zu kontrollieren, wenn man das möchte. Was pustet sonst noch Blei in meine Luft oder in mein Trinkwasser? Man muss bei weitem nicht alles verbieten, was giftig sein kann. Das wäre letztlich auch nur eine Form von Selbstmord. Aber man sollte doch als Normalbürger informiert werden, mit welchen Risiken man es zu tun hat. An der Tür zum Röntgenzimmer hängt nicht umsonst ein Strahlenwarnschild. Es bedeutet nicht "Röntgen verboten!" sondern "Röntgen nur, wenn man auch das Risiko akzepziert". Ich lasse mich gerne röntgen, aber ich bestehe auf diesem Schild, um es mal so zusammenzufassen. ;)
seit unsere Vorfahren in den verrauchten Höhlen die Winter verbrachten, in denen das Feuer nicht ausging, sind wir Menschen wohl ganz gut mit dem zurechtgekommen, was wir da so zündeln.
Die Kerzen, diese Nachfahren des Höhlenfeuers, haben uns bisher auch nicht umgebracht. Ich denke, das wird auch so bleiben.
Die beiden Untersuchungen, die ich zitiert habe, zeigen ja vor allem, wie Wissenschaftler in Arbeit und Brot kommen, indem sie sowas erforschen wie schädliche Kerzen.
Um genügend gewürdigt zu werden, machen sie dann unrealistische Annahmen wie die, daß jemand ständig die Emissionen solcher Kerzen einatmet, um überhaupt auf irgendwelche Hochrechnungen potentieller "Opfer" zu kommen.
Aber ein Weihnachtsbaum das ganze Jahr über - das gab's, wenn ich mich recht erinnere, nur in Heinrich Bölls "Nicht nur zur Weihnachtszeit".
Ich wünsche Ihnen und allen jedenfalls eine schöne Adventszeit mit vier schönen, dicken roten Kerzen auf dem Adventskranz.
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